Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Dagegen spricht, dass dieser "Solar-LKW" sehr lange im Einsatz sein muss, ehe er einsatzbereit ist und sich rentiert. Es braucht ja eine Weile, bis er den richtigen Orbit erreicht hat. Beim Solarwind reden wir vermutlich von Dekaden.
das ist richtig, aber wir haben schon auf kleinere projekte jahrzehnte gewartet. ich glaube für einen transit, der den mars binnen stunden erreichbar macht, wäre das akzeptabel.

Ein Problem, dass sich daraus ergibt, ist die begrenzte Haltbarkeit. Wir haben nix, dass 30-40 Jahre im Weltraum weitgehend wartungsfrei funktioniert.

sollte es eine lösung geben, an das schiff in fahrt (neues problem, wie gesagt erstmal außen vor) anzudocken, kann man problemlos wartungsarbeiten und reparaturen vornehmen. wäre also lösbar.
 
Lübke schrieb:
das ist richtig, aber wir haben schon auf kleinere projekte jahrzehnte gewartet. ich glaube für einen transit, der den mars binnen stunden erreichbar macht, wäre das akzeptabel.
Nicht viel, was wirtschaftlich sinnvoll sein soll. Solche Projekte betreffen ausschließlich Forschung & Entwicklung. Man denke nur an Wendelstein 7-X, ITER, LHC, die Voyager-Missionen,...
Niemand wird Risikokapital in etwas buttern, dass vielleicht der nächsten oder übernächsten Generation ein paar Cent Profit liefern wird. Mir fällt aktuell nur eine Branche ein, in der tatsächlich in Jahrzehnten kalkuliert wird: Scotch-Brennereien.

sollte es eine lösung geben, an das schiff in fahrt (neues problem, wie gesagt erstmal außen vor) anzudocken, kann man problemlos wartungsarbeiten und reparaturen vornehmen. wäre also lösbar.
Nicht alle Wartungsarbeiten kannst du bei 0g und im Vakuum ausführen. Für manche wirst du außerdem einfach schweres Gerät brauchen, dass du nicht so ohne weiteres hin bekommst.

Oder nehmen wir die wahrscheinlichste Beschädigung: Löcher im Segel. Wie willst du das flicken, ohne dass ein Ungleichgewicht in den Segeln die Kiste in einen ziemlich fiesen Spin versetzt und/oder den Kurs versaut?
 
also beim wirtschaftlichen aspekt sehe ich schon großes potential. tourismus, riesige minenkolonien (der transport machts ja teuer, aber das würde ja entfallen), ggf sogar wirklich unterirdische habitate. aber mir gings erstmal nur darum zu sehen, welche probleme bzw ko-kriterien es dafür gibt.

beim frachtaufnehmen dachte ich übrigends nicht an ein andockmanöver sondern dass die fracht in die flugbahn geschossen würde und von einer vorrichtung am bug des schiffes "geschluckt" würde, wobei allerdings gewaltige beschleunigungskräfte absorbiert werden müssten. das wäre ein technisches problem. allerdings wäre das ja schon schritt 2...
 
Lübke schrieb:
tourismus, riesige minenkolonien (der transport machts ja teuer, aber das würde ja entfallen), ggf sogar wirklich unterirdische habitate. aber mir gings erstmal nur darum zu sehen, welche probleme bzw ko-kriterien es dafür gibt.
Wirtschaft ist das KO-Kriterium.
Deine Minenkolonie lohnt nicht. Man könnte da genauso Drohnen einsetzen, und dein Bergbau-Frachter kann getrost 6 Monate und mehr brauchen, ist total egal. Wenn jede Lieferung groß genug ist, lohnt es sich trotzdem, insbesondere wenn du mehrere Schiffe auf einer Route einsetzt. Oder hast du nie Anno gespielt?
Tourismus für reiche Spinner könnte gehen, aber dafür baust du nicht solche komplexen Systeme.

beim frachtaufnehmen dachte ich übrigends nicht an ein andockmanöver sondern dass die fracht in die flugbahn geschossen würde und von einer vorrichtung am bug des schiffes "geschluckt" würde
Du hast wieder das Problem "fang den Tennisball". Außerdem schießt dir Newton mit Schwung ins Bein.

