@Photon
Das Problem ist meines Wissens nach nicht die Größe, sondern das Fehlen eines Magnetfeldes. Der Mars ist groß genug, um eine Atmosphäre zumindest für einige Zeit zu halten, aber durch das fehlende Magnetfeld wird die Atmosphäre noch schnell fort geblasen. Die Temperaturen sind hingegen nicht das Hauptproblem und sogar ein Vorteil, denn es ließe sich eine Troposphäre erzeugen, an der Wasser abregnen könnte, anstatt ins Weltall zu entweichen. Temperaturen über dem Gefrierpunkt sind zumindest in Äquatornähe möglich, allerdings wird es schwierig, eine Balance zwischen tauglicher Atemluft und Treibhausgasen herzustellen.
Daher wird mittlerweile auch das Konzept des "Paraterraformings" vorgeschlagen. Es ähnelt im Grunde der Idee von Mondbasen mit großen Kuppeln, allerdings wäre die Kuppeln im Rahmen dieses Konzepts um ein Vielfaches größer. Durch den geringen Atmosphärendruck des Mars und den Druck, der in diesen Kuppeln herrschen müsste, um Menschen einen Aufenthalt in diesen Kuppeln zu gestatten, könnten die Kuppeln prinzipiell nur vom Atmosphärendruck getragen werden.
Der Vorteil dieses Konzepts wäre, dass man "klein" anfangen könnte, nicht auf die Terraformierung des gesamten Planeten warten müsste und den Lebensraum bei Bedarf erweitert werden könnte. Das größte Problem wäre, dass die Kuppeln beschädigt werden könnten (Mikroasteroiden, Sabotage). Diesen Probleme könnte man mit Redundanzen (baut man viele Kuppeln, wird es schwierig, alle Kuppeln oder eine kritische Anzahl von Kuppeln zu zerstören) und Sicherheitskonzepten begegnen (Wohnräume könnten bspw. auch als Rettungskapseln fungieren).
@Species 8472
Im neuen Sonnensystem angelangt die Bremsphase beinahe abgeschlossen wartet das nächste Abenteuer – Asteroidengürtel mit Gesteinsbrocken die Haushoch sind aber über kein GPS und W-LAN gestütztes Ausweichsystem verfügen. Und schon macht es Badabum – das Raumschiff wird zu Schrott, und reiht sich in den Asteroidengürtel ein.
Erstes sind sind selbst Asteroidengürtel nicht so dicht gepackt, dass es gleich kracht. Zweitens ist der Raum dreidimensional. Man geht den Asteroidengürtel einfach aus dem Weg (und für die Oortsche Wolke, so sie existiert, beträgt der Abstand zwischen den Objekten im Mittel eine astronomische Einheit). Und Drittens würde niemand blind durch die Gegend fliegen, vor allem nicht bei den Geschwindigkeiten. Die Fähigkeit, etwaige Himmelskörper aufzuspüren und aus dem Weg zu gehen muss schon für ein sehr viel niedrigeres Niveau der Raumfahrt vorausgesetzt werden.
Der Nächste Stern in 4,3 Lichtjahren ist wenig Interessant und als Ziel ungeeignet.
Warum? Nach allem was wir wissen könnte sich dort sogar ein lebensfreundlicher Planet befinden. Und wenn wir von einer Zivilisation reden, die auf Habitaten lebt und/oder Paraterraforming betreibt, dann braucht sie nicht einmal einen lebensfreundlichen Planeten. Nur einen schönen, ruhigen Stern und viele Rohstoffe. Das ist im System Alpha Centauri vorhanden.
Das Beispiel eines Autos passt nicht, denn ich habe stets eine Tankstelle in Reichweite und sollte dies einmal nicht der Fall sein so kann ich aussteigen und weiter laufen, im All bedeutet ein Leerer Tank jedoch das Todesurteil.
