Handhabe gegen Zwangsdigitalisierung?

Niyu schrieb:
In unserem Bekanntenkreis verzweifeln die 60-Jährigen regelmäßig an der Bedienung von z.B. Whatsapp. Oder die Bilder-App: Wie oft Bilder verschoben und gelöscht werden weil irgendwie wild auf dem Bildschirm rumgewischt wird fang ich garnicht erst an.
Was genau stimmt mit diesen 60jährigen nicht? Erzähle uns bitte mehr über ihr Leben und auch den Grund warum Sie WhatsApp oder die BilderApp verwenden müssen.

Niyu schrieb:
Ist es eine gesellschaftliche Pflicht sich an den Schwächsten zu orientieren. Das ist sozial.
Es gibt immer noch den guten alten Briefkasten und mit einem Maxibrief kann man viele Fotos verschicken, die man sich so ziemlich in jeder Drogerie bzw. Supermarkt ausdrucken lassen kann.
 
verbaliBerlin schrieb:
Rein rechtlich nicht, aber wenn beide arbeiten müssen dann ist es schon indirekt ein Zwang.
 
Wenn ich mit dem Auto in 30min in der Arbeit bin, mit der Straßenbahn aber 1 Std benötige spricht auch keiner von einem Auto-Zwang.
 
Für mich als Smartphone-Verweigerer wird das analoge Leben auch immer schwerer. Noch komme ich ohne Smartphone aus. Aber mir wird das Leben
in der Tat dadurch mittlerweile immer schwerer gemacht. Aber warum die Zwangsdigitalisierung? Es gibt eine Antwort: Weil alle deine Daten haben
wollen. Punkt, fertig. Das ist zumindest meine Meinung.
 
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Discovery_1 schrieb:
Aber warum die Zwangsdigitalisierung?
Oder aber, dass es einfach bequemer ist und von einem Großteil angenommen wird und es keinen Sinn macht für ein Unternehmen nur für einen Bruchteil der Kunden einen sehr teurer Vertriebskanal aufrecht zu halten?

Bank ist doch das Perfekte Beispiel. Viele schauen bei den Gebühren auf jeden Cent Kontoführungsgebühren oder (im Nachbarthread) Kreditkartengebühren um diese zu sparen und wechseln zu Direktbanken.
Nur wenige sind noch bereit weiterhin das Konto bei einer teurer Filialbank zu haben um damit zumindest analoger das Bankgeschäft zu nutzen.
Und (oh Wunder) es werden dann reihenweise Filialen eingespart, weil es sich nicht lohnt für die paar restlichen Kunden eine Filiale zu betreiben und auf online Vertriebskanäle gesetzt.

Das Problem sind nicht die Unternehmen, sondern die Bedürfnisse der breiten Masse an Kunden.
 
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Bin aber auch selbst schuld. Hätte den ersten Freischaltbrief ja aufheben können. Der neue Freischaltbrief ist nun abgeheftet.

Nein bist du nicht. Es gab jahrelang einen generellen PIN, aber da tausende auf die Fake Mails reingefallen sind hat man ja erst auf MTAN und dann eben auf die App umgestellt. Das mit dem Handy kam eher weil DHL eigentlich nur noch sog. "Appgesteuerte" Smartlocker aufstellen will, also ohne Display.

Die kann man ja nicht mehr anders bedienen. Bei denen mit Display braucht man ja das Handy nicht wenn man es innerhalb von 60 Sekunden schafft den Code einzugeben.

Du hättest allerdings den Kundendienst bitten können die Lagerfrist zu verlängern das geht.

Richtig lustig wird es eher wenn der Zusteller die Sendung zwar in die Packstation einlegt aber es so einscannt als wäre man kein Packstation Kunde. Somit erhält man nie den Code in der App, weil es dafür eigentlich eine Karte oder Mail geben soll. Wenn man Packstation Kunde ist mit Postnummer ist die Mail im Prozess aber nicht vorgsehen.

Da darf man dann stundenlang telefonieren und sich ärgern bis man dann den Code bekommt. Der dann immer nur 1 Stunde gütlig ist.
 
ich fühle mit dem TE.

würde das Problem aber nicht Digitalisierung nenn, sondern app-wucher.

