News Internet Explorer: Der eingestellte Browser läuft doch unter Windows 11

SI Sun schrieb:
Bei einigen solchen Systemen weiß man sogar, dass wenn die ausfallen sollten, es locker zu 6-7 stelligen Kosten kommen wird und langer Aufbereitungszeit.
Hab sogar schon ein Unternehmen gesehen, dass deswegen alte gebrauchte Hardware als Ersatz gesammelt hat.
- Gut, das war ne Kartbahn und es ging um die Zeitmessung auf DOS-Basis

Aber wer weiß, wo das noch so läuft.
 
@joshy337 Als ob Software in den 90ern stabiler gelaufen wäre als heute.

Und wozu es führt, wenn man sich nicht an Standards hält, sondern Sonderlocken strickt, sieht man doch: Es gibt Firmen, die im Jahr 2022 immer noch den IE einsetzen, weil vor 10 oder 20 Jahren auf "unkonventionell programmierte" Anwendungen gesetzt wurde, bei denen eben nicht auf Standards geachtet wurde.
 
modena.ch schrieb:
Zyxel auf die Liste notier

Entschuldigung, aber das fängt gerade mit Chrome leider genau wieder so an wie mit dem IE.
Haltet euch verdammt nochmal an Standards und programmiert nicht für einen Browser.
Ist das denn so schwer? -__-
Lernt die Menschheit gar nichts? -__-
 
modena.ch schrieb:
Das wäre ja echt krass. Mal den IE Compatbility Modus im Edge Chromium getestet?
 
Off-Topic

<rant>
Ihr glaubt nicht, was für ein Software-Schrott im Mittelstand so läuft. Ich hatte im weitesten Sinne mit IT in der Branche X (tut eigendlich nichts zur Sache - dürfte überall sonst ähnlich sein) zu tun und bin die letzten Jahre dabei über soviel Bit-Müll gestolpert - Ich könnte Bücher füllen.

Warum? Katastrophale Software-Architekturen, unbenutzbare UIs, Schreibrechte auf Programmordner, lokale Adminrechte werden für die Ausführung benötigt, Klartextpasswörter in Datenbanken, optimiert für Browser xyz, keine gescheite Doku, Notwendigkeit von Uralt-Protokollen/Betriebssystemen usw.

Wenn einer der großen Hersteller mit so einem Bockmist unangenehm auffällt, dann liesst man wenigstens darüber und kann darauf referenzieren. Aber die vielen Chaoten-Programme, die als Branchenlösung durchgehen und von Highend-Pfuschern zusammengedübelt wurden, kosten den IT-Verantwortlichen im Betrieb die letzten Haare. Wessen Telefon klingelt wohl, wenn der Drecks-Code wieder durchdreht? Dann gehen die High-Potentials in halb acht Stellung und echauffieren über die IT, die ja eh nix gesch*ssen bekommt. Und wehe dem, der gerade Urlaub hat...

Warum? Kleiner Markt, wenig Anbieter, des Geschäftsführers vermeintlicher "guter Draht" zum Hersteller, Neu-(Selbst-)Entwicklung zu komplex und/oder teuer, schlicht die Gewohnheit, "der Geschäftspartner hat die Lösung auch und die läuft bei ihm super", "die anderen waren viel teurer und bestimmt nicht besser" usw.

Der ganze Kram ist in weiten Bereichen nicht mit gutem Gewissen betreibbar. Anstatt anständig zu entwickeln, zu informieren und zu dokumentieren, wird sofort der Teamviewerzugang zum Server gefordert und fröhlich herumgeprokelt. Da wird live in der Datenbank herumgepfuscht - Backups sind für Weicheier, die nächste Kopie von runkel.dll neben die anderen gepackt, sinnlose Konfigurationsparamter gesetzt, die später nicht zurückgenommen werden - viel Spass beim nächsten Update usw.

Wie oft hab ich das in Richtung Geschäftsleitung eskaliert. Will man aber nicht hören, weil "es muss ja weitergehen" und "man soll sich nicht so anstellen, es läuft doch wieder".

Bei Neuanschaffungen wird keine gescheite Anforderungsanalyse gemacht. Keine ehrliche Kostenplanung inkl. Betrieb, kein Betriebsmodell ohne Superhelden-Kräfte und keine gesunden Changeprozesse ohne abgekaute Fingernägel. Schulung für Lösung X? Wofür? Erklärt sich doch von selbst. Alternativ: Ich denke, Sie haben Ahnung von IT?

