News Intel-Quartalszahlen: Neue Allzeitrekorde mit schwachem Ausblick

Llares schrieb:
Ich verstehe nicht, was diese "Investoren" immer für Probleme haben. Kein Riesenwachstum? Kurse sinken. Riesige Gewinne aber nächstes Jahr etwas weniger? reicht nicht --> Kursabsturz.

Und dann AMD: Umsatz im Bereich des Gewinns von Intel? --> Kursfeuerwerk! Die Marktkapitalisierung von AMD beträgt aufgrund des absolut überbewerteten Kurses ganze 50% von Intel, obwohl sie soviel weniger Umsatz und Gewinn machen.

Ganz ehrlich, ich verstehe den Markt nicht mehr. Hat mit Rational so gar nichts mehr zu tun.

Offensichtlich fehlen dir die Grundlagen der Wirtschaft.
Kein Wachstum ist für sich gesehen schon nicht gut, aber wenn man sich die Zahlen der gesamten Chip-Branche ansieht, in der momentan Goldgräberstimmung herrscht, sind die Zahlen extrem schlecht. Alle wachsen stark, Intel nicht. Und da die Inflation wieder anzieht, bedeutet das unter dem Strich schnell ein Minus.
Dazu sind die Aussichten nicht besonders gut. Die Konkurrenz ist stark.

Bei AMD ist das Thema ein ganz anders. Riesige Zuwächse bei Gewinn und Umsatz und ein sehr guter Ausblick sind attraktiv. Die Bewertung an der Börse hat nicht unbedingt mit dem materiellen Wert oder Marktanteil zu tun. Es ist vielmehr eine Wette auf die Zukunft, auf das was noch kommt. Was davor war, spielt keine Rolle mehr. Gute Beispiele sind Amazon oder Tesla.
AMDs Aktie hat in 5 Jahren etwa 1000% zugelegt., Tesla 1700%.
 
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TechFA schrieb:
(...) was Intel's Chef-Etage verpfuscht haben in über einer Dekade. Zeche zahlt am Ende halt immer nur der kleine Mann.
Tatsächlich ist es noch härter: Aufgeholt wird das, was liegengeblieben ist, wahrscheinlich nie wieder. Die einzige Ausnahme, die ich in der Branche kenne, ist PCIe. Dort wird das, was früher nicht kam, wieder nachgeholt. Aber ansonsten?

Mit klarem Intel-Bezug:
Wegen Intel konnte sich 3DXpoint nicht im Consumermarkt etablieren. Die Folgen werden wir noch einige Jahre lang spüren. Wegen Intels Beharren auf Skylake gab es jahrelang nur eDP1.2 im Notebookmarkt, was diverse Geräte ruiniert und zu einem künstlichen weiterleben geringer Auflösungen geführt hat. Die Nachwirkungen werden noch jahrelang zu spüren sein.

Ohne Intel-Bezug, um ein großes Thema zu nehmen, die erste Miningkrise: Preislich hat sich das nie wieder normalisiert, sondern es hat sich nur wieder entschärft.
Sowas ist typisch für Kunden vs Unternehmen: Der Mist bleibt auf Dauer an Kunden hängen, sie müssen ihn ausbaden.
 
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Blediator16 schrieb:
Normal müsste Intels Fertigung dann verstaatlicht werden und für Externe geöffnet ohne, dass nur Intel den Vorteil einer Subvention hat. Absolute Wettbewerbsverzerrung ist das.
Lach nicht! Wäre eigentlich fast die beste Lösung bei den Summen, die Intel in Zukunft wird einsammeln. Ihre Fertigung auf Kosten der Allgemeinheit fixen und sich an US-amerikanischen und EU-Steuergeldern gesundstoßen.

Einfach eine zwangsweise Aufspaltung in ..
  • ein privatwirtschaftliches Intel Design & Architecture Bureau oder auch Intel Semiconductor Designs,
    die eigentliche ehemalige Intel Corp. (analog zum Entwicklungs- und Konstruktionsbüro Porsche Design) exklusiv zur Entwicklung für x86- und ARM/RISC-V-basierte CPUs und SoCs
  • einem ebenso privatwirtschaftlichen Intel Network & Connectivity Solutions oder Intel Platform Division,
    für Prozessor-Chipsätze, Netzwerk-Chips (Ethernet, Fibre Channel, Optoelektronik), Wireless-Lösungen (5G und WLAN) und Speicher-Lösungen (NAND, Optane)
  • einem privatwirtschaftlichen Intel ASIC Technologies oder Intel ASICs & Mobility,
    für FPGAs und E-Mobilität-Hardware (MobileEye)
  • und schließlich die verstaatlichten Intel Foundry Services, Intel Foundry Division oder Intel Semiconductors,
    für die Halbleiter-Sparte zur Fertigung aka Fabs, die dann aber jedem Anbieter im Markt offen stehen
Das Problem was Intel erst in die heutige Lage gebracht hat, war weder Geld noch schlechte Lösungen, sondern massive Inkompetenz/Fahrlässigkeit/Gleichgültigkeit der Chef-Etage.

