News Ladestandard: EU-Parlament schreibt USB-C ab Herbst 2024 vor

Kalsarikännit schrieb:
Bevor hier der Speichel in Strömen fließt "weils gegen Apple geht" mal daran denken das möglicherweise für die nächsten Jahrzehnte es entweder keinen Fortschritt bezüglich des Anschlusses geben wird oder ein noch viel größeres Chaos geben wird weil das Kabel zwar mechanisch passt, elektrisch aber nichts passiert. Ist ja jetzt teilweise schon so.
Ehrlich gesagt wünsche ich mir als Nachfolger von USB-C irgendwas mit Glasfaser.
Ist ja im Netzwerkbereich nun schon seit Ewigkeiten bewährte Technik.
Multimode, zwei Fasern, dazu Kupfer für Strom und ein paar Low-Speed-Aderpärchen für USB2 und Steuerleitungen.
USB-C kann ja nun schon 40 GBit/s und 100W+, das sollte erstmal reichen. Mechanisch hatte ich bisher, zum Glück, auch noch keine Probleme.
Wenn es schneller gehen soll, oder auch wieder über längere Kabel, dann hoffe ich sehr auf Glasfaser. Auch für Displaystandards der Zukunft.
 
mibbio schrieb:
Es geht bei der Regelung ja auch gar nicht darum, die Anschlüsse einzusparen. Es soll ja nur die Menge der Ladegeräte reduzieren, indem durch das vorschreiben von USB-C zum Laden, jedes betroffene Gerät mit jedem Ladegerät geladen werden kann.

Ich glaube nicht dass das irgendwas reduziert.
Wenn du heute ein universelles USB-C Ladegerät haben willst, was vom Laptop bis zur Maus alles aufladen kann, musst du schon ein wenig Geld in die Hand nehmen. Das Gerät muss ordentlich Power abgeben, damit der Laptop schnell geladen werden kann und es muss viele Anschlüsse haben, damit man mehrere Geräte gleichzeitig laden kann.

Wie ich die Konsumenten einschätze, werden sich sich nicht ein Ladegerät für 50 bis 70 Euro kaufen, was das leisten kann, sondern 5-6 Billiglader für 5 Euro pro Stück. Mal ganz abgesehen von den Herstellern die auch jetzt noch USB-C Ladegeräte beiliegen. Wie z.B. der Hersteller meiner neuen Tischlampe die per USB-C angeschlossen wird. Steckernetzteil mit USB-C natürlich inklusive.

Oh, ein löbliches Beispiel auch noch aus dem Businessumfeld: Unsere Alcatel Telefone kamen ohne USB-C Netzteil. Sie können per PoE oder eben USB-C betrieben werden.
Da haben wir doch glatt für jedes Telefon ein Mini-Netzteil von Anker gekauft, statt PoE zu verlegen oder ein Multi-USB-C-Netzteil zu kaufen. Billigste Lösung gewinnt.

Also schöne Idee an und für sich, wird aber am Konsumenten scheitern.
 
Dampfbox schrieb:
Tut mir Leid, falls dein WLAN + NAS langsam sind.

WLAN geht mit ~60 MB/s ganz gut. Mein NAS hat 10 GBit da bin ich nach wie vor mit Kabel schneller ;)

Dampfbox schrieb:
Aus dem gleichen Grund, warum auch jeder andere Computer bevorzugt USB-C hat: weil er kein Handy ist und somit USB 2.0 Speed nicht ausreicht.

Aber der Stecker ist doch mechanisch so schlecht im Gegensatz zu Lightning, darauf wollte ich hinaus ;)
 
Haggis schrieb:
Das kommt viel zu spät.
Was soll das jetzt noch bewirken?

Jap, es ist lächerlich. Das hätten sie schon 2020 verlangen können. Und man braucht damit auch nicht bis Herbst 2024 warten. Das ginge auch bis Herbst 2023.

Jetzt nachdem ein USB-C Anschluss schon bei fast allen Geräten Standard geworden ist - nickt das EU Parlament ab, es soll Standard werden. Aber nicht dass sie es vorher verlangt hätten. Nee... da wurde kein Finger gerührt. Auch jetzt lassen sie den Großkonzernen immer noch viel zu viel Zeit. Einfach nur noch eine Farce. Da merkt man welche Interessen wirklich vertreten werden...
 
Mechanisch halte ich Lightning auch für etwas besser als USB-C, aber hier tun einige so als würde eine USB-C-Buchse nach 100 Steckzyklen auseinanderfallen.

Ich lade mein iPhone 12 über Nacht auch induktiv auf, aber unterwegs ist ein Kabel, welches in eine Buchse gesteckt wird, wesentlich praktischer als ein "MagSafe"-Ladepad.
Und wenn ich schon 128GB Speicher habe, dann kann ich mein iPhone auch als portablen Massenspeicher missbrauchen. Mit Kabel geht das alles schneller. Leider verweigert Apple hier den Zugriff auf die Ordnerstruktur vom IPhone bei der Verbindung zu einem Windows-PC. Beim Mac geht das natürlich ohne Probleme. Aber das ist ein anderes Thema.
 