Die längsten Züge der Welt fahren in Mauretanien und schleppen rund 21.000 Tonnen Eisenerz pro Fuhre aus ner Mine Richtung Hafen. Dein Frachtschiff sollte wenigstens das Zehnfache davon wegbuckeln, um ansatzweise interessant zu sein.
Was passiert, wenn du mit 1% c auf 200.000t quasi ruhende Masse prallst? Selbst wenn du den Aufschlag dämpfen kannst, es gilt Ursache und Wirkung. Dein Schiff wird massiv abgebremst.

Nein, ein Erzfrachter wäre eben doch die Nostromo....
 
wenn du aber die rohstoffe für teuer brennstoff verschiffen willst, wirds unrentabel. eine minenkolonie macht nur sinn, wenn die transportkosten überschaubar bleiben oder uns der stahl auf der erde ausgeht.
und wenn wir ein solches transitsystem hätten, wäre der tourismus nicht mehr nur für reiche, bei der geschwindigkeit, könnte man mal eben ne klassenfahrt zum mars machen oder nen wochenendausflug mit der familie. das würde plötzlich zum massentourismus werden.

aber hier wären wir auch schon bei schritt 3: wirtschaftliche nutzung

bezüglich der transportierten menge greifst du imho deutlich zu hoch, da wir die segel ja nicht unendlich groß machen können. bei der geschwindigkeit würdest du wohl auch kaum die massen fördern können. da würde ja stündlich was weggeholt werden oder sogar im 30 min-takt, je nach anzahl der segler.

das ist aber auch schon schritt 2. ich wollte ja erstmal nur schritt 1, grundsätzliche machbarkeit des transit selbst erörtern. wenn wir den ausschließen können, brauchen wir uns um seinen wirtschaftlichen nutzen keine gedanken mehr zu machen ;)
also setzen wir vorraus: es gibt wirtschaftliche interessen, die einen solchen transit finanziell tragen würden und wir würden das problem mit dem aufnehmen und absetzen neuer fracht lösen können.

vorteile solcher primitiver segler wären ja die eleminierung unseres zeitproblems und elemenierung unsere energieproblems. an den bieden punkten scheitern ja aktuell die meisten ideen und vorhaben...

sagen wir die weltgemeinschaft entscheidet sich einvernehmlich jahrzehnte im vorraus zur einrichtung einer solchen transitrute, um den mars der menschheit zugänglich zu machen und die stahlindustrie investiert, weil sie sich massive resourcengewinne erhofft. außerdem eröffnet das einer gruppe arabischer investoren die chance auf ein multimilliarden-€ großprojekt.
 
Und wie ich dir schon gesagt hab, Newton sagt nein. Du könntest dein Schiff zwar irgendwann, irgendwie auf eine nennenswerte Geschwindigkeit bringen, aber das wars auch. Du kannst keine Fracht aufnehmen, weil dich die Aufnahme gemäß Aktion-Reaktion ausbremsen würde, und zwar kräftig. Du müsstest die Fracht auf eine annähernd gleiche Geschwindigkeit bringen um das Rendezvous durchzuführen, wozu du aber abartige Mengen an Energie benötigen würdest.
 
Das Zeitfenster bitte nicht vergessen. Deshalb ist es auch nicht möglich dauernd Touristen zum Mars oder einem Jupiter oder Saturn Mond zu karren.
 
nein, das zeitfenster ist mit ein grund für den transit: bei 1% lichtgeschwindigkeit wäre das ja ziemlich wumpe. im extremfall fliegt man dann wieviel minuten länger?

@Daaron: zumindest müssten sehr hohe kräfte bei der anpassung kompensiert werden. newton sagt nicht nein, newton sagt da kommen gewaltige zahlen und damit gewaltige probleme. ist aber alles mathematisch lösbar. ob es das auch physisch ist, will ich eigentlich gar nicht erörtern, solange schritt 1 ungeklärt ist. zumal ich vermute, dass wird da eine ganz andere art der frachtaufnahme oder energieerhaltung als lösung bräuchten... erstmal müsste so ein transit aber überhaupt funktionieren.
 
Harley_Benson schrieb:
Das Zeitfenster bitte nicht vergessen. Deshalb ist es auch nicht möglich dauernd Touristen zum Mars oder einem Jupiter oder Saturn Mond zu karren.
Wenn du schnell genug bist, spielt Strecke keine Rolle mehr.