whynot? schrieb:
Uiii, da hab ich aber gerade in ein Wespennest gestochen 🤣
Nö, ganz und gar nicht. Ich versuche nur bei Diskussionen meinen Standpunkt mit halbwegs neutralen Fakten zu untermauern und meine Sichtweise möglichst objektiv zu vertreten.

Aber generell neige ich eher nicht dazu, da besonders emotional zu werden, dem Gegenüber mit einem persönlichen Angriff (Argumentum ad hominem) zu begegnen oder dem Whataboutismus zu verfallen. Das überlasse ich dann Anderen (weil da gibts Leute, die können das 1000-mal besser als ich).

Nüchtern betrachtet sprechen die Zahlen die letzten Jahre nicht besonders für Intel. Und Zahlen sind unbestechlich.

TechFA
 
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Excel schrieb:
Offensichtlich fehlen dir die Grundlagen der Wirtschaft.
Kein Wachstum ist für sich gesehen schon nicht gut, aber wenn man sich die Zahlen der gesamten Chip-Branche ansieht, in der momentan Goldgräberstimmung herrscht, sind die Zahlen extrem schlecht. Alle wachsen stark, Intel nicht. Und da die Inflation wieder anzieht, bedeutet das unter dem Strich schnell ein Minus.
Dazu sind die Aussichten nicht besonders gut. Die Konkurrenz ist stark.

Bei AMD ist das Thema ein ganz anders. Riesige Zuwächse bei Gewinn und Umsatz und ein sehr guter Ausblick sind attraktiv. Die Bewertung an der Börse hat nicht unbedingt mit dem materiellen Wert oder Marktanteil zu tun. Es ist vielmehr eine Wette auf die Zukunft, auf das was noch kommt. Was davor war, spielt keine Rolle mehr. Gute Beispiele sind Amazon oder Tesla.
AMDs Aktie hat in 5 Jahren etwa 1000% zugelegt., Tesla 1700%.

Und dem möchte ich widersprechen. Ich halte das ständige Streben nach mehr Wachstum für eine Sackgasse und eine völlige Fehlleitung unseres Wirtschaftssystems. Resultat ist nämlich ungezügelte Profitgier, Umweltzerstörung und Ausbeutung. Ständiges Wachstum wird nämlich nur von denen gefordert, die daran verdienen.

Es führt zudem zu den völlig irrationalen Auswüchsen, die wir am Aktienmarkt sehen. "Es ist vielmehr eine Wette auf die Zukunft". AMD hat ein KGV von 148! Normalerweise sind 15 schon viel, im Wachstumsmarkt gehen auch mal 50-60. Aber 148? Diese hohen Werte sind vom Staat und der Geldpolitik der letzten 10 Jahre getrieben und haben mit Wirtschaft absolut gar nichts zu tun!
 
Alles richtig. Da bin ich ähnlicher Meinung.
Die Wirtschaft und die Börse sind derzeit aber anders ausgerichtet - leider.
 
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whynot? schrieb:
Nichtsdestotrotz macht Gelsinger meiner Meinung nach alles richtig, statt Gewinnmaximierung wird endlich ordentlich in die Zukunft investiert, kurzfristig ist das für die Anleger schlecht, aber auf Dauer die einzig richtige Strategie. Ich folge einigen Twitter Accounts und man bekommt immer wieder LinkedIn News rund um ehemalige Top-Ingenieure die wieder zurück zu Intel wechseln, man merkt, dass jetzt endlich ein Ingenieur am Ruder ist und die MBAs nicht mehr das Sagen haben.
Er macht vieles richtig, ja. Aber im Vergleich zur Lederjacke und Lisa fehlt ihm das Charisma.
Mit seinen Aussagen macht er sich auch keine Freunde. Er sucht zum Bsp Verträge mit TSMC, sagt wie wichtig sie als Partner sind und gleichzeitig spricht er auf einem anderen Event schlecht über diese. Genauso wie er aktuell mit Alder Lake auf Werbung geht, obwohl die eigentliche Antwort das Jahr erst folgt.
Also es gibt auch einiges an Verbesserungspotential...

