News Google soll doch noch an Verlage zahlen

Das Gesetz hätte so nie kommen dürfen. Dauert jetzt wieder Jahre bis man sich auf die genauen Umstände geeinigt hat.

Der einzige der Profitiert ist der Anwalt.
 
Viel Traraa um Nichts. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verlage jemals auf Kleinstanbieter losgehen wollen. Alles was die haben wollen ist was von Googles "Internet Money".
Sollen sie die Verlage eben komplett vom Index nehmen. Dann gibts wahrscheinlich die Klage gegen Google wegen eigenmächtiger Internetzensur^^
 
Hi,

ich als Google würde jetzt prompt reagieren und diese ganzen Verlage, die da die Klappe so weit aufreissen, sofort und komplett aus dem Suchindex entfernen. Und zwar solange, bis das eindeutig geklärt ist. Einfach "aufgrund von gesetzlichen Unklarheiten" und "unabwägbaren Folgen" würde ich mich "gezwungen sehen" erst einmal auszuschließen. Das würde keine Woche dauern dann wäre da Rechtssicherheit, darauf könnt ihr aber einen lassen!

Dieses ganze Hickhack wäre mir wirklich zu blöd...

VG,
Mad
 
Das derzeitige Leistungsschutzgesetz ist wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung, bei der ein Geheimnis um die zulässige Höchstgeschwindigkeit gemacht wird. Auf den Schildern steht überall nur ein Fragezeichen und der Autofahrer muss es drauf ankommen alssen, ob es blitzt oder nicht. Und selbst danach ist er nicht schlauer, denn am nächsten Tag kann ein anderer Polizist die Kontrolle machen, der eine ganz andere Geschwindigkeit für angemessen hält. (Im Fall des Leistungsschutzgesetzes wären das die Richter.)

Totaler Irrsinn! :freak:

Aber nehmen wir mal an, die Verlage kommen mit ihrer Sicht der Dinge durch und Google bezahlt tatsächlich, statt ihre Inhalte einfach rauszuschmeißen (bzw. sich auf Überschriften zu beschränken). Dann würden die deutschen Verlage mit ihrem "unabhängigen Qualitätsjournalismus" zukünftig direkt am Geldhahn des amerikanischen Megadatenkrakenkonzerns Google hängen.
Das ist doch ebenfalls totaler Irrsinn und zeigt, dass diese Hamburger Erklärung, mit der die Verlage das Leistungsschutzgesetz eingefordert haben, nur aus populistischer Hetze ("Rechtsfreie Zonen im Internet" usw.) und falschen Pseudoargumenten besteht.

Tatsächlich geht es nicht darum den deutschen Journalismus und seine Unabhängigkeit zu erhalten, sondern nur mit möglichst wenig eigenem Aufwand im Internet abzukassieren. Das Zweite, was dabei draufgeht ist die Unabhängigkeit der Verlage, gleich nach ihrer Glaubwürdigkeit, die sie mit dieser absurden Lobbykampagne und dem damit verbundenen Angriff auf die Meinungsfreiheit im Internet verspielt haben.
 
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In einem Statement lehnt er das Leistungsschutzrecht ab und geht dabei auf die Argumentation der Befürworter ein, in deren Rahmen oftmals die sogenannte „Kostenloskultur“ als „Geburtsfehler des Internets“ bezeichnet wurde.

Merkwürdig. Ich kann mich noch gut an die Anfangszeit des Internets erinnern: Die Industrie, sprich die Verlage waren bei der Geburt des Internets gar nicht dabei!
Damals hat die Industrie das Internet von außen betrachtet; man hat abgewartet, sich nicht beteiligt und nicht investiert. Viele Jahre später begann sie systematisch einzusteigen und das Internet zu verändern.
Ich schlage vor, die Industrie baut sich ein eigenes Internet, das sie selbst zur Welt bringt und so alle Rahmenbedingungen kontrollieren kann. Mal sehen, wer sich in deren Internet wohlfühlt ...
 
Hat hier einer was vernünftiges Erwartet? Wenn das leistungslose Einkommen verteilt wird, wird unter dem Mäntelchen gern mal das Messer gezückt ... und das Anwaltspack steht lächelnd daneben.
 
Google, Bing & Co. sollten die ganzen deutschen Verlage wirklich direkt aus dem Index kegeln. Mal sehen, wie radikal die Hits und somit die Werbeumsätze bei FAZ & Co. danach in den Keller gehen und wie laut die Lobby dann bei Mama Merkel um ein neues Gesetz bettelt.
 
