News Internetdienste verärgern Telekom und Vodafone

Creeed schrieb:
Ich gewinne immer mehr den Eindruck dass viele nicht die Abläufe hinter dem Browser kennen. Sonst würde so einige abgrundtief ###### Kommentare nicht kommen. Auch würden die Autovergleiche, ohne die der durchschnittliche Deutsche anscheinend nicht kann, dann mal wegbleiben.

Wie schon von mehreren zurecht gesagt ihr zahlt für euren Internetzugang und auch Google zahlt für den Zugang seiner Rechenzentren zum Internet. Aber das Internet ist nicht homogen, ihr zahlt zum Beispiel nur den Zugang zum Netz eures Providers. Wenn ihr in ein Netz eines anderen Providers surft muss euer Provider eigentlich den anfallenden Traffic zahlen. ...
Bis hierhin hast du weitestgehend Recht.

Creeed schrieb:
Ier Provider hat also mehr Traffic zum Empfänger zu schaufeln als er zurückschippen kann. Darum kann ich verstehen dass die Provider gerade ziemlich angepisst sind.
Und hier fehlt eine wichtige Information: Bisher haben die großen Anbieter (Youtube, Netflix, andere CDNs) ein direktes Peering mit den ISPs gemacht. Also eine Leitung direkt vom Youtube-Rechenzentrum in Deutschland zum ISP. So muss keiner einen Dritten bezahlen, wenn die Daten hier vorhanden sind, die Endnutzer bekommen ihre Videos schneller und alle können zufrieden sein. Oder man könnte sich am DE-CIX anschließen, wie alle anderen Provider. Da zahlt man pro Port, nicht pro Volumen.

Beidem verweigert sich die Telekom. Warum? Weil sie gerne mit ihrer staatlich gegebenen Marktposition Geld machen möchte. Gemeinschaftliche Knoten sind Konkurrenz, denn am Besten sollten alle anderen die Telekom für das Peering mit ihr bezahlen. Immerhin ist sie größter Netzbetreiber und hat eine Menge Kunden, die keine andere Wahl haben.

Zunächst hat man es versucht, indem man sich dem Peering einfach verweigert. So mussten die Youtube-Daten unvorteilhafte Wege nehmen, viele Telekom-Kunden klagten über Aussetzer in Videos. Ich unterstelle einfach mal, dass man hoffte, die Benutzer würden sich bei Youtube beschweren oder es nicht mehr nutzen, so kann man Google unter Druck setzen. Zum Glück hat das nicht funktioniert.

Der nächste Schritt war dann die geplante DSL-Drosselung mit dem Angebot an Inhalteanbieter, die Besucher (gegen Bares natürlich) von der Drosselung freikaufen zu können. Lief auch nicht so wie geplant.

Da also die Erpressung nicht richtig funktioniert wird jetzt versucht, über die Politik den großen Inhalteanbietern in die Taschen zu greifen. Dazu ist jedes Thema Recht: Deutschlandnetz, Breitbandausbau etc.

Das ganze ist nicht mehr wie ein übles Theater, um sich an fremden Gewinnen zu bereichern. Denn es fest steht:
1. Die Kosten für Traffic sind verschwindend gering, selbst wenn er um die halbe Welt geht
2. Mit dem Breitbandausbau hat das ganze rein gar nichts zu tun. Vom Kunden zum ISP ist ja zumindest bei DSL die Bandbreite fest, ob sie genutzt wird oder nicht
3. Die ISPs gehen doch selber davon aus, dass ihre Kunden wesentlich mehr herunter- als hochladen, deswegen ja auch die asymmetrische Bandbreite. Wenn das doch ach so teuer ist, warum steckt das nicht schon seit Jahren in den Preisen drin? Antwort: Tut es doch, siehe 1.


Creeed schrieb:
Die Infrastruktur in Deutschland ist mies, keine Frage. Das Telefonnetz bei uns hier ist aus dem Jahre 1936 und seitdem nur bei der Technik erneuert worden, die Leitungen sind immer noch die alten. Wir wollen aber Top Infrastruktur, weil wir Youtube oder Netflix in 4k sehen wollen. Nur kosten darf es nichts. Die Netze wie wir sie kennen stoßen bald an ihre Grenzen und damit meine ich nicht die Infrastruktur der Telekom. Es werden immer mehr Daten verschickt, stellenweise ohne Sinn und Verstand, nur weil es hip ist.

