News Internetdienste verärgern Telekom und Vodafone

Eine Tüte Mitleid für die Herren von der Telekom ...

Ich verstehe schon die Argumentation dahinter. Nur haben auch die Telekommunikationsanbieter was davon: Wer würde denn teure VDSL-, LTE- oder FTTH-Verträge abschließen, wenn es kein Youtube, Netflix, Dropbox, Watchever und all die Datenintensiven Services gibt? Dann nutzen wir alle unsere DSL3000-Verträge von Anno 2004 für 10 €/Monat und gut ist. Und Telekom und Vodafone sind nun auch nicht dafür bekannt, wenig Gewinn zu machen. Während Facebook 2013 nur 523 Millionen Dollar Gewinn gemacht hat, sind es der Telekom 4,93 Mrd. Euro und bei Vodafone 4,7 Mrd. Pfund.

Der Anspruch, etwas vom Kuchen ab haben zu wollen, ist völlig falsch. Es ist gar nicht ihr Kuchen! Der Anbieter von Straßen darf auch nichts von einem erfolgreichen Speditionsunternehmen haben wollen. Zumal diese Ausbaukosten ja auch zum Großteil von Steuergeldern, also dem Kunden/Volk bezahlt werden.

Vielleicht sollten die Herren mal über folgende Alternative nachdenken: Wie enteignen sie, da Internet mittlerweile zur System-kritischen Infrastruktur gehört und damit nicht in die Hände von Privatunternehmen. Wie wäre es damit, Herr Höttges?
 
Man könnte es gut anhand von Zügen erklären... Das ist so wie als würde die Deutsche Bahn von der Stadt Stuttgart Geld verlangen nur weil jetzt immer mehr Leute nach Stuttgart fahren wollen. Das würde die Deutsche Bahn auch niemals durchsetzen können. Das einzigste was die DB machen kann ist die Preise anzupassen für die Leute die das Netz der Bahn nutzen wollen.

Ich schließe mich vielen Vorrednern an was das Thema betrifft, die Telekom will einfach nur ein stückchen vom Kuchen abhaben mehr ist das nicht, und jetzt versuchen sie einfach durch Panikmache das der Traffic nicht ausreicht die Politik nachgiebig zu stimmen... finde es eine Frechheit... Griegen einfach den Hals nicht voll...
 
Und vergesst nicht auch bei der Pornoindustrie vorbei zu schauen. 30% des Traffics geht immerhin auf deren Kosten. Andererseits hört sich das so ja viel besser an.
Ich finde diese News viel zu lustig, denn sie führt die immer freier werdende Marktwirtschaft mal wieder am Nasenring durch die Manege. Überall wird privatisiert, nur um zu merken, dass private Anbieter gar nicht den gewünschten Erfolg bringen.
Unter den Telekommunikationsanbietern herrscht enormer Wettbewerb. In der Internetwelt gilt dagegen: „The winner takes it all.“
Wie dieses Zitat wundervoll zeigt, hätte die Telekom gerne wieder ein "The winner takes it all", immerhin wird dies ja als Wunschzustand beschrieben, also ein staatlich gesichertes Monopol. Natürlich möchte sie dabei aber privat bleiben, ist ja klar. Sobald es bei einem Unternehmen nicht so läuft wie gewünscht wird stets nach staatlicher Hilfe gerufen, in welcher Form auch immer, aber sobald ein Unternehmen gut wirtschaftet ist alles, was der Staat machen könnte böse und absolut ungewünscht.
 
dgschrei schrieb:
Doch sie leisten ihren Beitrag. Indem sie die (für geschäftliche Anschlüsse horrenden) Gebühren für ihren Anschluss und Traffic bezahlen. Was die Telekom hier treibt ist total lächerlich. Sie werden bereits sowohl von Anbietern als auch von den Nutzern dieser Dienste bezahlt.

Was die Telekom jetzt verlangt ist analog dazu wenn DHL nun von Amazon verlangen würde, dass sie zu einem gewissen Prozentsatz an dem Gewinn aus dem Kindle Geschäft beteiligt werden wollen, weil ohne ihre Lieferleistung ja der Kunde nie den Kindle bekommen hätte und Laster teuer sind.

