Bericht Kühlertest-Methodik: Nur auf den ersten Blick ist Kühlertesten einfach

Taron schrieb:
Wo bzw. mit welcherM Methode werden die Spannungswerte ausgelesen?
Das scheint von der CPU Architektur und von den Mainboards abzuhängen.

Manche Spannungen misst die CPU selbst. Manche misst das Mainboard....und da gibt es leider unterschiedliche Stellen zum messen(unterschiedlicher Abstand zur CPU) und auch teure und günstige Bauteile.

Deshalb passt auch manchmal die Angabe zur Leistungsaufnahme gut, und manchmal sind die Angaben völlig falsch.

Ist ja in der Regel nicht schlimm....wenn das 1,4 oder 1,42V sind ist das normal nicht so wichtig.
 
Baal Netbeck schrieb:
Manche Spannungen misst die CPU selbst. Manche misst das Mainboard....und da gibt es leider unterschiedliche Stellen zum messen(unterschiedlicher Abstand zur CPU) und auch teure und günstige Bauteile.
Ich hätte vermutet, die Werte kommen digital vom Spannungsregler, entweder als Vorgabe oder als realer Messwert.
Dass die CPU misst, ergibt insofern Sinn, da in CPU-Z und anderen Tools die Spannungen unterschiedlich schwanken können (nicht reproduzierbar), je nach Last und Takt.
 
Beitrag schrieb:
In Wärme? Aber ein schlauer User hier im Forum hat erzählt, Prozessoren wandeln elektrische Leistung in Rechenleistung um.
:confused_alt:

Wenn das ironisch gemeint war ... :p

Sonst: Die parasitären Kapazitäten, die die PN-Übergänge der Transistoren darstellen, sind frequenzabhängige Widerstnde, an denen die Verlustleistung entsteht.
 
Erstmal finde ich die Artikel für "wie wird was getestet" sehr interessant.

Ich besitze zwar nicht das richtige Gehäuse und einen 2700x jedoch reizt es mich einen Test nach euren Vorschriften durchzuführen um zu prüfen ob ich vergleichbare Resultate erhalte.

Allerdings fehlen mir dazu angaben zu den eingesetzten Taktraten und Spannungen. Hier wäre auch die Angabe einer Leistungsaufnahme (Gesamtsystem) interessant damit man zumindest die Leistungsklasse einschätzen kann.

Besonders wichtig ist allerdings die Schalldruckmessung. In welcher Entfernung wird diese durchgeführt?
 
Taron schrieb:
Ich hätte vermutet, die Werte kommen digital vom Spannungsregler, entweder als Vorgabe oder als realer Messwert.
Dass die CPU misst, ergibt insofern Sinn, da in CPU-Z und anderen Tools die Spannungen unterschiedlich schwanken können (nicht reproduzierbar), je nach Last und Takt.
Heutige Prozessoren arbeiten intern mit verschiedenen Spannungen, die sie sich teilweise selbst aus der Vcore wandeln. Falls sie diese Spannungen auch regeln, ist es gut möglich, dass sie intern nochmal messen.

Zumindest bei Intel scheint das aber nichts zu sein, was man auch auslesen könnte, sonst würde ich es in HWiNFO sehen. Dort sehe ich aber nur ein paar Offset-Werte und die Package Power.
Die CPU-Spannung "Vcore", die auch in CPU-z angezeigt wird, kommt vom Mainboard. Das macht auch Sinn, denn auf dem befindet sich ja die Spannungsregelung.

Screenshot (2).pngScreenshot (3).png
 
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Taron schrieb:
Ich hätte vermutet, die Werte kommen digital vom Spannungsregler, entweder als Vorgabe oder als realer Messwert.
Dass die CPU misst, ergibt insofern Sinn, da in CPU-Z und anderen Tools die Spannungen unterschiedlich schwanken können (nicht reproduzierbar), je nach Last und Takt.
Ist manchmal auch so.... nur ist das nicht unbedingt nah an der CPU dran...da kann die Spannung bis zur CPU noch um 0,03V oder so droppen.

Und Buildzoid hat sich z.B. bei manchen Board aufgeregt, dass die hochwertige Spannungsmessungen in der Spannungsregelung intergriert haben und dann wird aber eine extra Messtechnik verwendet, die viel umgenauer misst und das ist es, was HWInfo zum auslesen übermittelt wird.

Das muss nicht immer Sinn ergeben. ;)
Wie ich sagte....für uns ist wichtig, dass die Spannung nicht in gefährliche Bereiche geht und dafür reicht es.

