Alliyah
Lt. Commander
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Tharamur schrieb:Aber reizen würde mich das schon, auch mal andere Marken und Einmess-Systeme zu testen. Einfach um auch mal raus zu hören, wie da die klanglichen Unterschiede sind. Gibt ja auch einige, die zwischen Marantz und Denon deutliche Unterschiede raushören, obwohl die ja eigentlich aus dem selben Hause sind.
Ja, selbe Dachgesellschaft, aber zwei unterschiedliche Produktionslinien bzw. Häuser.
Ich bin persönlich der Meinung, dass es keinen Verstärkerklang gibt, sondern Verstärker in der ersten Linie verstärken. Sprich, im Stereo-Modus ohne Einstellungen bzw. im PureDirect bzw. PureAudio Modus sollte es zwischen Verstärkern KEINE Unterschiede geben. Wenn doch, dann würde ich mir mal Gedanken machen, warum jetzt der AVR nicht nur verstärkt, sondern auch den Klang verändert ;-)
Mit den ganzen Einstellungen bzw. Einmesssystemen ist der Klang _natürlich_ anders, einfach weil die unterschiedlich arbeiten und unterstschiedlich stark verfärben. Denn jede Korrektur bedeutet auch gleichzeitig eine Verfärbung. Und genau das möchte man verhindern.
Es gibt drei wichtige Punkte, die den Klang beeinflussen:
1.) Aufstellung der Lautsprecher + Hörplatz
2.) Raumakustik
3.) Lautsprecher an sich
Wichtigstes Ziel ist es somit, seine Lautsprecher soweit es geht optimal aufzustellen und für eine sinnvolle Raumakustik zu sorgen. Ersteres geht teilweise noch, wobei bei vielen es schon Probleme bei der Aufstellung der Rears gibt. Die Raumakustik ist aber oft eher schwer in Wohnzimmern zu verwirklichen.
Und da greift nun das Einmesssystem ein. Zum einen stellt es nicht optimale gleiche Entfernungen harmonisch zueinander (sprich, unterschiedliche Entfernungen werden durch unterschiedliche Delays und Pegeln ausgeglichen), dazu kommen noch einige Raumakustikfaktoren, die durch einen veränderten Frequenzgang ausgeglichen werden (bzw. versucht wird, dies so auszugleichen).
Das YPAO System von Yamaha arbeitet, wie FooFighter schon sagte, eher sanfter und vorallem im tieferen Bereich. Sprich, es verändert die LS nicht zu sehr, der Charakter wird beibehalten. Darüberhinaus erlaubt es tiefgreifende Einstellungsmöglichkeiten.
Das Audyssey, welches von verschiedenen Marken lizensiert wird wie z.B. Denon und Marantz, arbeitet da wesentlich agressiver. Sogar im Hochtonbereich greift es ein, was ich persönlich für unschön halte, da man sich ja bewußt Lautsprecher mit Charakteristika aussucht und nicht möchte, dass diese dann zum Mainstream hin verbogen werden. Audyssey stellt auch die Rear LS ein paar dB stärker ein, dadurch wirkt der Surroundeffekt von hinten spontan besser, bei längerer Beobachtung nervt es aber, da zu laut und unnatürlich (meine Meinung). Aber man kann bei anderen Systemen wie YPAO oder das von Pioneer auch selbst die Rears im Pegel anheben.
Dazu kommt das Problem bei Audyssey, dass es kaum Einstellungen zu lässt. Diese sind erst mit dem ProSet, was sehr sehr teuer ist, möglich. Audyssey ist ein extrem geschlossenes System. Es hat den Vorteil, mit wenigen Klicks den Anfänger zu einem guten Ergebnis zu führen. Sobald man sich aber mehr mit der Materie beschäftigen will oder bestimmte Ansprüche hat, limitiert es.