tek9 schrieb:
Das es 1992 gebrauchte 286er für wenig Geld gab mag sein. Mehr als Textverarbeitung konntest du damit aber nicht mehr bewerkstelligen. Die Firmen haben diese Kisten nicht ohne Grund ausgemustert.
Ich meinte, dass 286er (Desktops) Baujahr 1988 bereits mit on-board VGA daherkamen. Nicht immer, natürlich.
Alternativ hatten sie Hercules/CGA (umschaltbar) oder waren ohne on-board Grafik. EGA war selten.
Windows 3.1 lief im Standardmodus recht flott (s.
Video,
Video). Leider wurden viele 286er mit nur einem Megabyte ausgeliefert,
da sie entweder keine SIMM-Halterungen verbaut hatten (nur DIL-Käfer wie beim PC/XT) oder weil
es finanziell wohl nicht lohnte.
Ein anderer Grund warum 286er als langsam wargenommen wurden, waren die verbaute Festplatten.
Den 286er PC gab es seit 1984. Entsprechend wurden auch viele PC/XTs auf 286er aufgerüstet.
Kurzum: Ein 286er-System hatte meist -80er Jahre-typisch- quälend-langsame MFM/RLL-Festplatten verbaut.
Von den vielen 8-Bit Multi-I/O-Karten garnicht Angfangen. Zusammen mit Windows und
den vielen kleinen Dateien wurde das System vergleichsweise träge (die ersten IDE-Platten
hatten im Vergleich immerhin Kilobyte-große Sektor-Caches).
Beim Amiga war es mitunter noch schlimmer, da die Grafikemulation der Bridgeboards sehr belastend
für das Interface bzw. den Bus des Amigas war. Dafür kann jedoch weder der 286er noch der Amiga etwas.
Das Ergebnis sieht man
hier.
tek9 schrieb:
Für Wing Commander hat man einen 386er mit VGA Grafik benötigt.
Ja, Wing Commander läuft/lief prima uf einem 386er.
So wie auf einem schnellen 286er, glaube ich (16 bzw. 25MHz).
Witziger Weise läuft es auf einem 486er (486DX2-66) allerdings wieder viel zu schnell.
Evtl. hilft es, die Caches zu deaktivieren.
Der 386SX ist sogar noch ein wenig langsamer als ein 286er,
bei gleicher Taktgeschwindiskeit. D.h. ein 386-16 entspricht eher einem 286-12.
tek9 schrieb:
Aber wie dem auch sei. Von 1985 bis 1990 waren Amiga und Atari ST den DOS Kisten überlegen. Grafische Oberfläche, Hardware die nicht per Jumper konfiguriert werden musste, bessere Grafik (Amiga), Midi interfaces (Atari) und deutlich besseres Speichermanagement waren Dinge die mit DOS in diesem Zeitraum einfach nicht zu machbar waren.
Im Grunde bin ich ja Deiner Meinung. Ich hatte vor vielen Jahren auch mit Amigas und Ataris kontakt gehabt.
Allerdings habe ich auf der anderen Seiten den PC auch meist positiv in Erinerrung gehabt.
W10, sowie Laptops/OEM-Systeme mit Schrott-BIOS ausgenommen.
Selbst der Mac hatte ein paar nette Vorteile, wie z.B. AppleTalk, eine eingebaute Netzwerkunterstützung.
Damit konnte man ohne viel Zubehör kleine Netzwerke per Telefondose verlegen (PhoneNet).
Schade, dass es bei PC/Atari/Amiga sowas damals nicht gab.
tek9 schrieb:
Für Windows 2.x gab es auch nur wenig Software. Es war ein billiger Klon von dem was Apple mit dem Mac 1984 auf den Markt gebracht hat.
Es gab ein paar Programme. Windows /386 war sogar einigermaßen erfolgreich, wenn ich den Episoden der
Computer Chronicles glauben darf. PageMaker 3.0 glaube ich, war z.B. auch ein sehr bekanntes Programm.
Als Windows 3.0 aufkam, wurden aber viele Programme aktualisiert, so dass es heutzutage kaum noch Windows 2.0-Programme gibt.
Die alten Shareware/Publicdomain-Programme wurden beinahe alle gelöscht bzw. durch Win 3.x-Versionen ersetzt.
Nur ein paar wurden von Sammlern gerettet. Siehe
http://toastytech.com/guis/win1x2x.html
Was Spiele betrifft, so waren
Klotz und
Balance of Powers in den 80ern zwei prominente Windows 1x/2x-Spiele.
gustlegga schrieb:
Da muss ich jetzt auch mal kurz einhaken..
Ich hab auch noch einen Amiga500 hier rumliegen.
Die Workbench oder Kickstart Diskette ist aber kaputt. Kriegt man sowas noch irgendwie her? Hätte auch noch in der Familie einen alten PC mit Floppy, aber die können ja glaub ich nicht das richtige Format schreiben.
Hätte halt schon was das Teil wieder mal anstecken statt immer mit Emulator/RetroPi zu daddeln, mein Flat hätte auch noch einen SCART Anschluß und einen Competition Pro hab ich auch noch; aber gut, es stellt sich sowieso die Frage welche von den Programm & Spieledisketten überhaupt noch funktionieren nach Jahrzehnten. ^^
Schreiben ist schwierig. Liegt aber nicht am Laufwerk, sondern am Floppycontroller.
Manche Plattformen nutzten variable Geschwindigkeiten, was der FDC des PCs nicht unterstützt.
Die 3.5"-Laufwerke selbst wurden in verschiedenen Plattformen eingebaut (Keyboards, MSX Computern, Amiga, ..)
Das Lesen von Amiga-Disks könnte jedoch auch am PC klappen: Entweder unter
DOS, per Catweasel oder per
Arduino.
Alternativ kannst Du einen Gotek-Emulator flashen (20€-Version reicht) und dann in ein Gehäuse für ein externes Laufwerk einbauen.
Auf diese Weise hast Du für Notfälle imernoch ein echtes Laufwerk u. verschandelts Deinen Amiga nicht.
Den Spielen ist es übrigens egal. Kickstart und AmigaDOS verwenden Diskettennamen statt A:, B:.
Du kannst auch mehrere Laufwerke angeschlossen haben. So entfällt auch das Diskettenwechseln.
Ein Utorial dazu gibt es
hier.
Alternativ gibt es auch noch die Cortex-Software:
https://cortexamigafloppydrive.wordpress.com/
Ein tolles Video gibt es von Scorpius auf seinem Youtube-Kanal. Echt empfehlenswert.
:
https://www.youtube.com/watch?v=qtB7aRtP5Zc&feature=youtu.be