Eine schwachsinnigere und offensichtlich gierigere Argumentation gibts es einfach nicht. Die Bundesregierung soll die Provider endlich per Gesetz zu Investitionsvolumen im Breitbandausbau (allen voran die Telekom) verdonnern damit diese Lügenmärchen aufhören. Die Telekom macht jedes Jahr 12 Milliarden


Haben Sie denn auch belege für ihre Behauptungen? Wie hoch sind denn diese horrenden Gebühren, die die Telekom z.B. von Youtube verlangt?
 
ich würde nun sehr gerne etwas polemisches schreiben, das meine frustration über deren frechheit und aroganz ausdrückt aber lassen wir das mal.

halten wir fest:

die isp`s, welche wir kunden und der staat zur bereitstellung, wartung und den ausbau der leitungen bereits bezahlen, wollen auch noch für den inhalt, die daten an sich bezahlt werden?

soweit verstehe ich das also richtig?

wir haben in deutschland ordentliche überkapazitäten bei den backbones, knoten und co, die mal abgesehen von freitag abend meist nur gelangweilt rum`ideln und die staubfilter füllen, das was fehlt ist eine schnelle anbindung für alle zu den punkten.

resümee:

ik könnt so kotzen ... die sollen den job der isp`s wieder in die staatshand geben, viel schlechter kann es der auch nicht machen. es geht wirklich nur um den maximalen gewinn, nicht um die anbindung der deutschen und somit die soziale verpflichtung der isp`s welche sie vom staat aufgetragen bekommen haben, durch der auflösung des post monopols.
 
Madman1209 schrieb:
Das geschieht in der Regel über speziell dafür verlegte und bezahlte Darkfiber-Leitungen. Die sind schon vergütet. Oder meinst du wirklich, dass bei YouTube in der IT einer an der FritzBox sitzt und darüber mit einem konventionellen DSL Anschluss Backups auf die Standorte verteilt?
Ja da gebe ich dir recht. Da hab ich den Gedanken bzw. "firmeninternen Verkehr" nicht zu Ende gebracht.
Mal abgesehen davon, dass die Replikation wohl auch in den USA laufen wird - wie sieht's da eigentlich aus? Gibt es da solche Ambitionen seitens der ISP oder vertragen sich da alle schön?

Und es bleibt immer noch der Transitverkehr.
Klar, wird dafür nicht die Leitung zu uns nach Hause benutzt, aber auch das Core- und Transitnetz will "erweitert" werden und auch WDM ist nicht umsonst und erst recht nicht unendlich erweiterbar. Ergo müssen da auch mal neue Kabel gelegt werden. Von neuer Technik in den Betriebsgebäuden reden wir dabei ja noch gar nicht.

Madman1209 schrieb:
Richtig, als Nutzer schon! Aber nicht als Autohersteller! Das ist der springende Punkt! Telekom und Vodafone wollen nciht mehr Geld von den Nutzern (uns als Endverbrauchern) sondern von den Autoherstellern (z.B. Google). Und das geht so nicht!
Das ist aktuell so, ja. Heißt aber nicht, dass es der Weisheit letzter Schluss ist. Manche Hersteller bauen immer fettere Autos, was nicht sein muss, und zahlen keinen Cent für die Straßen, wenn diese z. B. verbreitert werden müssen.
Abgesehen davon zahlen die Hersteller von PKWs ggf. eine Strafsteuer für ihren "Flottenverbauch" - also für Umweltverschmutzung. Ist ja auch ne Art "Infrastruktur". Ist also nicht ganz abwegig, oder?
 
dgschrei schrieb:
Was die Telekom jetzt verlangt ist analog dazu wenn DHL nun von Amazon verlangen würde, dass sie zu einem gewissen Prozentsatz an dem Gewinn aus dem Kindle Geschäft beteiligt werden wollen, weil ohne ihre Lieferleistung ja der Kunde nie den Kindle bekommen hätte und Laster teuer sind.

