Belerad
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hotzenplot schrieb:wenn ich schon das wort klauen lese, wird mir ganz schlecht
klauen, unerlaubte Vervielfältigung, unerlaubte Verbreitung, Erschleichung von Leistungen sind unterschiedliche dinge
die Hersteller müssen wirklich arme Schweine sein, denn da ja ihre spiele geklaut werden, haben sie ja keine spiele mehr im besitz, das sie verkaufen können ^^
SimSon schrieb:Was wird den bei einem Download geklaut? Besitzt der Hersteller dann auf einmal eine Kopie weniger?
hotzenplot schrieb:aber das alles hat rein garnix mit klauen zutun!
spielt man nun ohne die Lizenz ( gecrackte games ), dann ist es kein Diebstahl, sondern man erschleicht sich Leistungen
ist ein himmelweiter unterschied
auch von wegen einnahmen wurden gestohlen zieht erst wenn man diese raubmordkopiererei im gewerblichen maße betreibt.
und Diebstahl von geistigen Eigentum, würde erst ziehen wenn der downloader, das game als sein eigenes werk ausgibt
Deine und SimSons Aussage bezog sich darauf, dass es kein "klauen ist, weil man dem Hersteller ja nichts weg nimmt. Darauf habe ich mit zwei Beispielen geantwortet, die sicherlich auch dir geläufig sind, bei denen man niemanden etwas wegnimmt, was in der deutschen Sprache aber trotzdem als Klauen, Diebstahl oder Stehlen bezeichnet wird. Diese Begriffe bezeichnen im Deutschen seit je her nicht nur, jemanden etwas wegzunehmen, sondern auch, sich unerlaubt Besitz von etwas zu verschaffen. Wenn ich ein Betriebsgeheimnis, oder Schlachtpläne oder Programmcode stehle, ist dies auch noch im ursprünglichen Besitz und ich muss dies nicht als mein Werke ausgeben um davon zu profitieren. Mit solchen Beispielen kann man in der deutschen Sprache noch beinahe endlos weiter machen.
Wenn man aber rein von der juristischen Bedeutung des Wortes ausgeht, hast du Recht. Rein juristisch betrachtet, ist das vervielfältigen geschützter Werke kein Diebstahl. Jedoch kann ich mich nicht daran erinnern eine Aussage im juristischen Sinne getätigt zu haben.
hotzenplot schrieb:im digitalen Zeitalter erwirbt man beim kauf nicht das spiel selber, das man , so wie früher , sagen kann das spiel hat den Besitzer gewechselt. nein heutzutage erwirbt man beim kauf lediglich die Lizenz , das man das game spielen kann.
Du hast weder im digitalen Zeitalter, noch davor, jemals ein gekauftes Spiel selbst besessen. Das Gleiche gilt auch bei Musik CDs, Schallplatten oder Büchern. Wenn man diese Produkte kauft, besitzt man die "Hardware", also das, was man anfassen kann, was im Gegensatz zum digitalen Konterpart auch dem Erschöpfungsgrundsatz unterliegt. Die "Software", also was in diesen Büchern steht, was auf der Schallplatte ist etc. pp. gehört dir nicht und gehörte dir auch nie. Bei digitalen Produkten, fällt diese "Hardware" nun weg und man hat nur noch die "Software", also eine Nutzungslizenz.
Pizza-König schrieb:Diese unreflektierte Hörigkeit gegenüber Gesetzen macht mir Angst.
Wobei man hier ja sogar noch einen drauf setzt:
Wer also ein leichtes Vergehen begeht (auf das maximal Geldstrafe stünde ... wenn überhaupt), soll also eingekerkert werden. Illegal ist illegal. Jeder, der irgendwas illegales tut, muss sofort eingesperrt werden.
So verfahren wir in zukunft am besten auch mit Leuten, die falschparken oder gar ihre Rundfunkgebühr nicht bezahlen wollen.
Probier's doch mal mit ein wenig Rationalität anstelle dieser Polemik.
Also erstens hab ich nicht gesagt, dass Leute die Spiele illegal kopieren in den Knast sollen, sondern dass Leute, die kein funktionierendes Moralverständnis haben, sich eine solche Auszeit nehmen sollten und auch dies war salopp ausgedrückt.
