Hmm, nach ein paar Stunden ist die Pro 2 für mich eine gemischte Angelegenheit. Eine ABER-Brille
Komfort: Super, sitzt bombenfest und sehr bequem. ABER Auf- und Absetzen nervt. Weil man den kleinen Sweetspot erstmal finden muss. Und weil man die Kopfhörer ständig hoch und runterklappen muss.
Verarbeitung: Hab ich nichts zu meckern. Fühlt sich alles sehr hochwertig an (bis vielleicht auf die Kopfhörer). Durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten macht die Brille aber einen sehr "klein"teiligen Eindruck.
Sound: Der Sound geht grundsätzlich in Ordnung. Vermutlich sind nur Index und G2 besser. ABER sie sind halt besser, zu einem günstigeren Preis. Man kann mit dem Sound klarkommen, ABER vor allem in Musik-Spielen fällt es dann doch sehr auf, dass kaum Bässe vorhanden sind.
FoV: Wenn man bei früheren Brillen von Klopapierrolle gesprochen hat, dann war das auch sehr nahe an einer Klopapierrolle. Wo jemand hier einen Briefkastenschlitz sehen will? Ich finde das FoV gut. Ich kann die Linsen maximal nahe an die Augen bringen. Horizontal ist der Eindruck ähnlich wie bei der Index, geringfügig besser. Vertikal ist auch in Ordnung. Nach oben sehe ich keine Begrenzung. Nach unten gibt es im äußersten Sichtbereich einen relativ harten Cut. Fällt aber kaum auf.
Sweetspot: Sehr klein. Und wenn man raus ist, sind die negativen Effekte deutlich sichtbarer als bei der Index, die da (wohl auch aufgrund der geringeren Auflösung) verzeihlicher ist.
Software: Nervig. Warum bei den Voreinstellungen in der Konsole dann bestimmte Werte in SteamVR entstehen, weiß der Geier. Siehe das Video von
New VR Tech. Neustart- und manchmal auf Absturz-freudig. Windows stellt die Audioausgabe beim Beenden der Vive-Software nicht zurück. Und beim Beenden werden die Basisstationen nicht runtergefahren. Kapiere echt nicht, warum HTC diese unsinnige Software braucht.
Linsen: Ich sehe leider nach außen hin den Schliff der Linsen. In Spielen fällt das kaum auf, in statischen Bildschirmen hingegen schon. Gleiches gilt für Godrays und Schliereneffekte. Bei der Index hab ich deutlich prägnantere Godrays, aber nicht so starke Schliereneffekte. Aber genau die Schliereneffekte nerven mich momentan am meisten.
Der Schärfeabfall zu den Rändern ist deutlich sichtbar, hat aber nicht so harte Übergänge wie bei der G2. Dadurch wirkt das Bild homogener. Und der Bereich der optimalen Schärfe ist in der Mitte bei mir größer als bei der G2.
Bildqualität: Ist schwer von den Linseneffekten zu trennen. Denn die Bildqualität könnte ich eigentlich als top einstufen. Farben, Schwarzwerte, Kontraste sind besser als bei der Index. Dazu ein ähnlich positiver Eindruck beim FoV. SDE ist allenfalls noch zu erahnen.
Die Bildqualität im schärfsten Bereich ist imho aber nachwievor bei der G2 am besten. Farben, Kontraste und Schwarzwerte sind ähnlich wie bei der Pro 2, dafür gibts keine bzw. kaum Godrays oder Schlierenbildung. Dafür hat die G2 - und das war bei mir der Dealbreaker - diese wirklich harten Übergänge bei der Schärfe. Mochte ich nicht. Und beim FoV kann die G2 ohne Modderei auch nicht mithalten.
Was macht man daraus? Ich weiß es nicht.
Ja, die Bildqualität ist sehr gut. Aber diverse Nebeneffekte sind nicht so toll, ebenso der kleine Sweetspot.
Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, dass abseits der Bildqualität - und das ist natürlich das zentrale Kriterium einer VR-Brille - die Index im Prinzip alles mindestens genauso gut macht oder aber besser. Und deshalb kann ich mich mit den 800 Euro schwer anfreunden, zumal die Software nervt und immer noch beta wirkt.
Da ich mit der Index zufrieden bin und nun keinen großen Leidensdruck bei der Bildqualität habe, sind mir die Kompromisse der Pro 2 einfach zu groß. Wie gesagt für 800 Euro. Wäre die Brille auf einem Preislevel wie die Index, wäre das vielleicht eine andere Sache
Die Zeit rennt wirklich krass...
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