Fachkräftemangel (Gesellschaftsthema)

Bonanca schrieb:
Auf der einen Seite sei eine Note allein nicht ausreichend um Studiumsbewerber vorzuselektieren, gleichzeitig sollen fünf Prüfungen deine vollständige Abschlussnote bestimmen?
Es benötigt irgendein System, um die Leistung abzufragen. Ansonsten hat man gar keinen Anreiz, überhaupt zu lernen / aufzupassen. Das Problem mit dem Verrechnen der Noten während der Schulzeit ist, dass es keinerlei Vergleich gibt wie die Noten zustanden gekommen sind. Hat man einen Mathelehrer, der einfach Klausuren wie die "Probeklausur" nur mit anderen Zahlen stellt, fällt die Klausur sicherlich deutlich besser aus als bei einer Prüfung, die nur von "Transfer" strotzt. Ist das Fair? Nein. Genauso wenig, dass das Abitur nicht zentral ist. Gerade bei dem NC in Medizin kann man mit einem 1,1 Abitur scheitern und das können ohne Probleme die Lehrer / unterschiedlichen Abiturprüfungen mehr als nur beeinflussen.

Da kann ich jeden Elternteil verstehen, der klagt. Ich finde das auch im Grunde auch richtig so. Wer ist das "Opfer"? Die Schüler (Druck) sowie die Lehrer, die das System so mittragen müssen.

Bei einem zentralen Abitur hat jeder Chancengleichheit. Ob es die "Beste" Alternative ist? Mitnichten, da der Leistungsdruck deutlich ansteigen würde. Gleichzeitig sinkt auch der Anreiz, während der Schulzeit aufzupassen. Ich fände es dennoch besser, sollte es zumindest die Option hierfür geben.

Und ob jemand mit einem 1,1er Abitur weniger geeignet ist, ein Arzt zu sein, als einer mit 1,0 will ich hier auch mal in Frage stellen. ;) Da gäbe es noch deutlich andere Faktoren, die da reinspielen...

Bonanca schrieb:
Dir ist bewusst dass die Versicherungsbranche ein riesiger Komplex ist und du da nicht für alles Mathematik brauchst?
Ein gewisses Grundverständnis sollte man schon mitbringen - im egal welchem Bereich. Und Hand aufs Herz. Das Abitur ist zu 95 % reine Reproduktion. Sofern die Person keine Dyslexie, Dyskalkulie oder starke Prüfungsangst hat, war sie einfach nur faul. Ob man so jemanden in der Firma dann haben will, sollte jeder selbst entscheiden. Nicht jeder muss ein "Überflieger" sein, aber die eine Woche Commitment als Vorbereitung sollte das Mindestmaß sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
DaDare schrieb:
war sie einfach nur faul.
Oder unmotiviert. Das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Ich habe es selbst mehrfach erlebt, wie hochintelligente Menschen weit unter ihren Möglichkeiten Noten eingefahren haben, weil sie unterfordert waren. Weil sie nicht sehen konnten, für welches Ziel sie das taten. Weil der Unterrichtsstoff oft (grade in den Naturwissenschaften) ohne praktischen Anwendungsfall vermittelt wird und dazu noch oft ohne direkt erkennbare Zusammenhänge (beispielsweise die verschiedenen Atommodelle, die man so kennenlernt). Oder auch weil Lehrkräfte schlicht nicht pädagogisch Wissen vermitteln konnten. Oder auch, weil sie einfach erkennen, dass der Schulstoff einfach nur Reproduktion ist und kreatives, problemlösendes Denken kaum fördert. Ins Abi fließen ja nicht nur Prüfungsnoten ein, zumindest früher nicht.

Wer da sagt ist nur Faulheit, blendet eines der größten Probleme unseres Schulsystems einfach aus.

In den anderen Punkten stimme ich dir aber zu. In der Bildungspolitik ist die Länderhoheit grade bei Abschlussprüfungen ein großes Problem. Ich weiß zwar worauf das geschichtlich basiert, sehe es aber so, dass die Nachteile heute diesem Gedanken überwiegen. und zwar deutlich.
 