Aber wenn man Vergleiche anstellt und der eine sagt er schafft 4,2GHz bei 1,32V und der andere sagt er schafft die bei 1,34V, dann ist das eigentlich nicht zu vergleichen....die Genauigkeit ist nicht so, dass man wirklich sagen kann, wer von beiden real die geringere Spannung im inneren der CPU anliegen hat.
Ergänzung ()

Beitrag schrieb:
Zumindest bei Intel scheint das aber nichts zu sein, was man auch auslesen könnte, sonst würde ich es in HWiNFO sehen.
Bei der Laptop CPU aus dem Dell XMP(i7 8750H) kann HWInfo für jeden Kern eine eigene Spannung auslesen.
Ist vermutlich vom Mainboard abhängig was man zu sehen bekommt.
Edit: vermutlich habe ich mich da an die VID erinnert und nicht an die eigentliche Spannung
 
Zuletzt bearbeitet:
Baal Netbeck schrieb:
Aber wenn man Vergleiche anstellt und der eine sagt er schafft 4,2GHz bei 1,32V und der andere sagt er schafft die bei 1,34V, dann ist das eigentlich nicht zu vergleichen
Höchstens bei gleichen Boards gleicher Rev. und gleichem Microcode/AGESA.
Aber in der Praxis halt kaum umsetzbar...

Baal Netbeck schrieb:
Ist vermutlich vom Mainboard abhängig was man zu sehen bekommt.
Wird jeder CPU-Kern dann mit einer eigenen Spannung von extern (also vom Board) versorgt oder läuft die Spannungserzeugung pro Kern intern ab?
 
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Baal Netbeck schrieb:
Bei der Laptop CPU aus dem Dell XMP(i7 8750H) kann HWInfo für jeden Kern eine eigene Spannung auslesen.
Ist vermutlich vom Mainboard abhängig was man zu sehen bekommt.
Sicher, dass du nicht die VID meinst? Die sehe ich auch, aber das wäre ja keine gemessene Spannung.
Screenshot (4).png
 
Ich lege selbst viel Wert auf Lautstärke und bin mit Lüftern echt durch die Hölle gegangen, daher verstehe ich jeden Kühlerenthusiasten und will das auch gar nicht schlechtreden.

Trotzdem ist es ganz lustig, wie sehr wir uns in die Unterschiede hineinsteigern, wenn zwischen einem besseren Mainstream-Kühler (Mugen o.ä.) und dem absoluten Top-Produkt (z.B. D15, Assassin III) bei den am meisten verwendeten CPUs nur 3-5° K Differenz liegen. Ich wette, dass man die Lautstärkeprobleme vieler User auch einfach per Lüfterkurve in den Griff bekommen hätte, ohne einen besseren Kühler zu kaufen. Was die Board-Hersteller da teilweise anstellen, ist echt nicht schön.

Ryzen 3000 zeigt recht gut, wo im Mainstream die Reise mit kleineren Fertigungsprozessen hingeht. Die 88 W bzw. 142 W Abwärme sind für einen besseren Luftkühler überhaupt kein Problem. Das Problem wird der Übergang zwischen immer kleiner werdenden Dies mit hoher Energiedichte und dem Kühler, nicht der Übergang vom Kühler zur Luft.
 
Taron schrieb:
Wird jeder CPU-Kern dann mit einer eigenen Spannung von extern (also vom Board) versorgt oder läuft die Spannungserzeugung pro Kern intern ab?
Edit: bin mir nicht mehr sicher ob das was hier stand stimmt. ;)

Da passiert heutzutage echt viel unter der Haube. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Baal Netbeck schrieb:
Da passiert heutzutage echt viel unter der Haube. ;)
Was an sich kein Problem wäre, würde es Rohdaten geben. :D

Wobei dies in Bezug auf möglichst reproduzierbare Kühlertests auch eher problematisch sein könnte, solange man mit einem Prozessor unter Praxisanwendungen testen möchte. Ich mein, man kann ja allein durch UEFI- oder Software-Einstellungen gar nicht gewährleisten, dass die Bedingungen (Spannungen, Takt, Nutzung bestimmter Teile des Chips) immer gleich sind...
 
