Glasfaser Glasfaser in anderen Ländern

Brainorg schrieb:
Aber wieso der Upload bei 700Mbit "beschränkt" ist, verstehe ich nicht.
Marketing/Produktsegmentierung. Vermute mal, dass die fuer Geschäftskunden höheren Upload fuer deutlich höhere Preise anbieten, also entweder Iliad selber oder aber der "Bretreiber" der GF-Infrastruktur die Iliad hier nutzt.
Das ist ein Beispiel fuer einen ISP mit einem "Einheitsprodukt*" mit einem Einheitspreis, und noch dazu mit einem ziemlich attraktivem.



*) Naja, in drei Städten gibt es statt 5/0.7 Gbps "nur" 1/0.3 wegen GPON statt EPON Infrastruktur; Laut https://www.iliad.it/docs/prezzi/brochure-prezzi-iliad-net-neutrality.pdf sind die minialen Raten 0.3/0.028 bzw. 0.1/0.031 Gbps was bei GPON auf einen 32 Split hindeuten könnte.
 
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Komische Teilung. Mit GPON kann man doch alles bis 1Gbit symmetrisch anbieten?
 
Übliches GPON erlaubt maximal 2.4/1.2 Gbps (technisch erlaubt GPON auch 2.4/2.4 aber das kommt wohl nicht nennenswert zum Einsatz). Das kann man theoretisch voll durchschalten, aber es duerfte fuer Kunden schwer werden diese Raten dann auch zu messen, zumindest wenn noch andere Anschluesse im selben GPON-Baum aktiv sind... ist halt die alte Frage wieviel Ueberbuchung OK ist. IMHO gibt es dabei zwei relevante Fragen, a) wie nahe liegt der schnellste Tarif am oberen Limit b) wieviele Kunden haben die verschiedenen Tarife gebucht. Ist aber letztlich egal ein ISP hat da sicher zwei Hauptueberlegungen, "was kann ich tatsaechlich ausreichend zuverlaessig liefern"* und "was ist preislich attraktiv ohne teurere (Geschaeftskunden-) Tarife zu kanibalisieren".


) ausreichen zuverlaessig ist dabei von der internen Zielvorstellung des ISPs abhaengig (will ich einen soliden Ruf oder reicht es mir guenstig zu sein?) als auch von der nationalen Regulierung. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein ISP hierzulande einen Segment mit mehr als 2 Kunden tatsaechlich 1* Gbps Upload ueber GPON anbieten wird

**) Die Erwartung der BNetzA ist ja wer mit 1 Gbps wirbt muss auch >= 1 Gbps als maximale Rate im PIB versprechen; theoretisch kann ein ISP natuerlich hingegen und folgendes (fuer ein 32er PON-Segment) versprechen:
maximal: 1000 Mbps (dadurch darf mit dieser Zahl geworben werden)
normal: <=500 Mbps (jetzt koennen zwei Nutzer Speedtests parallel laufen lassen und beide haben eine realistischere Chance die normale Vertragsrate auch nachweisen zu koennen, aber der ISP kann das auch weiter druecken).
minimal: 1000/32 = 31.25 Mbps (aus 1200 Brutto sollten sich 31.25 netto selbst im Falle dass alle Anschluesse gerade maximal senden wollen realisieren lassen.)
 
USA

Google Fiber
fängt wieder an mit dem FTTH Ausbau und hat nun Multi-Gig Services angekündigt.
20gbit/s stehen wohl demnächst an.

Vor allem einen Absatz möchte ich mal hervorheben , ist er doch so in Neuland noch sooo Aktuell.

We used to get asked, “who needs a gig?” Today it's no longer a question. Every major provider in the U.S. seems to have now gotten the gigabit memo, and it’s only going up from there — some providers are already offering 2, 5, 8, even 10 gig products.

In Neuland ist das leider immenroch eine Frage und man bezahlt lieber viel Geld für wenige MBit.
Man kann nur hoffen das auch der Michel aus seinem Mbit schlaf aufwacht und ins Gbit Zeitalter vorstößt.

Die Provider nutzen das natürlich aus und gehen von Gigabit anstelle hoch nach unten und kassieren ab.

