News Intel-Quartalszahlen: Neue Allzeitrekorde mit schwachem Ausblick

Mensor schrieb:
wenn man es auf übliche Gewinnmargen in anderen Bereichen der Wirtschaft runterschrauben würde.

Es ginge deutlich günstiger.

Dann hätte man aber auch Entwicklungszyklen, wie bei Bereichen der klassischen Wirtschaft. Die Halbleiterindustrie ist unfassbar schnell lebig. Da müssen höhere Margen erzielt werden, um die kürzere Zeit abfedern zu können, an welcher man mit der Technologie Geld verdienen kann.

Die Investitionskosten sind hoch und diese werden über mehrere Jahre abgeschrieben, die z.T. den real möglichen Gewinnzahlen nicht entsprechen. Diese Konstrukte benutzen auch z.T. Fußballkonzerne. Die Ablöse wird auf 5 Jahre gestreckt und drückt daher den Gewinn pro Jahr nicht unnötig. Ob im 5ten Jahr diese Ablöse noch genauso viel Geld einbringt, wie im 1ten Jahr, ist für die jährliche Bilanz, bei den Kosten, egal.

Wenn man sich verkalkuliert und die Balltreter bringen weniger Geld als erwartet, ist das Konstrukt natürlich doof. Das geht den Herstellern von Halbleitern aber ähnlich. :heilig:

mfg
 
Zahlen entsprechen den Erwartungen.

Gelsinger hat ja vor 3 Monaten die Bombe platzen lassen, dass die Margen wegen CapEx Ausgaben sinken werden, in derzeitigem Marktumfeld (wobei jetzt mal abzuwarten ist, was nach den Leitzinserhöhungen ab März passieren wird) wird nur Marge und Wachstum belohnt.

Nichtsdestotrotz macht Gelsinger meiner Meinung nach alles richtig, statt Gewinnmaximierung wird endlich ordentlich in die Zukunft investiert, kurzfristig ist das für die Anleger schlecht, aber auf Dauer die einzig richtige Strategie. Ich folge einigen Twitter Accounts und man bekommt immer wieder LinkedIn News rund um ehemalige Top-Ingenieure die wieder zurück zu Intel wechseln, man merkt, dass jetzt endlich ein Ingenieur am Ruder ist und die MBAs nicht mehr das Sagen haben.
Man muss sich trotzdem bewusst sein, dass die Änderungen die Gelsinger jetzt vornimmt frühestens 2023 einen größeren Einfluss haben werden, die Produkte die 22 rauskommen sind seit Jahren in Entwicklung und längst in der Verifikationsphase (Post Silicon).

Richtig interessant wird es im Februar beim Investor Day werden, da wurde gestern im Call schon geteased, dass man einiges präsentieren wird.
 
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konkretor schrieb:
Sapphire Rapids da warte ich so gespannt drauf, vermutlich auch Verzögerungen ohne Ende drin....

OK

Ian meint das wird viel später


https://twitter.com/IanCutress/status/1486471744386965505

Genoa kommt dies Jahr aber auch eher nur aufm Papier, so wie Milan "im Frühjahr 2021" .. was defacto dann Spätsommer oder gar erst Herbst war mit bissel Volumen. Normalsterblich wie wir konnten keinen Milan-Server kaufen weil es keine gab^^


Ian übertreibt in seinen Tweets, er müsste es besser wissen. Q1 Auslieferungen als ES zu bezeichnen ist halt einfach falsch. ES gibt es seit 2 Jahren davon, kannst ja bei eBay kaufen wenn du willst.


Die Intel-Aussage ist deshalb auch bissel anderes gemeint

Sapphire Rapids will be a stronger product. But we're already seeing that the product line is getting more competitive with Ice Lake. And our Q4 numbers on Ice Lake were very good. And we see the Q4 equaled all of the shipments of the first 3 quarters of the year. So Ice Lake is an improvement. Sapphire Rapids gets better. We do expect that there's going to be a bit of to and fro with the competitive alternatives where they'll deliver a product, we'll deliver the next product.

