Erst einmal vielen Dank für das ganze Feedback! Sich der Community zu stellen hat ein bisschen etwas vom Einreichen eines Papers, man hofft immer auf gnädige Reviewer
0-8-15 User schrieb:
Fragt doch mal bei Aqua Computer nach, ob sie euch nicht ein paar Cali Temp Sensoren, die nicht mit einem G1/4 Anschluss verklebt wurden, zuschicken können. Dann könntet ihr eurer bisheriges Testsetup 1:1 beibehalten und hättet eine deutlich belastbarere Messung der Raumtemperatur.
Habt ihr das mal exemplarisch überprüft, indem ihr mehr als nur eine Handvoll Datenpunkte pro Kühler aufgezeichnet habt?
Meinen Temperatursensor möchte ich nicht mehr tauschen, bzw. wenn ich ihn jetzt tausche, müsste ich erst einmal messen, wie groß der Offset des aktuellen Sensors ist, um alle vergangenen Messwerte anzugleichen.
Ich interpoliere und versuche nicht, den Daten eine fixe Kurve aufzuzwingen - so gesehen passt der Kurvenverlauf also immer. Im nächsten Test werden alle Kühler in der neuen Form dargestellt; ich bin noch am Überlegen, wie ich die bisherigen Daten damit kombiniere, damit man einfach sieht, wie die neuen Kurven im direkten Vergleich aussehen.
Baal Netbeck schrieb:
Wenn ich mir den 30 minütigen Temperaturverlauf angucke, fällt jedoch auf, dass da eigentlich noch länger gemessen werden müsste....der Verlauf zeigt ja noch eine detulich steigende Tendenz.
[...]
Auf der anderen Seite macht ihr ja auch nicht sonderlich viele Kühlertests....und gerade bei AiO Lösungen werden eure 30min relativ geschönte Ergebnisse bringen.
Das kann ich so nicht bestätigen. Der hier gezeigte Luftkühler braucht tatsächlich recht lange, um sich einzupendeln. Nicht jeder Luftkühler benötigt so viel Zeit und auch AiOs können schneller sein. Hier ein aktuelles Beispiel einer 280er-AiO, die gerade im Testsystem verbaut ist:
Qualla schrieb:
@Baal Netbeck Anhand der Erwärmungskurve kann ziemlich gut die Endtemperatur berechnet werden. Ich hoffe, das wird auch so gemacht
Nein, das wird nicht gemacht. Das aktuelle Protokoll sieht 30 min Aufwärmen und anschließendes Messen vor. Während des anschließenden Messintervalls steigt die Temperatur teilweise noch an (aber um weniger als 1 K), weshalb ich das unter Messungenauigkeiten verbuche.
trane87 schrieb:
Von aktuellen Produkte brauche ich "weniger" ein Test, sondern lieber jedes Jahr ein Rund um Schlag der Tipps/Gehimtipps für verschiedene Kategorien. Top 5 AiO, Low Profile, Topblower, Tower,... so das man einfach jedes Jahr einen Überblick über die guten Produkte hat.
Ein sehr guter Punkt, aber damit fühle ich mich immer nicht allzu wohl. Ein Ranking nach dem besten Produkt setzt voraus, dass ich (nahezu) alle Produkte getestet habe. Zusätzlich sind die Entscheidungen bei Kühlern sehr stark von persönlichen Präferenzen (Design, maximales Kühlvermögen, möglichst leise, möglichst ausgewogen, ...) abhängig, sodass ich zwar in meinen Augen besonders guten Produkten unsere Redaktionsempfehlung verleihe, aber kein allgemeingültiges Ranking erstellen kann. Ich mache mir dazu aber auf jeden Fall noch Gedanken!
ChrFr schrieb:
Eines wäre noch interessant, wie sähen (Konjunktiv) eure Testsysteme für die "großen" Sockel (LGA3647/LGA2066, sTRX4/TR4) aus? Wenn ihr solche Tests regelmäßig(er) machen wollen würdet? (Einfach aus Interesse😉)
Das habe ich für den "kleinen" 32-Kerner der 2. Generation Threadripper gemacht: Einmal für Luftkühler (
Link) und einmal für AiO- sowie Custom-Wasserkühlung (
Link). Regelmäßige Tests sind da leider nicht möglich, denn ich habe in meiner Wohnung nicht den Platz für ein zweites Testsystem - und ich kann Volker auch nicht jede CPU für unbegrenzte Zeit stibitzen, denn er muss mit den Prozessoren ja auch noch Tests machen. Der 2990WX hat den Kühlern auf jeden Fall schon ordentlich eingeheizt - spätestens mit OC kann man Luft- und AiO-Wasserkühlungen zum Aufgeben zwingen.
Duke711 schrieb:
Richtig so testet man auch keine Kühler. Wenn CB es richtig machen möchte, dann wird ein definierter Heiz Mosfet mit einer linearen Wärmeabgabe verwendet und gemessen wird die Temperaturdifferenz zwischen Kühlerbodenmitte und der Lufteintrittstemperatur und die Heizlast, das ergibt dann den Thermalen Widerstand pro W.
Bei einer CPU Test fließt immer der Wärmeübergangswiderstand von Die zum Kühler mit ein, der immer zu einer gewissen Ungenauigkeit führt, selbst wenn man die gleiche CPU verwendet.
Im Prinzip ist die Aussage richtig, nur die rote Kurve in der Grafik wurde falsch interpoliert und ist somit keine Hyperebel, da jede Hyperebel einen Grenzwert hat und nicht stetig linear abfallend ist.