Beitrag schrieb:
Sicher, dass du nicht die VID meinst? Die sehe ich auch, aber das wäre ja keine gemessene Spannung.
Da sagst du was...kann sein, dass ich da VID stand.....ich war davon ausgegangen, dass das nochmal anpassungen waren weil die je nach Kern anders liefen...ein Kern mit 1,8GHz nur 0,69V und ein anderer mit 3,4GHz grob 1V,
Wenn die Kerne unterschiedlich takten war es für mich logisch, dass die Spannung auch anders ist, aber wenn das die VID war, dann lag ich falsch. :(
Ergänzung ()

Taron schrieb:
Ich mein, man kann ja allein durch UEFI- oder Software-Einstellungen gar nicht gewährleisten, dass die Bedingungen (Spannungen, Takt, Nutzung bestimmter Teile des Chips) immer gleich sind...
Man kann es aber zumindest versuchen.

Man kann im Bios z.B. so viel wie möglich auf feste Werte stellen.
Stromsparmechanismen deaktivieren(Idle Messungen sind eh sinnlos).
Die nutzung aller Phasen erzwingen....die Spannungen auf feste Werte setzen....nicht nur CPU sondern auch soc, DRam, Chipsatz, alles was man finden kann.
PStaes deaktivieren und mit festem Takt arbeiten.
spread spectrum deaktivieren.
FSB/BCLK festsetzen.
Das muss man ja auch nur einmal machen und als Profil speichern.....dann z.B. eine Variante mit 1,41V und hohem Takt und eine mit 1,1V und 3GHz wenn man sich von einer Messung mit gesenkter Leistungsaufnahme etwas verspricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Taron schrieb:
Die Frage ist - muss er das?
Wichtig ist hier doch die Wärmeabgabefläche und die Leistung, die an den Kühler abgegeben wird. Je nach zu testendes Szenario könnte man noch Hotspots erzeugen (wie bei einem MCM, durch Anordnung der Hitzequellen am Kühler).
Solange ein Heatspreader auf dem Die aufliegt (was ja die Regel ist), werden etwaige Micro-Hotspots (also Bereiche wo kurzfristig Peaks in der Wärmeentwicklung entstehen) im Silizium sowieso nicht mehr ohne weiteres feststellbar sein.


Kommt immer auf das Gesamtpaket an, würd ich sagen. Die Technik ist immer nur so gut wie der, der sie gebaut hat bzw. die Ergebnisse auswerten muss. Trivial ist das aber so oder so nicht...

Dann hast am Ende aber immer noch das Problem der unterschiedlich geformten Heatspreder bei Intel und AMD
und die unterschiedliche Grösse der Dies und wie die verschiedenen Kühler damit zurecht kommen.

Da dürfte es wohl einfacher sein den Proz direkt zu testen.
 
SavageSkull schrieb:
ich musste auch mal herzhaft lachen, als jemand einen Mini kühler ohne Heatpipes als völlig ausreichend für einen Ryzen empfohlen hatte ohne auch nur einen Blick auf den Takt zu werfen. Letztlich regeln die aktuellen Ryzen auf eine Temperatur und man hat mit einem besseren Kühler mehr Takt, statt niedriger Temperatur. Das hat den Vorteil dass bei schlechter Kühlung/Belüftung nichts überhitzt, allerdingsden Nachteil, dass nicht immer dieselbe Leistung rauskommt.

Ich kann dieses angebliche Verhalten bei meinen Ryzen 3000 Systemen nicht nachvollziehen. Die CPU drosselt bei 95°C und um diesen Wert zu erreichen, ist schon eine extreme Mangelkühlung erforderlich, beispielsweise durch Anhalten des Lüfters auf dem CPU Kühler oder Einstellung der absoluten Minimaldrehzahl ohne Rücksicht auf die Temperatur.
 
cool and silent schrieb:
Ich kann dieses angebliche Verhalten bei meinen Ryzen 3000 Systemen nicht nachvollziehen. Die CPU drosselt bei 95°C
Drosseln bedeutet ja das der Takt unter dem Basistakt fällt. Ein 3700x bewegt sich irgendwo zwischen 3,6 und 4,4ghz und das ist primär von der Temperatur/Kühlung abhängig.
 
@Thomas B.