Eher so als Hin und Her wer denn "ein besseres Produkt hat". Letztlich schlägt Ice Lake ja Milan zum Beispiel gar nicht, dass müsste ja SPR erstmal übernehmen. Genoa ist für mich ein 2023-Volumen-Produkt, drei Prestige-Server werden in Q4/2022 ausgeliefert so wie SPR welche in Q1 verbuchen will, dann 2023 Normalsterbliche .. und da kommt dann ja irgendwann eben Granite Rapids für (wurde im Call sogar auch erwähnt wie auch Raptor Lake^^)
 
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CDLABSRadonP... schrieb:
Auch alle drei anderen Langzeitprojekte, sprich Arc Alchemist, Sapphire Rapids und Ponte Vecchio, sollen in diesem Jahr fertig werden und einschlagen. Der Erfolg (im Sinne von ausverkauft) von Alchemist ist --- angesichts der ungelösten Not des Grakamarktes --- nach wie vor nahezu vorprogrammiert.
Wie gesagt, sollen. Und vorprogrammiert ist hier gerade der entscheidende Knackpunkt. Intel Arc steht und fällt mit den Treibern. Wenn da Intel wieder nicht die Kurve bekommt, sieht es aber mal ganz schnell düster aus.

CDLABSRadonP... schrieb:
Für Sapphire Rapids und Ponte Vecchio sieht es auch gut aus, das größte Problem stellt nur da, dass Intel erst einmal Aurora fertig bauen soll. Generell wird Sapphire Rapids dafür sorgen, dass die Kosten für Intel sinken (Chiplets für Server-CPUs, keine Monster-DIEs mehr notwendig) und Ponte Vecchio kann mehr Umsatz im Haus halten.
Sapphire Rapids ist so schon sehr spät dran, ebenso Ponte Vecchio. Aurora sollte schon ja bereits schon 2018 fertig sein. Intel ist da extrem im Zugzwang liefern zu müssen, ansonsten gibt es da für Intel richtig Chaos.

Und ich denke mal, dass für Intel keine Hardware im Bereich Server der letzten Jahre so dermaßen teuer kommt, wie sie für SR und PV finanziell bluten müssen. Bei SR und PV hat Intel so schon deutlich geringere Margen, weil sie beide bei TSMC fremd-gefertigt werden müssen (und TSMC ist kein Wohltätigkeitsverein, die wollen auch Gewinn machen) und das Packaging fast ein Fab-Horror ist.

Sapphire Rapids als Server-CPU und Ponte Vecchio als Grafik-Beschleuniger kommt Intel aufgrund der Kombination von Fremdfertigung + Die-Größe/Komplexität schon sehr teuer zu stehen. Guckst Du ..
Sapphire Rapids;
1643276496142.png

Ponte Vecchio;
1643276593224.png


Sapphire Rapids und Ponte Vecchio sind unfassbar komplexe Die-Kontrukte, die Intel fertigungstechnisch einfach mal alles abverlangen. Komplexität, Bonding, Package, Die-Größe usw.

Das ironische ist, dass sie (zumindest bei Aurora) mit SV und PV im schlimmsten Fall keinen müden Cent machen, weil Intel jetzt schon mit der Vertragsstrafe für Aurora in der Summe -100 Millionen Verlust gemacht hat (Auftragswert war damals um 200 Mil., Strafe war jetzt 300 Mil.), auch wenn das Projekt nachträglich auf 500 Mil. erweitert wurde. Unterm Strich bleibt für Intel am Ende wahrscheinlich nix.

Intel würde wahrscheinlich viel eher ihre üblichen Kunden im Enterprise und Datacenter-Bereich mit SR+PV beliefern wollen (weil da wenigstens noch Umsatz und Gewinn zu holen ist, statt Aurora fertig zu bekommen.

Das Bittere und eigentliches Problem ist, Intel muss Sapphire Rapids + Ponte Vecchio für Aurora abliefern, weil ansonsten gibt es vielleicht bald die nächste Klatsche vom Argonne.

Aber da ist Mitleid oder Häme sicher fehl am Platze, weil all das hat sich Intel über Jahre selbst eingebrockt mit den ewigen Verschiebungen und Fehlentscheidungen. Man hat schon 2015 dem Argonne großspurig mit bunten Slides einen total tolles Supercomputer-System verkauft, dessen technische Hardware- wie Software-Basis zu dem Zeitpunkt noch gar nicht ausgereift war (Xeon Phi), Intel auch niemals wirklich zuende entwickelte und noch vor dem Zeitraum zur Realisierung/Fertigstellung in 2018 eingestellt wurde.

