Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

Corto schrieb:
Es ist also wie so oft kein Problem mit der Herkunft, sondern ein soziales.
Das eine hat mit dem anderen aber nichts zu tun, es bringt nichts das Mantra "Deutsche aber auch!" vor zu beten, wenn sich an der Situation überhaupt nichts ändert, was nützt es Familie Hassan wenn H4 fortgelebt wird, wenn es bei Familie Schimmel auch passiert? Richtig, nichts.

Schon seit Ewigkeiten fordern die Lehrerverbände den Migrantenanteil auf höchstem einem Drittel zu begrenzen, denn die Leistung sinkt hierbei schon drastisch, doch das haben wir nicht getan, bei 90% Migrantenanteil, insbesondere wenn er so homogen ist, dürfte die Leistung ins Bodenlose fallen.

Das ist auch ein Grund warum wir unseren Fachkräftemangel mitnichten durch mehr Migration lösen werden, denn dafür müsste man eine Migrationspolitik betreiben die nicht nur auf dem Konzept laissez-faire basiert sondern sich an den erfolgreichen Staaten die Kanada oder Australien orientiert. Das aber will man auf keinen Fall, denn diese Staaten assimilieren ihre Migranten in das hiesige Arbeits und Bildungssystem und dies ist ja wie wir hier gelernt haben schon "rassistisch".
 
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The_waron schrieb:
Das ist auch ein Grund warum wir unseren Fachkräftemangel mitnichten durch mehr Migration lösen werden, denn dafür müsste man eine Migrationspolitik betreiben die nicht nur auf dem Konzept laissez-faire basiert sondern sich an den erfolgreichen Staaten die Kanada oder Australien orientiert. Das aber will man auf keinen Fall, denn diese Staaten assimilieren ihre Migranten in das hiesige Arbeits und Bildungssystem und dies ist ja wie wir hier gelernt haben schon "rassistisch".
Wie kommst du darauf? Unsere Migrationspolitik ist doch vergleichbar. Wie ihr hier alle weiterhin darauf besteht den Unterschied zwischen Asyl und regulären Einwanderer zu ignoreren :rolleyes:.

Australien und Kanada haben halt den zusätzlichen Standortfaktor, dass sie weit weg von irgendwelchen Entwicklungsländern sind. Und den riesigen Vorteil, dass dort englisch gesprochen wird.
 
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Die Politik und die Wirtschaft reden immer von Migration um die Probleme zu lösen, verschwendet aber mutwillig einen großen Teil des Potentials vor Ort.

Die Flüchtlinge bergen großes Potential, wenn man sie nur machen lässt bzw. sie fördert. Grob mal wie es in NRW läuft. Erwachsene dürfen erst nach Abschluss des Asylverfahrens arbeiten, solange erhalten sie Geld vom Sozialamt, haben sie abgeschlossene Ausbildungen oder einen Studienabschluss, fängt der Prozess der Anerkennung, ein sehr kompliziertes, scheinbar gibt es keine einheitlichen, denn nach einem negativen Bescheid wird geraten den Antrag bei anderen Behörden zu stellen. Ein Beispiel bei uns, ein Jugendlicher aus der Ukraine (dessen Klassenkameradin in Frankreich mit dem gleichen Abschluss studiert) hat im März 22 den Antrag auf Anerkennung gestellt, bisher keine Antwort, er studiert mittlerweile in Litauen.

Mein Fachgebiet sind die Jugendlichen. Kommen die hier an, gibt es keine Migrationskurse für sie, denn sie sind schulpflichtig. Jedoch gibt es keinen übergeordneten Plan wohin man sie steckt, bei uns in der Städteregion gibt es dank engagierten Berufsschulen und Lehrern "Internationale Förderklassen" deren Inhalt scheinbar jede Schule für sich zusammenschustert.

