Entgegen dem, dass die meisten das Konzept ausschließlich bei mobilen Chips sehen, könnte das auch im Desktop einiges bringen. Man kann ja nicht nur einen Teil der Kerne "kleiner" machen, sondern auch den anderen "größer". Die ST-Leistung ist auch heute noch oft genug ein Flaschenhals. Man könnte sicherlich auch heute schon schnellere Kerne bauen mit absurd viel Cache und 6Ghz Takt und vielleicht 30-50% mehr ST-Leistung als ein 9900KS. Es wird nur nicht gemacht, weil ein solcher Kern so viel Platz und Strom brauchen würde wie vier normale Kerne. Statt 8 hätte man also nur Platz für 2 Kerne, was dann wiederum in vielen Szenarien deutlich langsamer ist, als 8 normale Kerne. Der Kompromiss wäre dann einen "Über-Kern" mit 8-10 kleinen Kernen zu paaren. Bessere ST-Leistung und bei gleicher MT-Leistung.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass das die Zukunft ist. Wenn AMD in zwei Jahren auf 5nm umsattelt, würden auf die Mini-Chiplets quasi 16 Zen2-Kerne passen, was bei zwei Chiplets 32 Kerne wären. Völliger Overkill, weil viele Anwendungen gar nicht so gut parallelisierbar sind. Man hat entweder Sachen, die ziemlich schlecht parallelisiert sind (z.B. Spiele bzw. Teile davon) oder welche, die total gut parallelisierbar sind. Da wird dann durchgemischt: 4 fette und 16 kleine Kerne auf ein Chiplet sind bei selbem Platz/Verbrauch immer besser als 16 normale.