Nachzulesen Hier
 
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Immerhin wird ja aktuell mehr und mehr die Grundlage geschaffen, indem immer mehr Haushalte eine Glasfaser gelegt bekommen, das Bandbreiten rennen wird vermutlich mit dem ersten Hardware refresh losgehen..
 
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Gerade ein wenig recherchiert und anscheinend benutzt Google Fiber GPON. Wohl schon seit Anfang and und immer noch für die aktuellen 1/1G und sogar 2/1G Tarife. Sportlich.. Aber auch ein interessanter Ansatz für so ein GPON Bestandsnetz einfach 10G-PON zu überspringen und direkt auf, denke mal, 25G-PON zu gehen.

e: Wenn man sich das Bild in der Pressemitteilung ansieht, wird es wohl 25G-PON sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Reddit spuckte das hier aus: https://ieeexplore.ieee.org/document/8395363
Abstract:
We present a long-reach wavelength-routed time-wavelength division multiplexing (TWDM) passive optical network (PON) architecture (LRWR-PON) and its commercial implementation, which supports up to 768 users per fiber strand and up to 50-km transmission distance.
 
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Wow, noch nie davon gehört. Ich habe es jetzt nur ein wenig überflogen, aber anscheinend ist das ja ein eigens-entwickeltes WDM System mit 20 Wellenlängen und 50km Reichweite, auf dem 12 davon mit einem angepassten GPON laufen. So als alternative gegen NG-PON2. Krass, dass man da so viel Entwicklung reinsteckt, wenn man derzeit nur in 8 Metropolregionen vorhanden ist.

e: Die Reddit Quelle denke ich mal: https://redd.it/t9ns2y
 
Holzkopf schrieb:
In Neuland ist das leider immenroch eine Frage und man bezahlt lieber viel Geld für wenige MBit.
Man kann nur hoffen das auch der Michel aus seinem Mbit schlaf aufwacht und ins Gbit Zeitalter vorstößt.
Ich habe mich als Privatkunde bereits vor mehr als einem halben Jahr komplett vom Festnetz getrennt und damit bereits 315 € Cord-Cutting-Dividende eingefahren. Ich nutze seitdem ausschließlich den Mobilfunk.

Zum Thema "viel Geld für wenige Mbit": Seit Juli habe ich nichts mehr für den privaten Internetzugang bezahlt, da ich Gratis-Volumen von congstar (2x 15 GB auf jeweils 60 Tage) und jetzt FONIC mobile (1x 15 GB auf 28 Tage) dafür nutz(t)e. Die Zugangsgeschwindigkeit liegt dabei zwischen 25 und 50 Mbit/s. Auch in "dürren Zeiten" habe ich 1 GB für 3 € plus ggf. je 10 € für weitere 10 GB (bei 50 Mbit/s), außerdem unbegrenzt Datenvolumen bei 384 kbit/s (quasi "ISDN-Basisanschluß over LTE").

Ironischerweise kommen die Mittel für o. g. Werbeaktionen aus dem Festnetzgeschäft, das abgesehen von Pseudo-Rabatten in Knebelverträgen wegen des De-facto-Telekom-Monopols nur noch Preispunkte jenseits der 30 € kennt. Als Alleinnutzer ohne Bedarf für Download- und Streaminganbieter kann ich daher über den deutschen Festnetz-Markt nur noch amüsiert die Nase rümpfen. Das gilt auch für den Glasfaserausbau, der darüber finanziert werden muß.

Als Technikinteressierter kann man sich übrigens beim Erstellen eines stabilen privaten Internetzugangs über Mobilfunk inkl. IP-Telefonie, Fax, Traffic-Management, IPv6 und anderen Spielereien schön austoben. Hocherfreulich ist dabei die komplette Endgeräte-Freiheit mit Zugang über die SIM-Karte. Das Ganze ist ansonsten sowohl technisch als auch tariflich wesentlich unerforschteres Terrain als das Kupfer-DSL-Standardprodukt, welches auf mich inzwischen so überholt wirkt wie Omas Analoganschluß (der auch schon absurde 24 € mtl. kostet).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Holzkopf schrieb:
Google Fiber fängt wieder an mit dem FTTH Ausbau und hat nun Multi-Gig Services angekündigt.
Waere zu hoffen, dass deren Ausbau diesmal mehr Durchhaltevermoegen zeigt als in der Vergangenheit, bisher ist Google-Fiber ein Tropfen auf den heissen Stein...