Dort werden alle Jugendlichen reingesteckt, egal ob Analphabet oder hoch gebildeter Jugendlicher, dort sind sie maximal 2 Jahre und bekommen so gut wie alle einen Hauptschulabschluss, ob "verdient" oder nicht. Der Unterricht beträgt meist um die 20 Stunden in der Woche, wird halt irgendwo Personal und Räumlichkeiten zusammengesucht um wenigstens etwas anbieten zu können. Fächer sind meistens Deutsch, Englisch, Mathematik, Sport und Religion, je nach Schule noch Werkunterricht oder ähnliches.

Hat man die 2 Jahre um, muss man dann mit dem Abschluss dem viele Kenntnisse fehlen mit den normalen Hauptschulabsolventen konkurrieren. Haben die Jugendlichen Glück können sie in die Regelklassen wechseln und weitere Kenntnisse und eventuell bessere Abschlüsse erziehen (sehr geringer Anteil meist nur durch Vorkenntnisse aus der Heimat).

Die Jugendlichen die Pech haben, bekommen vom Ausländeramt die Auflage eine Ausbildung zu machen, ansonsten laufen sie Gefahr abgeschoben zu werden. Das betrifft Jugendliche die 3 Worte deutsch können ebenso wie potentielle Studenten, ich glaube man kann sich die Erfolgsaussichten denken.

Das "System" erzeugt in vielen Bereichen Frust, Jugendliche die nicht mitkommen, Jugendliche die extrem unterfordert sind, Ausbilder die unzufrieden sind weil die Erwartungen die an den Hauptschulabschluss geknüpft werden nicht erfüllt werden, Jugendliche die in der Ausbildung scheitern usw., die Unsicherheit des laufenden Asylverfahrens, das teilweise 2 Jahre braucht um eine erste Anhörung zu schaffen, von einem Abschluss nicht zu reden.

Verlassen die Jugendlichen irgendwann die Wohngruppen verlassen beginnt dann der Kampf mit Sozialamt bzw. Jobcenter die wiederholt Unterlagen wie ausgefüllte Bögen zu den Finanzen der verstorbenen Eltern verlangen, obwohl mehrfach erklärt wurde warum dies nicht geht. Dadurch haben Jugendliche teilweise monatelang kein Geld und verlieren ggf. die gerade bezogene Wohnung.

Der Kampf gegen die diversen Behörden (mit dem man Bücher füllen könnte) und deren absurde Arbeitsweise ist der Bereich der mich an meinem Beruf verzweifeln lässt.
 
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Oh man, Danke das du dennoch den Kampf aufnimmst :/
 
blubberz schrieb:
Es gibt und gab nie einen Fachkräftemangel. Es ist lediglich der Mangel an Arbeitgebern, die bereit sind, einen anständigen Lohn zu bezahlen. Und nicht einmal das müssen sie machen: Der Supermarkt bei mir um die Ecke hatte überhaupt kein Problem Personal zu finden, das natürlich zum Mindestlohn arbeitet.

Abitur ist auch mittlerweile der Hauptschulabschluss.

Genau, das ist das Problem, ich bin vom Handwerk in die Pharmaindustrie gewechselt und musste leider feststellen, das ich mich jedes Jahr als Handwerker praktisch selber um Geld betrogen hab....
 
deutschland hat einen eklatanten mangel an lehrern. aus eigener erfahrung kann ich sagen, einen guten lehrer erkennt man nicht an dem diplom. es gib auch z. b. geologen, die das sehr gut machen. aber die verwaltung und vorschriften machen es quereinsteigern alles andere als einfach.
 
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Abitur ist auch mittlerweile der Hauptschulabschluss.

So ein Schwachsinn!
Meine Tochter macht dieses Jahr ihr Abitur und was die als Stoff durchnehmen ist Teilweise Unmenschlich, die sind fast Jeden Tag 8-10 Stunden durchgetaktet und Zuhause geht es mit dem lernen weiter.

