YforU schrieb:
Bis dahin habe ich die IT Infrastruktur im Unternehmen mindestens drei mal getauscht. Selbst das Unternehmen hat in dem Zeitraum häufig einmal die Ausrichtung (Kerngeschäft) vollkommen abgeändert und den Großteil der Prozesse neu definiert. 15 Jahre sind bei der momentanen Geschwindigkeit der Entwicklung und den damit verbundenen massiven Änderungen praktisch kaum planbar.
Genau diese Schnelllebigkeit (auch wenn die in Unternehmen und Behörden nicht wirklich existiert... Träges Gerümpel) sorgt dafür, dass sich Free Open Source Software rentiert. Sie rentiert sich nicht heute, vielleicht nicht morgen. In 10 Jahren sieht die Sache aber wieder GAAAANZ anders aus. Und wenn wir nicht gerade pokern, dass am 21.12.2012 eh Ende Gelände ist, dann sollten wir AUCH in der Verwaltung mal langfristig denken.
In einem Artikel über LiMux kam mal zur Sprache, dass für die alten MS-basierten Lösungen alle 4 Jahre neue Lizenzkosten angefallen sind, jeweils hohe sechs- bis siebenstellige Eurobeträge.
Oder anders: Ein, aus Sicherheits- und Kompatibilitätsgründen zwingend nötiges, Upgrade von Windows 2000 auf Windows 7 und Server 2k8 (zzgl. Office-Lizenzen) kostet eine Verwaltung mal eben ne halbe bis eine Millionen Euro an reinen Lizenzkosten.
Ein Upgrade von Kernel 2.6.x auf 3.6.x kostet überspitzt ein paar Dutzend MB Download pro Rechner.
Die ARBEITSLEISTUNG für die Upgrades hast du in beiden Fällen. Ob ich 1000 Windows-Maschinen oder 1000 Linux-Maschinen aktualisiere spielt personaltechnisch keine Rolle.
Wer mit MS Office und der üblichen Standardsoftware nicht umgehen kann, damit in seinem Beruf aber primär zu arbeiten hat wird nicht eingestellt bzw. darf sich die Qualifikation dann über das Arbeitsamt holen.
Schon peinlich, dass das Arbeitsamt keine Qualifikation für LO/OO raus rückt.
Was sagt dir das in 15 Jahren am Arbeitsplatz ein Office Client läuft welcher eine separate Lizenz benötigt? Der Markt bewegt sich schon heute in eine andere Richtung*.
Spielt keine Rolle. Proprietäre Software wird immer Lizenzkosten erzeugen. Lizenzkosten zahlen ist IMMER dümmer, als ähnlich mächtige FOSS-Lösungen zu verwenden.
Deadpool83 schrieb:
Wer nicht in der IT-Medien-Blogger-Branche arbeitet, wird im Alltag zig-mal mit MS Office durch seine Kunden und Geschäftspartner konfrontiert: Präsentationen, Dokumente, Excel-Dateien, Outlook-Kontakte/Termine etc.
Ich kann altes .doc und .xls problemlos öffnen. Wenn MS die Schnittstellen frei geben würde, würden sowohl LibreOffice als auch OpenOffice sicherlich den Schreibsupport deutlich verbessern.
Kontakte verwaltet man Cloud-basiert. Termine ebenfalls... oh, und kürzlich hat mein Chef mir von seinem Outlook einen Termin rüber geschickt (statt einfach mal das Zimmer zu wechseln)... Mein TBird/Lightning kam sofort damit klar. Die Interoperabilität ist da, sie wird nur totgeschwiegen oder mies geredet.
theOH schrieb:
Welcher Alternative Client kommt denn mit einer Sharepoint Anbindung? Stichwort: Zentrale Dokumentablage und Verwaltung.
Wenns dir um Dokumentenverwaltung geht... Contineo, OpenKM, Alfresco, OpenDocMan,... such dir was raus.
Außerdem ist die SCHNITTSTELLE von Sharepoint ja offen. Man könnte mit FOSS-Clients auf einen Sharepoint-Server zugreifen.
EvilMoe schrieb:
Mittlerweile sehe ich das ganze komplett anders. Wenn ich ein Produkt bekomme um damit zu arbeiten, brauche ich vernünftigen Support. Das hat auch nichts mit den Fähigkeiten der Mitarbeiter im Amt zu tun. Es kann ja nicht Sinn und Zweck der Sache sein, dass die ihre Problemlösung erst in Foren und per Google finden.
1.) viele Open Source Projekte gibt es auch als "Enterprise Editions", bei der man professionellen Support der Core-Entwickler bucht
2.) Wir reden hier nicht davon, dass Lieschen Müller die Software debuggen muss. Das tut sie auch nicht, wenn Word mal Mumpitz macht. Egal ob MS Word oder LO Writer spinnt, sie ruft ihren EDV-Verantwortlichen und DER sollte sich auskennen. Erst wenn der mit seinem Latein am Ende ist (was recht spät sein sollte, sonst hat er seinen Posten nicht verdient) gehts an den Support des Herstellers.