Bezüglich Börse geht ja nach unten. Der Unterschied, alle anderen Hersteller werden eher Wachstum zugesprochen und sind teils sehr hoch bewertet (heiß gelaufen), wenn man sich blind auf das KGV richtet... Sei es AMD, NV, TI, Broadcom, Qualcomm und co. Bei Intel hingegen spricht man seit Monaten, fast von einem Jahr von Unterbewertung. Jetzt, genau wo Value angesagt ist, steigt die Intel Aktie aber nicht.
 
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TechFA schrieb:
Nö, ganz und gar nicht. Ich versuche nur bei Diskussionen meinen Standpunkt mit halbwegs neutralen Fakten zu untermauern und meine Sichtweise möglichst objektiv zu vertreten.
Schwachsinn, das beweist auch dieser Ausschnitt aus deinem voherigen Beitrag:

TechFA schrieb:
Intel hat stattdessen Milliarden an Steuergeldern verbrannt, um sinnlose Unterfangen wie ihren (objektiv schlechtere) Atoms gegen ohnehin konkurrenzlose ARM-Chips auszubooten, gegen die sie nicht mal auf dem Papier eine reelle Chance hatten. Intel hat ebenso Milliarden dafür bezahlt, dass sie bei Apple als (wieder mal objektiv schlechterer) Modem-Zulieferer oder allein seit 2017 über 40 Mrd US-Dollar dafür vernichtet, sinnlos eine abstürzende Aktie zu stützen oder durch massive Rabatte die Konkurrenz unten zu halten (um die Kunden daran zu hindern, ein objektiv besseres Produkt zu erhalten) usw.
Die Liste an sinnlosen Ausgaben in Milliardenhöhe ist bei Intel schier endlos

Du unterstellst hier, dass Intel angeblich Steuergelder verbrannt hat, was einfach eine Lüge ist. Nachdem Intel AMD völlig am Servermarkt abgehängt hat, wurde die DCG zur reinen Geldruckmaschine, 14nm Yield perfektioniert, bis 2018 keine Konkurrenz in Sicht, man hat nur noch die Marge maximiert und das sieht man auch an den Free Cashflows die in dieser Zeit kontinuierlich gestiegen sind.
Das kurzssichtige und arrogante Management hat zu dieser Zeit geglaubt, dass sie uneinholbar sind und deswegen wurden die 14nm Xeons gemolken und man hat nicht mehr in dem Ausmaß wie früher investiert, einen Fehler den jetzt Gelsinger korrigiert.

Die Projekte die in den Bach gingen (Atom, Modem, etc) wurden allerdings mit dem erwirtschafteten Gewinn aus dem operativen Geschäft finanziert und nicht mit Steuergeld.

Deine Beiträge wirken oberflächlich betrachtet fundiert und seriös aber gleichzeitig schwingt soviel Polemik und negativer Bias mit, dass man sie im Grunde kaum ernst nehmen kann, da bin ich nicht der erste der auf diese Tatsache hinweist.

Und ein weiterer Grund, warum in der Branche soviel subventioniert wird, ist, dass wenn Intel oder TSMC eine Fab hinstellt, dadurch 2-3 Jobs pro Intel/TSMC Mitarbeiter durch das Ökosystem rund herum entsteht, die Regierungen machen das nicht aus Jux und Laune, sondern weil dadurch, trotz enormen Anfangsinvestitionen, der Staat auf Dauer positiv aussteigt.
 
Llares schrieb:
AMD hat ein KGV von 148! Normalerweise sind 15 schon viel, im Wachstumsmarkt gehen auch mal 50-60.
Woher hast du 148 KGV ? Und als Richtwert, NV ist bezüglich KGV doppelt so hoch bewertet. Hinzu kommt die baldige Übernahme von Xilinx.
 
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DoSBos_74 schrieb:
@JoeDoe2018
Die Neuinvestitionen werden nicht vom operativen Gewinn abgezogen, sondern vom Endgewinn.
Wow.