Lübke schrieb:
nein, das zeitfenster ist mit ein grund für den transit: bei 1% lichtgeschwindigkeit wäre das ja ziemlich wumpe. im extremfall fliegt man dann wieviel minuten länger?
Einige Stunden.

@Daaron: zumindest müssten sehr hohe kräfte bei der anpassung kompensiert werden. newton sagt nicht nein, newton sagt da kommen gewaltige zahlen und damit gewaltige probleme.
Jede Kraft, die du auf dem Schiff verwenden würdest, um ein so schweres Objekt wie unseren Erzcontainer abzubremsen, würde im Gegenzug auch das Schiff beeinflussen. Du wendest Unmengen kinetischer Energie auf, um den Zusammenprall mit der Fracht "sanft" zu gestalten. Genau dieselbe Menge kinetischer Energie geht in die Gegenrichtung. Spring auf ein rollendes Skateboard entgegen der Fahrtrichtung. Dann wirst du sehen, was passiert.
Wie gesagt, keiner fliegt Mars-Container wegen 100 Tonnen Fracht. 10.000, oder noch 1-2 Nullen mehr, sonst ist das alles total für den Eimer.

Und eine weitere Frage ist vollkommen unklar: Wie kommt die Fracht vom Mars in den Orbit und von unserem Orbit auf die Erde?

zumal ich vermute, dass wird da eine ganz andere art der frachtaufnahme oder energieerhaltung als lösung bräuchten...
Enterprise-mäßige Trägheitsdämpfer? Gut, die könnten wohl sogar irgendwie möglich sein.
 
Jede Kraft, die du auf dem Schiff verwenden würdest, um ein so schweres Objekt wie unseren Erzcontainer abzubremsen, würde im Gegenzug auch das Schiff beeinflussen.
das ist klar. aber es gibt ggf möglichkeiten, kräfte umzulenken, zu kompensiere, etc. es wäre eine enorme ingeneursleistung, soetwas in diesen dimensionen zu bewerkstelligen, aber sicher würde man die kräfte nicht einfach ungehindert 1:1 aufeinanderprallen lassen. das hält kein material aus. atomuboote schützen ihre reaktoren durch trägheitsdämpfer (hat auf der kursk verhindert, dass die torpedos den reaktor zerfetzt haben). aber ich glaub mit einer lösung allein kommen wir in der größenordnung wohl nicht mehr weiter....

Wie gesagt, keiner fliegt Mars-Container wegen 100 Tonnen Fracht. 10.000, oder noch 1-2 Nullen mehr, sonst ist das alles total für den Eimer.
genau da hast du glaub ich einen kleinen denkfehler: ein blick aus dem fenster auf die straße zeigt, dass da auch lieferwagen mit 7,5 t (gesamtgewicht, nicht reine nutzlast!) und weniger ihre waren ausliefern. bei einem transit, wo in weniger als einer stunde das nächste schiff eintrifft, kannst du nicht tagelang warten, bis du wieder zigtausende tonnen an material zusammen hast.
deine zigtausend/hundertetausende oder gar millionen tonnen an fracht machen genau dann sinn, wenn wir eben mit langsamen einzelflügen das material transportieren müssten. je mehr man vor dem start sammelt, um so besser.
unser paternoster ist mit 10 t und weniger gut bestückt. die ladung muss auf der erde ja auch noch gelöscht und auf lkw verladen werden. die wartezeiten bei 1.000 t und mehr je fracht wären viel zu hoch.

Und eine weitere Frage ist vollkommen unklar: Wie kommt die Fracht vom Mars in den Orbit und von unserem Orbit auf die Erde?
ich glaub das wäre wirklich das kleinste aller probleme. vom mars in den orbit ist ja noch deutlich einfacher als von der erde aus. und wenn wir die kontainer mit lenkdüsen und fallschirm ausstatten... ich glaube daran würde das projekt wohl nicht scheitern.

Enterprise-mäßige Trägheitsdämpfer? Gut, die könnten wohl sogar irgendwie möglich sein.
schöner wäre es, einen weg zu finden, die auftretenen kräfte zu nutzen, aber dazu fällt mir leider keine möglichkeit ein.
 