Danke für den ausführlichen Hintergrundartikel zur Testmethodik. Ich vermisse lediglich einen kleinen Hinweis:

Bei aller Berechtigung, die diese detailierten Leistungstests der Kühler immer noch für HEDT haben, auf der Mainstream-Consumer Schiene ist spätestens seit Ankunft der Ryzen 3000 CPUs das Thema für die meisten User obsolet. Egal ob Mittelklassekühler für 30 Euro oder High-End Luxuskühler für 100 Euro, es kommt immer das Gleiche raus: Wenn man keine individuellen Lüfterkurven einstellt, wird's laut (Ausnahme: BeQuiet). Mit Lüfterkurven erzielen alle Produkte praktisch das gleiche Ergebnis: Flüsterleiser Betrieb, sogar unter Volllast. Kein Einfluss auf die Leistung der CPU. Mal ist die Kerntemperatur ein paar Kelvin höher, mal etwas niedriger.

Die praxisfernen Testbedingungen mit OC-Dauerlastorgien mit Gehäuselüftern die mal voll aufgedreht und mal gestoppt werden, je nachdem was gemessen werden soll, lassen ja bereits erkennen, wie irrelevant die Wahl des Kühlers in der Praxis mittlerweile ist.
Ergänzung ()

SavageSkull schrieb:
Ein 3700x bewegt sich irgendwo zwischen 3,6 und 4,4ghz und das ist primär von der Temperatur/Kühlung abhängig.

Das bezweifle ich. Beim Ryzen 9 kann ich diesen Effekt nicht finden und ich glaube nicht, dass die Ryzen 7 aus der 3000er Serie sich grundsätzlich anders verhalten.
 
Erst einmal vielen Dank für das ganze Feedback! Sich der Community zu stellen hat ein bisschen etwas vom Einreichen eines Papers, man hofft immer auf gnädige Reviewer :D

0-8-15 User schrieb:
Fragt doch mal bei Aqua Computer nach, ob sie euch nicht ein paar Cali Temp Sensoren, die nicht mit einem G1/4 Anschluss verklebt wurden, zuschicken können. Dann könntet ihr eurer bisheriges Testsetup 1:1 beibehalten und hättet eine deutlich belastbarere Messung der Raumtemperatur.
Habt ihr das mal exemplarisch überprüft, indem ihr mehr als nur eine Handvoll Datenpunkte pro Kühler aufgezeichnet habt?

Meinen Temperatursensor möchte ich nicht mehr tauschen, bzw. wenn ich ihn jetzt tausche, müsste ich erst einmal messen, wie groß der Offset des aktuellen Sensors ist, um alle vergangenen Messwerte anzugleichen.
Ich interpoliere und versuche nicht, den Daten eine fixe Kurve aufzuzwingen - so gesehen passt der Kurvenverlauf also immer. Im nächsten Test werden alle Kühler in der neuen Form dargestellt; ich bin noch am Überlegen, wie ich die bisherigen Daten damit kombiniere, damit man einfach sieht, wie die neuen Kurven im direkten Vergleich aussehen.

Baal Netbeck schrieb:
Wenn ich mir den 30 minütigen Temperaturverlauf angucke, fällt jedoch auf, dass da eigentlich noch länger gemessen werden müsste....der Verlauf zeigt ja noch eine detulich steigende Tendenz.
[...]
Auf der anderen Seite macht ihr ja auch nicht sonderlich viele Kühlertests....und gerade bei AiO Lösungen werden eure 30min relativ geschönte Ergebnisse bringen.

Das kann ich so nicht bestätigen. Der hier gezeigte Luftkühler braucht tatsächlich recht lange, um sich einzupendeln. Nicht jeder Luftkühler benötigt so viel Zeit und auch AiOs können schneller sein. Hier ein aktuelles Beispiel einer 280er-AiO, die gerade im Testsystem verbaut ist:

Zeitverlauf 280er AiO.JPG


Qualla schrieb:
@Baal Netbeck Anhand der Erwärmungskurve kann ziemlich gut die Endtemperatur berechnet werden. Ich hoffe, das wird auch so gemacht :D

Nein, das wird nicht gemacht. Das aktuelle Protokoll sieht 30 min Aufwärmen und anschließendes Messen vor. Während des anschließenden Messintervalls steigt die Temperatur teilweise noch an (aber um weniger als 1 K), weshalb ich das unter Messungenauigkeiten verbuche.

trane87 schrieb:
Von aktuellen Produkte brauche ich "weniger" ein Test, sondern lieber jedes Jahr ein Rund um Schlag der Tipps/Gehimtipps für verschiedene Kategorien. Top 5 AiO, Low Profile, Topblower, Tower,... so das man einfach jedes Jahr einen Überblick über die guten Produkte hat.