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@Erkekjetter,
das sind gute Punkte, die du da ansprichst. Ich möchte den Schüler hierbei nicht komplett "freisprechen". Am Ende dürfte selbst dem Sonderschüler klar sein, dass der Abschluss maßgeblich die Zukunft beeinflusst. Dennoch kann man ein wenig Selbstverantwortung einem 16 - 18 Jährigen schon zusprechen. Es muss jedoch Hilfe bzw. Förderung angeboten werden. Sich aus dem Sog der nicht vorhanden Motivation herauszuziehen, wird schwerer je länger man sich darin befindet. Aber gerade bei solchen Fällen (nicht vorhandenen Motivation oder gar der seltene Fall der Unterforderung), braucht es mehr Pädagogen, die gezielt frühzeitig gegensteuern. Das kann ein einfacher Klassenlehrer nicht noch machen.

Bezüglich der weiteren Aspekte (fehlende Zusammenhänge bzw. Praxisbezug, keine Kompetenzen zur Wissenvermittlung) ist die Kritik hierbei an der Lehramtsausbildung / Lehrplan zu suchen. Es wird darauf schlicht nicht korrekt vorbereitet. Einfache Aufgabenstellung: auf drei verschiedenen Arten die Kurvendiskussion zu motivieren und zu erklären. Ich will nicht wissen, wie viele Lehrer hieran scheitern würden. Dann doch lieber im Studium weiterhin Fourier und DGL behandeln, die nichts mit der Ausführung des Jobs zu tuen haben.
 
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DaDare schrieb:
Am Ende dürfte selbst dem Sonderschüler klar sein, dass der Abschluss maßgeblich die Zukunft beeinflusst.
Ich kann mich gut an mich selber erinnern in der Zeit. Bewusst war mir das. Hat es mich als voll in der Pubertät hängenden immer interessiert, motiviert oder konnte ich die Tragweite wirklich abschätzen? Mitnichten. Faul war ich sicher nicht, nur lagen meine Interessen nicht immer deckungsgleich mit denen der Schule.
Ergänzung ()

DaDare schrieb:
Das kann ein einfacher Klassenlehrer nicht noch machen.
Weitgehend schon, bei kleineren Klassen! deutlich kleineren als oft üblich. Für sonderfälle muss natürlich Fachpersonal her, aber sowas gibt es ja quasi auch nicht an deutschen Schulen.

Aus meinem JAhrgang sind nicht grade wenige Lehrer geworden. Die wenisgtens hiet ich schon damals für tauglich und ich lag eher richtig mit meinen Einschätzungen als daneben, allerdings habe ich teils nur wenig mitbekommen.

Es machten aber zumindest damals zu viele ein Lehramtsstudium weil sie schlicht nichts besseres mit sich anzufangen wussten, meinem Gefühl nach zumindest. und das wurde von pädagogischer Seite nicht aufgefangen im Studium. Wie auch, spielt das doch da keine so zentrale Rolle, wie man meinen könnte.
 
Zentralabi als Heilsbringer finde ich auch problematisch. Je nachdem wie viel die Lehrenden didaktisch drauf haben, ist man da auch bevorteilt/benachteiligt.

Prinzipiell fände ich einen ETCS-Grade (relativer Vergleich zu den Mitschülern und entsprechende Eingruppierung) ähnlichen Ansatz mit lokalen Prüfungen zielführender.

Noch eine kurze Anekdote zum Schluss. Im Studium hat mein Prof für Regelungstechnik jedes Jahr die Noten so vergeben, dass er immer auf denselben Durschnitt kam. Seiner Meinung nach die fairste Vorgehensweise, da es nicht möglich sei, jedes Semester eine neue Klausur zu stellen ohne den Schwierigkeitsgrad zu variieren.
 
Das Problem seh ich weniger beim Abi, als beim NC als Maßstab für die Studienberechtigung an sich. Bei Fächern die "überlaufen" sind, sollte man sich eher Aufnahmeprüfungen überlegen, anstatt nach dem NC zu reihen, der einerseits nicht einheitlich ermittelt werden kann und andererseits auch mMn keinen guten Maßstab für den Erfolg oder die Erfolgsaussichten in einem bestimmtes Studium darstellt.
 