Man redet sich den Mund fusselig - Antwort im O-Ton: Wir sind hier nicht im Konzern.
</rant>

Das war jetzt viel Frust in verdichteter Form. Es gibt natürlich auch seriöse Anbieter, mit denen es sich gut arbeiten läßt, aber die gehören eindeutig zur mikroskopisch kleinen Minderheit.

Wie gut, dass ich für mich die Konsequenzen gezogen habe. Mittelstands-IT ist nur in Ausnahmefällen nicht der letzte Müll. Soll doch ein anderer der Geschäftsführung am Tag x erklären, wie man Bitcoins kauft...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sikarr und Suteki
Ich finde es ja immer wieder belustigend wie sich manche am Internet Explorer festklammern. Das Teil ist aus Entwicklersicht das Krebsgeschwür unter den Browsern. Warum? Weil sich dessen völlig veraltete Browserengine so gut wie gar nicht an geltende Webstandards hält, und damit meine ich nicht mal moderne Webstandards. Nein, nicht mal ältere Webstandards wurden korrekt implementiert, und so war man oft gezwungen für den Internet Explorer Sonderlösungen zu implementieren, damits halt irgendwie doch noch läuft. Das ist zum Glück vorbei, seit Microsoft den Browser als tot erklärt hat.

modena.ch schrieb:
Komisch, hatte hier auch jahrelang einen Zyxel-AP im Einsatz, der sich aber problemlos mit dem Firefox administrierbar war. Aber gut, dein erwähntes Modell ist ja auch noch etwas älter.

@orinoco:
Ich könnte ebenso viele IT-Geschichten aus Entwicklersicht erzählen, da rollen sich einem die Fußnägel hoch, wie dilettantisch manche Projekte in klein- und mittelständischen Betrieben umgesetzt wurden und werden. Aber heutzutage ist es eh schon normal, dass eine Softwarelösung nichts kosten darf und alles können muss, dass da oft geschludert wird ist dann aber auch klar, schliesslich arbeitet niemand umsonst.
 
Das Sch****ding ist bei uns im Konzern auch einfach nicht totzukriegen. Überall stehen in den Technologien noch tausende, alte Anlagen Clients mit dem Ding drauf, obwohl es die laut Zentrale nicht mehr geben dürfte. Da unsere Software seit dem letzten Major Update nicht mehr drauf läuft, gibt es da natürlich jetzt allerhand Unbehagen, was wir aber von unserer Seite einfach abblocken, mit der Bitte endlich einen modernen Browser zu verwenden.
 
modena.ch schrieb:
Jetzt ja, das scheint auch damit zu klappen.
Es erscheint alles vollständig in dem UI zu sein.
Na gut immerhin das klappt.

Wir haben bei mir in der Firma auch einige Maschinen deren UI mit dem IE-Modus des Edge super funktionieren :-)
 
P54CS schrieb:
@joshy337 Als ob Software in den 90ern stabiler gelaufen wäre als heute.
Ich glaube, du begreifst nicht, was ich meine.
Entweder aus Gründen deiner Ideologie oder deines Mangels an Erfahrung.

Nun gut, ich versuche es mit einfachen Worten zu erklären. 🤷‍♂️

Die damaligen Systeme waren einfacher, daher gab es auch weniger Funktionen und weniger potenzielle Sicherheitslücken.

Die Programmierung war damals nicht unbedingt "besser" (subjektiver Begriff), aber beherrschbarer und nicht so festgefahren.

Es gab Bücher diversen Autoren, in denen der interne Ablauf von Windows recht gut dokumentiert wurde.
Daher war bis zu einem gewissen Grad absehbar, wie Windows funktioniert. Vergleichbar mit einem Flow Chart.

Heutzutage herrscht der Irrglaube, das Sicherheit und Stabilität mit immer steigender Komplexität einhergeht.
Dem ist jedoch nicht so.

Das ist, denke ich, vergleichbar mit den Sicherheitsupdates bei DSL-Routern.
Mit jedem Update werden nicht nur Lücken geschlossen, sondern auch neue Funktionen mit unbeabsichtigten, neuen Sicherheitslücken eingebaut.
Ergo, das Update ist nur eine Verbesserung für den Augenblick.
Mehr noch: Eine frühe Version der Systemsoftware kann ggf. von einer zukünftigen Sicherheitslücke unbetroffen sein.

Genauso verhält es sich mit Windows für Workgroups 3.11 aus den 90ern.
Es ist primitiv, aber dadurch auch "sicher".
Es unterstützt von Hause aus kein Win32 und kein TCP/IP.
Beides kann man nachrüsten (TCP32, Win32s), sogar einzeln und unabhängig von einander.
Dadurch kann man ein System zusammenstellen, dass TCP/IP unterstützt, aber keine gängige, zeitgenössische Malware ausführt, da Win32, Metro und dotNET nicht verfügbar sind.

