Stev010881 schrieb:
Je kleiner die Differenz von der alten zur neuen Struckturbreite (bei gleicher Die-Größe), desto geringer der Performance-Sprung.
Grundsätzlich stimmt das, aber heutzutage gibt es beim GPU-Design ganz andere Herausforderungen, als nur immer mehr Transistoren auf möglichst wenig Fläche zu packen und die dann möglichst hoch zu takten. Das funktioniert nämlich gar nicht mehr. Wenn man bei aktuellen Strukturgrößen alle Transistoren einer GPU gleichzeitig schalten würde, würde das Die einfach schmelzen.
Es gibt ein interessantes
Interview mit einem leitenden AMD-Entwickler, in dem unter anderem die Probleme mit immer kleineren Strukturbreiten angesprochen werden.
Um all die zusätzlichen Transistoren effizient zu nutzen, die durch die kleineren Strukturen auf das Die passen, muss die GPU-Architektur erstmal radikal darauf optimiert werden. Das bedeutet extreme Stromsparfunktionen (z.B. dynamisches Abschalten von kurzzeitig nicht benötigten Funktionseinheiten), Vermeidung von lokalen Hot Spots, Optimierung der Signalwege und Reduzierung der Speicherlatenzen (interne Caches) usw. usw.
Das war auch der
Grund (oder zumindest einer der Gründe), warum AMD sich dazu entschieden hat, Hawaii noch in 28nm zu fertigen. In kleineren Strukturen wäre diese GPU tatsächlich weniger effizient und weniger leistungsfähig geworden.
Daran, 20nm-GPUs zu designen, die auch wirklich mehr Leistung bringen ohne dabei zu Schlacke zu schmelzen, von Flaschenhälsen in der internen Kommunikation oder bei Speicherzugriffen abgewürgt zu werden oder wegen außer Kontrolle geratender Leckströme nur noch sehr niedrig getaktet werden können usw., zerbrechen sich derzeit die Entwickler von AMD und Nvidia die Köpfe.