Heizungstausch in Abhängigkeit des Lebensalters?

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wenn man als Mieter in einem älteren Reihenhaus wohnt (Dach gedämmt,2-fach-Verglasung), bisher Gasheizung
der Vermieter wird nur eine WP im Garten aufstellen lassen, alte Gasheizung also damit ersetzen
da keine PV aufs Dach kommt und das Haus ansonsten eben nicht so gut gedämmt ist,
heisst es dann:
  • der Vermieter kann 8% des WP-Anschaffung/Umbaupreises pro Jahr immer noch auf den Mieter umlegen, obwohl kaum Dämmung da ist? das sind sicher grob 200 Euro pro Monat für die Miete zusätzlich
  • durch die fehlende Dämmung entstehen dann wahrscheinlich hohe Nebenkosten für den WP Strom, man spart zwar Gas aber Strom ist recht teuer

so als Mieter kann man sich dagegen kaum wehren, oder doch?
 
KitKat::new() schrieb:
Der gesunde Menschenverstand müsste einem eigentlich schon seit Jahrzehnten sagen, dass das Heizen mit fossilen Energien langsam sein Ende finden wird und dies letztenendlich auch regulatorisch eingeschränkt werden wird.
Das kann doch kaum jemanden überraschen.
Genau, und mit dem Fiasko beim Batterieauto musste auch jedem klar sein, dass der Ersatz für "fossil" einzig Strom sein kann und darf. Technologieoffen war Deutschland noch nie

Dass das ganze schon morgen (2035) und nicht erst übermorgen (2045) der Fall sein wird, musst auch jeder erwarten. Da fragt man sich nur noch, warum einige Stadtwerke noch bis Ende 2022 riesigen (auch finanziellen) Aufwand getrieben haben, um von L-Gas auf H-Gas umzusteigen. Für die paar Jahre hätten sie das H-Gas auch einfach strecken können.

whtjimbo schrieb:
vor ca. 20-25 Jahren haben die meisten von Öl auf Gas umgestellt
hast Du damals also gleich auf PV+WP umgestellt?
Dann passt doch alles. Vor 20-25 Jahren war klar, dass die Heizung eine Lebensdauer von 20-35 Jahren haben dürfte. Und genauso war völlig unbekannt, was in 20-25 Jahren eine neue Heizung kosten wird.

Nero1 schrieb:
Irgendwann muss man ja auch mal mit irgendwas aufhören. Is vlt. auch logisch zu subventionieren, bis man Nachfolgepakete so langsam ready hat.
Wo ist denn das Nachfolgepaket für eine Gas-Etagenheizung? Außer einer Kernsanierung zum Umbau auf Zentralheizung (bei Siedlungen ohne Fernwärmeanschluss u.U. noch die Errichtung eines Heizhauses auf der letzten verbliebenen Wiese) habe ich als Alternative bisher nichts gesehen. Oder soll man sich in jedes Zimmer eine Split-Klimaanlage hängen und das Warmwasser per Elektro-Boiler erwärmen?

Ich hätte erwartet, dass man, so lange es eine Förderung für eine Technik gibt, damit planen kann, diese Technik bis an ihr übliches Lebensende betreiben zu dürfen. Das ist bei einer Heizung nunmal 20-35 Jahre. Also muss eine 2021 erneuerte Gasheizung (inkl. Förderung vom Staat und von den Stadtwerken wegen Umstellung auf H-Gas) ab ca. 2045 durch etwas andere ersetzt werden und kann bis dahin problemlos und legal weiter betreiben werden.

Da man, im Gegensatz zum Verbrenner-PKW, keine Wahl des Treibstofflieferanten hat, muss sich im Zweifel die Politik (beim Traum der Politik nach Klimaneutralität) und der Gasnetzbetreiber darüm kümmern, dass die Versorgung mit solchen Brennstoffen durchgeführt wird. Im Zuge der dabei zu erwartenden Verteuerung der Brennstoffe sorgt der sanfte Druck dafür, dass die Eigentümer selber entscheiden können, ob ein vorgezogener Invest für sie gesamthaft wirtschaftlicher ist.

DerOlf schrieb:
Ob ich mich jetzt für Sanierungen haushoch verschulden muss, oder in 10-20 Jahren, wenn ein Tornado mir die Hütte zerkloppt hat, ist nicht wirklich relevant.
Ob Deine heute für 50k durchgeführte Sanierung in 10 Jahren der Politik noch ausreicht? Planungssicherheit ist heutzutage in der Politik ein Fremdwort geworden und selbst auf Indikatoren wie eine staatliche Förderung ist kein Verlass mehr.
 