Du hältst wohl jeden Raumfahrer für total bekloppt, nicht wahr? Sie rauschen blind in einen Asteroidengürtel, anstatt drüber oder drunten hinweg zu fliegen. Sie springen nach Jahren ohne Schwerkraft (wobei dies ja nicht einmal zutrifft) aus ihren Schiffen, um sich alle Knochen zu brechen. Von fremdartigen Biosphären haben sie auch keinen Schimmer und krepiereb an klingonischen Masern. Und jetzt sollen sie los fliegen, ohne genug Sprit im Tank oder einen ausreichend großen Tank zu haben. Lösung des Fermi-Paradoxons: Raumfahrer sind einfach zu deppert und kommen nie irgendwo an.
Wenn ich weiß, dass ich sosundso viel Treibstoff für einen Trip benötige und unterwegs nicht mit "Tankstellen" rechnen kann, dann mache ich mich natürlich nur dann auf den Weg, wenn ich den Treibstoffbedarf decken kann.
Aber es spricht ja nichts dagegen das man trotzdem Aussteigt und versucht sich mittels Schwimmbewegungen zum Ziel zu hangeln.
Nach deiner oben präsentierten Logik bräuchte man dafür auch nur Müsli für zwei Wochen.
aber das der Trichter so gigantisch groß sein müsste das man nicht mehr zwischen Mond und Erde durchfliegen könnte ohne anzuecken ist irrelevant was (?) doch selbst mit einer Länge von 400.000 km mal abgesehen davon das es zu Gigantisch wäre um es bauen zu können ist zweifelhaft das man ausreichend Teilchen einfangen würde.
Der Mensch hat zum jetzigen Zeitpunkt, keine Realistische Option den nächsten Stern Lebend zu erreichen.
Das interstellare Medium zwischen den Sternen ist sehr viel dichter, als du denkst. Die Aussage "ein Teilchen pro Kubikmeter" ist ein angenommener Mittelwert für das gesamte Universum. Rund um Sternensystemen beträgt die Dichte aber 10^4 Teilchen pro Quadratzentimeter. Und eine interessante Eigenschaft des Bussard-Ramjets ist, dass er effizienter wird, je schneller er er sich bewegt. Das Problem ist, den Bussard-Ramjet so weit zu beschleunigen, dass er überhaupt "anspringt".
Und keine Ahnung, wie du auf diese Dimensionen kommst. Wenn ich davon spreche, dass eine Zivilisation von 5 Milliarden zum nächsten Stern aufbricht, dann stelle ich mir nicht vor, dass sie in einem einzigen Schiff fliegen wird. Es müssten nicht einmal mit allen Personen auf einmal zu aufbrechen. Nehmen wir Tori mit einer Dicke von 400 Metern und einem Durchmesser von 2.000 Metern an (wahrscheinlich könnten die Tori noch klein sein), die 20.000 Personen ausreichenden Lebensraum und Lebensqualität bieten. Man bräuchte 250.000 Tori, um eine Zivilisation von fünf Milliarden in einem Rutsch umzusiedeln. Ein bisschen viel, aber man muss ja wie gesagt nicht alle Personen auf einmal umsiedeln. Mit 2000 Tori der genannten Dimensionen wäre die gesamte Zivilisation innerhalb von 125 Jahren auf dem Weg. Baut man die nur halb so viele Tori oder die Tori nur halb so groß, sind es noch 250 Jahre. Eine gewaltige Aufgabe, aber nicht so gewaltig wie die Besiedlung des amerikanischen Kontinents. Der Trick besteht darin, die Aufgabe in kleine Schritte zu unterteilen. Kann man einen Torus für 10.000 bis 20.000 Personen bauen, kann man auch 1.000 oder 2.000 bauen. Sicherlich besser als sich von einem roten Riesen verschlingen zu lassen.
Zurück zum Bussard-Ramjet. Selbst wenn man den Kollektor so groß wie den Torus bauen müsste, würde die die Gefahr einer Kollision mit einem Asteroiden signifikant erhöhen. Asteroidengürteln ginge man wie gesagt einfach aus dem Weg, und die Dichte der Oortschen Wolke ist viel zu gering. Da passt noch ein Planet durch, ohne irgendwo anzuecken. Und bei der Größe kann man vielleicht sogar darüber nachdenken, nicht nur Teilchen zu sammeln, sondern gleich ganze Asteroiden und Kometen.