99% aller Apps sind überflüssig, wofür gibt es einen verdammten BROWSER???
 
Ich bin kein Boomer und auf meinem Smartphone ist nichts, was ich brauche und nicht ohne erledigen könnte.

Das wichtigste, das ich verlieren würde, wäre:
  • Notruf
  • Navigation
  • TooGooToGo
  • Wecker

Aber selbst das wäre kein ernsthaftes Problem. Hatte durchaus schon eine Weile, zu der ich ohne Smartphone zurechtkommen musste. Da habe ich mir halt den Weg auf Papier skizziert, sicherheitshalber die Regenklamotten eingepackt und als Wecker musste ein geliehenes Ding aus dem letzten Jahrtausend herhalten.
 
Meiner Meinung nach läst sich ein Grundrecht auf Bargeldzahlung überall herauslesen grad seit die DSGVO da ist aber es fehlt an der klaren Umsetzung also in die Richtung wo die Schweiz bald stehen wird mit Ihren 2 Initativen.

https://fbschweiz.ch/index.php/de/bargeld-de

Somit währen irgendwelche Appz für Kita und Sportvereine nur eine Option und ebenso wie Bankeinzug Zwang pauschal Illegal da schließlich auch per Vorkasse Bar die Membership gezahlt werden kann grad im Real Life. Sollte dem Verein lieber sein da somit der Kunde für den Zeitraum klar Solvent ist und es keine Rücklasten geben kann bei fehlender Kontodeckung !

Wo man übrigends bei Bargeld und mehr Recht auf Analogität ist Amazon scheint seit neustem bei Mir sämtliche Guthaben Pauschal von Geschenkkarten für die Verwendung bei Market Place Verkäufern zu speeren ohne X Ident Kram.

Somit sind 62 Euro unbrauchbar da Praktisch überall nur noch Market Place "Futzies" sind die man in der Suche nicht gezielt ausblenden kann :( *angry bird *


Sollte eigentlich auch Illegal sein ebenso wie wenn die Ein und Ausgangsrechnungen in der Historie nach Ablauf der Garantie also spättestens 36 Monate im Regelfall nicht löschbar sind sondern fixed stehen in einer Art "Blockchain"

Speziele Datenkracken Apps Arbeitsrechtlich (WhatsApp und MS Produkte insbesonders) sollte natürlich ebenfalls Tabu sein so das sich aus der DSGVO ableiten lassen müste (aus meiner Wunschdenkerei vom Soll und nicht Ist Zustand) das nur EndToEnd verschlüsselte OpenSource verwendung finden darf und auch dies nur auf vom Arbeitgeber gestellten Geräten (Private Instalation muß frei gestellt sein auf EINEM Privateigentum) !
 
Zuletzt bearbeitet:
Fordert ihr hier allen ernstes eine langsamere Digitalisierung?
Verrückte Welt...
 
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Also ich will ja jetzt nicht china als positivbeispiel nennen aber da ist alles in einer App drin.

Alles läuft über einen Account, egal ob Chatten, Bahnfahren oder Musikhören oder Banking.
Eigentlich ein guter Ansatz was die einfachheit angeht.
 
Corto schrieb:
Eigentlich ein guter Ansatz was die einfachheit angeht.
Stimmt, ist immer von Vorteil wenn der Staat im Grunde alles von einem weiß. Was höre ich für Musik, wo gehe ich gerne hin, wielange sitze ich regungslos auf dem Klo..... Eventuell sind wir irgendwann so weit, dass die Krankenkassenbeiträge angepasst werden, wenn ich 3x pro Woche in einem Burger King getracked werde. Oder bekomme eine Umweltstrafe weil ich diesen Monat ja schon 3x Tanken war.
Ich weiß nicht, wie man sowas aus der Hinsicht irgendwie gut finden kann. Monopolismus war für den Endkunden noch nie von Vorteil.
Von dem her ja - China ist vieles, aber wohl sicher kein Positivbeispiel.
 
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Corto schrieb:
Also ich will ja jetzt nicht china als positivbeispiel nennen aber

Und genau das tust du mit deinen kompletten Post!


Corto schrieb:
Eigentlich ein guter Ansatz was die einfachheit angeht.