Wenn DHL jedes Mal die Daten vor die Haustür bringen müsste, würde Amazon wohl auch dafür bezahlen müssen. Wann immer die DHL in Anspruch genommen wird, zahlst du dafür. Nur nutzt du ja die DHL nicht mehr, nachdem der Kindle ausgeliefert wurde. Kurzum: Schlechtes Beispiel.

dgschrei schrieb:
Die Telekom macht jedes Jahr 12 Milliarden € [...] Gewinn auf dem deutschen Markt.

Bitte nicht mischen, sondern differenziert betrachten. Wenn ich als Kleidungsanbieter 13 Mrd € Gewinn mit Jacken und 1 Mrd € Verlust mit Hosen mache, habe ich unterm Strich auch 12 Mrd € Gewinn. Gleichwohl mag es sinnvoll sein, nur Jacken anzubieten und auf Hosen zu verzichten. Kurzum: Was der Telekom-Konzern verdient, ist nicht so sehr relevant, wie das was z.B. die Telekom-Sparte DSL verdient. Wenn diese Sparte nicht mehr rentabel ist (diverse Wechselwirkungen inbegriffen), dann nehme ich das Geld und investiere es dort, wo die Rendite profitabler erscheint - z.B. durch Investitionen in ausländischen Märkten. Oder ich investiere in ein gänzlich anderes Produkt (trete z.B. selbst als Anbieter von diversen Internet-Angeboten auf).
Übrigens: Ich hoffe doch ganz stark, dass wir hier wirklich von Gewinn reden und nicht von EBITDA oder OIBDA? Weil sonst hätte ich mir die Mühe gänzlich sparen können.

M-X schrieb:
Komische Logik, will mein Stromanbieter jetzt auch Geld von meinem Backofen Hersteller haben weil der soviel Strom braucht? Der Kunde zahlt die Leitung und nutzt diese, wenn die Anbieter damit zu wenig Geld machen müssen sie die Preise anziehen.

Eine Stromflatrate ist auch nicht üblich. Wenn du mehr Strom nutzt, dann zahlst du auch mehr. Vergleichbares hätten wir nur, wenn die Telekom per MB bei dir abrechnen würde (und dann würden die sich wohl auch nicht mehr aufregen).

Locutus2002 schrieb:
Sehr krude Logik. Nicht die Anbieter verursachen den Traffic, sondern die Nutzer dieser Anbieter.

Stimmt auch nicht ganz. Beispiel Youtube in den Anfägen: Die Seite aufgerufen, das komplette Video wurde innerhalb von Sekunden heruntergeladen (dank sehr schneller Anbindung). Dabei wusste ich noch gar nicht, ob dies das richtige Video war, welches ich suchte. Eine Logik auf Seiten der Anbieter hätte meine schnelle Anbindung erkennen und nur einen Teil des Videos herunterladen können. Der Rest wird erst bei erkennbarem Bedarf nachgeladen. Zudem: Das erneute Ansehen eines Videoclips war mit dem erneuten herunterladen der Daten verbunden.
In beiden Fällen sehe ich den Anbieter als Verursacher des Traffics, da man das Ganze auch effizienter gestalten hätte können. Es bestanden und bestehen also durchaus auch auf Seiten der Anbieter Möglichkeiten Datenverkehr zu reduzieren.


Dass der Ausbau in Deutschland nicht gerade günstig ist, dürfte wohl erwiesen sein, wenn man sich die ganzen Studien zum Ausbau ansieht. Daran kann aber die Telekom nichts ändern. Könnte die günstiger ausbauen, würden sie das auch tun. Da liegt das Problem vor allem auf staatlicher Seite.
Dass der Traffic ansich nicht viel Kosten verursachen soll ist auch so eine Sache: Wenn ich 1Mrd € für den Ausbau auf den Tisch knalle, dann erwarte ich auch eine gewisse Rendite. Selbst wenn mich der Traffic gar nichts kostet, ändert dies nichts daran (allerdings wird hier auch oft das Problem übersehen, dass eine Leitung nur eine gewisse Kapazität hat und bei Auslastung eine neue verlegt werden muss - das sind Zusatzkosten, die durch hohen Traffic verursacht werden). Ansonsten kann ich das Geld gleich zur Bank bringen und dort irgendwo investieren lassen. Bzw: Meist haben die Unternehmen Schulden und haben die Mrd gar nicht, sondern müssen sie sich von der Bank leihen und wie jeder andere auch dafür Zinsen zahlen. Wenn die Rendite nicht höher ist als die Zinsen, dann wird das Ganze witzlos.
Dass als ISP im Bereich DSL nicht sonderlich viel verdient sein kann, zeigt sich daran, dass die Zahl der alternativen Anbieter doch stark beschränkt ist. Es ist ja nicht so wie im Mobilfunkmarkt, dass nur wenige dank Lizenzen einen echten Zugang zum Markt haben. Jeder kann als ISP auftreten und es gibt genug Firmen mit Geld.
Dass hier generell irgendwo der Wurm drinnenhängt, zeigt sich auch daran, dass z.B. im Mobilfunk-Bereich weniger mit Flatrates um sich geworfen wird. Trotz immer schnellerer Anschlüsse, neuer Frequenzen und Technologien hat sich das verfügbare Datenvolumen in den Standardverträgen nur mäßig weiterentwickelt. Offensichtlich will man sich hier nicht dasselbe Problem schaffen, wie man es im Festnetz-Bereich hat.