Ein sehr guter Punkt, aber damit fühle ich mich immer nicht allzu wohl. Ein Ranking nach dem besten Produkt setzt voraus, dass ich (nahezu) alle Produkte getestet habe. Zusätzlich sind die Entscheidungen bei Kühlern sehr stark von persönlichen Präferenzen (Design, maximales Kühlvermögen, möglichst leise, möglichst ausgewogen, ...) abhängig, sodass ich zwar in meinen Augen besonders guten Produkten unsere Redaktionsempfehlung verleihe, aber kein allgemeingültiges Ranking erstellen kann. Ich mache mir dazu aber auf jeden Fall noch Gedanken!

ChrFr schrieb:
Eines wäre noch interessant, wie sähen (Konjunktiv) eure Testsysteme für die "großen" Sockel (LGA3647/LGA2066, sTRX4/TR4) aus? Wenn ihr solche Tests regelmäßig(er) machen wollen würdet? (Einfach aus Interesse😉)

Das habe ich für den "kleinen" 32-Kerner der 2. Generation Threadripper gemacht: Einmal für Luftkühler (Link) und einmal für AiO- sowie Custom-Wasserkühlung (Link). Regelmäßige Tests sind da leider nicht möglich, denn ich habe in meiner Wohnung nicht den Platz für ein zweites Testsystem - und ich kann Volker auch nicht jede CPU für unbegrenzte Zeit stibitzen, denn er muss mit den Prozessoren ja auch noch Tests machen. Der 2990WX hat den Kühlern auf jeden Fall schon ordentlich eingeheizt - spätestens mit OC kann man Luft- und AiO-Wasserkühlungen zum Aufgeben zwingen.

Duke711 schrieb:
Richtig so testet man auch keine Kühler. Wenn CB es richtig machen möchte, dann wird ein definierter Heiz Mosfet mit einer linearen Wärmeabgabe verwendet und gemessen wird die Temperaturdifferenz zwischen Kühlerbodenmitte und der Lufteintrittstemperatur und die Heizlast, das ergibt dann den Thermalen Widerstand pro W.
Bei einer CPU Test fließt immer der Wärmeübergangswiderstand von Die zum Kühler mit ein, der immer zu einer gewissen Ungenauigkeit führt, selbst wenn man die gleiche CPU verwendet.

Im Prinzip ist die Aussage richtig, nur die rote Kurve in der Grafik wurde falsch interpoliert und ist somit keine Hyperebel, da jede Hyperebel einen Grenzwert hat und nicht stetig linear abfallend ist.
Im Prinzip steckt nicht viel mehr dahiner, dass der Schaldruckpegel proportional mit der Lüfterdrehzahl steigt. Man könnte die X Abzisse auch mit der Lüfterdrehzahl, den Luftmassenstrom oder aber der Strömungsgeschwinigkeit austauschen, der Verlauf bleibt der gleiche.

Ja, wenn ich rein wissenschaftlich arbeiten wollen würde, müsste ich die Tests anders aufziehen. Dazu fehlt mir aber zum einen der Hintergrund (Physik ist bei mir eine Weile her) und zum anderen würde ich damit weit über das Ziel hinausschießen. Letztendlich geht es bei diesen Tests darum, dem Leser zu zeigen, was der Kühler auf einer CPU zu leisten vermag, weshalb ich den Ansatz, direkt auf einer CPU zu testen, bevorzuge.

Was die Interpolation angeht: Sehr gutes Auge! Tatsächlich ist die Funktion, die ich fürs Interpolieren nutze, eine Mischung aus Hyperbel und Gerade (y = a/(x-b)-c*x+d).

Darkscream schrieb:
Werden den Lüftern auch Einlaufzeiten gegönnt?

Das kann ich einfach beantworten: nein. Messungen werden direkt durchgeführt, wobei Schallpegelmessungen immer nach den Temperaturmessungen erfolgen, also liegen da auf jeden Fall einige Stunden Betrieb dazwischen.

noxcivi schrieb:
Bezüglich der WLP wäre es sicherlich eine Alternative, eine sehr dünnflüssige Paste für alle Test zu verwenden. Die haben zwar nicht die beste Leitfähigkeit, sind aber sehr resistent gegen Messuntetschiede durch unterschiedliches Auftragen.

MDomi schrieb:
Schade finde ich, dass die Kühler nicht nochmal alle mit gleicher WLP getestet werden. Dieses Szenario hilft uns Freaks doch viel mehr. Die meisten von uns hier haben da nämlich zwei Kaufentscheidungen.

