Daaron schrieb:
Leb als Spezies einige Generationen lang in hermetisierten Blechkübeln, und man kann dich allein dadurch umbringen, dass man dir ins Gesicht rülpst.
Ich bezweifle, dass eine Spezies es sich FREIWILLIG antut, dauerhaft antut, in Blechkübeln zu wohnen.
Genau das gleiche könnte man über das Leben in einer künstlichen, aus Beton, Glas und Kunststoff geschaffenen Umwelt - auch aös Städte bekannt -, sagen. Und Zivilisationserkrankungen gibt es zur Genüge. Dies führt aber nicht dazu, dass wir wieder zur Selbstversorgung in der Natur zurück kehren, sondern Lösungen innerhalb der Umwelt suchen, die wir geschaffen haben. Eine raumfahrende Zivilisation wird auch Lösungen für die Gefahren und Probleme des Weltalls finden müssen, und wenn sie keinen Weg finden, Jahrzehnte oder Jahrhunderte in "Blechkübeln" zu überleben und vernünftig zu leben, dann werden sie sich auch nicht auf den Weg zu uns machen (können). Oder anders ausgedrückt: Wenn sie hier ankommen, dann werden sie auch eine Lösung für die Probleme einer Reiser durch den Tiefenraum gefunden haben.
Daaron schrieb:
Ich rede nicht davon, dass wir mit unseren Feststoffboostern losgurken, um irgendwann in 100 Jahren irgendwo einen Planeten zu überfallen. Ich denke eher daran, dass uns tatsächlich mal jemand besucht und wir das unangekündigte Eindringen in unseren Luftraum mal eben als Casus Belli ansehen. Und hey, wenn wir es zufällig schaffen, den Scout abzuschießen, dann bleibt evtl. gleich etwas FTL-Technologie oder so übrig.
Und dann? Kommen die anderen hierher, um ihren Scout zu rächen und die ganze Menschheit auszulöschen? Oder wir bauen mal eben eine riesige Raumflotte, um die anderen, von denen wir dann noch immer nichts Genaueres wissen, auszulöschen. Vielleicht wird ein Erstkontakt aus gegenseitigem Argwohn nicht friedlich verlaufen (wobei zumindest in der Geschichte der Menschheit die meisten Erstkontakte friedlich verlaufen sind), aber daraus wird aus den vielfach genannten Gründen kein Krieg entstehen.
Von wegen Zugang zu jedem Quadratmeter Erde... Das mag vielleicht auf die Oberfläche zutreffen, aber versuch mal irgend etwas unterhalb von n paar Hundert Metern Wassertiefe zu erforschen. Eher bauen wir ne riesige Mondbasis, als dass wir definitive Aussagen über Spezies in Tiefsee-Gräben treffen können.
Aber an der reinen Wahrscheinlichkeit ändert das wenig: Massig Sonnen, viele Planeten, ansprechend viele davon "Klasse M"... wie hoch ist also die Chance, dass sie ausgerechnet bei uns auftauchen?
Selbst wenn man davon ausgeht, dass nur alle paar Millionen Jahre irgendwo eine Zivilisation entsteht, die wiederum alle tausend Jahre von einem gelben Hauptreihenstern zum Nächsten zieht, geht die Wahrscheinlichtkeit zu "unzählige Male unausweichlich".
Ohne FTL überhaupt irgendwo hin zu wollen, was mehr als sagen wir 30-40 ly entfernt ist, ist doch Mumpitz.
Ist dir klar, dass du gerade darlegst, warum es keinen Krieg der Sterne geben wird?
Daaron schrieb:
in 1000 Jahren können viele Asteroiden einschlagen, Supervulkane ausbrechen, Superplumes durchbrechen oder
Durch solche Ereignisse wird das Leben nicht zwangsläufig vernichtet. Offensichtlich ist es auch gar nicht so wahrscheinlich, dass dies geschieht, denn auf der Erde wurde das Leben in Milliarden Jahren, in denen es unzählige riesige Katastrophen gegeben hat
Daaron schrieb:
GRBs und Flares den Planeten rösten....
Flares rösten einen Planeten nicht. Selbst koronale Massenauswürfe rösten einen Planeten nicht. Wir werden ständig von Flares und immer wieder auch auch von Massenauswürfen getroffen. Solche Ereignisse machen vielleicht dem zivilisierten Menschen Kopfzerbrechen, weil Satelliten ausfallen könnten, die Natur kümmert das aber nicht weiter.
Und Sterne in der Nähe eines potentiellen Lebensraums, die zu einer Nova werden und einen GRB erzeugen könnten, wären bekannt lange bevor man überhaupt von dem Planeten wüsste.
realAudioslave schrieb:
Bei ca. 200 Milliarden Sternen in der Milchstrasse ist es mit einem einfachen Blick in den Himmel nicht getan.
realAudioslave schrieb:
D.h. man muss also sehr genau prüfen, wohin die Reise gehen soll. Und bei den oben angesprochenen ca. 200 Milliarden Sternen ausgerechnet den zu finden, der zu Erde gehört, das wäre schon ein 6000er im Lotto mit Zusatzzahlen und Spiel 770
Zunächst einmal kommen nur einige wenige Prozent aller Sterne in unserer Galaxie überhaupt als potentiell lebensfreundlich in Frage. Die kann man noch vergleichsweise einfach aufspüren. Diese Sterne allesamt auf Planeten zu untersuchen und die gefundenen Planeten schließlich auf Spuren des Lebens zu untersuchen übersteigt zwar noch unsere Fähigkeiten, ist aber auch kein Hexenwerk und für eine raumfahrende Zivilisation sicherlich Problem. Wir sind nur noch wenige Jahre davon entfernt, die Planeten, die Kepler gerade aufspürt, auf Leben zu untersuchen (das James Webb Space Telescope sollte dazu in der Lage sein, wenn ich mich nicht irre). Eine raumfahrende Zivilisation, die Generationenschiffe in den Tiefenraum schicken kann, sollte uns da weit voraus sein und ist vielleicht in der Lage, jedes ankommende Licht auf Spuren des Lebens zu untersuchen.
realAudioslave schrieb:
Ich denke, da wird eher geschaut, in welchen Systemen man brauchbare Ressourcen bekommt, ein Habitat hat man ja schon dabei.
Das denke ich auch.
Daaron schrieb:
Eben... allein, weil du gar nicht alles "sehen" kannst. Dein Teleskop kann noch so toll sein, du kannst nicht durch das galaktische Zentrum blicken. Nebel versperren dir auch ganz gern mal jegliche Sicht.... von allen anderen hell strahlenden Objekten mal abgesehen.
Na wir wollen doch hoffe, dass es in unserer Galaxie nicht nur zwei lebensfreundliche Planeten gibt, zwischen denen dann auch noch das galaktische Zentrum sitzt. Und die Daten von Kepler legen auch nahe, dass es vielleicht nur so von erdähnlichen Planeten wimmeln könnte. Davon mal ab gibt es noch andere Lichtspektren, die unanfällig für störende Lichtquellen oder Staubwolken sind.
Daaron schrieb:
Im schlimmsten Falle baust du dir ne Dyson-Sphäre und lebst in dem Ding komplett autark.
Ein Dyson-Sphäre ist nur in der Science Fiction ein Objekt, in dem man lebt, das aber nicht mit der Physik vereinbar ist. Eigentlich versteht man unter einer Dyson-Sphäre ein sternumspannendes Netzwerk von "Energieaufnehmern", aber keine geschlossene Kugel rund um einen Stern.