IliadZenith schrieb:
Gerade ein wenig recherchiert und anscheinend benutzt Google Fiber GPON. Wohl schon seit Anfang and und immer noch für die aktuellen 1/1G und sogar 2/1G Tarife. Sportlich..
Nicht vergessen, in den USA gelten noch die frueher auch hier ueblichen "bis zu" Vertragsraten uns 2/1 laesst sich im GPON Segment schaffen, wenn alle anderen mehr oder weniger "still" sind.

" which supports up to 768 users per fiber strand and up to 50-km transmission distance."

Klar von Vorteil wenn man nicht wie Ex-Telco-Incumbents bereits Vermittlungsstellen in ausreichender dichte betreibt... Aber halt auch ein Weg mit dem Google in den bisherigen Fiber-Staedten den Versorgungsbereich vergroessern kann ohne neue VSt.s zu benoetigen, bzw. bei Neiausbauten um mit weniger VSt.s auszukommen.
 
@Wechsler: Das Thema lautet "Glasfaser in anderen Ländern", nicht "viel Geld für wenige Mbit".
 
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Sehr lecker. Ich verstehe bei vielen Deutschen Glasfaser ISP nicht, wieso sie noch auf GPON setzen und nicht direkt auf XGSPON oder gleich 25GPON setzen.
 
Finde den Ansatz von init7 ja mit am besten, der Kunde zahlt einmalig die Hardware für die Geschwindigkeit die er nutzen möchte und dann die entsprechende monatliche Gebühr für den Zugriff aufs Netz.

Vermutlich ist die XGSPON Hardware noch zu teuer und die ersten Rollouts der Provider stammen aus einer Zeit wo das noch "neu" war und man hat an dem Konstrukt nie wieder was geändert, da ein Mix ja durchaus zu komplexen Servicekonstrukten führen kann (nicht einheitliche ONT etc.).

Ich hoffe aber, dass die Provider sobald ein Hardware Refresh ansteht dann direkt auf was zeitgemäßes setzen.
So wie die Telekom die Evolution von VDSL -> Vectoring -> Supervectoring gegangen ist.
 
Mein Verdacht, GPON OLTs und ONTs sind immer noch spuerbar guenstiger im Einkauf als die XGS-PON Gegenstuecke.... und die Kundschaft ist nicht wild darauf mehr zu zahlen als heute.... ist ja nicht so, dass die 1 Gbps Anschluesse die mit GPON realisiert werden koennen den ISP aus den Haenden gerissen werden.
 
pufferueberlauf schrieb:
ist ja nicht so, dass die 1 Gbps Anschluesse die mit GPON realisiert werden koennen den ISP aus den Haenden gerissen werden.
Was mindestens in Deutschland auch an den Preisen liegen wird.
 
Meine Erfahrung mit movistar (Peru):
Es funktioniert relativ gut. Dennoch gibt es ab und an Ausfälle, vor Allem in ländlichen Regionen. Dort kann es auch schon mal sein, dass das Internet 2-3 Tage nicht funktioniert. In Lima ist es relativ zuverlässig.

Die Verlegung der Glasfaser ist, bezogen auf die "deutsche Gründlichkeit", sehr abenteuerlich. In Limas Nobelviertel wird das Glasfaserkabelam Betonmasten bis zum nächsten Spleisspunkt entlanggeführt, wovon dann ein Patchkabel (!) über das Dach des Hauses geworfen wird. Von dort aus legt man es dann an der Fassade (ohne Kanal) entlang zum Router. Sehr interessant, aber es funktioniert (irgendwie :D). Bin öfters in der Region und finde es immer wieder interessant.

EDIT:
500 Mbits kosten umgerechnet 63 EUR/Monat.
 
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