Unsinn. Es ist doch gerade die Infrastruktur zum Endkunden, die veraltet ist. Und auf der kostet der Traffic Null Komma Nix.

Kapazitäten sind mehr als ausreichend vorhanden. Der DE-CIX ist in Spitzenzeiten nicht mal zur Hälfte ausgelastet.
 
An Creeed:


Nach deiner "Logik" müssten wir alle also EXTRA noch Geld an alle Internet Betreiber Seiten wie z.b. YouTube, Facebook oder z.b. WIKIPÄDIA bezahlen, weil die "arme" Telekom und Vodafone so wenig Gewinn erwirtschaften.

Das ist doch total der falsche Denkansatz von dir und einigen anderen hier:

01. Kunde bezahlt JEDES MONAT einen Betrag X an Telekom und Co.

02. Damit können die ISP wirtschaften und Gewinne einfahren.

03. Schaffen sie es nicht, machen sie etwas falsch, aber sicher nicht ihre KUNDEN! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessante Idee, aber grundsätzlich halte ich das für groben Unfug. Sollen BMW, Audi, VW, Opel etc. jetzt plötzlich am Straßenbau beteiligt werden? Denn ohne mehr und bessere Straßen ließen sich deren Autos auch nicht sinnvoll bewegen, oder?
 
M-X schrieb:
Dir ist aber bewusst das Google für die Anschluss der Server ans netz genauso wie jeder Endkunde Geld bezahlt? Die bezahlen gutes Geld dafür ihre Server synchron zu halten.

Hi. Darauf hatte mich Madman schon angesprochen. Ihr habt natürlich recht.
Außerdem wird für die Synchronisation wohl nicht das Netz der deutschen ISP benutzt. ;-)
Bleibt aber immer noch der Transitverkehr. Siehe auch der Kommentar von PhilAd.

DvP schrieb:
Sehr interessante Idee, aber grundsätzlich halte ich das für groben Unfug. Sollen BMW, Audi, VW, Opel etc. jetzt plötzlich am Straßenbau beteiligt werden? Denn ohne mehr und bessere Straßen ließen sich deren Autos auch nicht sinnvoll bewegen, oder?
Im Prinzip zahlen die KfZ-Hersteller für die Nutzung einer Art Infrastruktur (CO² Strafsteuer).
Für die Straßen zahlen sie nicht, wäre aber u. U. eine Überlegung, wenn man bedenkt wie schwer manche PKW in den letzten Jahren geworden sind und wie viele Straßen verbreitert werden, weil die heutigen Autos, oft breiter als 2 Meter mit Spiegeln, zu fett geworden sind.

Wobei ich der Meinung bin, dass die ganzen Auto- und Straßenvergleiche irgendwo hinken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus meiner Sicht sind das nur Kostensenkungsmaßnahmen um die Gewinne gleich zu halten.In den Großstädten konnten die Provider recht Kostengünstig den Internetausbau vorantreiben, da hier mehrere Kunden gebündelt waren und die großen Kostenpositionen durch die vielen Kunden verteilt werden konnten. Nun werden Sie aber gefordert auch nicht so besiedelte Gebiete zu den gleichen Kostensätzen je Kunden anzubieten und somit fällt der Gewinn mager aus. Die leute in den nicht so ausgebauten Gebieten verbrauchen kein Volumen, da sie schlichtweg durch die schlecht Anbindung es nicht nutzen können. Der "Verbrauch" in den Großstädten wird auch nicht mehr so viel größer da die Struktur bereits da ist. Die wollen sich halt nur Quersubventionieren lassen. Wie einige schon sagen, wenn ich mir als Firma die Leitung mieten muss um meine Daten zum Kunden zu bringen, werde ich irgendwann eine Kostenanalyse machen um zu prüfen ob ein eigenes Netz nicht doch besser ist.
 
Soll ich lachen oder weinen? Drehen die jetzt völlig am Rad? Und als nächstes wollen die Anteilig Gebühren bei Ebay Auktionen und PayPal Überweisungen? Und danach virtuelle Briefmarken beim Email Versand? Wofür zahlen die Kunden Grundgebühren? Wenn sie damit nicht wirtschaften können machen die was verkehrt.
 