Ob nun ein Unternehmen wie die Telekom genug Geld mit DSL verdient oder nicht, weiß ich nicht. Aber bei so manchem Beispiel sollte man sich mal überlegen, ob es denn auch wirklich das Problem der ISP widerspiegelt. Auch ein geistreiches "Selbst Schuld" löst das Problem nicht, da ein Unternehmen schlussendlich einfach woanders investiert und die Auswirkungen dieses Problems der Bürger ausbaden darf. Ganz toll!
Insgesamt stellt sich die Frage, ob Internet überhaupt noch von großen Unternehmen angeboten werden sollte oder ob es nicht sinnvoller wäre, den Markt zu zersplittern und diese Aufgabe regionalen Anbietern zu überlassen. Dies würde bedeuten von staatlicher Seite her Vereine zu fördern, welche diese Aufgabe wahrnehmen möchten. Dann könnte auch die Frage des Ausbaus direkter von den Betroffenen entschieden werden. Zudem: Keiner würde für die Telekom mit einem kleien Bagger anrücken und einen Graben ziehen - für den eigenen Verein schon eher. Damit würde man auch das Probem der Kosten für den Ausbau besser in den Griff kriegen. Zudem können dann die Regionen selbst entscheiden, welche Internetlösung für sie am Besten ist.
 
Ich hab die Diskussion eben mal überfolgen, und finde sie recht Interessant, vor allem der Vergleich mit dem Straßennetz:

Ich denke, dass das tazächlich als guter vergleich her hält. Jedes Speditionsunternehmen zahl Geld dafür, das es die Autobahn nutzen darf (Autobahnmout), trozdem wir Konsumenten der Waren durch unsere Steuern den Straßenausbau eigetnlich finanzieren. Da anscheindend niemand höhere Steuern möchte (49% der DT für CDU), muss halt, um die Straßen auszubauen, ein anderer Weg gesucht werden das zu finanziern.

Ähnlich ist es wohl mit dem Netz. Die Telekom und co verdienen ihr Geld durch die Tariefe beim Endkunden. Google und Co werden von anderen an das Netz angebunden, also kann die Telekom dadurch nix verdienen. Da sich die Preise beim Endkunden aber nicht erhöhen lassen, ohne Kunden zu verliegen, suchen sie nach anderen Methoden um ihre Netze auszubauen.

Das gefährliche ist dabei eigentlich das einige Dienste bevorzugt behandelt werden können, so wie es bei der Telekom und Sontify der Fall ist. Das verhindert nähmlich den Wettbewerb. Ein Konkurent von Spontify hat es jetzt extrem schwer Telekom Kunden für sich zu gewinnen.

Hier sehe ich vor allem eine Gefahr. Ein System, das nach verbrauchter Bandbreite abkassiert ist eigetnlich ok, solange alle halbwegs gleich behandelt werden, und dadurch keine Monopole verfestigt werden.