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@,Erkekjetter,
wo gibt es denn in Deutschland noch kleine Klassen? Und wie viele Lehrer haben auch Lust nach der Klasse mit den "Problemkindern" noch zu arbeiten? Während des regulären Unterrichts ist dafür schlicht keine Zeit. Da würde der Großteil der Klasse "benachteiligt" werden.
Ergänzung ()

Bennomatico schrieb:
Zentralabi als Heilsbringer finde ich auch problematisch. Je nachdem wie viel die Lehrenden didaktisch drauf haben, ist man da auch bevorteilt/benachteiligt.
Ist es nicht. Aber das Problem mit schlechtern Lehrern ist unabhängig, ob nun ein Zentralabi besteht oder nicht.
 
@DaDare
Wenn deine Aussage sich auf die Prxis bezieht gebe ich dir Recht. Ich habe es generell betrachtet und wie es sein sollte. Das ehißt dann aber eben kleinere Klassen und mehr Zeit (beispielsweise durch Ganztagsschulen.
 
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@Erkekjetter,
wenn es nach mir ginge, maximal 20 Kinder pro Klasse plus einen zweiten Lehrer. Aber das ist reine Utopie. Hier frisch auf der Tagesschau:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/schulplatz-mangel-101.html
Jeder Absatz ist einfach nur extrem traurig. Aber am Ende entscheidet das jeder Bürger an der Wahlurne. Beispiel Bayern: Auch wenn ich kein Fan bin von den Freien Wählern, ohne diese, gäbe es vermutlich nicht mehr Geld in Bayern für die Lehrer:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/...ermangel-mittelschule-lehrerbildung-1.5723736

@hallo7,
es wäre halt schön, wenn man auch hier Geld in die Hand nimmt und für deutlich mehr Plätzen für Medizinstudenten sorgt. Was ist das Worst Case Szenario? Überangebot von Ärzten, ungenutztes Equipment und Räume? Ein Risiko, was man eingehen sollte mMn. Ob man das nun für einen überfülltes BWL Studium bräuchte, sei mal da hingestellt. Aber dort ist auch der Mangel weder eklatant noch systemrelevant.

Ich fände zudem auch richtige Auswahlgespräche nicht verkehrt, um die Motivation und die soziale Kompetenz abzuprüfen, ob man für den Studiengang geeignet ist. Aber das würde noch mehr Ressourcen binden und das kann sich keine (öffentliche) Hochschule in großem Maße leisten.
 
DaDare schrieb:
Dann doch lieber im Studium weiterhin Fourier und DGL behandeln, die nichts mit der Ausführung des Jobs zu tuen haben.
Süß dass du glaubst Mathe-Lehrämtler würden solche Sachen heutzutage im Studium lernen.

Die müssen Ana I, LinA I, Algebra I, Stochastik I und ich glaube Numerik I machen, zumindest in Hannover.
Da lernt man gerademal, dass es sowas gibt.

DGLs haben übrigens spätestens dann was mit der Ausführung des Jobs zu tun, wenn man in der Oberstufe Exponentialfunktionen und logistisches Wachstum lehrt, was zumindest 2020 in Niedersachsen noch beides Abiturrelevant war.

Das ist das viel größere Problem: viele (Mathe-)lehrer haben eigtl selber keine Ahnung, warum sie die Sachen lernen. Weil sie die Zusammenhänge oft nicht verstehen (/wollen). Viele Lehramtsstudenten in meinem Jahrgang haben Mathe gewählt weil sie ein Hauptfach brauchten und dann nur das mindeste dafür getan haben. Die hatten gar kein Interesse daran mehr zu wissen, geschweige denn zu verstehen, als das, was in Schulbüchern vorkommt.
Was daran das Problem ist? Jemand, der die Hintergründe kennt hat es tendenziell leichter, Sachverhalte auf verschiedene Arten zu erklären. Und das ist eine sehr wichtige Fähigkeit für einen Lehrer.
 