Erkekjetter schrieb:
Wie komst du darauf? Das entspräche Kosten von 30.000€ im Jahr... Die WP wird sicher nicht derart umgelegt. Vll würde es helfen, sich dagegen zu wehren, indem man erstmal keinen Unsinn konstruiert....
grobe Umbaukosten incl. WP 25-30k ?
25000*8%=>2000 Euro pro Jahr auf den Mieter, sind dann grob 166 Euro (ok. keine 200, aber heute ist es schon teuer und in paar Jahren noch teurer)
 
Ja nur werden solche uMbaukosten nicht binnen eines Jahres umgelegt..... solltest mal deine Quellen nachlesen, welche weiteren Regelungen es diesbezüglich gibt. die 8% werdne nämlich weiter eingeschränkt... Außerdem unterschlägst du in deiner Rechnung, dass die Kaltmiete zwar steigt, die Warmiete aber zwangsläufig sinkt, da die Heizkosten weitgehend wegfallen. umhin steigt die tatsächlich zu zahlende Warmmiete eben nicht um 200€, selbst wenn das in der Form so möglich wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Erkekjetter schrieb:
Wie komst du darauf? Das entspräche Kosten von 30.000€ im Jahr... Die WP wird sicher nicht derart umgelegt.
Nein, nicht Kosten pro Jahr, sondern die Ein-/Umbaukosten für die Heizung(sanlage).

https://www.heizung.de/ratgeber/mod...ungsumlage-ist-die-mieterhoehung-erlaubt.html
Zitat:
"Die jährliche Mieterhöhung nach einer Modernisierung ist durch § 559 BGB auf acht Prozent der Kosten begrenzt. Fallen für einen Heizungstausch beispielsweise 20.000 Euro an, dürfen Vermieter 1.600 Euro pro Jahr umlegen. Die Monatsmiete steigt dadurch dauerhaft um rund 133 Euro. Betrifft die Sanierung mehrere Wohnungen, sind die Erhöhungen angemessen (beispielsweise nach Grundfläche) auf alle Mieter zu verteilen."

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Noch einmal, ich sage nicht das wir gar nichts machen sollen, wir sollten nur vernünftiger und überlegter an die Sache ran gehen.
Du meinst in etwa so, wie die letzten 20 Jahre?
Das ist genau der letztlich so superteure Stillstand der eben dafür sorgt, dass niemand Rücklagen für energetische Sanierungen am Wohneigentum aufbaut, der sich das nicht zu mindestens 100% bei Staat und Mietern wiederholen kann.

Ich weiß, dass mir die Sanierung des Hauses finanziell das Genick brechen kann ... ich werde verschuldet sterben und kann meinen Erben dann nur raten, das Erbe auszuschlagen.
Dennoch verstehe ich die Brisanz ... es musste endlich etwas geschehen ... darüber, dass "Lösung XY" nicht die absolut effektivste ist, die es gibt, haben wir nun lange genug diskutiert ... die Zeit haben wir nun einfach nicht mehr.
In der Theorie geht immer in einigen Jahren alles noch besser ... aber wer darauf wartet, dass das passiert, der wartet eben bis die Hölle zufriert ... denn Fortschritt ist nunmal eine Konstante ... den gibt es immer und genau deswegen sollte er nicht als Entschuldigung fürs "weiter Warten und Palavern" genutzt werden.
Armin van Buuren sagte dazu mal

Wenn mir das Wasser bis zum Hals steht, dann nehme ich auch eine suboptimale Schwimmhilfe, wenn ich nicht einfach ersaufen will.
 
@whtjimbo und @Tomislav2007

und jetzt lest ihr beide mal §559 komplett und nicht nur das, was euch passt. Und da steht in Satz 3a) was? Genau, die von mir angesprochene 3€ Grenze.

ISt echt nur zum heulen, wie man, obwohl die konkreten quellen slebst herausgesucht werden, man jedes mal drauf hinweisen muss, das man alles lesen sollte und nicht nur den Teil, der grade passt.

Oder halt die Hälfte unterschlägt, nämlich, wie bereits erwähnt, zwar in so einem Fall die Kaltmiete steigt, gleichzeitig aber weitgehend Heizkosten wegfallen und somit die Warmmiete gar nicht oder nur deutlich geringer steigt. Und letztlich ist für den Mieter die Warmmiete entscheidend... Kleine Wohnung sind also durch Absatz 3a) geschützt, größere Wohnungen haben durch den weitgehenden Wegfall der Heizkosten wiederum soviel Ersparnisse bei der Warmmiete, dass diese die Erhähung der Kaltmiete weitgehend kompensieren oder sogar übersteigen.

