@rupiPC
Was Themis hier anspricht ist gar nicht so daneben wie du tust. Wichtig ist die Kritik und wie die Entscheidungsfindung in diesem Bereich ganz allgemein abläuft.
Dazu müsste man zu aller erst wissen, wer das Gutachten denn erstellt hat. Hier liegt wieder einmal ein Gutachten vor, bei welchem die Meinung schon von Vorneherein feststand. Der Gutachter ist Geschäftsführer und Gründer der Firma Excientes Management Consulting GmbH und außerdem Vorsitzender des Aufsichtsrates der Tricept AG, eines zertifizierten Microsoft-Partners, was Zweifel an der Unabhängigkeit des Gutachtens aufkommen lässt.
Nun bei fairen Gutachten, würde ebenfalls die OpenSoftware Alliance ein Gutachten erstellen, respektive würde das Gutachten von einer Arbeitsgruppe von Arbeitnehmervertretern (Usern), Microsoft Partnern und OpenSoftware-Vertretern erstellt.
Alleine die Kommunikation im Bezug auf das Gutachten, d.h. die Zeitig fast unmittelbare Veröffentlichung, damit möglichst wenig Zeit für Gegenbeweise und Kritik bleibt, spricht hierfür Bände. Und die Tatsache, dass neben dem Wechsel zu einer proprietären Software, was letzten Endes dich den Steuerzahler in Zukunft Millionen kosten wird, auch der offene ODF-Standard aufgegeben wird, zeugt weder vom nötigen Sachverstand, noch von der zu erwartenden Sensibilität.
Aber du scheinst nicht zu wissen wie Politik nun mal läuft. Ein Gutachten wird normalerweise so erstellt, dass ich das Resultat des Gutachtens absehen kann. Die NPD gibt doch kein Gutachten in Auftrag bei dem am Ende rauskommt, dass Ausländer total super und Rechtsnationalismus hirnverbrannt ist?!
Warum nicht? Weil Auftraggeber und Gutachter sich normalerweise persönlich kennen und Gutachter oft aus politischen Gründen gewählt werden.
Das mag jetzt nach Korruption und Vetternwirtschaft klingen, aber genau so läuft das ab.
Das es nicht so läuft sieht man, wenn Gutachten von Universitäten, und Interdisziplinären Arbeitsgruppen erstellt werden und Zeit und Raum zur breiten Diskussion im Vorfeld der Entscheidung eingeräumt wird.
Alle Punkte wurden hier nicht erfüllt, somit ist die Stadt Freiburg den Beweis schuldig, dass hier nicht aufgrund eines Gefälligkeitsgutachtens entschieden worden ist.
Übrigens: Beispiele wie diese gibt es viele, wenn zB
Millionenschwere Aufträge ohne öffentliche Ausschreibung einfach an Microsoft vergeben werden - und nicht mal ein Unrechtsbewusstsein dafür besteht..
P.S.
Nur um das mal klarzustellen, ich arbeite in einem kleinen Betrieb in der IT und wir verwenden Microsoft Office. Mir wäre zwar freie Software lieber, da sich Leute die nicht in dem Bereich arbeiten nicht vorstellen können, was für ein riesen Aufwand das Licensing in einem Betrieb mit <50 MA ist. Aber diese Entscheidung wurde schon vor mir getroffen.
Nun, als Office sein Design auf diese "Tabs" wechselte, was glaubt ihr wie die User geflennt haben, sie möchten doch bitte ihr altes Design zurück? User wollen nie wechseln, egal ob neue Version oder neue Suite. Da braucht es einfach Schulung um das Problem zu beheben. Aber wer kann es einem MA schon verübeln?
Die "Office ist viel benutzerfreundlicher"-Fraktion soll sich einfach einmal verdeutlichen, dass wir von Kindsbeinen an in Schule, Gymnasium und Betrieben immer auf MS Office getrimmt werden. Aber wer sich nur Dinge kauft "die ich halt schon kenne" der stagniert meines Erachtens. Und wenn hier kein Umdenken stattfindet, so stagniert auch die Entwicklung, weil fehlende Konkurrenz einfach träge macht.