@DaDare Naja, gerade das Medizinstudium ist pro Student eines der teuersten überhaupt. (ca. 200 000€ pro Student hab ich mal aufgeschnappt vor ein paar Jahren). Es ist dann zwar schön, dass wir dann viele Ärzte hätten, aber einerseits kostet es viel und andererseits wären die vllt arbeitslos bzw. müssen auswandern. Das ist dann ein Verlustgeschäft für den Staat.
Ein Informatik/BWL/Jus/Geschichte/etc. Studium kostet im Vergleich quasi nichts. Ob 10 oder 100 Studenten diverse Übungen machen kostet vllt ein paar zusätzliche studentische Mitarbeiter für ein Semester. Im Medizin Studium braucht man aber zusätzlich zum Personal z.B. 100 Körper statt 10 im Anatomie Kurs, Pathologie Kurs, alles mit Chirurgie - wobei die Körper an sich kein Problem sind, die werden eh gespendet, aber die Aufbereitung, Aufbewahrung und Bestattung kostet sehr viel. Dazu alle möglichen Gerätschaften zum üben.
 
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Ich merke den Fachkräftemangel extrem ab diesem Jahr.
Habe noch nie so viele Jobangebote in so kurzer Zeit bekommen, ich frage mich weshalb das so ist?

Bei 2 Angeboten wurde direkt eine Gehaltsspanne genannt und da ich generell nicht so großes Interesse hatte, habe ich geschrieben das es zu wenig ist.
Dann hatten beide gefragt bei welchem Gehalt man mein Interesse wecken könnte.

Ich hatte dann mit Absicht meinen Wunsch +20.000€ / Jahr geschrieben und dann kam bei beiden zurück das man beim Gehalt Verhandlungsbereit wäre. Mein Wunsch lag beim einen 10k und beim anderen 15k über dem was sie mir angeboten haben.

Die beiden Beispiele sind Stellen im Vertrieb (Außendienst). Industrie.
Auto gibts halt quasi auch immer noch On Top.
 
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DaDare schrieb:
@Erkekjetter,
wenn es nach mir ginge, maximal 20 Kinder pro Klasse plus einen zweiten Lehrer. Aber das ist reine Utopie.
In den 80ern/90ern hatte man extra Lehrer für "Deutsch für Aussiedler" angestellt, damit Aussiedlerkinder nachmittags nach dem konventionellen Schulunterricht schnell die Sprache erlernen.
Das gleiche sollte man heute für Schüler aus dem Migrationsbereich anbieten, zusätzlich aber "lockeren" Unterricht in den Bereichen wie deutsche Kultur, Kunst und Geschichte verpflichtend für Migrantenkinder einführen. Man erreicht dadurch eine schnelle Assimilation und baut langfristig Konflikte und Missverständnisse in der neuen Heimat ab. Es entspannt auch den Standardunterricht für alle Schüler. Am Ende werden diese Kinder schnell ein Teil unserer Gesellschaft, was ich hoffe, ein Ziel für alle sein sollte.
 
Cyberdunk schrieb:
Lernst du denn auch im Gegenzug, Türkisch, Arabisch oder Russisch?
Würde ich in die Türkei oder nach Russland oder Ägypten auswandern, dann wären das so die ersten Dinge, die ich tun würde.

Wird es wirklich mittlerweile als verwerflich angesehen zu erwarten, dass Leute die Amtssprache lernen?
Mal so als Frage: wer trägt denn so die Kosten für die ganzen Übersetzungen von Dokumenten? Machen das die Beteiligten bzw wird das auf deren Kosten gemacht, wie es das Gesetz theoretisch sogar vorschreibt, oder zahlt das der Steuerzahler?
Ergänzung ()

Cyberdunk schrieb:
Die Menschen müssen endlich begreifen, dass es keine Länder, Grenzen und Nationalitäten mehr gibt.
Und Kommunikation dann am besten auch gleich abschaffen?
 
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Man könnte schlicht und ergreifend ja einfach die Voraussetzung für die deutsche Staatsbürgerschaft hernehmen. Ich glaube auch, sollte man sich länger ( > 12 Monate) in einem Land aufhalten, sollte man mMn die Sprache lernen. Man hat damit ja eigentlich nur Vorteile. Und in der Integration ist die Landessprache ein Schlüsselelement.