Lübke, deine Rechnung geht einfach nicht auf. Zuerst musst du ein gewaltiges Raumschiff bauen, dass mit einem noch gewaltigeren Antrieb und dem Strahlungsdruck der Sonne auf 1% beschleunigt wird. Diesen Apparat musst du dann auch noch warten. Da gehen schon gewaltige Geld- und Energiemengen drauf. Und wenn du dann versuchst, bei 1% Lichtgeschwindigkeit eine quasi ruhende Masse vom "Wegesrand" aufzuhemen, dann wird die Bewegungsenergie deines Sonnenseglers auf den Fracht-Container übertragen. Der Sonnensegler müsste viele Male größer sein als die Fracht, die er transportieren soll (ein Zeppelin wäre im Vergleich dazu ein Wunder an Raumeffizienz), um nicht massiv verlangsamt zu werden, aber dann zerpflügt es dir den Fracht-Container.

Trägheitsdämpfer helfen da nicht weiter. Mal abgesehen von der Frage, wie Trägheitsdämpfer überhaupt funktionieren sollen (in Star Trek kommt wahrscheinlich künstliche Schwerkraft ins Spiel), wird es immer und unweigerlich eine Verzögerung zwischen dem Einsetzen der gewaltigen Beschleunigungskräfte und der Wirkung der Trägheitsdämpfer geben, und in dieser Verzögerung pulverisierst du den Fracht-Container und wahrscheinlich auch den Sonnensegler.

Und es gibt noch ein Problem: Du kannst Energie nicht verlustfrei von einer Energieform in eine andere übertragen. Du verlierst immer einen Teil der Energie während des Prozesses. Vielleicht kann man sich einen sehr, sehr langen Sonnensegler vorstellen, der einen Container einfängt und auf die gleiche Weise, wie ein Flugzeigträger einen landen Jet abbremst, die Relativgeschwindigkeiten über eine Distanz von einige hundert Metern oder eher einigen Kilometern anzugleichen. Und wahrscheinlich könntest du die dabei abgeführten Energien sogar in einen elektro-magnetischen Antrieb umleiten, um die Bremswirkung des "Fang-Manövers" durch eine Gegenbeschleunigung auszugleichen. Aber das funktioniert eben nicht mit einhundertporzentiger Effizienz, nicht einmal annährend. Selbst ein perfekt konstruiertes System, das irgendwie die Fracht beim Fang-Manöver nicht pulverisiert, wird durch diesen Vorgang entweder deutlich abgebremst, oder kann nur sehr wenig Fracht bewegen - so wenig Fracht, dass sich die ganze Mühe nicht lohnt.

Was du brauchst - und was du hier wahrscheinlich zu konstruieren versuchst - ist ein Perpetuum Mobile, aber das kann es nicht geben.
 
GevatterTod schrieb:
Der Sonnensegler müsste viele Male größer sein als die Fracht
Sag nicht "größer", sag "massereicher". Ansonsten kommt wirklcih jemand mit nem Zeppelin voll heißer Luft....

Trägheitsdämpfer helfen da nicht weiter. Mal abgesehen von der Frage, wie Trägheitsdämpfer überhaupt funktionieren sollen (in Star Trek kommt wahrscheinlich künstliche Schwerkraft ins Spiel)
Mit künstlicher Schwerkraft, und vor allem Antigravitation, würde das wunderbar funktionieren. Aber: gibt es Antigravitation?
wird es immer und unweigerlich eine Verzögerung zwischen dem Einsetzen der gewaltigen Beschleunigungskräfte und der Wirkung der Trägheitsdämpfer geben
Das ist dann der Moment, wo sich Kirk am Stuhl festkrallt, Chekov auf die Konsole prallt und ein namenloses Red Shirt von ner explodierenden "EPS-Leitung" gegrillt wird.

...der einen Container einfängt und auf die gleiche Weise, wie ein Flugzeigträger einen landen Jet abbremst
Selbst hier ist es nur dem krassen Missverhältnis der Massen zu verdanken, dass eine F14 den Träger nicht n Meter verschiebt. Die Energie wandert in die gummi-artigen Schleppseile und von da in den Rumpf des Trägers. Der einzige Zweck ist hier, dass es den Flieger nicht zerbröselt.
Analog dazu würde es beim Katapultstart den Träger auch n Stück nach hinten schubsen. Merkt bloß keiner, weil das Ding einfach so unglaublich viel mehr Trägheit (udn Reibung) aufbringt als so n kleines Stück Alublech namens Kampfjet.
 