Die Argumenation ist blanker Unsinn.
Sie könnten schlicht und ergreifend ihre Datentarife anpassen - die ja ohnehin teilweise recht gesalzen sind.
Wenn Facebook Datenverkehr in großen Mengen verursacht, muss man große Datenpakete zubuchen - und bezahlen.
Wenn Facebook keine großen Datenmengen verursacht, muss auch kein großere Betrag in den Ausbau investiert werden.
Warum soll Facebook für seine Benutzer zahlen?
 
ichmich2000 schrieb:
Und hier fehlt eine wichtige Information: Bisher haben die großen Anbieter (Youtube, Netflix, andere CDNs) ein direktes Peering mit den ISPs gemacht. Also eine Leitung direkt vom Youtube-Rechenzentrum in Deutschland zum ISP. So muss keiner einen Dritten bezahlen, wenn die Daten hier vorhanden sind, die Endnutzer bekommen ihre Videos schneller und alle können zufrieden sein. Oder man könnte sich am DE-CIX anschließen, wie alle anderen Provider. Da zahlt man pro Port, nicht pro Volumen. [...]

Danke für den Hinweis, ist ganz an mir vorbei gegangen.

ichmich2000 schrieb:
Unsinn. Es ist doch gerade die Infrastruktur zum Endkunden, die veraltet ist. Und auf der kostet der Traffic Null Komma Nix.

Das wollte ich ja sagen, das Telefonnetz selbst, also Letzte Meile in Kupfer ist hier von 1936. Das dürfte in vielen Städten nicht anders sein. Wirklicher Ausbau wurde nur in Ballungsgebieten gemacht. Das Netz zu den HVT und auch die Technik dort sind hingegen weit moderner.

Was die Kapazitäten angeht, es gab vor längerer Zeit hier einen Bericht über südkoreanische Provider. Die machen einen massiven Stress wegen Smart TVs. Es gab ein Problem weil sich Samsung weigerte an den Gesprächen teil zu nehmen. Südkorea ist nun kein Land wo die Infrastruktur des Internet im Bereich der Buschtrommel oder des Dosentelefons ist. Darauf spielte meine Äußerung mit dem sinnlosen Traffic ohne Ziel und Plan an.

JohnVienna schrieb:
An Creeed:


Nach deiner "Logik" müssten wir alle also EXTRA noch Geld an alle Internet Betreiber Seiten wie z.b. YouTube, Facebook oder z.b. WIKIPÄDIA bezahlen, weil die "arme" Telekom und Vodafone so wenig Gewinn erwirtschaften.
[...]

Ich hab auch nie geschrieben dass die Kunden etwas falsch machen. Nur dürfen die Kunden nicht immer davon ausgehen dass bei sie die verlangte Mehrleistung umsonst bekommen. Das Problem liegt darin dass immer mehr über das Internet gemacht wird. Sei es Videostreaming oder andere Dienste die große Mengen Traffic verursachen. Dafür waren die Netze nie geplant. Wenn man heute liest dass man Filme in 4k fast ausschließlich streamen will oder die nächste Generation Spielkonsolen eigentlich auch nur noch das Spiel gestreamt darstellen soll dann muss man sich fragen wie man die Kapazitäten bereitstellen will.

Wenn ich wirklich wie von einigen angedacht 1 Gb/s mit FTTH, FTTB oder FTTD flächendeckend realisieren will wird selbst die Hardware von DE-CIX in Frankfurt irgendwann an ihre Grenzen stoßen. Von den Kosten für den Ausbau ganz zu schweigen. Einen hundsgewöhnlichen DSLAM irgendwo in die Landschaft zu setzen kostet nun mal rund 50.000 € wenn ich mich recht erinnere. Die müssen auch wieder eingenommen werden. Die Gewinne der Telekom sind zweitrangig, da die Gewinne mit denen der Ausbau finanziert wird aus dem DSL Geschäft und eventuell aus der Festnetztelefonie kommt. Letztere ist aber auf dem Rückzug. Irgendwer muss das finanzieren und bezahlen tut nun mal immer der Kunde.
 
News Meldung:
Die Content-Anbieter wollen an den Milliarden Gewinnen beteiligt werden. Sie argumentieren, dass die Dienstleister (ISPs) nur deshalb hohe Gewinne erzielen, weil die Content-Anbieter für die notwendigen Inhalte sorgen. Ohne die entsprechenden Inhalte gäbe es nur sehr wenig zu transportieren, so ihr Einwand.