Also wenn Google auf diese Frechheiten jetzt nicht entsprechend reagiert, dann ist ihnen nicht mehr zu helfen. Ich hätte die ganzen Geier längst gekickt.
 
tin-tin schrieb:
Merkwürdig. Ich kann mich noch gut an die Anfangszeit des Internets erinnern: Die Industrie, sprich die Verlage waren bei der Geburt des Internets gar nicht dabei!

Ganz genau!
Das Baby der Industrie war damals BTX. Das kam auch gleich mit zukunftsweisendem Micro-Payment (was hat der CCC seinen Spaß damit gehabt :lol: ) und Bevorzugung von kommerziellen Inhalteanbietern, bzw. konnten sich Privatmenschen praktisch keine eigene BTX-Seite leisten.

Beim Internet hingegen ging es immer um freien Informatiosnaustausch. Schon vor dem WWW. Anfangs hauptsächlich zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen, später zunehmend auch für Privatpersonen.
Die Industrie hat sich erst viel später ins Internet gewagt und ist bis heute dort nur ein Gast, der sich gefälligst an die herrschenden Regeln zu halten hat. Es gibt keinen gottgegebenen Anspruch für irgendjemanden, im Internet Geld zu verdienen. Entweder schafft man es, für das freie, geradezu chaotische Internet geeigente Geschäftsmodelle aufzuziehen (wie z.B. Google) oder halt nicht.
Aber das Internet nachträglich so "umbauen" zu wollen, damit es z.B. irgendwelchen Papierverkäufern möglich wird, dort hin ihre überalterten Geschäftsmodelle zu übertragen, ist falsch und gefährlich.

Meinetwegen sollen die Verlage und andere kommerzielle Unternehmen wieder ihr eigenes BTX 2.0 aufziehen. Mit eingebauten Payment- und DRM-System und klarer Unterscheidung zwischen kommerziellem Inhalteanbieter und passivem Konsumenten.
Man wird ja sehen, wie erfolgreich sowas sein würde. :p
 
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Wie heißt es so schön, lieber jemanden fragen der sich auskennt.
Ich würde das so machen:
Google soll einfach ihren News Aggregator um Accounts für die Verleger erweitern.
Die jeweiligen Zeitungen können dann ihre Seiten indizieren mit einem Metatag. z.B. "Die_Welt_ID_234234".

So und dann werden die Einnahmen 30 / 70 geteilt. 30% Google und 70% die Verlage.
Ebenfalls könnte man noch überlegen ob Google die Zeitungen dann in einem iFrame öffnet und selbst noch Anzeigen schaltet dessen Einnahmen dann auch per 30 / 70 aufgeteilt werden.

Aber die jetzige Lösung ist doch völliger Unsinn. Die Verleger hängen doch bereits am Tropf von Google. Ohne dort gefunden zu werden bekommen sie deutlich weniger Besucher und ebenfalls weniger Einnahmen auf ihren eigenen Seiten. Und ohne eine vernünftige gesetzliche Regelung wird Google sein Monopol ausspielen und die Verleger einfach aus dem Index kegeln.

Aber gut selber Schuld wer die Mutti wählt. :) Oder kennt ihr eine bessere Lösung?

Ich sehe ein, dass Google den Dienst erbringt die Nutzer zu den Zeitungen zu führen.
Aber ich sehe auch, dass ohne Inhalt der Zeitungen Google keinen Inhalt hätte. Und jeder möchte doch für seine Leistungen fair entlohnt werden. Und dort einen fairen Kompromiss zu finden ist halt nicht einfach.
 
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Ist doch immer so.

Erst schreien alle dass wir ein Gesetzt xyz brauchen, dann bleibt alles erstmal liegen bis sich die Gemüter wieder erhitzen, dann wird hopplahopp irgendwas beschlossen und alle sind so schlau wie vorher.
Das Gesetz darf bloß nicht zu eindeutig formuliert sein.
Solche PLacebo-Gesetze sind doch in Mode - damit die, die das Gesetz fordern ihr gesetz bekommen, und die anderen so weitermachen wie bisher.

Generell ist es einfach ein Problem. Wir leben im einem Land wo auf der einen Seite jeder jammert dass wir für alles und jeden Scheiss ein Gesetz oder ne Verordnung haben - auf der anderen Seite wird dann aber wieder gejammert dass die vorhandenen Gesetze nicht konkret genug sind.

btw: ich hab noch NIE news über Google abgerufen.
 
Die Verleger sind auch doof. Warum sorgen sie denn jetzt schon für solche Konfrontationen wo das Gesetz noch gar nicht vom Bundesrat beschlossen wurde.
Ich bin natürlich nicht für das Gesetz, aber wenn ich in der Haut der Verleger stecken würde, dann würde ich doch erst einmal den Ball flach halten, bis das Gesetz endgültig beschlossen und vom Präsident unterzeichnet wurde, bevor ich für Kontroversen sorgen würde.

