Lübke schrieb:
wohl eher überdimensionale geoglyphen, die schon vom weltall aus als künstlich geschaffen zu erkennen sind

nur setzt auch das vorraus, dass die außerirdischen sich mal in die nähe unserer planeten verirren und bewusst nach anzeichen einer zivilisation suchen...
Die Idee setzt natürlich voraus, dass Zivilisation erwähnte Weltraumteleskop bauen. Aber was ist wahrscheinlicher? Was wird als erstes gebaut werden? Ein Weltraumteleskop, das auf einige hundert oder tasuend Lichtjahre noch künstliche Strukturen in der Größenordnung von Monden auflösen kann - oder eine riesige Sendeanlage, die unentwegt die Energiemenge, die die Erde in jeder Sekunde von der Sonne empfängt, in Radiowellen umsetzt? Und ein riesige Geoglyphe auf der Rückseite des Mondes hat zudem Vorteil, über Milliarden Jahre sichtbar zu sein.
Wir sind nicht wie gesagt nicht mehr weit davon entfernt, solche Teleskop zu bauen. Eigentlich sollten die ersten Teleskope, die nach diesem Prinzip funktionieren, bereits auf dem Weg sein. In den Schubladen stecken bereits Konzepte für derartige Teleskope, die einen Spiegeldurchmesser von mehreren hundert Metern oder gar einigen Kilometern simulieren (in Australen bauen wir gerade ein solches Teleskop aum Erdboden). Derartige Teleskope könnten Strukturen auf Planeten in unserer Nachbarschaft auflösen (nicht das in Australien, sondern die Weltraumteleskope).
Es wird noch eine Weile dauern, bis wir diese Teleskope tatsächlich bauen, aber sie sind machbar und bewegen sich nicht beinahe unendlich weit außerhalb unserer Möglichkeiten, sondern sind vielleicht nur noch einige Jahrzehnte entfernt. Und wenn diese Teleskop das können, was wir erhoffen, und wir anderen Zivilisationen ähnliche Fähigkeiten zusprechen wollen, dann macht es einfach Sinn, mit Strukturen wie den erwähnten Geoglyphen (danke übrigens, dass du mich auf diesen Begriff gebracht hast) auf sich aufmerksam zu machen.
Signale kann man ja trotzdem senden, aber ich würde annehmen, dass man nur Signale zu Zielen schicken wird, die man bereits als Horte des Lebens und der Zivilisation ausgemacht hat.
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Vielleicht ist es auch besser keine etwaigen Dritten auf sich aufmerksam zu machen.
Wenn sie die Fähigkeit hätten, zu uns zu gelangen, um uns den Feierabend zu versauen, dann wissen sie schon lange, dass die Erde existiert, dass hier Leben existiert und dass hier eine Zivilisation existiert. Leben aufzuspüren ist nicht schwerig, sobald man die Atmosphären entfernter Welten spektral untersuchen kann. Wir sind nur noch eine Teleskop-Generation von dieser Technologie entfernt (eigentlich sollten wir sie schon haben, wenn die Budgets nicht ständig gekürzt würden). Vielleicht wird schon das kommende JWST dazu in er Lage sein.
Auf diesen Welten nach Zivilisationen zu suchen ist auch kein Hexenwerk. Zumindest ist mir keine fundamentale Hürde bekannt, die verhindert, dass man mit ausreichenden großen Weltraumteleskopen auf entfernten Welten nach Zivilisationen sucht. Diese Fähigkeit kann und muss man Zivilisationen, die mühelos in den interstellaren Raum vordringen können, zuschreiben können. Ausreichend große Teleskope zu bauen ist ein Kinderspiel verglichen mit der Entwicklung interstellarer Raumfhart.
Bedenke außerdem, dass unsere Signale schnell Jahrtausende unterwegs sind, ehe sie von irgendjemanden gehört werden. Und die brauchen dann wieder Jahrtausende, um uns zu erreichen. In diesem Universum führt man keine interstellaren Kriege, weil interstellare einfach total sinnlos sind.