P54CS schrieb:
@joshy337 Als ob Software in den 90ern stabiler gelaufen wäre als heute.
Ich glaube, du begreifst nicht, was ich meine.
Entweder aus Gründen deiner Ideologie oder deines Mangels an Erfahrung.
Nun gut, ich versuche es mit einfachen Worten zu erklären. 🤷♂️
Die damaligen Systeme waren einfacher, daher gab es auch weniger Funktionen und weniger potenzielle Sicherheitslücken.
Die Programmierung war damals nicht unbedingt "besser" (subjektiver Begriff), aber beherrschbarer und nicht so festgefahren.
Es gab Bücher diversen Autoren, in denen der interne Ablauf von Windows recht gut dokumentiert wurde.
Daher war bis zu einem gewissen Grad absehbar, wie Windows funktioniert. Vergleichbar mit einem Flow Chart.
Heutzutage herrscht der Irrglaube, das Sicherheit und Stabilität mit immer steigender Komplexität einhergeht.
Dem ist jedoch nicht so.
Das ist, denke ich, vergleichbar mit den Sicherheitsupdates bei DSL-Routern.
Mit jedem Update werden nicht nur Lücken geschlossen, sondern auch neue Funktionen mit unbeabsichtigten, neuen Sicherheitslücken eingebaut.
Ergo, das Update ist nur eine Verbesserung für den Augenblick.
Mehr noch: Eine frühe Version der Systemsoftware kann ggf. von einer zukünftigen Sicherheitslücke unbetroffen sein.
Genauso verhält es sich mit Windows für Workgroups 3.11 aus den 90ern.
Es ist primitiv, aber dadurch auch "sicher".
Es unterstützt von Hause aus kein Win32 und kein TCP/IP.
Beides kann man nachrüsten (TCP32, Win32s), sogar einzeln und unabhängig von einander.
Dadurch kann man ein System zusammenstellen, dass TCP/IP unterstützt, aber keine gängige, zeitgenössische Malware ausführt, da Win32, Metro und dotNET nicht verfügbar sind.
Anber wie auch immer, diese unpopuläre Argumentation wird in unserer heutigen Zeit nicht toleriert.
Weil nicht sein darf, was nicht sein kann.
Dieser falsche Fortschrittsglaube hat sich sei ca. 20 Jahren gehalten, wenn nicht sogar beschleunigt.
Um wirklich etwas zu verändern, muss man umdenken.
Zum Beispiel, in dem man nur für eine Aufgabe benötigte Systemkomponenten lädt.
Das wäre wirklicher Fortschritt.
Stattdessen gleichen Systeme wie Windows 11 einem riesigen Spinnennetz,
minus dessen Ordnung.
Alles ist irgendwie verknüpft, verflochten.
Und die Win32 API ist nichtmehr sauber getrennt, sondern wird überall referenziert.
Das war in den Anfängen von Windows NT und OS/2 nicht so dermaßen der Fall.
Und genauso geht es heute auch mit Frameworks weiter.
Anwendungen greifen für die simpelsten Aufgaben auf eine riesige Menge an Funktionsaufrufen zurück.
Das geht mitunter über mehrere verschieden Ebenen Metro->.NET->Win32->Native API->Win32
Und sowas ist alles andere als fortschrittlich oder sicher. Jeder Übergang zu einer anderen Ebene ist eine potenzielle Fehlerquelle.
Sowas gab es unter DOS, Windows 3.1 oder OS/2 nicht in diesem Extrem.