Einbürgerungsvoraussetzungen​

Wer seit acht Jahren dauerhaft und rechtmäßig in Deutschland lebt, hat unter folgenden Voraussetzungen einen Anspruch auf Einbürgerung:

  • unbefristetes oder auf Dauer angelegtes Aufenthaltsrecht zum Zeitpunkt der Einbürgerung
  • geklärte Identität und Staatsangehörigkeit
  • Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes
  • grundsätzlich Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit
  • mündliche und schriftliche deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau B 1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen
  • Nachweis über Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse in Deutschland (Einbürgerungstest)
  • eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts für sich und die unterhaltsberechtigten Angehörigen
  • Gewährleistung der Einordnung in die deutschen Lebensverhältnisse, insbesondere keine Verheiratung gleichzeitig mit mehreren Ehegatten
  • keine Verurteilung wegen einer Straftat
 
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Was soll ich sagen? Diskussion über Fachkräftemangel die in eine Diskussion über Sprache mündet. Irgendwie passend das ich mit jugendlichen Flüchtlingen arbeite, die ja ein gewisses Potential für zukünftige Fachkräfte bieten.

Müssen die deutsch können wird ja infrage gestellt da ja englisch angeblich reicht. Man möchte direkt darüber lachen, von hunderten Flüchtlingen die ich kennengelernt habe konnte genau 1 Jugendlicher aus der Ukraine (der mittlerweile aus Deutschland geflüchtet ist) soweit englisch das er damit geschäftsfähig unterhalten konnte.

Flüchtlinge aus Afrika unterscheiden sich grob in 2 Gruppen, die eine kann französisch, die andere englisch, beiden Gruppen gleicht ist, das deren Sprachen mit denen aus England oder Frankreich relativ wenig zu tun haben und sich selbst Dolmetscher schwer taten und man meist in die Heimatsprachen wechselte und entsprechende Dolmetscher suchte. Flüchtlinge aus Afghanistan, Iran, Irak etc. sprachen zu 90 % ihre lokale Sprache plus einen Teil der vorherrschenden Sprachen ihrer Länder.

Somit gestaltet sich eine Verständigung in der Weltsprache englisch zu meist schwierig, obwohl es ja laut Annahme scheinbar alle können müssten.

Also bleibt logischerweise nur die Möglichkeit, dass sie deutsch lernen, die meisten Flüchtlinge wollen das auch, es fehlt meist an den Vorqualifikationen orientierenden Kursen, der Einfachheit halber werden alle in einen Analphabeten Kurs gesteckt und gut. Das ist natürlich nicht sonderlich motivierend und da besteht dringender Handlungsbedarf.

Kultur, Geschichte usw. verpflichtend an Schulen machen sehe ich auch nicht, es ist besser immer wieder Angebote zu machen, mit der Reife kommt auch Interesse an solchen Dingen, erzwungen bringt es meistens nicht viel.

Wichtiger wäre ein einheitliches, auf die verschiedenen Vorkenntnisse eingehendes Schulangebot um Fachkräfte statt Hilfsarbeiter zu generieren.
 
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Ihr driftet ja total vom eigentlichen Thema ab.

„Das Gehalt ist eine Droge, das dir dein Arbeitgeber gibt, damit du deine Träume vergisst.“

Heutzutage kann man mit YouTube und Social platform viel einfacher und zudem viel mehr Geld verdienen.

Als Handwerker stehst du morgen früh auf, musst dich für Notdienst bereit erklären. Dein Schlafrhythmus ist am Ar… Krebsrisiko höher, da auch in der Nacht gearbeitet wird. Wälzt dich im Dreck herum. Hebst schwere Gegenstände hoch. Trägst schwere Sachen. Rücken- und Gelenkprobleme sind vorprogrammiert. Der Druck vom Kunden und vom Arbeitgeber sind hoch. Was sind diese lächerlichen 4000€ brutto wovon am Ende eh noch 2500€ übrig bleiben?

Da verstehe ich die Jugendlichen sehr gut, dass sie auf so etwas keine Lust haben. YouTuber fahren Sportautos, kaufen Häuser auf einen Schlag, tragen fette Uhren. Sie können aufstehen, wann sie möchten. Sie drehen ein bis zwei mal in der Woche für ein paar Stunden ein Video und haben für mehrere Tage Filmmaterial. Der Algorithmus von YouTube ist schon recht großzügig.