Zweitens:
UhrG $106 Unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke
(1) Wer in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ohne Einwilligung des Berechtigten ein Werk oder eine Bearbeitung oder Umgestaltung eines Werkes vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergibt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
Erzwingungshaft ist dir wahrscheinlich kein Begriff, oder? Da du hier mit Strafzetteln kommst.
https://www.bussgeldkatalog.org/erzwingungshaft/
oder weil ich es hier auch öfter gelesen habe, Schwarzfahren
https://www.kujus-strafverteidigung.de/blog/wegen-schwarzfahren-ins-gefaengnis/
https://dejure.org/gesetze/StGB/265a.html
§ 265a
Erschleichen von Leistungen
(1) Wer die Leistung eines Automaten oder eines öffentlichen Zwecken dienenden Telekommunikationsnetzes, die Beförderung durch ein Verkehrsmittel oder den Zutritt zu einer Veranstaltung oder einer Einrichtung in der Absicht erschleicht, das Entgelt nicht zu entrichten, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist.
(2) Der Versuch ist strafbar.
Da ich in der Softwareindustrie tätig bin, hat dies nichts mit "Hörigkeit gegenüber Gesetzen" zu tun, sondern eher mit dem Vertreten meiner Interessen. Ich krieg einen Hals, wenn ich da zwei drei Jahre an einem Projekt sitze und mir dann durchlesen darf, dass es moralisch ok ist, das Ergebnis dieser Arbeit zu nutzen, ohne mich als Hersteller dafür bezahlen zu müssen. Da sind wir wieder bei vor 40 Jahren, bei "An open Letter to Hobbyists"
Now I ask you--does a musician have the right to collect the royalty on the sale of his records or does a writer have the right to collect the royalty on the sale of his books? Are people who copy software any different than those who copy records and books?
Why is this? As the majority of hobbyists must be aware, most of you steal your software. Hardware must be paid for, but software is something to share. Who cares if the people who worked on it get paid?
Pizza-König schrieb:Ist heute irgendwie Gegenteil-Tag, oder so?
Wenn man also konsequent keine Spiele mit einem entsprechenden Kopierschutz kauft, motiviert das Hersteller dazu, noch einen drauf zu setzen. Sehr logisch.
Hab ich das geschrieben, nein! Ich wiederhole mich: "Wenn einen der Kopierschutz zu wider ist, nicht kaufen, nicht laden, nicht spielen, sondern ignorieren. ". Hast du es nicht geschafft weiter zu lesen, oder weiter zu zitieren?
Pizza-König schrieb:Dafür hätte ich dann doch ganz gerne mal einen Beweis. Gibt ja genug Leute, die das Gegenteil behaupten.
Auch gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit der Online-Aktivierung, bei man wohl ständig online sein musste, statt nur einmalig beim ersten Mal zocken.
Ich muss gar nichts beweisen, weil ich mich nicht dafür rechtfertigen muss, Spiele zu kopieren. Wie wäre es denn mal mit einem Beweis dafür, dass Denuvo Leistung kostet. Die einzige "offiziell" Seite die einen solchen Test gemacht hat, war Game-Debate, aber auch mit unterschiedlichen Grafikkarten Treibern und Release Version von DOOM gegen neue Version wo unzählige Patches dazwischen waren. Die von mir angesprochenen 5% CPU Leistung wurden in einem CB Artikel mal erwähnt.
Das es mal Bugs gibt, oder der Hersteller Denuvo schlecht integriert, hab ich doch niemals abgestritten.
RedDeathKill schrieb:Also dann bitte ich dich mir 5% deines Gehaltes zu geben, wenn du so argumentierst. Ich kann dir auch einen zusätzlichen Motor im Auto einbauen, welcher dir keine Leistung bringt und 5% mehr Sprit verbraucht. Wieso muss man denn so argumentieren? Es geht hier auch um das Prinzip, möchtest du ein zusätzliches Programm, welches dir nichts bringt auf deinen Rechner haben? Ich frage mich wieso man überhaupt einen doppelten Schutz braucht? Steam reicht doch aus? Bei Ubisoft ist es sogar in vielen Fällen Steam + Uplay + Denuvo, da merkt man schon einen gewissen Einbruch. Bedenke auch, dass viele noch 4 Kerne haben.