3.) Bei Lösungen wie LiMux & Wollmux gibt es unter Garantie anständigen Support... und zwar genau durch die IT-Abteilung(en), die diese Software zusammengestellt, erprobt und angepasst haben.
Ich halte auch Latex nicht für alternativfähig. Ich habe versucht mich damit einzuarbeiten, aber dann irgendwann abgebrochen, weil mir meine Zeit dafür zu kostbar war. Das fing schon bei der Installtion der entsprechenden Distribution an. Selbst wann man sich Latex dann angeeignet hat, stellt man zur Überraschung fest, dass alle Arbeitgeber Leute mit MS Kenntnissen suchen, warum wohl.
Word ist nicht das Maß aller Dinge, aber bei weitem nicht so schlecht, wie es hier viele darstellen.
OK, du warst also zu faul/dusselig, dir Latex wirklich anzueignen und außerdem nicht in einer Situation, wo du die massiven Vorzüge eines solchen Systems benötigst. Und weil du es nicht verstehst und benötigst ist es also gleich Mist.
Du bist definitiv nicht aus einem Fachbereich, der mit komplexen Formeln arbeitet.
sav1984 schrieb:
ist koooooomplett umsonst das die MS produkte von sogut wie allen unternehmen verwendet werden ;-) gerade in der privatwirtschaft wird sicherlich mehr auf die finanzen und das verhältnis zwischen kosten und produktivität geschaut und überall findet man MS office und MS server.
MS Server?
Schau mal im Bereich der Webserver, Apache2 hat n Marktanteil von 70% rum. Dazu gibts da noch u.A. nginx und Google Webservices.
Oder wirf einen Blick auf Datenbanken. Selbst wenn man FOSS mal außen vor lässt (was dämlich ist), so teilen sich Oracle und MS SQL den Markt auf. Wenn man dann mal realistisch betrachtet und MySQL, PostgreSQL, MariaDB sowie die ganzen freien NoSQL-Lösungen hinzu zieht, dann hat der MS SQL evtl. n realistischen Marktanteil von 10% und MySQL dürfte weit in Führung liegen.
Warum rennen alle zu MS-Produkten? Weil alle MS-Produkte nutzen. Wenn es alle haben, kann es ja nicht schlecht oder problemlos austauschbar sein. Es muss MS sein, weil es schon immer MS war. Und weil es MS ist, wird es immer MS bleiben.
Du erkennst vielleicht die Idiotie hinter dieser Herangehensweise...
Wenn jemand die Möglichkeit hat, Monopole und Monokulturen aufzubrechen, dann doch staatliche Stellen, die nicht so straff marktwirtschaftlichen Zwängen unterliegen.
das wird sich kaum einer vorstellen können der open/libre für paar textdatein verwendet und sagt: "ist doch gut, ich hab nie probleme damit gehabt"....
aber spätestens in nem professionellen einsatz geht man dann harte kompromisse ein wenn man zu was andrem greift als Microsoft Office
Oh ja, weil der Löwenanteil der realen Anwendungsfälle auch gerade in die 1-2%-Kerbe schlägt, in der MSO tatsächlich etwas besser ist.
SavageSkull schrieb:
Und die Sekretärin muß ein erfolgreich abgeschlossenes IT Studium als Vorraussetzung für den Job haben?
Sry, aber Software hat sich nach dem Nutzer zu richten und nicht umgekehrt.
OO/LO bedienen sich fast genau gleich wie MSO 2003 (und älter). Nach deiner Argumentation brauchte die Tippse vor der Einführung der Ribbons also für MSO n IT-Abschluss?
Solange OS hierzu nicht in der Lage ist, einem Nutzer eine Arbeitsumgebung zu bieten, in der man produktiv arbeiten kann ohne sich mit dem mehrheitlich mit dem Programm auseinandersetzen zu müssen, ist die Software mangelhaft.
Hm. Ich komm morgens in mein Büro, werf mein UBUNTU an, starte meinen THUNDERBIRD, meinen CHROMIUM und mein ECLIPSE. Schon bin ich bereit für meinen Arbeitstag. Gelegentlich werfe ich noch GIMP oder LO an, wenn es nötig ist.
Die einzige Software, die hiervon auch nur ansatzweise Probleme gemacht hat, war Chromium, weil ich n Developer Release bevorzuge.
Super, da kann man ja richtig Geld sparen. Ein 500Mhz Pentium 3 kostet heute wieviel? Ach, den gibt's nicht mehr zu kaufen?
Nö, aber du könntest auf einer 2GHz-CPU mit 2GB RAM einen Server laufen lassen, der n halbes Dutzend Linux-basierte Thin Clients speist... oder eben auf einem Bulldozer Opteron mit 32GB genug Power frei machen, um 40 Clients zu versorgen. Mit MS Thin Clients wird das nix.
Ich habe mal mit Windows Thin Clients gearbeitet. Es war ein absoluter GRAUS! Die Teile waren sowas von überlastet, wenn man die Maus bewegt hat erzeugte das ein Kratzgeräusch in den Monitor-Speakern.