Die einfachheit Dich mit 1 Knopfdruck vom kompletten Leben auszuschließen wenn du mal Mist baust und dich nicht an die Spielregeln hälst! Und sowas findest Du auch noch gut? Gab's grad irgendwo Lack im Angebot und Du hast zuviel davon gesoffen?

Mit NICHTS kann man so einen Kontrollstaat wie China gut heißen! Überwachung und Kontrolle steht dort über allem und das findest Du gut? ...



florian. schrieb:
Fordert ihr hier allen ernstes eine langsamere Digitalisierung?

Wir hier nicht. Aber frag mal die Mehrheit in Deutschland im gehobenen Alter die sich nicht mit der digitalen Welt anfreunden können und / oder wollen und denen alles zu schnell geht was Digitalisierung angeht. Die fühlen sich zurück gelassen / im Stich gelassen weil sie an einen Punkt einfach stehen geblieben sind während sich die technische Welt aber weiter gedreht hat und nun komplett den Anschluß verloren haben und sich auch nicht mit dem Thema Smartphone (und dessen Bedienung), Internet, Digital usw. auseiannder setzen wollen und lieber weiterhin Analog haben wollen weil sie denken sie verstehen es eh nicht und brauchen es auch weiterhin nicht. Und da das die Mehrheit ist und damit auch Wählerstimmen sind bremst die Politik freiwillig und kürzt das Budget für die Digitalisierung.


Das wird noch Jahrzehnte dauern bis Deutschland wirklich Digital ist und nix mehr auf Papier ausgedruckt und abgeheftet werden muss was via E-Mail oder als digitaler Antrag ins Amt flattert. Wo man auch Pässe, Ausweise, Genehmigungen jeglicher Art usw. Digital beantragen kann.
 
@Yiasmat
Komm mal runter, ich habe lediglich das Konzept erläutert wie es einfacher geht.
Das das dann die von dir genannten Nachteile hat ist klar.

Ein Wertung, gar eine positive habe ich ganz und garnicht gezogen.
 
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@florian.
Es geht um die Umsetzung des Ganzen.

1.) Wir haben einmal den Schritt von Analog zu Digital. Nur weil etwas Digital ist - ist es nicht automatisch besser. Es sind leider auch viele auf den Zug aufgesprungen die den PROZESS (das was zu tun ist) eher verschlimmbessert haben. Dazu mein Beispiel mit der KITA-Essensbuchung. Das war ein schlanker effektiver analoger Prozess - der nun Kosten verursacht und sperrig umgesetzt ist. Nicht umsonst sind die Bewertungen unterirdisch:
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2.) Halbdigital- zu Digital: Wir haben einen Prozess, der teilweise analog und teilweise digital ist - der dann zwangsdigitalisiert wurde. TAN-Verfahren zu Freischalt-Apps z.B. Hier habe ich schlicht Sicherheitsbedenken. Ich finde den Prozess der freischaltens per App nicht schlechter als per TAN auf Papier. ABER: Ich habe quasi meine gesamte finanzielle Basis auf einem Gerät, dass ich ständig mit mir herumtrage. Das wäre so als würde jemand seinen Tresor immer in einer Schubkarre dabei haben.

3.) Digital zu Digital: Wir haben einen Internetbrowser (den man konfigurieren kann mit Adblocks Cookiecleanern etc.) - und darüber einen Prozess den man vollständig darüber abwickeln kann - doch trotzdem versucht der Anbieter (GMX, Reddit, Netflix etc. - you name it) einem immer wieder seine App "unterzujubeln". Mit "mehr" Funktionen - solche die man will - und solche die man einfach akzeptiert. Und dann fängt das große Tracking an. Jetzt kommt noch einer um die Ecke "wir sind ja eh schon gläsern".

Alternativen: Ja - dann gibt es die (echten) Alternativen (außer dem Verzicht). In manchen Fällen wird bei Einführung des digitalen Prozesses der Analoge gekillt - aber durch eine ganz tolle Alternative ersetzt. Evtl. gegen Gebühr. Mal ins blaue -> beim Banking statt der TAN-Liste ein TAN-Generator den man dann aber kaufen muss. Nur Beispiele - bitte nicht immer an den Beispielen aufhängen - diese sollen nur etwas generelles verdeutlichen.