Im Prinzip steckt nicht viel mehr dahiner, dass der Schaldruckpegel proportional mit der Lüfterdrehzahl steigt. Man könnte die X Abzisse auch mit der Lüfterdrehzahl, den Luftmassenstrom oder aber der Strömungsgeschwinigkeit austauschen, der Verlauf bleibt der gleiche.
Ja, wenn ich rein wissenschaftlich arbeiten wollen würde, müsste ich die Tests anders aufziehen. Dazu fehlt mir aber zum einen der Hintergrund (Physik ist bei mir eine Weile her) und zum anderen würde ich damit weit über das Ziel hinausschießen. Letztendlich geht es bei diesen Tests darum, dem Leser zu zeigen, was der Kühler auf einer CPU zu leisten vermag, weshalb ich den Ansatz, direkt auf einer CPU zu testen, bevorzuge.
Was die Interpolation angeht: Sehr gutes Auge! Tatsächlich ist die Funktion, die ich fürs Interpolieren nutze, eine Mischung aus Hyperbel und Gerade (y = a/(x-b)-c*x+d).
Darkscream schrieb:
Werden den Lüftern auch Einlaufzeiten gegönnt?
Das kann ich einfach beantworten: nein. Messungen werden direkt durchgeführt, wobei Schallpegelmessungen immer nach den Temperaturmessungen erfolgen, also liegen da auf jeden Fall einige Stunden Betrieb dazwischen.
noxcivi schrieb:
Bezüglich der WLP wäre es sicherlich eine Alternative, eine sehr dünnflüssige Paste für alle Test zu verwenden. Die haben zwar nicht die beste Leitfähigkeit, sind aber sehr resistent gegen Messuntetschiede durch unterschiedliches Auftragen.
MDomi schrieb:
Schade finde ich, dass die Kühler nicht nochmal alle mit gleicher WLP getestet werden. Dieses Szenario hilft uns Freaks doch viel mehr. Die meisten von uns hier haben da nämlich zwei Kaufentscheidungen.
Daher sind die Tests für die meisten hier weniger bis nicht aussagekräftig.
mapel schrieb:
Sehe ich ähnlich, vor allem da ja auch schon mit Referenz-Lüftern getestet wird. Warum also nicht auch mit Referenz-Paste?
Mit dem Thema Wärmeleitpaste habe ich mich in diesem Test ein wenig auseinandergesetzt (
Link). Mein Fazit daraus war, dass ich keine WLP-Tests machen werde. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Pasten sind gering und die Messungenauigkeiten sorgen für einen absurden Zeitaufwand (z.B. wenigstens 3x Montieren und Messen pro Kühler), wenn man halbwegs belastbare Daten möchte. Um solche Tests in einen sinnvollen Rahmen zu setzen, bräuchte man wirklich eine stabile Laborumgebung, die ich nicht bieten kann. Deswegen lasse ich davon die Finger
Tatsächlich halte ich die Messungen mit Referenzlüftern auch nur für bedingt sinnvoll. Diese Messungen gibt es, weil sie ein Wunsch der Community sind. Die Daten nutzen aber nur den Lesern etwas, die exakt diese Referenzlüfter auf exakt diesem Kühler einsetzen. Alle anderen können mit diesen Kurven schlicht nichts anfangen. Für mich bedeutet das aber bereits annähernd den doppelten Aufwand beim Messen. Alle Messreihen mit einer weiteren Wärmeleitpaste zu wiederholen würde den Aufwand noch einmal verdoppeln - und die Unterschiede zwischen verschiedenen Pasten (sofern es nicht um Flüssigmetall vs. nichtleitend geht) sind wirklich gering.
FUSION5 schrieb:
Das Thema der Raumtemperaturmessung beschäftigt mich auch bei meiner Wasserkühlung. Ich hatte überlegt den Foliensensor mit einem kleinen Kühlkörper zu verbinden, um etwas stabilere Messwerte zu erhalten. Würde das funktionieren oder mache ich dabei einen Denkfehler?
Prinzipiell ja, nur wird der Kühlkörper zum einen träge auf Raumtemperaturänderungen reagieren und zum anderen müsstest du ihn quasi in der Luft ohne Bodenkontakt halten, denn sonst misst du nicht die Temperatur der Raumluft, sondern die des Bodens - welche nicht zwingend mit der Lufttemperatur übereinstimmt.
DeGeorg schrieb:
Erstmal finde ich die Artikel für "wie wird was getestet" sehr interessant.
Ich besitze zwar nicht das richtige Gehäuse und einen 2700x jedoch reizt es mich einen Test nach euren Vorschriften durchzuführen um zu prüfen ob ich vergleichbare Resultate erhalte.
Allerdings fehlen mir dazu angaben zu den eingesetzten Taktraten und Spannungen. Hier wäre auch die Angabe einer Leistungsaufnahme (Gesamtsystem) interessant damit man zumindest die Leistungsklasse einschätzen kann.
Besonders wichtig ist allerdings die Schalldruckmessung. In welcher Entfernung wird diese durchgeführt?
Um den Rahmen des Berichts nicht zu sprengen, habe ich das genaue Messprotokoll nicht noch einmal wiederholt. Die Methodik findest du hier für Luftkühler (
Link) und hier für AiO-Wasserkühlungen (
Link).
Eine Frage an euch: Was haltet ihr von meinem Plan, neben den Kurven zusätzlich ein Balkendiagramm zu zeigen, das das (interpolierte) Kühlvermögen zu einem bestimmten Schalldruckpegel zeigt? Als schnellen Vergleich für Leser, die sich nicht in das Liniendiagramm vertiefen wollen?