Viele Grüße

Jesaa
 
Diablokiller999 schrieb:
Demnächst wollen wohl DHL,Hermes oder UPS auch noch Geld aus jedem Bereich abzwacken,schließlich stellen sie auch die Grundlage für viele Dienstleistungen. Wenn sie auch Geld mit Videostreaming oder social media machen wollen,sollen sie n Portal auf machen und nicht meckern das man ihre Leitungen nutzt,aber DHL beschwert sich ja auch darüber, dass man Pakete mit ihnen verschickt...

Das tun sie ja heute schon und genau das wollen die Telekom Unternehmen ebenfalls.
Bei einem paketversand zahlst du je nach Abmessungen und Gewicht, in der Telekom Branche zahlst immer das selbe ob du jetzt nen Brief verschickst (z.b. mail usw) oder ob du Sperrgut (z.b. HD Streams) verschickst . Genau darum geht es ihnen ja.
Und entsprechende Angebote (sollen halt ein Portal aufmachen) dürfen sie ja nicht bringen aufgrund der Regulierungsbehörden.
 
Ich denke, am Ende zahlt es doch der Nutzer - egal wie! Das tut er heute doch sowieso schon. Ich fürchte nur, wenn FB & Co. für den Traffic nochmal extra zahlen müssen, gibts entweder mehr Werbung oder die Dienste werden kostenpflichtig. Wie wurde so schön gesagt - es geht hier ums Geschäft und die Provider haben ihre Gebühren erst angehoben. Mir wäre ein System der gerechten Verteilung zu Gunsten des Verbrauchers natürlich am liebsten.

Da ich aber der Meinung bin, daß das so nicht geht, bin ich dafür den Status Quo aufrecht zu erhalten. Man sollte eher die Anbieter ( Facebook, Google & Co. ) gesetzlich dazu verpflichten, die Einnahmen aus Werbung in den generierten Ländern abzuführen. Dann haben wir ( mehr oder weniger ) wieder etwas davon!
 
ms. schrieb:
Demnächst jammern sie "die bösen Handy-Tarif-Discounter wie Lidl mobile, Aldi Talk und Co. nehmen uns die Kunden weg"
Würde mich nicht wundern.
Wieso sollte man für eine Leistung X auch wo anders einfach das doppelte zahlen? Nur weil die SIM so schön Magenta ist? :-D
Die Telekom ist wirklich ein ganz großer Jammerhaufen, und dabei verdienen die mehr als üppig.
Zum Glück sieht die Telekom von mir keinen Cent mehr (nichtmal über die TAL), dank Unitymedia.
 
Ich gewinne immer mehr den Eindruck dass viele nicht die Abläufe hinter dem Browser kennen. Sonst würde so einige abgrundtief ###### Kommentare nicht kommen. Auch würden die Autovergleiche, ohne die der durchschnittliche Deutsche anscheinend nicht kann, dann mal wegbleiben.

Wie schon von mehreren zurecht gesagt ihr zahlt für euren Internetzugang und auch Google zahlt für den Zugang seiner Rechenzentren zum Internet. Aber das Internet ist nicht homogen, ihr zahlt zum Beispiel nur den Zugang zum Netz eures Providers. Wenn ihr in ein Netz eines anderen Providers surft muss euer Provider eigentlich den anfallenden Traffic zahlen. Ein Datenpacket von Youtube, ich bleibe jetzt mal im Bereich Google, kann über 7 oder 8 Netzbetreiber kommen. Jeder möchte für den Transport entlohnt werden. Darum gibt es sogenannte Pearingabkommen. Man transportiert die Daten von fremden Providern im eigenen Netz wenn der fremde Provider die eigenen Daten in seinem Netz auch kostenlos transportiert. Dazu kommen noch Kosten wenn man an die Netze einen Level höher will, also Überseeleitungen. Das grundlegende Problem ist nun dass der Provider von Google Unmengen an Knete einnimmt und Massen an Traffic in die ganze Welt leitet. Nur diese Massen kommen nie wieder zurück über das Pearing. Die Telekom schickt von mir aus nur 5% (ACHTUNG, fiktive Zahl) des eingehenden Traffics wieder zurück ans Ausgangsnetz in dem Google beheimatet ist.