Investitionen werden erstmal überhaupt nicht vom Gewinn abgezogen. Höchstens vom free cash flow (bzw. aus dem Investitions Cash Flow). Und das hängt auch von Unternehmen zu Unternehmen und Analyst zu Analyst ab.

Ich würde grundsätzlich re-investitionen vom operativen cash flow abziehen und neu investitionen danach.

Es ist ein großes Unding der M&A Industry alle Leverages mit EBITDA zu rechnen. Die Abschreibungen müssen sich schließlich auch finanzieren.
Ergänzung ()

Excel schrieb:
Kein Wachstum ist für sich gesehen schon nicht gut, aber wenn man sich die Zahlen der gesamten Chip-Branche ansieht, in der momentan Goldgräberstimmung herrscht, sind die Zahlen extrem schlecht. Alle wachsen stark, Intel nicht. Und da die Inflation wieder anzieht, bedeutet das unter dem Strich schnell ein Minus.
Dazu sind die Aussichten nicht besonders gut. Die Konkurrenz ist stark.

Alles korrekt. Aber bei nem 10er KGV bzw. 15 % Cash Flow (operativ) gemessen am market cap greife ich hier doch mal zu.
 
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Viper816 schrieb:
Schon erstaunlich. Ein Tech-Konzern nach dem anderen meldet Rekordgewinne und jedesmal sackt der Aktienkurs danach ab. Warum?

Weil bei der Präsentation der Rekordergebnisse ein unsichtiger CEO vor nicht allzu viel Euphorie und vor der aktuell schwierigen Lieferkette warnt. Dafür kann dieser bei nächsten mal wieder die Erwartungen übertreffen.
Wegen der Fed… gesamte Aktienmarkt dieses Jahr wir so weitergehen,
 
yxman schrieb:
Wegen der Fed… gesamte Aktienmarkt dieses Jahr wir so weitergehen,
Das war aber auch die Monate vor der Fed Meldung schon so.
 
GT200b schrieb:
Wen wunderts, wenn AMD ernsthaft noch weiter wachsen will, führt kein Weg an TSMC/Samsung vorbei, ein Jammer dass es an den Fertigungskapazitäten scheitert, dabei muss AMD mindestens die Kapazitäten bis 2025 verdoppeln.
Du darfst eines nicht vergessen. AMD braucht momentan wahrscheinlich nur die Hälfte an Kapazität, um Intel massiv Marktanteile abnehmen zu können. Intel braucht stattdessen 2x TSMC um gegen AMD was auszurichten zu können.

Klingt beim ersten mal unlogisch, ist es aber absolut nicht. Es macht absolut Sinn von den Geschäftszahlen her.
Ich finde das treffend und auch extrem aufschlußreich, weil dieser knallharte Fakt, kommt nie wirklich zur Sprache.
On the server front, there should be little doubt that Advanced Micro Devices (AMD) is gaining in a substantial way in the cloud. However, AMD seems to be displacing many dual socket Xeons with single socket EPYCs. In other words, AMD may be gaining only one CPU worth of business for every two CPUs worth of business that Intel loses. This dynamic is resulting in an overall lower server CPU growth than it otherwise would be.
SeekingAlpha.com: EnerTuition: Intel Earnings Results Likely To Disappoint Again

Das bedeutet, AMD braucht nur einen Eypc zu verkaufen, damit Intel zwei Xeons verliert. Und das an einen Kunden, den Intel die nächsten 2-5 Jahre ziemlich sicher nie wieder sehen aka beliefern wird. Da hatte ich in der Vergangenheit schon oft drüber nachgedacht, aber das hat irgendwie Keiner mal zur Sprache gebracht.

Makso schrieb:
Wenn aber Xeon mehr verkauft vor sein sollte als Epyc, dann müsste die Sparte bei weitem mehr an Gewinn rausspucken als gerade eben. Oder sehe ich da was falsch?
Hat schon ein Grund, weswegen Intel damals meinte, dass man für Jahre im Server-Bereich AMD das Feld überlassen muss (und dazu gezwungen ist) und nur zusehen kann, wie Intel selbst massiv weitere Marktanteile verliert.
ComputerBase: Server-CPUs: Intel soll intern mit vier schweren Jahren planen

Und angesichts ihrer andauernden Probleme bei ihrer Fertigung, war diese Prognose wahrscheinlich noch optimistisch. Weil Intels Fertigungsprobleme haben sich ja nicht in Luft aufgelöst, eher noch schlimmer geworden.

TechFA
 
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