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Telekom
Die ca. 60 Mrd. Euro Umsatz und der daraus resultierenden Gewinn von knapp 1 Mrd. Euro (2013) sind eindeutig zu wenig.

Auf Seiten der Kunden versucht man die "Gewinnmaximierung" in dem man versucht Flatrates mit hohen Geschwindigkeiten an den Mann (Frau) zu bringen, indem man hervorhebt welche tollen Möglichkeiten im Internet sich daraus ergeben und gleichzeitig wird versucht mit Sternchen* beim Überschreiten eines monatliches Datenvolumens zu drosseln. Deshalb mein Aufruf: Unterstütze deinen ISP und buche den teuersten Tarif ohne dabei mehr als 699 MB im Monat zu verbrauchen. Der Dank der Aktionäre ist dir sicher.

Zudem sollten die Service Provider die Software Anbieter zur Kasse beten, denn mit ihren ständigen Updates fallen ingesamt immense Datenmengen an. Microsoft (Adobe, Apple, Google ...) sollte beispielsweise einen Pauschaltarif bezahlen und das Datenvolumen der Updates wird nicht dem Kunden angerechnet und wer ein anderes OS, Programm einsetzt ist selbst schuld.
Insgesamt würden die großen internationalen Konzerne von solch einer Regelung doch auch profitieren. Hilft es ihnen doch die Zugangsbariren für "Neulinge" und deren Markteintritt zu erhöhen.

Vodafone (Deutschland):
Der Gesamtumsatz stieg leicht um ein Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Und mit einem operativen Gewinn (Ebitda) von 3,4 Milliarden Euro steuert die deutsche Tochter mehr als jede andere Landesgesellschaft zum Wohlergehen von Vodafone bei. Die Gewinnmarge beträgt 34,8 Prozent und liegt damit weit über den von Konzernchef Vittorio Colao verkündeten Vodafone-Durchschnitt von 29,9 Prozent. Und Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum vollbrachte sogar das Kunststück, mit rund vier Millionen Mobilfunkkunden weniger als die Deutsche Telekom den Erzrivalen beim Mobilfunkumsatz zu überholen.

Ab in die Billiglohnländer

Kaum noch nachvollziehbar sind aber für viele Vodafone-Mitarbeiter die Pläne der deutschen Geschäftsführung, die operativen Kosten in den kommenden Monaten noch stärker zu kappen. Schulte-Bockum will offenbar im laufenden Geschäftsjahr trotz der tollen Marge noch mehr Milliarden an die Londoner Konzernzentrale überweisen – und diskutiert gerade mit den Sozialpartnern die Auflage weiterer Sparprogramme. Dabei spielt die Verlagerung in Billiglohnländer eine wichtige Rolle. Teile der Informationstechnologie wandern nach Indien, Teile des Mobilfunknetzes werden bereits von Rumänien aus überwacht und die ersten Callcenter-Dienste für deutsche Kunden werden bereits in Ägypten erbracht. In diesen Ländern ist Vodafone mit eigenen Tochtergesellschaften aktiv, die ihre Kostenvorteile stärker als in der Vergangenheit dem gesamten Konzern anbieten und diese Aufgaben nun auch übertragen bekommen.

http://www.wiwo.de/unternehmen/it/jahresbilanz-vodafone-spart-bis-zum-umfallen/8233196.html

Mein Mitleid haben die beiden. :heul:
 
JohnVienna schrieb:
An Creeed:


Nach deiner "Logik" müssten wir alle also EXTRA noch Geld an alle Internet Betreiber Seiten wie z.b. YouTube, Facebook oder z.b. WIKIPÄDIA bezahlen, weil die "arme" Telekom und Vodafone so wenig Gewinn erwirtschaften.

Das ist doch total der falsche Denkansatz von dir und einigen anderen hier:

01. Kunde bezahlt JEDES MONAT einen Betrag X an Telekom und Co.

02. Damit können die ISP wirtschaften und Gewinne einfahren.

03. Schaffen sie es nicht, machen sie etwas falsch, aber sicher nicht ihre KUNDEN! :)

Ich bin deiner Meinung, besser hätte es man nicht argumentieren können.

Gruß.
 
Sollen BMW, Audi, VW, Opel etc. jetzt plötzlich am Straßenbau beteiligt werden?
Schlechtes Beispiel, die LKW Maut wurde eingeführt um die Schäden auf den Autobahnen durch zb. Spurrillen aufzufangen.

