sverebom schrieb:
Kein Entwickler wird sich ohne starke Anreize durch Nvidia ein Bein ausreißen, um Raytracing zu implementieren.
Wie im Technik Diskussionsthread bereits angemerkt, ist DXR/Raytracing bei den großen Engines bereits implementiert bzw. es wird dran gearbeitet. Das ist schon die halbe Miete. Wenn dann noch mesh- shading bzw. primitive shaders unterstützt werden, so fällt ein ERHEBLICHER Teil der Sorgen und der Arbeit, die ein Entwickler mit der Engine hat unter den Tisch.
Man braucht kein aufwendiges Beleuchtungs/AO/Verschattungssystem mehr, keine Lightprobes,voxalisation contact hardening shadows, fake lights und und und.
Man kann auch das Generieren von LODs vollends auf die GPU auslagern und es werden KEINE Transitions unterschiedlicher Qualitätsstufen von Modellen (Fern->Nah) mehr sichtbar.
man braucht keine X- Zusatzbibliotheken (Umbra etc.), die sich um diese Angelegenheiten kümmern.
Das sind die Bereiche, die aus technischen Gesichtspunkten 99% der Arbeit bei Erstellen eines Spiels darstellen.
Und das würde durch Einsatz der neuen Techniken einfach wegfallen.
Es werden also GERADE die Entwickler und Hersteller sein, die ein großes Interesse haben, dass sich das neue Zeug durchsetzt.
Und aufgrund der homöopathischen Marktanteile der RTX-Karten werden sie nicht auf höhere Verkaufszahlen hoffen können. Das es überhaupt einige wenige Spiele gibt, die Raytracing verwenden, liegt nur daran, dass Nvidia kräftig nachgeholfen hat.
Das ist richtig, wobei ich aus Sicht der Entwickler schon denke, dass sie den Einsatz der neuen Funktionen aufgrund der in Zukunft winkenden Arbeits- und Kostenersparnis (wohlgemerkt bei deutlich gesteigerter Grafikqualität) versuchen werden, die neuen Möglichkeiten zu fördern. (siehe oben)
Die aktuelle RTX-Generation müsste allerdings in den Preisregionen der 1060 oder 1050 ankommen, um eine Marktdurchdringung zu erreichen, die Raytracing zum Durchbruch verhelfen kann. Das wird nicht in dieser, und wahrscheinlich auch nicht in der nächsten Generation geschehen. Und selbst wenn es geschieht, besteht noch immer das Problem, dass Konsolenspieler sicher bis 2025 nichts mit Raytracing zu tun haben werden.
Das ist natürlich richtig, dass sich RTX oder RT im Allgemeinen noch beweisen und preislich attraktiv sein muss. Jedoch denke ich, dass nach der Anfangshürde der Neuentwicklung einer Architektur die steigerung der Geschwindigkeit gerade bei RT ein Kinderspiel ist.
Durch die quasi zu 100% möglichen Skalierung von RT (letztenendes kann man hinter jedes Pixel einen RT- Kern setzen, OHNE gegen eine Effizienzmauer zu fahren) kann man nun wieder Generation für Generation die RT Kerne einfach verdoppeln und erhält sofort linear dazu entsprechende Geschwindigkeitssteigerungen.
Somit hat man sich mit dieser Generation wieder den Raum geschaffen, drastische Leistungssteigerungen hinzulegen, was aufgrund der Probleme, die heutzutage schon massiv in erscheinung treten in der Fertigungstechnik (Strukturgrößen) und den Grenzen, die die Rasterisierung inzwischen aufzeigt, ein genialer Schachzug ist.
Und selbst das wäre noch zu teuer. Hast du mitgekriegt, dass sich das Preisniveau über die vergangenen drei Generationen nach und nach um einige hundert Euro nach oben verschoben hat? Die 80er-Serie waren mal €500-Karten. Die GTX 970 ist einst bei 350 Euro eingestiegen. Die RTX 2080 kostet vom Start weg 300 Euro mehr als die GTX 980 vor vier Jahren (jeweils Preisempfehlung). Das hat nicht nur etwas mit Angebot und Nachfrage zu tun, und auch nicht mit der Größe der Chips. Nvidia hat über die vergangenen Jahre immer höhere Preise etabliert, und die Kunden haben es gefressen und sich eingeredet, dass das schon irgendwie gerechtfertigt ist.
Inflatiosausgleich/Steigende Kosten in R&D/Steigende Kosten Fertigung, Mitarbeiter, Energiekosten.
Mit Wachstum der Firma höhere Verpflichtungen gegenüber Investoren, Aktionären.
Für nachhaltiges Wirtschaften und zur Sicherung der Firma muss der Eigenkapitalanteil und die Kriegskasse prozentual größer gefüllt sein. Natürlich will man zudem mehr verdienen, wo es möglich ist.
Preise steigen nunmal im Normalfall... Alles wird teurer.
Natürlich werden die Preise irgendwann sinken, aber nur gaaaanz langsam. Wenn du glaubst, dass die RTX 2080 (Ti) binnen zwölf oder achtzehn Monaten einfach mal 300 Euro günstiger wird (und eine Marktdurchdringung erreicht, die Spielerentwickler motiveren wird, für diese Nische zu entwickeln), dann bist du naiv.
Ich sehe, wenn ich mir die Handelslisten anschaue schon eine Möglichkeit, dass sich die Dinger auf knapp unter 1000,-€ (ist beim Käufer eine psychologische Grenze) einpendeln könnten.
Wie lange das dauert - Keine Ahnung.
Das ist schon mit der GTX 1080 nicht geschehen, die seit der Markteinführung vor fast zweianhalb Jahren nur knap 75 Euro günstiger geworden ist. Bevor Nvidia die Preise kräftig nach unten korrigiert, wird neue Modelle der RTX geben (mit sorgfältig ausgewählten minderwertigen Chips), die das Portfolio auffüllen werden.
Wenn die Nachfrage explodiert, werden die Preise nicht sinken. Die Grafikkartenhersteller sind ja lange zeit mit der Produktion nicht nachgekommen und die regale waren über Monate leer.
Güße
Zero