Quidproquo77 schrieb:
Plötzlich fallen BIOS Updates unter "Fachwissen" bzw. werden Systeme lieber vorher ausgetauscht, anstatt ein BIOS zu installieren. Die ganze Diskussion geht nur noch darum dem bösen Intel eins auszuwischen und die Systemhersteller nachhaltig zu schädigen.
Habe ich nicht so verstanden. Für mich war das eher eine Beschreibung des Wissensstandes der PC-User bezüglich ihrer Hardware. Dieser führt dann u.a. im Fall solcher wie Intels Fehler hier zu "Problemsituationen" für nicht Hardware-affine User.
Und es gibt einige gute Gründe, wieso eine gewisse Korrektheit der Beschreibung nicht abgestritten werden kann.
Ob der Verursacher nun Intel, AMD oder Dr. Oetker ist, macht keinen Unterschied.
Weiter oben wurde erwähnt, dass es nur eine Generation gibt, die in größerem Maße Ahnung von PC-Hardware besitzt. Ich teile diese Meinung aufgrund privater und vor allem beruflicher Erfahrungswerte.
Die Generation davor sah in Computern zunächst wahlweise Teufelszeug oder Rocketscience und hat Kinder und Enkel, die für sie die "Drecksarbeit" erledigen.
Die Generation nach der erwähnten ist es gewohnt, dass die ihr anvertraute Hardware out of the box funktioniert und keine Konfiguration, keine Tests mehr notwendig sind. Plug and Play eben. Und wenn etwas nicht geht gibts wahlweise einen "Shitstorm" der Empörung oder man wirft das Zeuch weg oder sendet es zurück.
(Diese Erwartungshaltung teile ich im Übrigen: Was ich kaufe hat zu funktionieren. Ich weiß es aber besser und sehe es daher realistisch^^)
Und ja, die Generation die mit PCs aufwuchs, noch bevor Notebooks richtig populär und massentauglich wurden, zu der ich mich auch noch zähle mit meinen 37 Jahren; diese Generation musste eben meistens noch selbst Hand anlegen, wenn Probleme in angemessenem Zeit- und Kostenrahmen behoben werden sollten.
Internetshopping bzw. eine verbraucherfreundliche Rücknahmeregelung bestellter Waren? Gibts meinem Gefühl nach erst so seit Anfang der 00er Jahre, so ab 2002 oder so.
Wenns also Hardwareprobleme gab war es das normalste der Welt, sein gutes teures Stück Technik erstmal zu verstehen und herauszufinden, wie man es im Fehlerfall retten können würde. Denn Umtausch, Reparatur etc. waren noch mühsamer als jetzt. Ok, im urbanen Raum vielleicht nicht so sehr, am Land aber zumindest schon. Der nächste Computerladen mit Leuten die Ahnung hatten? Von mir damals ca. 35km entfernt.
Im Internet Hilfe finden? Joa, ging. Aber nicht endlos, da keine Flatrate und auch die anderen im Haus ins Netz wollten
Long story short:
Es ist kein Intelbashing in meinen Augen, sondern eine Tatsachenbeschreibung, dass viele nach Ende der 90er geborenen Menschen mangels Bedarf sich nicht mehr mit PC Hardware auseinandersetzen. Und ja, in diesem Kontext ist ein BIOS-/UEFI-Update sehr wohl Fachwissen.
Das ist aber auch nicht schlimm, das ist einfach eine Folge der o.g. Gesamtentwicklung. Ich hab z.B. auch keine Ahnung von Autos. Ich will, dass mich die Dinger von A nach B bringen und wenn die hin sind, fahr ich damit zur Werkstatt. Ich will nichtmal Reifen wechseln, interessiert mich null.
Mein Vater hat kein Verständnis dafür, ist aber einer derjenigen, der vor PCs noch irgendwie ein bissel ehrfürchtigen Respekt hat und sie nur nutzt, weil er "muss" und ihm ein Smartphone noch mehr Kopfzerbrechen bereitet, so ganz ohne Kabel