Das Schlimme daran aber ist, dass Intel aus diesem folgenschweren Fehler von 2015 (der sie mittlerweile diese Vertragsstrafe gekostet hat) nicht nur absolut nix gelernt hat. Sondern Intel war sogar so dermaßen dämlich/arrogant/verblendet, dass sie so bekloppt waren den selben Fehler in der zweiten Version des Aurora für 2021 zu wiederholen und sogar noch eine ganze Schippe an Großspurigkeit drauf zu legen.

Weil zum Zeitpunkt der Projektierung von Aurora 2.0 gab es den Grafik-Beschleuniger den wir heute als Ponte Vecchio kennen überhaupt nicht. Man hat dem Argonne National Lab mal eben was verkauft, was noch gar nicht existierte und Intel auch zum damaligen Zeitpunkt wahrscheinlich noch nicht mal wusste, wie es umzusetzen sei (geschweige denn, ob Intel überhaupt würde pünktlich fertig werden).

CDLABSRadonP... schrieb:
Dennoch deutet alles darauf hin, dass es für Intel finanziell bergab geht: 10nm / Intel 7 ist einfach teurer als 14nm. Und anscheinend frisst das alle anderen Vorteile für Intel wieder auf. Ihre eigene bessere Lieferbarkeit wird Intel kosten.
Das ist die unfreiwillige Komik der Wirtschaft.
Ist ja nicht nur, dass 10nm deutlich teurer ist und so die Gewinne immer geringer werden. Das Problem ist, dass Intel die nächsten Jahre wird immer mehr auslagern müssen, um halbwegs am Ball zu bleiben.

Das bedeutet aber auch, dass die hübschen Gewinnspannen die Intel immer gewohnt war, eben nicht länger Intel definiert (geschweige denn bekommt), sondern andere wie TSMC, Samsung, GlobalFoundries und United Microelectronics Corporation (UMC).

Gleichzeitig aber muss Intel nicht-vorhandene Gelder in Milliardenhöhe aufbringen, um ihre eigene Fertigung wieder in die Spur zu bekommen. Es passt schon theoretisch vorne und hinten nicht.

Intel hat sich einfach verrannt und Keiner weiss, wie lange diese Fassade noch aufrecht gehalten werden kann, bevor es richtig knallt. Deswegen die hastige Suche nach Subventionen und dass der Staat und der kleine Mann auf der Straße mit Steuergeldern in Milliardenhöhe mal wieder das ausbaden dürfen, was Intel's Chef-Etage verpfuscht haben in über einer Dekade. Zeche zahlt am Ende halt immer nur der kleine Mann.

TechFA
 
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Ich verstehe nicht, was diese "Investoren" immer für Probleme haben. Kein Riesenwachstum? Kurse sinken. Riesige Gewinne aber nächstes Jahr etwas weniger? reicht nicht --> Kursabsturz.

Und dann AMD: Umsatz im Bereich des Gewinns von Intel? --> Kursfeuerwerk! Die Marktkapitalisierung von AMD beträgt aufgrund des absolut überbewerteten Kurses ganze 50% von Intel, obwohl sie soviel weniger Umsatz und Gewinn machen.

Ganz ehrlich, ich verstehe den Markt nicht mehr. Hat mit Rational so gar nichts mehr zu tun.
 
Viper816 schrieb:
Schon erstaunlich. Ein Tech-Konzern nach dem anderen meldet Rekordgewinne und jedesmal sackt der Aktienkurs danach ab. Warum?
Umsatz ist nicht alles.

GM runter, EPS runter, Gewinn runter. Sowohl aktuell, als auch beim Ausblick. Da hilft dir auch der tollste Umsatz nichts. Intel kann gerne die Rekorde hervorheben, immer detailliert offenbaren die Zahlen aber erhebliche Schwächen und Rückschritte. Oberflächliche Betrachtung hätten die Unternehmen gerne, aus Gründen.

Edit: SPR kommt wohl auch erst nach Genoa, wenn Ian (Anandtech) das aus dem gestrigen Call richtig wiedergegeben hat. Das ist alles andere als berauschend. Ganz im Gegenteil.
 
@Volker Und ich dachte nach Sapphire Rapids und vor Granite Rapids ist erst einmal noch Emerald Rapids dran?