Wenn man sehr oft immer Ladungen mit 100.000 Tonnen Gewicht vom Mond oder Mars zu Erde karrt, verliert der Mond oder der Mars ja entsprechend immer die 100.000 Tonnen, die auf die Erde addiert werden. Wenn man damit übertreibt, ist doch dann die Erde irgendwann 1% schwerer, was dann die Gravitationen beeinflusst. Da könnte dann z.B. der Mond innerhalb von 10.000 Jahren eine kleinere Umlaufbahn bekommen, die im Durchmesser z.B. 50.000km kleiner ist.

Und welche Faktoren habe ich vergessen? Oder ist der ganze Scheiß weniger schlimm?
 
Zuletzt bearbeitet:
Daaron schrieb:
Aber: gibt es Antigravitation?
Jemand hat mir mal erklärt, dass das Graviton sein eigenes Antiteilchen ist (so wie das Photon ebenfalls sein eigenes Antiteilchen ist). Also wortwörtliche Antigravitation wird es wohl niemals geben. (Ok, sag niemals nie.)

Ich kann mir aber vorstellen, dass wir sie in Zukunft vielleicht manipulieren können. Wenn ein Blatt Papier Photonen komplett blockt, gibt es vielleicht auch Pappe, die Gravitonen blockt.


@Banger
Der ganze Scheiß ist weniger schlimm. ;)
Die Erde hat eine Masse von 6 * 10^24 kg. Da fallen 1 * 10^5 mehr oder weniger nicht weiter auf.
 
Zuletzt bearbeitet: (Wort vergessen)
@Daaron
Ja, klar, wir sollten in dem Zusammenhang von Masse reden. Was die Trägheitsdämpfer angeht: Wenn du plötzlich auf 1% c beschleunigt wirst, dann krallst du dich nicht mehr an deinem Sitz fest. Dann macht es einfach nur "Platsch!", lange bevor die Trägheitsdämpfer eine Gegenreation aufbauen können.

Und wenn ein Kampfjet mit 1% c aufsetzt, merkt das auch ein Flugzeugträger ;)
 
e-Laurin schrieb:
@Banger
Der ganze Scheiß ist weniger schlimm. ;)
Die Erde hat eine Masse von 6 * 10^24 kg. Da fallen 1 * 10^5 mehr oder weniger nicht weiter auf.

Dann habe erstmal 1.000.000 solche 100.000t-Ladungen von auf dem Mond/Mars gefarmten Rohstoffen oder sogar noch mehr.
 
100 Mrd. Tonnen? Wer soll die abbauen? Und was soll das alles sein? Und wer soll das alles verarbeiten und verbrauchen?
Zum Vergleich: 2007 wurden weltweit 5 Mrd. Tonnen Hartkohle gefördert. Das scheint ausreichend für 7 Mrd. Menschen zu sein, die das Zeug sackweise verbrennen.

Ich schließe nicht aus, dass der Rohstoffbedarf in Zukunft steigen wird (wird er sowieso), aber die Mengen, die du beschreibst, sind jenseits von gut und böse.

Die Erde hätte mit dieser Masse übrigens keine Probleme. 1 * 10^14 kg sind nur ein Sechzigmilliardstel der Erdmasse.
 
@GevatterTod: ah endlich jemand, der auf die eigentliche frage eingeht, danke :)
Zuerst musst du ein gewaltiges Raumschiff bauen, dass mit einem noch gewaltigeren Antrieb und dem Strahlungsdruck der Sonne auf 1% beschleunigt wird.
das schiff könnte überschaubare größe haben, es muss einen kleinen kontainer fassen können. sagen wir mal ca vom ausmaß eines spaceshuttles, nachdem man die tragflächen abgeschnitten hat. einzig das segel und seine geasamtmasse wäre gewaltig. antrieb wird imho keiner benötigt, denn nach dem start sollen ja die segel für den antrieb sorgen. wie einen lastensegler würde man das schiff wohl mit einer abtrennbaren raketenstufe das gravitationsmanöver machen lassen und dann die raketenstufe absprengen, da sie überflüssig wäre.