Will ich Denuvo haben, nein. Ich würde gerne in einer Welt leben, in der so etwas wie Denuvo nicht nötig ist, mit rosa Blümchen überall, wo Rinder ihre Steaks freiwillig rausrücken und Strom ohne jegliche Emissionen produziert wird. Leider leben wir nicht in einer solchen Welt.
Und wenn einem das stört, hat man immer noch die freie Auswahl dieses Produkt nicht zu nutzen. Genauso kann man wählen ob man Vegan lebt oder nicht (ich nicht), ob man ein Elektro Auto kauft oder nicht, oder ob man anstatt der Billigmilch vom Aldi, vielleicht doch die Milch direkt beim Bauern kauft.
Warum Denuvo einen weiteren Kopierschutz benötigt ist ganz simpel, Denuvo funktioniert ohne bestehenden DRM nicht, da Denuvo kein DRM ist, sondern ein Anti Tamper.
RedDeathKill schrieb:Jetzt alles auf Raubkopierer zu schieben, wie du meinst, ist genauso Quark. Heutzutage ist es den Spiele-Firmen relativ egal geworden, es geht eher in Richtung Kundenbindung. Jeder hat eine Plattform, dazu wurde der Gebrauchtmark am PC komplett vernichtet, welcher wohl der größte Grund dafür war. Aber die meisten Hersteller interessieren sich nicht mehr wirklich für Cracks. Dieses Thema interessiert eher die Filmindustrie, ich möchte aber nicht sagen, dass es völlig außer acht gelassen wird.
Dennoch ist es ganz schön traurig, dass man sich sowas gefallen lässt und die Personen, welche es nicht gefällt einfach "herunterstempelt".
Doch, ich schiebe es komplett auf die Raubkopierer und das ist imho nicht Quark. Würden wir in einer so blumigen Welt leben, wo niemand stehlen würde, würde es auch keinen Kopierschutz benötigen. Hier gibt es auch keine "Henne oder Ei" Diskussion, weil es ja belegt ist, dass illegale Kopien vor den ersten Kopierschutzmaßnahmen da waren und die Hersteller darauf reagiert haben.
Übrigens waren es nicht die Hersteller die den Gebrauchtmarkt kaputt gemacht haben, sondern Kunden wie ich. Ich habe mir die Orange Box gekauft, Steam installiert (damals noch mit Zähneknirschen mit meinem 56k Modem), aber mich sehr schnell an die Plattform gewöhnt und immer mehr und mehr Spiele dort gekauft. Warum? Weil es bequemer ist, es geht schneller, ich hab die Spiele überall zur Verfügung, es ist Umweltfreundlicher etc. pp. Das ich Spiele anschließend nicht verkaufen konnte, war im Grunde nur ein einziger Nachteil der dagegen stand. Zu dem Zeitpunkt hatte man als Spieler mit StarForce oder SecuRom sowieso ganz andere Probleme.
Und so wie ich waren viele, auch fast alle in meinem Bekanntenkreis. Steam bot einfach so viele Vorteile, dass es nur in ganz wenigen Ausnahmefällen (Oblivion Collectors Edition, Test Drive Unlimited Steelbook und WoW) einen Grund für mich gab, zum nächsten Media Markt oder Saturn zu fahren, was bei mir auch immer über 25km waren. Diese Zeit möchte ich auch nicht zurück haben, so nostalgisch es auch wäre. Vor dem eigentlichen Spielen erst mal die Big Box zu kaufen, dann während der Installation oder/und der Bahnfahrt gemütlich das Handbuch lesen und zu studieren, um zu wissen welche Klasse man den spielt und mehr Informationen über die Spielewelt zu sammeln. War eine tolle Zeit, aber heute gefällt mir ein Spiel, ich klick kaufen, lad es mir in ein paar Minuten herunter und kann spielen, während mir das Spiel spielend alles erzählt, über was ich bescheid wissen muss.
Solange es digitale Produkte gibt, die sich ohne Verlust vervielfältigen lassen, wird es keinen Gebrauchtmarkt geben, da der Erschöpfungsgrundsatz nicht gegeben ist. Möchte man also Spiele wieder gebraucht verkaufen können, auch in digitaler Form, sollte man eher für einen guten und funktionierenden Kopierschutz beten, als gegen jeglichen Kopierschutz zu demonstrieren.
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