Keine leichtes Thema. Einerseits schwimmen FB und Google im Geld, andererseits hat die T-Com auch nicht wenig. Die wollen nur noch mehr. Hauptschuld trägt meiner Meinung nach die Privatisierung der Netze. Bei einem staatlichen Netze schätze ich mal hätten wir jetzt alle min. 6000er DSL, vielleicht nicht so weit rauf auf 100.000 - 200.000 in den Städten. Aber der Durchschnitt wäre viel höher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kasmopaya schrieb:
Schlechtes Beispiel, die LKW Maut wurde eingeführt um die Schäden auf den Autobahnen durch zb. Spurrillen aufzufangen.

Na ja LKWs machen die Straßen aber auch um den Faktor 40 oder so schneller kaput als ein PKW. Dazu kommt die Maut wird nicht vom Hersteller bezahlt sondern von Eigentümer der LKW bzw. von der Spedition.
 
Ja bitte.... eine schnellere Leitung und wo alles was mit facebook zu tun hat durch den Provider blockiert wird... ein Traum :D:D:D
 
Daran erkennt man das Straßen, Strom, Wasser, Telekomunikation und ähnliche Grundversorgungsinfrastruktur in Staatshand gehören und nicht von Kapitalisten kontrolliert werden sollten.
 
Ganz schön gemein. Die Erdöl-Industrie schaufelt das dicke Geld mit dem Treibstoff und die armen Autobauer machen sich gegenseitig kaputt und bekommen nichts ab...

Vodafone und Telekom werden ja auch vom Konsumenten bezahlt, dass sie Bandbreite schalten. Ist ja fast wie Kabelnetzbetreiber, die neben dem Kunden auch vom Öffentlichen Fernsehen bezahlt werden sollen. Hat ja aber auch nicht geklappt, da die Nein gesagt haben und TV ohne Öffentliche ist (für den gehobenen Geschmack) wie Internet ohne Google, Facebook & Co.
 
Das könnte man prinzipiell ganz einfach lösen, die Frage ist halt, ob das erlaubt ist: Der Provider bietet einen Internetzugang an, schreibt aber in seine AGBs, das große Internet-Angebote wie z.B. Youtube / Facebook usw. nicht darin eingeschlossen sind. Für eine geringe Gebühr zusätzlich im Monat, können die aber frei geschaltet werden. Z.B. 1 Euro oder so. Die meisten Kunden werden das buchen, die bezahlen also dafür extra. Die die das nicht brauchen, zahlen etwas weniger.

Natürlich darf das nicht ausufern und es gibt dann 500 verschiedene Pakete ... alternativ könnten die Provider die Bandbreiten intensivsten Dienste in ein Extra Paket zusammenfassen, welche nur aufrufbar sind, wenn der Kunde extra dafür bezahlt. Problem dabei könnte sein, das ein Provider DPI einsetzen muss um heraus zu finden, ob das ein Kunde nicht umgeht irgendwie.
 
Locutus2002 schrieb:
Sehr krude Logik. Nicht die Anbieter verursachen den Traffic, sondern die Nutzer dieser Anbieter. Denn ohne die Nutzer gäbe es sie nicht und sie würde nicht diesen enormen Traffic haben. Daher wäre es völlig richtig, die Nutzer entsprechend bandbreitenintensiver Dienste stärker zur Kasse zu bitten, wenn überhaupt.

Nur weiß mittlerweile jeder halbwegs informierte hier, dass Traffic mit wenigen Cents pro Terrabyte die Telekom nicht wirklich etwas kostet und der Traffic nicht so enorm ist, wie die Telekom in der Öffentlichkeit glauben machen will. Im Gegenteil, Netzknoten wie DE-CIX langweilen sich regelrecht.
Die News hast du gelesen oder?
Die Unternehmen verdienen durch ihr Geschäftsmodell viel Geld, wovon die ISP keinen Cent sehen, ohne das Internet gäbe es Google&Co gar nicht, bzw. die dementsprechenden Dienste wie Youtube usw.
Dass letztendlich der User den Traffic verursacht ist logisch, gäbe es diesen Dienst aber nicht, oder generell keine Videoportale, gäbe es somit auch keinen Traffic.