Ist halt die Frage, ob Sapphire Rapids tatsächlich noch Mitte/Ende 2022 für die normalen Kunden kommt, oder ob erst einmal für Aurora gesammelt wird. Gerade Ponte Vecchio ist glaube ich da der Knackpunkt.
Ich könnte mir fast vorstellen, dass Intel Aurora so schnell wie möglich hochzieht und noch vor Jahresende SPR an die ersten normalen Kunden gehen kann. PV wird aber glaube ich aufgrund des Volumens noch eine Weile Aurora-Exklusiv bleiben, da braucht Intel einfach die Stückzahlen für.

TechFA
 
konkretor schrieb:
Ian meint das wird viel später
Kann aber auch Milan X gemeint sein. Ich habe irgendwo gelesen, dass auch Genoa Verspätung hat und es bei beiden Plattformen nicht am Silizium an sich liegt, sondern an "Memory Validation Issues". DDR5 scheint bei den vielen Channels noch zu zicken. Ich suche mal, ob ich die Quelle nochmal finde. Bis dahin natürlich mit viel Vorsicht zu genießen.
 
TechFA schrieb:
Intel hat sich einfach verrannt und Keiner weiss, wie lange diese Fassade noch aufrecht gehalten werden kann, bevor es richtig knallt. Deswegen die hastige Suche nach Subventionen und dass der Staat und der kleine Mann auf der Straße mit Steuergeldern in Milliardenhöhe mal wieder das ausbaden dürfen, was Intel's Chef-Etage verpfuscht haben in über einer Dekade. Zeche zahlt am Ende halt immer nur der kleine Mann.

TechFA

Dein Intel Hate sitzt aber ganz schön tief, dir ist schon bewusst, dass auch TSMC und andere Firmen Subventionen in diesen Höhen bekommen und in der Branche Standard ist?
 
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Philste schrieb:
Kann aber auch Milan X gemeint sein. Ich habe irgendwo gelesen, dass auch Genoa Verspätung hat und es bei beiden Plattformen nicht am Silizium an sich liegt, sondern an "Memory Validation Issues". DDR5 scheint bei den vielen Channels noch zu zicken. Ich suche mal, ob ich die Quelle nochmal finde. Bis dahin natürlich mit viel Vorsicht zu genießen.

Ja, das hört man nicht zum ersten Mal. Man sieht es ja auch schon ein wenig bei Alder Lake .. das mal voll bestückt mit DDR5 auf günstigerem Boards ist furchtbar. Kein Wunder warum sie da mit dem Takt und alles soweit runter gehen mussten und ja selbst für einfach Dual Channel schon nur DDR5-4400 empfehlen.
Und für Server ist die Messlatte ja noch vieeeel höher .. und dann ja auch noch 12 Kanäle. Und DDR5-5200 will Genoa ja auch bieten. Good Luck :D
 
pipin schrieb:
Das ist es ja gerade nicht.

AMD "wildert" in den Segmenten mit höheren Gewinnmargen - Server, Notebooks - und laesst dagegen die anderen außen vor. Hinzu kommen noch leichte Zugewinne durch mehr verkaufte Stückzahlen in einem stark wachsenden Markt, auch wenn die prozentualen Anteile vielleicht sogar sinken.

Intel dagegen hat teilweise die Stückzahlen für Chromebooks, Einstiegs-Desktop und -Notebook-Prozessoren deutlich hochgefahren, allerdings gerade in den Bereichen, in denen die Margen gering sind.
Klar, aber gemeint war: für Intel ist es schwerer zu wachsen, wenn man schon sowieso 80-90% des Marktes beherrscht.
AMD kann hier eben viel einfacher Umsatz vergrößern, egal wie.
Da man von den Stückzahlen her limitiert ist, kann man natürlich nur über den Preis/die MArge wachsen
 
China hat übrigens die AMD/Xilinx Fusion genehmigt. Frische News beim Käffchen heute morgen.
Jetzt holt Lisa die Elefantenbüchse raus bei der Großwildjagd. Und sie wird nicht zimperlich im Gebrauch sein.
 
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@Volker Wir wissen ja nicht wie gut oder schlecht Intels IMC ist.
Wenn Ryzen1 IMC der Maßstab für DDR4 gewesen wäre, dann würde das genauso aussehen, wie jetzt mit ADL, kaum mehr als der Vorgänger.