Der Provider hat also mehr Traffic zum Empfänger zu schaufeln als er zurückschippen kann. Darum kann ich verstehen dass die Provider gerade ziemlich angepisst sind. Die Infrastruktur in Deutschland ist mies, keine Frage. Das Telefonnetz bei uns hier ist aus dem Jahre 1936 und seitdem nur bei der Technik erneuert worden, die Leitungen sind immer noch die alten. Wir wollen aber Top Infrastruktur, weil wir Youtube oder Netflix in 4k sehen wollen. Nur kosten darf es nichts. Die Netze wie wir sie kennen stoßen bald an ihre Grenzen und damit meine ich nicht die Infrastruktur der Telekom. Es werden immer mehr Daten verschickt, stellenweise ohne Sinn und Verstand, nur weil es hip ist.
 
Hi,

@terraconz

Bei einem paketversand zahlst du je nach Abmessungen und Gewicht, in der Telekom Branche zahlst immer das selbe ob du jetzt nen Brief verschickst (z.b. mail usw) oder ob du Sperrgut (z.b. HD Streams) verschickst .

Der Vergleich hinkt. Es ist eher so, dass ich immer den Sperrgut Tarif zahle, und zwar unabhängig davon, ob ich überhaupt etwas verschicke oder nicht. Ich kann auch nicht mehr verschicken als eben möglich ist, wenn ich das aber mache kann ich ab dem 10 Paket nur noch Telegramme verschicken und keine echten Briefe mehr. Das ist schon ein bisschen anders in meinen Augen.

Wenn ich eine (z.B.) DHL Flat hätte, bei der ich 10 Pakete pro Tag verschicken kann dann kann ich das machen, 10 Pakete, jeden Tag, wie ich will. Nutze ich aber meinen Telekommunikations-Tarif genau so voll aus werde ich nach 5 Tagen gedrosselt und kann eben nur noch Telegramme und Notizen verschicken. Das ist die Realität.

VG,
Mad
 
Oh Gottchen, die armen armen Telekomiker wieder. Ja mein Beileid wirklich :)
 
*lach. Wieder nur eine neue Ausrede, um in "unrentablen" Gebieten weiterhin in der Relation teure ISDN / DSL lite Flatrates anbieten zu können...

Eine 16.000er oder max. 50.000er Leitung reicht doch mehr als aus! Statt immer schneller zuw erden - was eh nur in Großstädten dann wirklich umgesetzt wird - lieber breiter Ausbau bei einem normalen Speed.

Aber um Ausreden warum irgendwas nicht umsetzbar ist, waren Telefonunternehmen noch nie verlegen.
 
Also alle die am Netzausbau interessiert sind sollten dafür auch Zahlen so einfach. Wir als User sind am schnellen Internet interessiert also zahlen wir an den Provider. Der Provider ist an gefüllten und großen Kapazitäten interessiert weil es dann wenig kostet. Und FB und Google sind ebenso daran interessiert weil sie ja iher Dienste mit hoher Geschwindigkeit anbieten wollen. Jeder sollte Zahlen und der Staat sollte das auch unterstützen und nicht die Förderungen kürzen siehe Große Koalition.

Und alle, die die Telekom haten sollten sich überlegen wo ihr Netz herkommt und wer es Supportet und wartet. Und ach ja die Telekom bietet nicht nur Festnetz DSL an sondern hat auch noch andere Sparten die mit unter wesentlich rentabler sind als die DSL Sparte daher die großen Gewinne stammen.
Ich finds gut das ihr alle von der Telekom zu anderen Providern geht mehr Platz für mich.

Nebenbei Netzneutralität und so. Mir ist egal bei einer 50k Leitung ob FB dann 0,003ms schneller durchgeleitet wird oder nicht. Das Problem ist erstmal ne 50k Leitung zu bekommen.
 
Moment, Youtube nutzt doch aber nicht das Carrier Netz der Telekom, welche ja garkein Deutschlandweites Netz haben?

Die sind doch per Carrier angebunden an irgendwelche Knoten, von dort aus bekommt die Telekom dann die Daten die in ihr Endkundennetz gehen.
Soll die Telekom sich doch bei den Carriern beschweren, dass sie soviele Daten bekommen. Vielleicht geben die Carrier ja pro MB einen Cent, die können dann ja die zusätzlichen Ausgaben von Youtube etc. verlangen.