@bronks
Sinngemäß: "Muss der Rollstuhlfahrer wirklich in die Stadt? Kann der nicht zu Hause bleiben?" Merkst du eigentlich was für eine Art von Argumentation du da fährst? DU hast kein Problem - also haben gefälligst alle anderen die Fresse zu halten. Deswegen bist du auch in diesem Thread um zu zeigen was für ein Toller du bist. Schön für dich - und nochmal vielen Dank für deinen wertvollen Input.
 
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Niyu schrieb:
doch trotzdem versucht der Anbieter (GMX, Reddit, Netflix etc. - you name it) einem immer wieder seine App "unterzujubeln"
Zum Teil aber auch mit dem Hintergrund, dass ich nur EINE App hab, die ich primär pflegen muss. Macht mans Website-basierend muss ich immer checken, ob es auf allen gängigsten Browsern auch vernünftig läuft und die Darstellung passt.
Niyu schrieb:
sondern lieber den Vorgang selber digital zu gestalten wenn es schon eine unüberbrückbare Hürde darstellt eine Liste zu faxen/scannen.
Und du meinst, wenn eine KITA sowas selbst umsetzt, dass das besser wird? Wer von den dort angestellten Personen sollte das denn machen?
Oder extra jemand für IT einstellen?
Den Frust mit der APP kann ich durchaus verstehen (speziell die laufenden Kosten) aber ich glaube nicht, dass die eigene Umsetzung einer Erzieherin da deutlich besser wäre (vermutlich...)
Corto schrieb:
Ein Wertung, gar eine positive habe ich ganz und garnicht gezogen.
Naja... aber es als positiven Ansatz hast du es schon dargestellt, wenn alles über eine App laufen könnte oder würde.
Insofern war es jetzt auch nicht grad eine neutrale Darstellung.
 
Ich versteh den TE schon auch. Einen digitalen Weg anzubieten, Dienstleistungen zu erbringen, oder Prozesse auf diesem Weg zu verbessern, das ist eine tolle Sache. Aber ich stimme explizit in dem Sinne zu, dass der "App-Wahnsinn" nervt wie Hölle.

Vom Discounter über den Schuhhändler, Gastronomie, Gesundheits-, Mobilitäts- und Postdienstleistungen, ja eigentlich jeder Akteur des Wirtschaftslebens, versucht dir eine App aufzudrücken.
Ich mag keine Smombies und ich mag es auch selbst überhaupt nicht für alles mögliche an meinem eigenen winzigen Handydisplay herumzufummeln (bzw. zunehmend, in einzelnen Fällen, mal mehr mal weniger zu müssen), anstatt auf einem ordentlichen Monitor zu arbeiten zu können.

Letztens zum Beispiel mal gemerkt, dass es bei uns am Bahnhof keine Ticketautomaten mehr gibt. Schaffner/Zugbegleiter nicht an Bord. Im Anschlusszug war dann die Kontrolleurin zuerst im "Dont-you-guys-have-phones?-Mode" unterwegs. Ließ sich klären, aber begeistern tut mich sowas nicht. Nennt mich ruhig Boomer, aber für mich persönlich hat diese zunehmende Abhängigkeit von digitalen Handheld-Geräten in einem OS-Duopol was arg dystopisches an sich. Ich versuche aus Gründen der Datensparsamkeit auf so viele Apps wie möglich zu verzichten.
 
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Khaotik schrieb:
Naja... aber es als positiven Ansatz hast du es schon dargestellt, wenn alles über eine App laufen könnte oder würde.
Insofern war es jetzt auch nicht grad eine neutrale Darstellung.
Naja wenn man ehrlich ist wird es nur dann sehr einfach wenn man gleichzeitig alle Macht (Daten) zentral erfasst und hält.

Kann man gut finden oder nicht, dann muss man aber mit dem dezentralen Hickhack leben können.
 
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Niyu schrieb:
Sinngemäß: "Muss der Rollstuhlfahrer wirklich in die Stadt? Kann der nicht zu Hause bleiben?"
Sinngemäß: Wenn jemand im Rollstuhl sitzt, dann sollte er nicht den Anspruch haben, mit dem Rennrad in die Stadt fahren zu müssen. Es gibt geeignetere Möglichkeiten.
 
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