Ich werde jetzt allerdings nicht ausrechnen, wie groß ein Bussard-Ramjet sein müsste, um einen Torus mit den genannten Dimensionen ausreichend stark zu beschleunigen. Natürlich haben wir derzeit keine Option, eine solche Reise zu wagen, und wenn es möglich ist, sind wir noch Jahrhunderte von dieser Option entfernt. Den Bussard-Ramjet habe ich nur erwähnt um zu zeigen, dass bereits aus dem aktuell vorhandenen Wissen Konzepte abgeleitet werden können, die den Weg zu den nötigen Technologien weisen könnten.
Du sagst die Welt ist in einem Weitaus besseren Zustand als in den Weltkriegen der vergangenen Jahrhunderte… Wenn man also die Kriegstoten ignoriert, die Sparpolitik die in den benannten Ländern zu Wohlstandsverlust führt, wenn man das Ignoriert ja dann kann man sagen alles ist gut.
Versuchst du mir gerade zu unterstellen, dass ich das Menschenleben nicht respektiere und die Probleme der Welt klein rede? Ich ignoriere die Toten und die Probleme der Welt keinesfalls. Natürlich gibt es viele Probleme in der Welt. Dennoch befindet sich die Welt aktuell in vielerlei Hinsicht einem besseren Zustand als noch vor 70 Jahren oder auch nur 30 Jahren, als wir zum wiederholten Male am Rande eines Atomkrieges standen. Und der Wohlstand der Welt schrumpft auch nicht. Er wächst weiterhin an. Was in Südeuropa gerade los ist, ist ein Problem, aber es ist ein relatives Problem und wird von Entwicklungen in anderen Teilen der Welt. Verglichen mit den Nordeuropäern ist der Wohlstand in diesen Ländern vielleicht rückläufig, aber verglichen mit vielen anderen Teilen der Welt geht es ihnen noch immer besser. Du kannst ja mal den Menschen, die jedes Jahr aus Afrika und Asien kommend illegal in Spanien, Italien und Griechenland einwandern, erzählen, dass sie besser wieder umkehren sollten, weil es den Südeuropäern so schlecht geht.
Was das mit dem Zusammenleben in einer Kolonie und dem Verhältnis mit meinen Nachbarn zu tun hat, musst du mir bitte trotzdem noch erklären. Wenn überhaupt führt der globale Trend, den wir beobachten und in dem deine Beispiele lokale Fluktuationen sind, dazu, dass kulturelle Unterschiede abgebaut werden, was die für die hier diskutierten Szenarien nötige Zusammenarbeit überhaupt erst ermöglicht wird. Und mit meinem Nachbarn werde ich nicht im Clinch liegen, weil auf der anderen Seite der Welt Bürgerkriege geführt werden. Eher werde ich aufgrund der von dir vorgebrachten unverschämten Unterstellungen und Interpretation ein wenig ungehaltener.
Wenn du ein Schiff bauen willst dann steht am Ende des Planes die Frage wie es Finanziert wird. Wegen der Sparpolitik müsste man im Moment auf Ehrenamtliche Helfer hoffen und alle Bauteile zusammenschnorren.
Himmelherrgott, wir reden nicht von einem Szenario für die Gegenwart.
Apropos Mars und Risiken bei Missionen: Wenn Menschen sich längere Zeit ausschließlich in einer abgeschlossenen Umgebung aufhalten, siedeln sich dort auch vermehrt Mikroorganismen an, insbesondere solche die mit dem Menschen assoziiert vorkommen, aber auch Mikroorganismen aus der Umgebung.
Darüber hinaus wurde auch die vermehrte Bildung von Biofilmen an Strukturelementen innerhalb der Raumstation (Metalle, Polymere) und an Bestandteilen des Lebenserhaltungssystems (Wassertanks, Luftfilter) festgestellt.
Ja. Und? Das ist ein Problem, dass für eine kleine, bemannte und für die nahe Zukunft angedachte Mission zum Mars zu lösen ist. Hier geht es um (Para)Terraforming des Mars.