Hallo allerseits,
ein lustiger Thread
Dazu gebe ich gerne auch mal meinen "Senf" *schmunzel*
Ich habe ihn nicht ganz gelesen bis hier, aber was ich immer wieder erschreckend fand, sind diese absoluten Aussagen zum Beispiel im Bezug auf die Lichtgeschwindigkeit und die großen Distanzen.
Jungs, das ist doch gerade das tolle an Wissenschaft. Im Gegensatz zu religiösen Ansätzen, hat die Wissenschaft kein Problem damit Erkenntnisse zu erweitern, zu widerrufen, auszubessern, Fehler anzuerkennen.
Die Physik bzw. Naturwissenschaften haben nie den absoluten Anspruch, exakt die Realität zu beschreiben, sondern es gibt lediglich ein theoretisches Modell über unsere Umwelt. Und dieses Modell gilt solange, bis ein besseres, genaueres gefunden wird. Dann wird das alte ruckzuck in die Tonne gekloppt oder nur für vereinfachte Rechnungen noch verwendet.
Früher gab es die Newtonsche Physik. Ein Modell was für vieles schon gut funktionierte, manches aber nicht erklären konnte. Jetzt haben wir für den gleichen Bereich die Relativitätstheorie, weil sie manche Beobachtungen offensichtlich genauer beschreiben kann und manche überhaupt erst erklären kann.
Aber auch die Relativitätstheorie ist nicht die absolute Wahrheit. Meiner Meinung nach würde sich Einstein im Grab rumdrehen, wenn er sehen würde, wie fantasielos und starr aufgestellte Grundsätze einfach als Wahrheit hier vorgegeben werden.
Auch die Relativitätstheorie ist nur ein Modell der Realität. Das beste bisher zugegebenermaßen, aber sicher alles andere als perfekt.
Wenn morgen jemand eine Theorie findet, die alles so genau oder genauer als die Relativitätstheorie beschreibt und dabei nicht mehr den Grundsatz hat, daß nichts schneller als das Licht sich bewegt, könnte man sie sofort abschaffen.
Einstein hat sich schon zu Lebzeiten gegen die Quantenphysik ausgesprochen, weil er immer ein besseres Modell finden wollte, was alle Theorien vereinigt und sich nie mit absoluten Aussagen abgefunden hat.
Es mutet also etwas komisch an, wenn schon fanatisch religiös damit argumentiert wird, daß nie und nimmer jeweils etwas schneller als das Licht sein kann und dies die absolute Wahrheit und ein Naturgesetz ist. Vielleicht ist es ja so, aber keine andere Möglichkeit gedanklich auch nur zuzulassen ist extrem unwissenschaftlich.
Wissenschaft heisst für mich offen zu sein für Ideen und anzuerkennen, wenn eine Erkenntnis einfach falsch ist und nie etwas als für alle Zeiten gültige Wahrheit zu akzeptieren.
Also:
Es mag sein, daß der Grundsatz tatsächlich stimmt, daß sich nichts schneller als das Licht bewegen kann. Aber daraus zu folgern, daß wir auch nie solche Distanzen zurücklegen könnten oder auch niemand anderes, ist sehr beschränkt.
Man muss nicht die Geschwindigkeit überschreiten sondern kann vielleicht den Raum manipulieren. Aber vielleicht gibt es noch ganz andere Möglichkeiten, die einfach für uns noch unvorstellbar sind und Reisen ermöglichen auf eine Art, an die wir gerade nicht denken.
Das ist so wie wenn man vor vielen Jahrhunderten eine Brieftaube als schnellstes Kommunikationsmittel hatte und darüber nachdenkt, daß eine Taube ja nie schneller als sagen wir 150 km/h eine Nachricht ausliefern kann, weil das einfach unmöglich ist. Und daraus dann schließt, daß das auch niemals je möglich sein kann.
An Radiowellen hat damals sicher niemand gedacht. Das ist jetzt aus heutiger Sicht primitiv, aber aus Sicht einer höherentwickelten Spezies oder der Wissenschaft/Technik in ein paar hundert Jahren ist auch unsere jetzige Theorie vielleicht primitiv und wenig komplex.
Und trotzdem rennen hier manche wie fanatische Prediger einer Religion rum mit der pseudocoolen Erkenntnis, daß sich keine Materie oder Information schneller als das Licht ausbreiten kann. Die absolute Wahrheit auf alle Zeiten. Und schon gefunden. Wahnsinn
Dabei werden manche Phänomene wie die Quantenverschränkung gerade erst so im Ansatz verstanden, auch wenn sie den Grundsatz der Relativitätstheorie bisher noch nicht verletzen.
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Ich glaube die Wissenschaft und Technik hat sich viel schneller entwickelt als unsere primitive Gesellschaftsform. Wir haben heute Handys und Computer mit unvorstellbar toller Technik, die 99% der Bevölkerung sich kaum vorstellen können. Wie sagte Einstein schon: "Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst."
Und ich behaupte, das trifft auf die große Mehrheit heutzutage zu.