Fakt ist damit, die Aussage, die Miete würde bei solchen Modernisierungen um 200€ steigen ist falsch. Außer man betrachtet realitätfremd (für den Mieter) ausschließlich die Kaltmiete.
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Wenn mir das Wasser bis zum Hals steht, dann nehme ich auch eine suboptimale Schwimmhilfe, wenn ich nicht einfach ersaufen will.
1. Werden wir nicht morgen schon alle sterben, auch wenn es beim Klima-/Umweltschutz dringend notwendig ist zu handeln.
2. Auch wenn wir dringend handeln müssen sollte man nicht versuchen irgend etwas mit der Brechstange durch zu drücken.
3. Wieso schliesst man gute Alternativen aus ? Wenn wir mit z.B. Biokraftstoff/E-Fuels 75% CO2 sparen können sind wir weit vorne ohne alles auzutauschen.

Erkekjetter schrieb:
und jetzt lest ihr beide mal §559 komplett und nicht nur das, was euch passt. Und da steht in Satz 3a) was? Genau, die von mir angesprochene 3€ Grenze.
Lies du noch einmal, da steht nicht 3€, da steht 3€ pro m²: https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__559.html
Zitat:
"(3a) Bei Erhöhungen der jährlichen Miete nach Absatz 1 darf sich die monatliche Miete innerhalb von sechs Jahren, von Erhöhungen nach § 558 oder § 560 abgesehen, nicht um mehr als 3 Euro je Quadratmeter Wohnfläche erhöhen. Beträgt die monatliche Miete vor der Mieterhöhung weniger als 7 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, so darf sie sich abweichend von Satz 1 nicht um mehr als 2 Euro je Quadratmeter Wohnfläche erhöhen."

Wieviel macht 3€ pro m² bei 60m² Wohnfläche monatlich aus ? Richtig, 180€ monatlich mehr.

Grüße Tomi
 
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Erkekjetter schrieb:
@whtjimbo und @Tomislav2007

und jetzt lest ihr beide mal §559 komplett und nicht nur das, was euch passt. Und da steht in Satz 3a) was? Genau, die von mir angesprochene 3€ Grenze.

ISt echt nur zum heulen, wie man, obwohl die konkreten quellen slebst herausgesucht werden, man jedes mal drauf hinweisen muss, das man alles lesen sollte und nicht nur den Teil, der grade passt.
ja ganz genau max. 3 Euro pro qm >monatlich<,
knapp 80qm Reihenhaus, also max. 80*3 = 240 Euro pro Monat
 
Ihr lest echt nur das, was ihr lesen wollt oder? Oo Fein, propagiert halt weiter, dass die Mieten dadurch 200€ für die Mieter teurer werden, dumme Menschen glauben es euch, der Rest schüttelt nur die Köpfe...
 
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Nochmal kurz zum eigentlichen Thema, Qualität der Gesetzgebung.

Im ersten Entwurf (aus rein grüner Feder) stand, dass Öl- und Gasheizungen (auch funktionierende) ab 2024 hätten ausgetauscht werden müssen.

Wie kommt so etwas in einen Gesetzesentwurf?

Naivität?
Rücksichtslosigkeit?
Kalkül?

Wie auch immer dieses Heizungsgesetz am Ende aussehen mag, das Weltklima wird es nicht retten, aber das gesellschaftliche Klima hierzulande wird sich verschlechtern.

Der politische Druck auf die Ampel wird nun zunehmen, denn wenn es ans Geld geht, hört der Spaß auf.

Und das ist gut so, denn nur unter Druck wird Kohle zu Diamant.
 
SW987 schrieb:
Im ersten Entwurf (aus rein grüner Feder) stand, dass Öl- und Gasheizungen (auch funktionierende) ab 2024 hätten ausgetauscht werden müssen.
Soweit mir bekannt, stand da nur, dass nur keine neuen Heizung ab 2024 verbaut werden dürfen die nicht mindestens 65% regeneratriv sind. Von bestehenden, funktionierenden war nicht die Rede.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Die Menschen wurden beim Auto erst zum Diesel dann zum Benziner und jetzt zu Elektro getrieben
Ich wüsste nicht, dass irgendjemand gezwungen worden sei ein funktionsfähiges Fahrzeug gegen eines mit anderer Antriebsart zu tauschen.
Tomislav2007 schrieb:
bei der Heizung hat man vor Jahren auf Gas und dann auf Holzpellets gesetzt und jetzt kommt die Wärmepumpe, woher sollen normale Arbeitnehmer das Geld nehmen um ständig umzurüsten bzw. neu zu kaufen ?
Auch hier wurde niemand gezwungen, jedesmal die Heizung auszutauschen. Auf welcher Grundlage wehrst Du Dich daher gegen Veränderungen beim sogenannten ‚aktuellen Stand der Technik‘?
 