Der Sonnensegler müsste viele Male größer sein als die Fracht, die er transportieren soll (ein Zeppelin wäre im Vergleich dazu ein Wunder an Raumeffizienz), um nicht massiv verlangsamt zu werden, aber dann zerpflügt es dir den Fracht-Container.

ja die fracht wäre relativ klein (vllt max 10 t bei mehreren ha segelfläche), allerdings wollte ich diesen punkt auch erstmal gar nicht erörtern. mir gehts erstmal grundsätzlich um die machbarkeit einer hochgeschwindigkeitstransitroute (1% lichtgeschwindigkeit ist dabei nur ein willkürlicher wert als beispiel), die mit sonnenenergie betrieben wird.

das soll ein potentieller ansatz sein, unsere beiden hauptprobleme zeit- und energieaufwand in den griff zu bekommen.

Aber das funktioniert eben nicht mit einhundertporzentiger Effizienz, nicht einmal annährend.
das braucht es auch gar nicht. der verlust darf nur nicht größer sein als die beschleunigung, die der segler zwischen erde und mars durch die sonnenwinde hinzugewinnt. theoretisch wird er ja immer auf lichtgeschwindigkeit beschleunigt.

@Banger: der mond war früher tatsächlich sehr viel näher an der erde und driftet langsam von ihr weg ;) aber in der tat ein interessanter punkt

schade, jetzt geht die ganze diskussion schon wieder nur auf das frachtproblem zurück... :(
 
e-Laurin schrieb:
100 Mrd. Tonnen? Wer soll die abbauen? Und was soll das alles sein? Und wer soll das alles verarbeiten und verbrauchen?
Zum Vergleich: 2007 wurden weltweit 5 Mrd. Tonnen Hartkohle gefördert. Das scheint ausreichend für 7 Mrd. Menschen zu sein, die das Zeug sackweise verbrennen.
Wobei man zusätzlich sagen muss: Die Kohle geht wenigstens tatsächlich den Weg allen Irdischens. Die wird die nächsten paar Millionen Jahre nicht wieder zu Kohle.
Geht man hingegen von Eisenerz (also: primär Eisenoxid) aus... Eisen & Stahl können recycled werden. Das Zeug ist ziemlich robust. Wenn du das Zeug nicht gerade wirklich langfristig verbaust kommt es irgendwann wieder vorbei.

Lübke schrieb:
das schiff könnte überschaubare größe haben, es muss einen kleinen kontainer fassen können. sagen wir mal ca vom ausmaß eines spaceshuttles, nachdem man die tragflächen abgeschnitten hat. einzig das segel und seine geasamtmasse wäre gewaltig.
Das reicht nicht. Um wirtschaftlich zu arbeiten müssen deutlich größere Lasten transportiert werden. Wenige Fuhren mit hoher Last >>> viele kleine Fuhren.

antrieb wird imho keiner benötigt, denn nach dem start sollen ja die segel für den antrieb sorgen. wie einen lastensegler würde man das schiff wohl mit einer abtrennbaren raketenstufe das gravitationsmanöver machen lassen und dann die raketenstufe absprengen, da sie überflüssig wäre.
Nein, du brauchst immer Steuertriebwerke.

mir gehts erstmal grundsätzlich um die machbarkeit einer hochgeschwindigkeitstransitroute (1% lichtgeschwindigkeit ist dabei nur ein willkürlicher wert als beispiel), die mit sonnenenergie betrieben wird.
Wenn dein Schiff extrem unverhältnismäßig viel massereicher ist als deine Fracht, und du genügend Platz hast, um die kinetische Energie sanft zu absorbieren... Nein, selbst dann nicht. Dein Schiff absorbiert die kinetische Energie der Fracht, was dein Schiff eben entsprechend verlangsamt.
Einem fetten [ChekovModus]atomgetriebenen Kriegsschiff[/ChekovModus] ist das egal. Das stemmt sich mit fetten Schrauben AKTIV gegen den Druck.

das braucht es auch gar nicht. der verlust darf nur nicht größer sein als die beschleunigung, die der segler zwischen erde und mars durch die sonnenwinde hinzugewinnt. theoretisch wird er ja immer auf lichtgeschwindigkeit beschleunigt.
Der Mars ist weiter außen auf Ekliptik. Jeder Kurs vom Mars zur Erde führt dich unweigerlich gegen die Sonne.