Während also die Technik sich in den letzten 2000 Jahren und besonders in den letzten 100 Jahren in einem irrwitzigen Tempo fortentwickelt hat, ist unsere Gesellschaft noch genauso dumm und primitiv wie vor 4000 Jahren mit minimaler Varianz.
Auch heute gibt es Sklaven/Arbeiter und Herren. Heute heissen sie nicht mehr so sondern eher Unternehmer/Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Und man kann sich heute seinen "Herren" aussuchen. Freier als früher ist man aber auch nicht. Man ist immer noch Sklave eines Kapitals um vernünftig zu überleben. Man muss fremdbestimmte Arbeiten ausführen, auch in unseren besten Ecken.
Die Menschen führen immer noch Kriege. Für irgendwelche Nationalitäten oder auch nur für irgendwelche Religionen, sind sie bereit einander bestialisch abzuschlachten. Manche Menschen lassen sich Kaviar einfliegen und tausende Menschen für sich arbeiten oder ihr Kind per Hubschrauber zum Sport fliegen, während andere tagtäglich um ihr nacktes Überleben kämpfen und nur etwas zu trinken gerne hätten.
Alleine, daß manche sich 150 m Yachten in zich Arbeitsstunden von zich "Lohnsklaven" fertigen lassen und sich täglich von zich Menschen bedienen lassen während kleine Kinder in anderen Weltteilen elendig verhungern zeigt doch wie bescheuert unsere Gesellschaft als Gesamtes ist.
Kriege werden nicht nur geführt sondern meiner Meinung nach von manchen Teilen der Gesellschaft angeheizt. Es wird Elend über Menschen gebracht, damit andere Menschen davon profitieren und noch mehr Geld machen.
Und auch in unseren "gehobenen" Gesellschaftsteilen, die auf Kosten des Leids von anderen Menschen auf der Welt leben, darf sich Technik nicht frei entfalten.
Technik, die Arbeit wegnimmt, ist nicht so wirklich gewollt, da jeder ja arbeiten muss! Nur wer arbeitet, darf auch vernünftig leben. Also wieso lebenserleichternde Technik? Ein Bauer konnte früher vielleicht 20 Menschen versorgen, heute kann der gleiche Bauer mit der Technik 50000 Menschen versorgen. Wir haben alles im Überfluss, schmeissen es weg. Und trotzdem hat sich die Arbeitszeit vielleicht halbiert, aber bei weitem nicht in dem Faktor wie die Technik sich verbessert hat.
Technik darf ja nicht mal optimal gebaut werden. Wer will ein Teil, was superlange hält? Sowas ist doch Schrott. Dann kauft man ja kein neues. Ein Auto, was 100 Jahre fährt ohne daß man was dran austauschen muss. Nicht erstrebenswert. Nicht "wirtschaftlich". Wir müssen künstlich schlechte Dinge bauen, weil das Zeug ja irgendwann ersetzt werden soll, egal ob man will oder nicht.
Jede Alienrasse, die wirklich entwickelt ist, müsste sich angewidert abwenden oder uns gleich auslöschen, wenn sie die Welt als Gesamtes erfasst. Unsere Spezies, die immer noch zu dumm ist, vernünftig miteinander umzugehen.
Auch hier ein Zitat von Einstein, dem ich 100% zustimme:
"Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt."
Die Zeit der großen Fortschritte und Entdeckungen ist also noch gar nicht gekommen.
Wenn die Gesellschaft auch nur halb so viel weiterkommen würde als noch zu Zeiten der Römer, dann wäre uns viel mehr geholfen. Die Technik kompensiert seit vielen Jahren die ganzen negativen Elemente unserer Gesellschaft. Nur durch die Technik geht es uns von aussen betrachtet etwas besser als vor 100 Jahren. Technischer Fortschritt ist fast das einzige, was sich bessert. Die Gesellschaft stagniert eher, ich habe eher das Gefühl manchmal, daß es sozial eher schlechter als besser wird.
Jedenfalls so wird eine Alienrasse oder ein "Gott" als höheres, ausserirdisches Lebewesen uns nicht anders betrachten, als wir Ameisen. Interessant für Ameisenforscher, aber sonst völlig belanglos. Wen von uns kümmert es denn, daß wir täglich sicher eine Ameise platttreten oder überfahren?
Ich fände es toll, wenn es zu ausserirdischem Kontakt käme. Ich finde den Gedanken interessant. Ich fürchte aber, daß er für die Menschheit sehr schlecht verlaufen könnte. Immer wenn bei uns eine überlegene Zivilisation zu einer anderen kam ... und eine Alienrasse die es hierherschafft wäre uns weiter überlegen als jede Differenz zwischen Menschengruppen in der Geschichte, war das schlecht für die dort lebende Zivilisation.
Wenn Aliens also sich nicht ganz anders als wir entwickelt haben, wird das sehr unglücklich für uns laufen. Stellt euch vor, wie weit ein heutiger Kampfhubschrauber als Waffe für die Fantasie von einem Urmenschen vor 10 000 Jahren entfernt ist, wenn er aus 5 km töten kann.
Wie weit ist dann erst die Technologie von einer Rasse weg, die sich 1 Mrd Jahre länger entwickeln konnte als wir?
Naja, egal. Soviel mein Senf dazu
Gruß
RIP