Broadwell ist nicht annähernd so gut wie Skylake in 3ter Generation
 
Dittsche schrieb:
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Einfach für einen Lacher immer zu haben die Intel Philosophie :D

whynot? schrieb:
Dein Intel Hate sitzt aber ganz schön tief, dir ist schon bewusst, dass auch TSMC und andere Firmen Subventionen in diesen Höhen bekommen und in der Branche Standard ist?
TSMC und andere Firmen produzieren wenigstens für Externe. Intel heult sich bei Papa Staat trotzdem lieber aus trotz fetter Jahre und gibt vom Kuchen nicht mal was ab. So wie bei der Überwachung die armen Kinder herhalten müssen, so muss bei Intel halt die Zukunft vom westlichen Produktionsstandort herhalten. Dass sie dann nur für sich alles fertigen juckt am Ende doch niemanden. Normal müsste Intels Fertigung dann verstaatlicht werden und für Externe geöffnet ohne, dass nur Intel den Vorteil einer Subvention hat. Absolute Wettbewerbsverzerrung ist das.
 
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Die Aussichten machen klar, dass ein gewisser Zugzwang da ist. Mit den neuen Desktop-Prozessoren zeigt man nach Jahren aber auch endlich mal wieder, dass man dem entgegenarbeiten kann, wenn man nur will. Und AMD wird weiterhin dafür sorgen, dass es so bleibt. Hier wird fürs Gesamtergenis aber vor allem der Servermarkt entscheident sein. Der HED-Bereich scheint für AMD eher ein Hobby zu sein, intel zu ärgern. Mit den Grafikkarten sind eigentlich beide Hersteller am straucheln. Und für den Nicht-PC-Markt (XBox, PS5, Tesla, SteamDeck) ist auch eher AMD erfolgreich.

Am Ende des Tages muß aber trotzdem klar sein, dass das Jammern über nicht so hohe Gewinne auf hohem Niveau stattfindet. Schließlich ist intel dennoch um ein Vielfaches größer.
 
whynot? schrieb:
Dein Intel Hate sitzt aber ganz schön tief..
Wo genau siehst Du im aufzeigen von Zwangsläufigkeiten denn bitte irgendeinen Hate verortet?

Intel's Einnahmen werden nun einmal ganz objektiv betrachtet immer geringer (starke Konkurrenz mit extrem wettbewerbsfähigen Produkten gerade im Server-Bereich, wo Intel immer mehr Marktanteil verliert) und ihre Gewinn-Margen fallen immer weiter gegenüber der Industrie zurück (bedingt durch notwendig gewordene Fremdfertigung, wofür für Intel deutlich geringere Gewinnspannen entstehen), währenddessen ihre Ausgaben immer weiter wachsen (müssen), damit sie nicht den Anschluss verlieren und ihr selbst-gestecktes Ziel der Technologie-Führerschaft bis 2025 erreichen.

Immer weniger Einnahmen (Umsatz ≠ Gewinn), dafür aber (gerade für ihre deutlich zurückliegende Fertigung) enorm gesteigerte Ausgaben. Woher soll denn bitte die Differenz herkommen, wenn die Gewinne weiter sinken?! Intel ist im Großen und Ganzen der Einzige, der vom Chip-Boom kaum profitiert.

Was ist denn, wenn sich Intel gar nicht auf die zig Milliarden an staatlichen Subventionen verlassen kann, weil die Regierungen sehen, dass quasi die gesamte Halbleiter-Industrie massive Umsätze und Gewinne generiert (also mit Ausnahme von Intel selbst).

Ihre Ausbau-Pläne sind größtenteils Absichtserklärungen für massive Kapitalausgaben, wobei Intel bisher zu großen Teilen darauf zu spekulieren scheint, dass der Großteil davon intern mit Subventionen und Steuererleichterungen refinanziert bekommt. Das ist ein sehr riskantes Spiel, weil sie brauchen das Geld, ansonsten verlieren sie den Anschluss komplett (wenn Intel nicht massiv in ihre Fertigung investiert).

Alle machen massive Gewinne (nicht bloß Umsätze, sondern Gewinne), also alle außer Intel.
Microsoft hat seit Jahren ein Quartal mit Rekord-Gewinnen nach dem nächsten, das gleiche bei AMD (stemmt gerade eine +35 Mrd. US-Dollar Übernahme), NVIdia druckt wie immer mit Geforce und Tesla, CUDA und AI Barrengold (und der ARM-Dämpfer ist jetzt schon fast wieder vergessen), Amazon, Google, Facebook, Qualcomm, MediaTek usw. Überall das selbe Bild. Nur bei Intel nicht. Da fällt der Gewinn immer weiter.