Daher sind die Tests für die meisten hier weniger bis nicht aussagekräftig.

mapel schrieb:
Sehe ich ähnlich, vor allem da ja auch schon mit Referenz-Lüftern getestet wird. Warum also nicht auch mit Referenz-Paste?

Mit dem Thema Wärmeleitpaste habe ich mich in diesem Test ein wenig auseinandergesetzt (Link). Mein Fazit daraus war, dass ich keine WLP-Tests machen werde. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Pasten sind gering und die Messungenauigkeiten sorgen für einen absurden Zeitaufwand (z.B. wenigstens 3x Montieren und Messen pro Kühler), wenn man halbwegs belastbare Daten möchte. Um solche Tests in einen sinnvollen Rahmen zu setzen, bräuchte man wirklich eine stabile Laborumgebung, die ich nicht bieten kann. Deswegen lasse ich davon die Finger ;)
Tatsächlich halte ich die Messungen mit Referenzlüftern auch nur für bedingt sinnvoll. Diese Messungen gibt es, weil sie ein Wunsch der Community sind. Die Daten nutzen aber nur den Lesern etwas, die exakt diese Referenzlüfter auf exakt diesem Kühler einsetzen. Alle anderen können mit diesen Kurven schlicht nichts anfangen. Für mich bedeutet das aber bereits annähernd den doppelten Aufwand beim Messen. Alle Messreihen mit einer weiteren Wärmeleitpaste zu wiederholen würde den Aufwand noch einmal verdoppeln - und die Unterschiede zwischen verschiedenen Pasten (sofern es nicht um Flüssigmetall vs. nichtleitend geht) sind wirklich gering.

FUSION5 schrieb:
Das Thema der Raumtemperaturmessung beschäftigt mich auch bei meiner Wasserkühlung. Ich hatte überlegt den Foliensensor mit einem kleinen Kühlkörper zu verbinden, um etwas stabilere Messwerte zu erhalten. Würde das funktionieren oder mache ich dabei einen Denkfehler?

Prinzipiell ja, nur wird der Kühlkörper zum einen träge auf Raumtemperaturänderungen reagieren und zum anderen müsstest du ihn quasi in der Luft ohne Bodenkontakt halten, denn sonst misst du nicht die Temperatur der Raumluft, sondern die des Bodens - welche nicht zwingend mit der Lufttemperatur übereinstimmt.

DeGeorg schrieb:
Erstmal finde ich die Artikel für "wie wird was getestet" sehr interessant.

Ich besitze zwar nicht das richtige Gehäuse und einen 2700x jedoch reizt es mich einen Test nach euren Vorschriften durchzuführen um zu prüfen ob ich vergleichbare Resultate erhalte.

Allerdings fehlen mir dazu angaben zu den eingesetzten Taktraten und Spannungen. Hier wäre auch die Angabe einer Leistungsaufnahme (Gesamtsystem) interessant damit man zumindest die Leistungsklasse einschätzen kann.

Besonders wichtig ist allerdings die Schalldruckmessung. In welcher Entfernung wird diese durchgeführt?

Um den Rahmen des Berichts nicht zu sprengen, habe ich das genaue Messprotokoll nicht noch einmal wiederholt. Die Methodik findest du hier für Luftkühler (Link) und hier für AiO-Wasserkühlungen (Link).


Eine Frage an euch: Was haltet ihr von meinem Plan, neben den Kurven zusätzlich ein Balkendiagramm zu zeigen, das das (interpolierte) Kühlvermögen zu einem bestimmten Schalldruckpegel zeigt? Als schnellen Vergleich für Leser, die sich nicht in das Liniendiagramm vertiefen wollen?
 
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Also irgendwie empfinde ich das alles irgendwie alles viel zu kompliziert, jeder Rechner ist anders, jeder Raum ist anders warm... Mit statischen Lasten 20 50 und 100 Watt zb. Lautstärke und Temperatur würde mir ehrlich gesagt reichen
 
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eater schrieb:
Also irgendwie empfinde ich das alles irgendwie alles viel zu kompliziert, jeder Rechner ist anders, jeder Raum ist anders warm... Mit statischen Lasten 20 50 und 100 Watt zb. Lautstärke und Temperatur würde mir ehrlich gesagt reichen

Bei solchen Lasten würden die ganzen akademischen Leistungsunterschiede zwischen den Produkten auf wenige Kelvin zusammenschrumpfen. Es würde offensichtlich dass es in Wirklichkeit für die meisten User völlig egal ist, welchen Kühler sie kaufen, da alle nahezu gleich gut sind.
 
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