:freak:


Aber im Ernst, das Beispiel mit dem Stromanbieter war gut gewählt.
Youtube stellt einen Dienst dar, den der Endkunde nutzen kann wenn er will.
Ein Backofen stellt ein Gerät dar, das der Endkunde nutzen kann wenn er will.

Für Youtube braucht der Endkunde eine Internetleitung
Für den Backofen äquivalent eine Stromleitung
 
Transit und Peering Verträge auf dessen Basis das eBGP konfiguriert wird, sind so alt wie das Internet? Ich verstehe nicht wo hier viele das Problem darin sehen?
Es ist nunmal so, dass Anbieter wie Google, Facebook, Akamai und co. so mächtig geworden sind als Content-Deliverer, dass sie in Positionen rücken, wo sie kein Geld mehr abdrücken wollen (ist zumindest mein Eindruck).
Mögliches Bsp: Der Kunde will YT in 4K flüssig sehen. Google sagt zum ISP: Entweder gibts den Upload kostenlos oder die Kunden rennen euch weg, weil es ein anderer (noch) flüssig hinbekommt. Um zusätzlich hier den Druck zu erhöhen zertifiziert Google nun mitlerweile ISP's ob sie in der Lage sind, den Content in gewünschter Qualität darzustellen. Es scheint also zu funktioniert, dass ISP's sowohl von Content-Anbietern als auch von Endkunden gezwungen werden die Netze auszubauen und sowohl Kunden Flats mit immer höheren Bandbreiten und gleichzeitig sinkenden laufenden Kosten als auch Content Anbieter für den Upload nichts zahlen möchten.
Hier denken sich ISPs keine neuen Geschäftsmodelle aus ... sie werden den alten beraubt und andere Bereichern sich auch noch an ihnen und erpresst sie mit solchen Zertifikaten wie es Google macht.

Das Bsp. Netflix als Bruch für die Netzneutralität zu sehen ist auch unfug. Netflix ist an Cogan angebunden. Von dort werden alle weiteren angebunden. Nun sind dort Flaschenhälse entstanden. Um dem entgegen zu wirken und weil anscheinend Cogan oder ein Partner nicht wollte (Politik zwischen Tier 1-3 Carriern über dessen Statuserhalt), musste nun Netflix zusätzlich Transit/Peering Verträge mit den direkt betroffenen ISP's abschließen um ihre Kunden zu erreichen.
Natürlich fängt man gerne an rummzuspinnen, weil es auch einen großen Kabelanbieter getroffen hat, dass dieser anfängt zu drosseln. Ich möchte dies aus meiner persönlichen Sicht auch nicht gänzlich ausschließen, aber alles andere erscheint mir erstmal logischer und sollte aufgrund der Unschuldsvermutung auch erstmal so gesehen werden, bis das Gegenteil bewiesen wurde, denn offensichtlich ist es nicht, auch wenn Medien wie Netzpolitik dies gerne sofort so darstellen ohne je irgendeinen Beweis dafür geliefert zu haben. Auf irgendeine Weise Konkurrent zu sein ist höchstens ein Indiz.
 
Zuletzt bearbeitet:
also:

ich als Mieter eines Tarifes zahle für die Unkosten, die durch dessen Nutzung entstehen, eine Miete/ein Entgeld - wie auch immer. Der Tarifanbieter möchte nun ein zweites Mal abkassieren für die durch mich abgegoltenen Inhalte. Sollte es hierzulande dazu kommen, verlange ich eine Kürzung meines Entgeldes auf NULL und einen gänzlich kostenfreien weltweiten Internetzugang.
 
Nanatzaya schrieb:
Zweitens: Ich glaube nicht, dass die Nutzer die einzigen sind, die das Netz belasten. Wie viele Daten schieben Google und Konsorten zur internen Kommunikation und zur Datenreplikation (Youtube hat sicher mehr als einen Server, wie werden die synchron gehalten?) etc. hin und her? Der Anteil wird bestimmt auch nicht unerheblich sein.

Dir ist aber bewusst das Google für die Anschluss der Server ans netz genauso wie jeder Endkunde Geld bezahlt? Die bezahlen gutes Geld dafür ihre Server synchron zu halten.
 
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