Ich habe vor 30 Jahren mein Realschulabschluss oder mittlerweile ja Mittlere Reife gemacht und musste bei weiten nicht so buckeln für den Abschluss.
Ergänzung ()

capitalguy schrieb:
deutschland hat einen eklatanten mangel an lehrern.
Wer will das denn auch noch freiwillig werden?
Studieren um danach Beschimpft, bespuckt usw. zuwerden?
 
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Cyberdunk schrieb:
So ein Schwachsinn!
Meine Tochter macht dieses Jahr ihr Abitur und was die als Stoff durchnehmen ist Teilweise Unmenschlich, die sind fast Jeden Tag 8-10 Stunden durchgetaktet und Zuhause geht es mit dem lernen weiter.

Das ändert nichts an der Tatsache, dass mittlerweile die Mehrheit der Schulabgänger Abitur hat. Die Studienberechtigtenquote liegt bei 50,6% (Quelle).
 
blubberz schrieb:
Das ändert nichts an der Tatsache, dass mittlerweile die Mehrheit der Schulabgänger Abitur hat. Die Studienberechtigtenquote liegt bei 50,6%
Ja das ändert aber auch nichts daran dass, das Abitur nicht mit dem Hauptschullabschluss zu vergleichen ist, das ist Mmn,nach ein abwerten der Leistung.

Vieleicht sind die Kinder Heutzutage einfach nur zukunfstorientierter und Ehrgeiziger als die "Alte" Generation.
 
Cyberdunk schrieb:
Vieleicht sind die Kinder Heutzutage einfach nur zukunfstorientierter und Ehrgeiziger als die "Alte" Generation.

Blöd nur dass die Zukunftsperspektiven heutzutage trotzdem deutlich schlechter sind. Früher konnte sich ein Facharbeiter ein Haus leisten, heute nicht mal mehr ein Akademiker.
 
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blubberz schrieb:
Das ändert nichts an der Tatsache, dass mittlerweile die Mehrheit der Schulabgänger Abitur hat. [...]
Die Frage ist wer sich von wem in welche Richtung entfernt hat:

- Die Fähigkeiten/Potenziale der jungen Menschen von heute von einem Abiturniveau der 1980er

- Das Abiturniveau der 1980er von den Fähigkeiten/Potenziale der jungen Menschen von heute

Massengenialität oder Massenverblödung?
 
Cyberdunk schrieb:
Ja das ändert aber auch nichts daran dass, das Abitur nicht mit dem Hauptschullabschluss zu vergleichen ist, das ist Mmn,nach ein abwerten der Leistung.
Damit war halt nicht abwertend gemeint, dass es einfach zu haben wäre, sondern das heute soviele es haben wie früher den Hauptschulabschluss. Das Bildungsniveau (zumindest dem Asbchluss nach) ist so hoch wie noch nie. Darum ging es.
 
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Ja, das Niveau des Abiturs wurde stark gesenkt, damit mehr Schüler Abitur machen können. Das Niveau in den Studiengängen wurde ebenfalls gesenkt, aber wohl nicht so stark wie das Niveau des Abiturs.
 
Die Konsequenz ist halt einfach, dass für Berufe, für die früher eine Berufsausbildung ausreichend war heutzutage ein Hochschulabschluss verlangt wird. Die Bezahlung ist trotzdem nicht besser.
 