Die Unternehmen leisten also auch ihren Anteil, und worüber werden die Daten denn transportiert?
Lass mal raten, achso ja, über die Leitungen der ISP, welch ein Wunder :)
Google&Co verdienen sich eine goldene Nase, die ISP schauen in die Röhre, die zahlen keinen Cent für die Nutzung.

Meinst du, dass die Masse in der heutigen Zeit bereit ist mehr für den Internetanschluss zu zahlen?
Heute wollen es doch alle billig haben, also werden die Nutzer genauso wenig bereit sein mehr zu zahlen.

Der Traffic wird aber eher steigen als zurück gehen, die Nutzer wollen auch nicht mehr zahlen, also muss eine Lösung gefunden werden.

Das DE-CIX muss ja auch dementsprechend ausgebaut sein, da der Großteil des deutschen Datenverkehrs nun mal über diese Knotenpunkt wandert, dazu ein kleinerer Anteil der Daten von Gesamteuropa.

Es geht eher um Knotenpunkte der Städte, oder den Verteilern, wie oft liest man von Bandbreitenauslastungen.
50.000k Kabelinternet ist gebucht, zu Stoßzeiten sind es dann aber vielleicht nur noch 30.000k.
Ich selbst war betroffen als ich noch Kunde bei UM gewesen bin.
Anstatt 32.000k hatte ich dann bestenfalls noch 11.000k, oder ich flog komplett raus, wo es meist 30-45 Minuten dauerte, bis wieder eine Verbindung zum Netz aufgebaut werden konnte.

Daher kann ich die Verärgerung der ISP schon verstehen, die Leitungen werden zum Geld machen benutzt, die ISP sehen aber keinen Cent.
Um die Kosten des Traffic geht es ja auch gar nicht, es geht um den Ausbau der Infrastruktur, das sind die Kosten die letztendlich ja im wahrsten Sinne des Wortes den Bärenanteil ausmachen.

So viel zur Logik :)
 
Sie finden immer wieder irgendwelche Gründe die Netze nicht auszubauen und Deutschland noch weiter zum Entwicklungsland verkommen zu lassen. Man braucht es nur umzudrehen, ohne Google/Youtube und Ahnlichen gäbe es keine Nachfrage nach großen Bandbreiten, sprich die Telekom könnte keine teureren Tarife verkaufen.
 
Locutus2002 schrieb:
Sehr krude Logik. Nicht die Anbieter verursachen den Traffic, sondern die Nutzer dieser Anbieter. Denn ohne die Nutzer gäbe es sie nicht und sie würde nicht diesen enormen Traffic haben. Daher wäre es völlig richtig, die Nutzer entsprechend bandbreitenintensiver Dienste stärker zur Kasse zu bitten, wenn überhaupt.

M.E. komplett falsch ...
Werde Dir erst einmal klar was denn unter "Nutzen" zu verstehen ist.

Hier wird ein monetär schwer zu bewertende persönlicher/emotionaler/sozialer (was auch immer) Nutzen eines Endkunden mit dem monetär sehr einfach festzustellenden Nutzen von Firmen gleichgestellt.

Und ich wage es die Behauptung aufzustellen, dass der der finanzielle Nutzen der Firmen dem der Endkunden bei Weitem überwiegt. Folglich muss sich der Beitrag zu den Investitionskosten bzw. der Unterhaltungskosten auch an eben diesem Nutzen Ungleichgewicht orientieren.

Es wird wohl keiner daran glauben, dass Facebook/Youtube nutzen würden, wenn das Ganze auf einmal 50 EUR im Monat kostet.
Wer freiwillig 40 EUR je Datensatz bezahlt kann auch ganz locker den Netzausbau (und damit seinen Vertriebsweg) bezahlen.
Alles Andere würde zu Ungunsten anderer geschehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Überraschung ist es wohl kaum, dass gerade die Telekom auch hier ganz vorne mit dabei ist, wenn es um das liebe Geld geht.

- Andere Netz-Anbieter müssen viel Geld bezahlen, um sich mit der Telekom zu verbinden (die Telekom betreibt ja ihr eigenes Ding, anstatt in Frankfurt mit dabei zu sein. Vgl. hier).

- Kunden wollen sie mehr für die Datenvolumen abnehmen, die man mit Video-Diensten im Internet spielend erreicht.

- Also klar, bei wem könnte man noch was holen... bingo! Bei den erfolgreichen Anbietern von Diensten, die das Internet nutzen!
 
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