Wenn sie allerdings jetzt schon versuchen das Gesetz zu missbrauchen um Google Geld aus der Tasche zu ziehen, dann können sie sicher sein, dass das Gesetz im Bundesrat gestoppt wird.
 
Worum gehts hier eigentlich?

Wollen die Verlage Geld dafür haben, wenn ich etwas google und dann deren Treffer sehe?
 
Hi,

@JamesFunk

Nein, wenn du die "Google News" Seite aufrufst sind ja immer die Schlagzeilen und die ersten Zeilen der Artikel der jeweiligen Zeitung zu sehen. Dafür wollen die Verlage Geld und das Gesetz regelt nicht genau, was erlaubt und was nicht erlaubt ist, ohne etwas dafür zu bezahlen.

VG,
Mad
 
Evtl. muss man das mal etwas differenzierter betrachten -.-
Die Verlage weigern sich heute noch nach Kräften neue Modelle für den digitalen Markt zu entwickeln - vgl. hier Problemen der Musikbranche und Napster = nichts neues
Google hat ein System und die Infrastruktur und dazu ein quasi Monopol - vgl. hier Intel und AMD + Via = auch nichts neues

Aber alle weigern sich mal bei der "artfremden" Konkurrenz nachzuschauen, wie sich dort der Markt entwickelt hat.

Solange die Lobby der Verlage (BDZV) und Springer Chef Döpfner überall rumposaunen das Google sie umbringt und sie die Politiker davon einlullen lassen, bekommen wir wieder ein Gesetz das absolut keine Rechtssicherheit schafft - das Urheberrecht regelt hier schon einiges aber gerade die Snippet-Regelung mit Überschrift und 160 Zeichen, wäre hier ein Gewinn gewesen.

Passiert auch weiterhin nichts - denn die Verlage und Google werden sicher so um die 100.000€ mit Klagen verpulvern bis sie beim Bundesverfassungsgericht sind, um hier eine unabenderliche Entscheidung zur Verfügung zu haben und dann entscheidet sich wer was wie aufteilt. Bis zu diesem magischen Zeitpunkt der noch gut 2-3 Jahre in der Zukunft liegt, passiert sicherlich nichts von Belang, da alles in Klagen und Gegenklagen erstickt wird.

Mal abgesehen davon will ja auch niemand oder nur beschränkt für die Infrastruktur des anderen aufkommen. Weder Google für journalistische Leistung noch Verlage für die Rechenzentren. Mal schaun was passiert -.-
 
@ Madman: Danke.

Ich habe gerade zum ersten Mal google News geöffnet, da ist der Artikel der jeweiligen Zeitung ja direkt verlinkt.


Bei sowas habe ich vielleicht eine etwas krasse Meinung und fühle mich schnell vor den Kopf gestossen, aber wenn sowas wie die Verlage mit mir machen würden, dann gäbe es zwei Möglichkeiten:

a) Mitarbeiter dafür einstellen, die die ersten paar Zeilen ändern (dann ist es ja keien Kopie mehr).

b) abschalten.

Ich würde b) machen. Sollen die Verlage doch zusehen, wo die ihre Klicks herbekommen.
 
Wer bezeichnet so etwas bitte mit Geburtsfehler? Der Typ muss doch völlig bescheuert sein.
Alleine auf so eine Idee zu kommen zeigt wie wenig Ahnung er von der Materie hat.
 
Hi,

mit der robots.txt gibt es ja schon seit Jahren ein gutes Mittel, mit dem die Verlage das einschränken könnten. Aber das wollen sie nicht. Ergo wollen sie nicht, dass sie nicht bei Google stehen. Wieder ergo wollen sie also nur, dass Geld fliesst. Und genau da wäre bei mir der Ofen aus wenn ich Google wäre.

Ich hoffe so inständig, dass Google die Verlage komplett rauswirft. Komplett. Keine Ausnahme. FAZ, taz, Bild, Süddeutsche - schlicht alle! Und dann per Opt-In jedem Verlag die Möglichkeit einräumen, Google ein kostenloses Nutzungsrecht einräumen, um wieder im Suchindex zu stehen.

Dieses ganze Steinzeit-Verlagswesen und die Neanderthaler, die immer noch glauben, das Internet sind nur ein paar Röhren ("Series of tubes") gehört einfach weg. Behindert den Fortschritt und will damit auch noch Profit machen? Dermaßen dreist...

VG,
Mad
 
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