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Erkekjetter schrieb:
Soweit mir bekannt, stand da nur, dass nur keine neuen Heizung ab 2024 verbaut werden dürfen die nicht mindestens 65% regeneratriv sind. Von bestehenden, funktionierenden war nicht die Rede.
"Bereits eingebaute Gas- und Ölheizungen sollen nach und nach verschwinden. Sie dürften dem Bericht zufolge dann nur noch maximal 30 Jahre laufen." link

Das hätte bedeutet, dass eine funktionierende Gas- oder Ölheizung Baujahr 1994 ausgetauscht hätte werden müssen.

Und jetzt nochmal die Frage wie so etwas in einen Gesetzesentwurf kommt.

Naivität?
Rücksichtslosigkeit?
Kalkül?
 
Oh mann. Ab 2024 hätten bestehende heizung noch 30 jahre laufen dürfen…. Auch die 1994 eingebaute heizung hättw damit noch bis 2045 laufen dürfen.
Du interpretierst etwas sehr eindeutiges falsch und versucht damit stimmung zu machen.
 
Wieso haben dann sogar die Koalitionspartner Schnappatmung bekommen...

"Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist gegen ein Gasheizungsverbot ab 2024. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte für seinen Vorstoß bereits viel Kritik geerntet." link

Andersrum wird ein Schuh draus. Du verteidigst jeden grünen Stuss, auch wenn er so absurd ist, dass es sogar dem Koalitionspartner graust.

Deshalb verweigerst Du auch eine Antwort auf meine Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Wenn wir mit z.B. Biokraftstoff/E-Fuels 75% CO2 sparen können sind wir weit vorne ohne alles auzutauschen.
75% des Drittels (sehr hoch geschätzt), welches am Verkehr hängt und das auch nur wenn ALLE umsteigen ... einmal kurz ausrechnen ... in der Gesamtbilanz nichtmal ein Viertel ... eher ein Fünftel.

Nur damit hier mal brauchbare Quoten stehen, die sich nicht ausschließlich auf den Verkehr beziehen.
SW987 schrieb:
Der politische Druck auf die Ampel wird nun zunehmen, denn wenn es ans Geld geht, hört der Spaß auf.
Und mit dem Spass endet beim Geld scheinbar auch der Wille zum Klimaschutz.
Erkekjetter schrieb:
Ihr lest echt nur das, was ihr lesen wollt oder? Oo Fein, propagiert halt weiter, dass die Mieten dadurch 200€ für die Mieter teurer werden, dumme Menschen glauben es euch, der Rest schüttelt nur die Köpfe...
Was ist dein Problem?
Maximal 3,- pro Quadratmeter Mieterhöhung, wenn eine Modernisierung nach §555b durchgeführt wurde.
die €200,- hast du bereits bei 66m² voll. Und du glaubst doch nicht wirklich, dass die Vermieter nicht alles mitnehmen werden, was irgendwie geht.

Für Mieter ist es aber durchaus wichtig, die entsprechenden §§ im BGB zu kennen ... auch die, auf die durch §559 BGB verwiesen wird. Besonders wichtig finde ich dabei immer den letzten Punkt.
"(6) Eine zum Nachteil des Mieters abweichende Vereinbarung ist unwirksam".
Die "Anti-Abzug-Klausel", auf die nahezu jedes Gesetz zu Mieterhöhungen endet.
Im Grunde sollte jeder Mieter ein kommentiertes BGB zu hause stehen haben, einfach weil nicht alle Vermieter sauber sind und es einigen doch eher darum geht, möglichst viel Geld aus der Immobilie zu pressen.
Meines ist leider mittlerweile etwas veraltet (das gab's zum Auszug von Mama geschenkt), aber die ca. 30,- sind auch einfach eine gute Investition, wenn man das dann einem Vermieter um die Ohren hauen kann.

Zum Glück habe ich mit diesem Geschmeiß nun erstmal nichts mehr zu tun.
 
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