Darf man diese bei Intel immer weiter aufgehende Einnahmen-Ausgaben-Schere nicht aufzeigen und sich Sorgen machen? Meinst dass Jeder daran ein Interesse hat, dass Intel vor die Hunde geht und wir hinterher nur noch mit AMD als x86-Monopolist dastehen? Wer hat dann was gewonnen, wenn wir ein Übel gegen das nächste tauschen? Oder sind wir echt schon so weit gekommen, dass man im Jahre 2020+2 jede noch so berechtigte Kritik gleich abtun kann als Hate-Speech?

whynot? schrieb:
dir ist schon bewusst, dass auch TSMC und andere Firmen Subventionen in diesen Höhen bekommen und in der Branche Standard ist?
Ja, TSMC wird auch subventioniert. Und jetzt? Ist das Intel'sche Geldverbrennen auch in der Branche Standard?
Nee, ne? Hat TSMC in diesem Bezuschussungsprozess in aller Vergangenheit Milliarden von Geldern durch weitestgehend dumme/sinnlose Spielchen des Financial Engineering vernichtet wie Intel es tat? Nö!

Ich weiß dass TSMC jede Menge Subventionen bekommen hat, ja. Wissen wir alle. Aber TSMC hat sie eigentlich immer (re-) investiert, um ihre Führungsposition weiter zu festigen, oder etwa nicht?

Intel hat stattdessen Milliarden an Steuergeldern verbrannt, um sinnlose Unterfangen wie ihren (objektiv schlechtere) Atoms gegen ohnehin konkurrenzlose ARM-Chips auszubooten, gegen die sie nicht mal auf dem Papier eine reelle Chance hatten. Intel hat ebenso Milliarden dafür bezahlt, dass sie bei Apple als (wieder mal objektiv schlechterer) Modem-Zulieferer oder allein seit 2017 über 40 Mrd US-Dollar dafür vernichtet, sinnlos eine abstürzende Aktie zu stützen oder durch massive Rabatte die Konkurrenz unten zu halten (um die Kunden daran zu hindern, ein objektiv besseres Produkt zu erhalten) usw.
Die Liste an sinnlosen Ausgaben in Milliardenhöhe ist bei Intel schier endlos

Ich habe eigentlich gar nichts gegen Subventionen an und für sich. Es ist nur so, dass (meiner bescheidenen Meinung nach) praktisch jedes Geld, das Intel in Form von Subventionen (CHIPS Act) hinterher geworfen wird, zum jetzigen Zeitpunkt eine Verschwendung ist und keine Chance hat, das Unternehmen zu retten, solange diese Chef-Etage mit den immer selben Leute am Drücker ist.

Weil es wird aller Wahrscheinlichkeit nach eh wieder zu großen Teilen dafür genutzt werden, die Konkurrenz auszustechen und den Wettbewerb zu behindern, statt mal in bessere Produkte zu investieren.

Wenn Intel endlich mal sein Board ausgetauscht hätte (von oben bis unten, bitteschön!), würde ich sogar hingehen und meine persönlichen Ersparnisse persönlich vor ihrer Tür in Santa Clara deponieren.

Es blutet einem einfach immer wieder das Herz bei diesen zig sinnlosen Intel-Manövern, die oft keinen anderen Zweck zu haben scheinen, als sich in der Chef-Etage bei Zigarre und Champagner selbst zu beweihräuchern, wie geil doch Intel sei.

Man ist als Außenstehender mittlerweile so dermaßen gefrustet dass ständig so dermaßen viel Kapital und Potential vernichtet wird, obwohl Intel schon seit Jahren auf einem deutlich besseren Kurs hätte sein können.
Aber klar, ist alles blinder Hass. Was auch sonst. kopfschüttel

TechFA
 
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Wenn man sich die Komplexität von Sapphire Rapids und Ponte Vecchio ansieht, ist die Zeit im Server mit perversen Margen für Intel einfach vorbei. Einfach einen relativ großen 14nm Die hinklatschen und tausende Dollar dafür kassieren geht einfach nicht mehr.
 
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