SydB schrieb:
Das bedeutet also dass in 40.000 Jahren die Bewohner des Giraffensternes, wenn es sie denn geben sollte, unsere Nachrichten erhalten. Rückantwort dauert dann folglich auch 40.000 Jahre + X.
X entspricht der Zeit welche von den Giraffen Lebewesen benötigt wird eine Sonde zu bauen und zu uns zu senden.
Wenn wir uns heute die Mühe machen würde, eine anständige Sonde zu basteln, mit all den schönen Dingen wie Ionenantrieb etc., könnte selbige um einiges schneller als Voyager sein. Kombinier z.B. ein Sonnensegel mit nem Ionenantrieb, und du kommst vielleicht in der Hälfte der Zeit oder noch schneller aus unserem Sonnensystem.
Lübke schrieb:
und was wenn die schon vor 40.000 jahren eine sonde in unsere richtung geschickt haben und die iwann um 2020 bei uns ankommt?
Wenn das Ding nicht gerade ein brutal starkes Funksignal aussendet oder gemütlich direkt an der ISS andockt und den Astronauten Kekse serviert, würden wir den Krümel gar nicht bemerken.
Überleg doch mal, wie überrascht alle Anfang des Jahres in Sibirien waren. Na wo kam DAS Ding denn her? Der Brocken wog ja "nur" 10 Kilotonnen und war ja "nur" 20 Meter fett. Eine Sonde wie die Voyager ist deutlich kleiner und leichter. Auf ihrem Trip hierher würde sie auch massenhaft Dreck einsammeln, da wär nix mehr mit glänzendem Rumpf.
Lübke schrieb:
noch vor wenigen hunder jahren war es allgemeiner konsens, dass der mensch nicht fliegen kann. diese fluggeräte sind spinnereien von wenigen bekloppten.
Da Vinci hat vor 500 Jahren bereits einfache Fluggeräte entworfen. Einige seiner Entwürfe, z.B. der pyramidenförmige Fallschirm, funktionieren sogar wunderbar.
Lübke schrieb:
mal ganz langsam. das universum ist 13 mrd jahre alt, auf der erde gibt es seit 3-4 mrd leben
...und es hat ein paar Mrd. Jahre gedauert, bis es mehr war als n winziger kleiner Zellhaufen.
Betrachtet man nur die letzten ~100k Jahre hat sich das Leben, genauer gesagt der Mensch, recht rasant entwickelt. Statt biologischer gibts eine kulturell-technische Evolution. Zu jedem Zeitpunkt besteht aber das Risiko einer spontanen Auslöschung durch äußere Umstände. Supervulkane, Superplumes, Kometen, Gamma Ray Bursts, Novae,... solange wie die intelligente Spezies noch nicht weit verteilt ist reicht sogar ein einzelner Tsunami...
Und jetzt, wo wir langsam was reißen könnten, erzeugen wir selbst zusätzliche Störfaktoren. Unser Fokus auf Technologie statt auf Kultur ist unser Untergang. Überleg dir doch mal, wo wir heute wären, wenn im Kalten Krieg mal jemand einen etwas nervöseren Finger gehabt hätte. Wenn du leben würdest, hättest du andere Sorgen als "besuchen uns Aliens aus dem Sternbild Giraffe".
Wenn andere intelligente Spezies also nicht zufällig ihre kulturelle Evolution stärker in den Vordergrund rücken, verglichen mit ihrer technologischen, dann stehen sie früher oder später auch am Rand der Selbstzerstörung. Wird eine Spezies die Kernspaltung entdecken? Sicher. Wir waren darauf fast nicht vorbereitet. Andere Spezies sind evtl. noch wilder als wir, sie überstehen die Entdeckung des atomaren Feuers nicht.
eine sonne streut noch viel mehr, nämlich in alle möglichen richtungen und dennoch können wir sie sehen. das bündeln dient eigentlich nur der energieersparnis
Jep, aber etwas von der Intensität einer Sonne kannst du
a) nicht künstlich erzeugen
b) nicht mal eben "flackern" lassen um damit zu morsen
Wie ich schon sagte: Für deinen interplanetaren Laserlink brauchst du erst einmal ne halbe Dyson-Spähre als Energiequelle...
Und ganz ehrlich: Ich wär eigentlich ziemlich zufrieden mit der Gesamtsituation, wenn wir eine Dyson-Sphäre bauen könnten. Da bräucht ich echt keine Aliens dazu. Wenn man nicht zufällig doch über realisierbare FTL-Antriebe stolpert (ich bezweifle deren Existenz weiterhin), dann ist eine solche Sphäre die Krone der technologischen Evolution.
Lübke schrieb:
@realAudioslave: korrigiere mich bitte wenn ich mich irre, aber geht das licht nicht durch die athmosphäre verloren? im welltall müsste ein lichtstrahl doch buchstäblich unendlich sein, oder?
Die Streuung kommt zum Teil auch daher, dass keine so perfekte Bündelung möglich ist. Eine stärkere Bündelung würde auch bei unserem Mond-Test einiges bringen.
Aber: Bis Gliese 445 ist es recht weit. Auf den gut 18ly schwirrt eine Menge Dreck rum. Jedes Fitzelchen davon streut deinen Laser.
Noch ein Aber: Wie stark soll dein Laser sein (und wo soll er "stehen"), dass er auf diese Entfernung sowohl von der Lichtreflexion der Erde als auch dem Sonnenlicht unterschieden werden kann? Sol strahlt doch recht kräftig...
Das ist dasselbe Problem wie mit den Exoplaneten: Du kannst sie mit aktuellen Mitteln nicht sehen, weil sie von ihrem Stern überstrahlt werden.
Wenn Die Gliesianer uns also in 40k Jahren einen Antwort-Laser schicken, welcher dann nochmal nach 20 Jahren hier eintrifft: Wer "schaut" da hin? Wenn ein Baum im Wald umfällt...
Jeden Tag könnten wir von 50 Alienrassen mit Laser-Botschaften bombardiert werden, wir würden davon gar nix raffen. Wenn einer der Strahlen nicht zufällig gerade genau ins Hubble rein donnert bekommen wir gar nichts davon mit.
Schau uns doch an: Wir lauschen seit Jahren mit SETI auf Frequenzbereiche, die wir inzwischen nicht einmal selbst zum Versenden von Nachrichten verwenden würden. Warum sollte jemand anderes auf diesen Bereichen senden?