Naja wenn heute Erstsemestler im Bereich Mathe Physik Wi etc nicht mal unbedingt Bruchrechnen beherrschen etc ist wohl grösserer Ehrgeiz eher auszuschließen

Und das ist einfach so wie auch im Artikel steht ein Studikollege ist von mir isr auch an der Uni geblieben zwar im Forschungsbereich und nicht so im Kehrbereich aber er bekommt das auch mit

Das Abi ist in MINT Bereich nicht selten wie der Hauptschulabschluss vor 15 Jahren
 
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Cyberdunk schrieb:
Meine Tochter macht dieses Jahr ihr Abitur und was die als Stoff durchnehmen ist Teilweise Unmenschlich,
Was hätte sie dann wohl früher gemacht?
Wie aber ist es möglich, die Abiturientenquote binnen kürzester Zeit fast zu verdoppeln? Sind wir also in Deutschland doppelt so schlau wie noch vor zwanzig Jahren? Wohl kaum. Die Antwort auf diese Frage liegt auf der Hand: man hat einfach insbesondere die fachlichen Anforderungen selbst an den Gymnasien auf politischen Druck hin teils massiv abgesenkt. Zahlreiche Vergleiche der Zentralabituraufgaben der einzelnen Bundesländer im Laufe der Jahre konnten dies zweifelsfrei nachweisen. Mathematische Leistungen, die in Baden-Württemberg noch in den 70er Jahren jeder Realschüler in seiner Abschlussprüfung zu bearbeiten hatte, fehlen heute in diesem Schwierigkeitsgrad weitgehend, selbst in den Leistungskursen. Jährliche Rekorde in den Durchschnittsnoten gepaart mit einer exponentiellen Zunahme der Einser-Abiture werden selbst in der Presse meist nur noch mit ironischen Kommentaren versehen.
https://www.news4teachers.de/2022/0...er-niveau-deutschland-im-akademisierungswahn/

Es gibt heutzutage einen praktisch unbegrenzten Zugang zum Wissen, das Niveau des Abiturs hätte eigentlich diesen Schritt mitgehen müssen und die Prüfungen und Aufgaben hätten komplexer werden müssen. Das Gegenteil ist allerdings passiert!
 
Cyberdunk schrieb:
Ja das ändert aber auch nichts daran dass, das Abitur nicht mit dem Hauptschullabschluss zu vergleichen ist, das ist Mmn,nach ein abwerten der Leistung.
Natürlich ist ein Abitur nicht mit dem HA vergleichbar, aber die Anforderungen am Abi haben sich drastisch verändert, vorallem in Hinblick auf die klassischen "Kickout" Fächer wie Mathematik oder Physik - der Anspruch hier wurde massiv gesenkt. Zu meiner Zeit (endgültig komm ich mir alt vor), Mitte der 00er, hättest du kein Abitur machen können wenn du weder ableiten noch Differentialrechnung drauf hast, heute ist das überhaupt kein Problem mehr.

Ich habe vor ca. 8 Jahren ein Abendstudium angefangen und es war extrem auffällig das gerade die sehr jungen, meist duales Studium, massive Probleme hatten in Mathe auch nur zu folgen und so ziemlich jeder Dozent hat auch bestätigt das es mittlerweile ohne Brückenkurse (Mathe) auf Semesterlänge für viele gar nicht mehr funktioniert, trotz massiver Absenkung der Anforderungen.
 
The_waron schrieb:
Ich habe vor ca. 8 Jahren ein Abendstudium angefangen und es war extrem auffällig das gerade die sehr jungen, meist duales Studium, massive Probleme hatten in Mathe auch nur zu folgen und so ziemlich jeder Dozent hat auch bestätigt das es mittlerweile ohne Brückenkurse (Mathe) auf Semesterlänge für viele gar nicht mehr funktioniert, trotz massiver Absenkung der Anforderungen.
Das erklärt so einiges, nur nicht wer auf diese geniale Idee kam.
Wahrscheinlich war es nicht "fair" das sich im Konkurrenzkampf herausstellte das der eigene Sprössling schlicht nicht das Zeug zum Studium hatte, und da musste dann "Abhilfe" geschaffen werden.

Nuhr erwähnte letztens das Laufwettbewerbe (Kita oder Schule?) abgeschafft wurden.
Weils ja immer jemand gibt der schneller ist.
:freak:

Wie verstrahlt sind die Verantwortlichen eigentlich ?
 
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