Anber wie auch immer, diese unpopuläre Argumentation wird in unserer heutigen Zeit nicht toleriert.
Weil nicht sein darf, was nicht sein kann.

Dieser falsche Fortschrittsglaube hat sich sei ca. 20 Jahren gehalten, wenn nicht sogar beschleunigt.

Um wirklich etwas zu verändern, muss man umdenken.
Zum Beispiel, in dem man nur für eine Aufgabe benötigte Systemkomponenten lädt.
Das wäre wirklicher Fortschritt.

Stattdessen gleichen Systeme wie Windows 11 einem riesigen Spinnennetz,
minus dessen Ordnung.
Alles ist irgendwie verknüpft, verflochten.
Und die Win32 API ist nichtmehr sauber getrennt, sondern wird überall referenziert.
Das war in den Anfängen von Windows NT und OS/2 nicht so dermaßen der Fall.

Und genauso geht es heute auch mit Frameworks weiter.
Anwendungen greifen für die simpelsten Aufgaben auf eine riesige Menge an Funktionsaufrufen zurück.
Das geht mitunter über mehrere verschieden Ebenen Metro->.NET->Win32->Native API->Win32

Und sowas ist alles andere als fortschrittlich oder sicher. Jeder Übergang zu einer anderen Ebene ist eine potenzielle Fehlerquelle.

Sowas gab es unter DOS, Windows 3.1 oder OS/2 nicht in diesem Extrem.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sikarr, dev/random und Spike S.
Da stimme ich im Grundsatz zu, dass weniger Komplexität auch weniger Sicherheitslücken und Fehler bedeutet.
Nur finde ich Windows 3.x ein schlechtes Beispiel, da es bereits einige problematische und komplexe Funktionen wie DDE und OLE beinhaltet. DOS, Unix oder frühe Linux Versionen wären bessere Beispiele.
 
Wie gut funktioniert denn der IE-Modus in Edge in Unternehmen?
Oder ist die Akzeptanz noch nicht gegeben?
 
Funktioniert soweit gut (Unternehmsgröße 2500 Mitarbeiter).

Generell haben wir den Umschritt auf MS Edge nie bereut, im Gegenteil, vieles läuft besser und für den User sorgenfreier (Lesezeichen automatisch ins O365 Konton synchen, automatische Browserupdates, etc).
 
@joshy337

Oh, da wirf aber mal nicht OS/2 mit den DOS-Systemen zusammen, denn DOS und WinDOS 9x sind aufgrund ihrer Unkomplexität sehr wohl extrem unsicher und angreifbar, weil der Process Scheduler mit seinem "communicative multitasking" durch jedes Programm aus dem Userspace abschießbar ist. Dass die Arbeitsweise dieses ja eigentlich "nicht"-Miltutaskings leicht(er) verständlich sei, als bei moderneren Schedulern, macht es nicht sicher - im Gegenteil, jedes Scriptkiddy kann ein Win9x/DOS-irgendwas Denial of Service fahren, man muss nur verhindern, dass das eigene Program mit seiner Endlosschleife die Kontrolle jemals wieder an den Process Scheduler abgibt. Genau deswegen haben UNIX seit länger als es "Windows" gibt und Systeme wie OS/2 präemptives Multitasking, bei dem der Process Scheduler immer regelmäßig auf den Prozessor zugreift, egal ob die Mega1337-Quake-Engine mit direktem Hardwarezugriff da gerade in einer Endlosschleife hängt oder nicht. Oder ob du es Windows NT 6.0 (Vista) nun zugestehst oder nicht, aber solange die Hardware bei Vista aufwärts stabil läuft, führt ein Grafiktreiberabsturz nicht zu einer Kernel-Panic - bei allen NTs bis einschließlich XP hingegen schon. Das sind Beispiele für sehr wohl mehr Absturzsicherheit durch mehr Komplexität.
 
Ich habe den IE11 bis vor ca. 1 1/2 Jahren gerne benutzt und der Abschied fiel schwer, aber seit dem Microsoft angefangen hat den IE massiv zu sabotieren und auch Webseiten die Unterstützung eingestellt haben, bin ich auf Chrome umgestiegen. Er ist ein guter Ersatz und mit dem Design bin ich sehr zufrieden. Schade um den IE.

Da Microsoft offenbar Spaß daran hat Produkte einzustampfen und die Nutzer im Regen stehen zu lassen werde ich soweit möglich auf MS-Software verzichten und sie vermeiden. Den billigen Edge werde ich nicht nutzen. Nichts als eine billige Chrome Kopie, das Teil.
 
Zurück
Oben