Ich habe die Gehaltsgruppen meiner Firma überprüft und habe festgestellt, dass es seit 2018 einen minimalen Sprung gab. In den 5 Jahren waren es nur 200€ brutto mehr. :freak:

Da ist man mit dem Gehalt in 2018 besser zurecht gekommen. Prämien oder sonst was nicht erhalten. Sollen sie doch den Handwerkern 10.000€ brutto zahlen. Dann sieht die Sache anders aus. Stattdessen gibt es immer noch Handwerker-Firmen, die mit 13€-15€ Stundenlohn Arbeiter suchen. Aja… Da sitze ich lieber zu Hause und beziehe vom Staat Geld. Lohnt sich viel mehr und man hat für andere Sachen Zeit.
 
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Duman schrieb:
Da verstehe ich die Jugendlichen sehr gut, dass sie auf so etwas keine Lust haben. YouTuber fahren Sportautos, kaufen Häuser auf einen Schlag, tragen fette Uhren. Sie können aufstehen, wann sie möchten. Sie drehen ein bis zwei mal in der Woche für ein paar Stunden ein Video und haben für mehrere Tage Filmmaterial.
1. Ich glaube, Du stellst dir das zu einfach vor. In so manchem 10-Minuten-Video stecken hunderte Stunden Arbeit.
2. Wie viele Milliarden Influencer soll es denn geben?

Eine Sache, die viele Jugendliche nicht verstehen:
Jeder attraktive Markt ist irgendwann gesättigt ... und dafür braucht es gerade dank der enormen Reichweite in modernen Medien eben nicht Millionen Aktive, sondern nur ein paar tausend.
YouTube hat ja seine Monetarisierungsroutinen schon mehrmals an das gestiegene Angebot angepasst ... und jedes mal wurden es weniger Kreative, die allein damit ihr Leben bestreiten konnten.
Bei den anderen Plattformen wird langfristig nicht viel anderes passieren.

Ausserdem denke ich, dass es bloß eine Frage der Zeit ist, bis die Arbeitswelt reagiert ... das dauert halt gerne mal ein paar Jahrzehnte. Gerade, WEIL viele Jugendliche offensichtlich keine Lust auf Handwerk haben, wird sich das Handwerk umorientieren müssen ... der Mangel an Arbeitskräften wird mittelfristig zu mehr Automatisierung führen und genau das wird den Handwerkeralltag weniger dreckig, weniger ungesund und dadurch auch für arbeitsfaule Jugendliche wieder etwas attraktiver machen.
Gleichzteitig wird es immer schwerer werden, mit den heutigen Traumberufen (als Influencer auf tropischen Inseln chillen, und dafür Millionen kassieren) gutes geld zu verdienen.
Angebot und Nachfrage ... so einfach ist das. Wo die Nachfrage das Angebot übersteigt, wird das Angebot teuer und die Bereitstellung dieses Angebotes wird witrtschaftlich attraktiver ... andersrum funktioniert das allerdings auch.
 
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Duman schrieb:
Da verstehe ich die Jugendlichen sehr gut, dass sie auf so etwas keine Lust haben. YouTuber fahren Sportautos, kaufen Häuser auf einen Schlag, tragen fette Uhren. Sie können aufstehen, wann sie möchten. Sie drehen ein bis zwei mal in der Woche für ein paar Stunden ein Video und haben für mehrere Tage Filmmaterial. Der Algorithmus von YouTube ist schon recht großzügig.
Ich frage mich, ob das früher (=vor 3-30 Jahren) anders war, da gab es auch schon celebreties und Fußballer und das wollten die Jugendlichen auch lieber werden als Handwerker. Und noch früher war es sowieso noch viel schlimmer, also 50er bis Ende 80er Jahre.
 
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BeBur schrieb:
Ich frage mich, ob das früher (=vor 3-30 Jahren) anders war, da gab es auch schon celebreties und Fußballer und das wollten die Jugendlichen auch lieber werden als Handwerker

Früher gab es aber noch kein Internet, wo wirklich jeder Content hochladen kann.
Ob er damit erfolgreich wird ist eine andere sache, aber die 15 Minuten Ruhm sind heute viel schneller zu erreichen.
 
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