@Banger: der mond war früher tatsächlich sehr viel näher an der erde und driftet langsam von ihr weg ;) aber in der tat ein interessanter punkt
Es wird sogar mal soweit sein, dass es keine volle Sonnenfinsternis mehr gibt, sondern nru einen gleißenden Ring.

schade, jetzt geht die ganze diskussion schon wieder nur auf das frachtproblem zurück... :(
Darauf läuft es immer hinaus. Macht es Sinn?
So ein Unternehmen muss entweder wirtschaftlich oder wissenschaftlich sinnvoll sein. Beides sehe ich hier nicht ansatzweise. Wirtschaftlich sinnvoller wäre es eben doch, ein riesiges eher konventionell angetriebenes Frachtschiff an ne Roboter-Mine im Asteroidengürtel oder irgend einem Mond zu schicken.
 
Mir erschließt sich nicht ganz, warum du das unbedingt mit dem Solarsegel machen willst. Das Teil braucht einfach ewig zu beschleunigen und wie schon erwähnt, wird der Frachtwechsel eine recht lustige Angelegenheit.

Und wie willst du vom Mars mit den Segeln zur Erde kommen? Kreuzen funktioniert im All ja nicht, weil es kein Wasser und keinen Flügelauftriebseffekt gibt (durch den Segelboote sogar schneller als der Wind fahren können). Man müsste per Segel den Kurs in eine stark ausgeprägte Ellipse ändern, die einen erst mal vielleicht bis in den Asteroidengürtel hineinbringt, damit man auf dem Rückweg wieder auf die Erde trifft.

Bei einem einfachen Hohmann-Orbit* muss man nur einmal ein wenig beschleunigen** und driftet dann von alleine immer wieder zwischen Mars und Erde hin und her. Der Geschwindigkeitsunterschied beim Umladen wäre dann auch nicht so massiv (allerdings trotzdem nicht von schlechten Eltern). Die Reisezeit entspricht dann aber immer noch denen unserer Marssonden. (~9 Monate iirc)
Dafür braucht man dann nur am Anfang ein Segel, um den Orbit zu erreichen und dann muss es eingeklappt oder abgeworfen werden.
Allerdings muss man die Fracht irgendwie auf Kurs des Segels bringen. Das erfordert genau die Energiemenge, die ohnehin für den Transferorbit von Nöten ist. Wozu dann noch Segel? Der Kontainer kann auch solo fliegen.


Der Kerbal Space Program-Spieler in mir ist mal wieder durchgekommen. Da lernt man das kleine 1x1 der Himmelsmechanik nebenbei:

* Ein Hohmann-Orbit ist ein Orbit, der zB an seinen Periapsis (niedrigste Orbithöhe) auf Erdhöhe und seinen Apoapsis (höchste Orbithöhe) auf Marshöhe hat. Es ist also nur ein Transferorbit. Problematisch wird es, wenn Start- und Zielorbits Ellipsen sind. Da kommt nur alle paar Jahre ein besonders energiegünstiger Orbit zustande. Dann befindet sich die Erde am Apoapsis ihrer Bahn und der Apoapsis der Hohmann-Bahn fällt mit dem Periapsis der Marsbahn zusammen. Der delta v-Betrag ist dann am geringsten. Beim Erde/Mars sind das ca. alle 15 und 17 Jahre (immer im Wechsel) der Fall.

** Die Bahngeschwindigkeit der Erde liegt bei 29,78 km/s, die vom Mars bei 24,13 km/s. Die Differenz, auch delta v genannt, beträgt damit 5,65 km/s. Wenn eine Rakete vom Erdorbit aus in den Marsorbit oder umgekehrt einschwenken will, muss sie also die eigene Geschwindigkeit um mindestens 5,65 km/s verändern können. Etwas weniger als die Hälfte im Erdorbit, um auf die Hohmann-Bahn zu kommen, den Rest beim Mars, um in den Marsorbit einzuschwenken.
Das ist gar nicht so ohne, wenn man bedenkt, dass man ca. 8 km/s delta v benötigt, um vom Erdboden bis in den Erdorbit zu kommen - wie dick die Raketen dabei sind, weiß ja jeder hier.
 

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