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Schwabe66 schrieb:
Ich glaube einige vergessen hier warum es USB-C in der heutigen Form gibt...das haben wir Apple zu verdanken weil sie eben mit dem Lightning Anschluss Innovationen in den Markt gebracht haben.

Apple hat USB-C auch aktiv mitentwickelt.
Lightning kam auf den Markt da USB-C nicht rechtzeitig soweit war.

USB-C ist als Anschluss halt eine Ecke mächtiger (Pin Anzahl, bessere Annordnung der EM Störer, Powerstop bei hohen Spannungen)

Bei USB-C gibt es bei den Buchsen und Ladekabeln auch einfach deutlich stärkere Schwankungen. Da gibt es richtig gute die ewig halten und ziemlich miese.
 
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Und der Nachfolger? Soll die Technologie so vorgeschrieben werden!? Anstelle offen Verhandlungen mit den Unternehmen zu machen um neue Ladetechnik zu verwenden die gemeinsam zu entwickeln. Macht man die Mauer der Bürokratie drauf. So wird es keine neuen Entwicklungen geben. Klar Apple muss erzogen werden den die sind die Pest der Industrie. Allein das Chaos des USB Standard ist eine Katastrophe typische eierlegende Wollmichsau zu kompliziert und unkontrollierbar.
Besser ist es ein gescheiten Standard zu entwickeln wo man als Verbraucher auch durchblickt.
 
Wow und die haben nur etwa 10 Jahre dafür gebraucht... Die Zukunft kann kommen, wir werden gerüstet waren sein...
 
DocWindows schrieb:
Ich glaube nicht dass das irgendwas reduziert.
Wenn du heute ein universelles USB-C Ladegerät haben willst, was vom Laptop bis zur Maus alles aufladen kann, musst du schon ein wenig Geld in die Hand nehmen. Das Gerät muss ordentlich Power abgeben, damit der Laptop schnell geladen werden kann und es muss viele Anschlüsse haben, damit man mehrere Geräte gleichzeitig laden kann.
Es wird aber schon in der Hinsicht reduziert, dass du immer wieder ein neues Ladegerät brauchst, weil das neue Smartphone nicht nicht dem Ladegerät vom alten geladen werden kann.
Wenn in einem 4 Personen Haushalt jeder alle 2 Jahre ein neues Handy kauft, hat man nach 10 Jahren effektiv 24 Ladegeräte. Wenn aber alle Geräte über USB-C geladen wird, brauchst du nur am Anfang jeweils ein Ladegerät dazu nehmen und bei den nachfolgenden 20 Smartphones nicht mehr, weil man die vorhandenen weiter verwenden kann. Und wenn zwischendurch eins kaputt geht, kann man jedes beliebige USB-C Ladegerät als Ersatz kaufen statt eines mit einem speziellen Anschluss.
 
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mibbio schrieb:
Es wird aber schon in der Hinsicht reduziert, dass du immer wieder ein neues Ladegerät brauchst, weil das neue Smartphone nicht nicht dem Ladegerät vom alten geladen werden kann.
Wo ist das denn der Fall? Eventuell nicht mit der maximal möglichen Geschwindigkeit, aber laden ist immer möglich.
 
xexex schrieb:
Gefühlt 60-70% der Geräte kommen auch heute noch mit Micro-USB auf den Markt. Die Buchse ist kleiner und letztlich noch immer der gültige Standard.
Leider. Und ich habe das Gefühl, dass USB-C-Buchsen entweder für den Hersteller viel teurer sind, oder sie den Konsumenten immer noch melken wollen. Mein aktuelles Lieblingsbeispiel sind externe Festplatten. Die WD My Passport mit USB-C kostet mal eben fast 30 € mehr als das µUSB-Pendant derselben Kapazität. Gehäuse und Funktionen sind ansonsten identisch. Das geht schon seit Monaten so. Es ist ja nicht gerade so, dass Festplatten mehr also USB 3.0 bräuchten.

flappes schrieb:
Bei den ganzen Geräten die jeder so verwendet, kommt es wohl auf 0,5 - 1 Watt Ladeverlust beim Smartphone auch nicht wirklich drauf an.
Dass es etwas mehr ist, wurde ja bereits gesagt. Aber rechne das mal hoch, wieviele Geräte im Umlauf sind. Angenommen, Deutschland hat grob überschlagen 50 Millionen Stück à 5 W Verlust, und rechnet noch auf Europa hoch, da ist man irgendwann bei einem ganzen Kraftwerk nur für die Ladeverluste.


Ich denke mir schon seit Jahren, die Hersteller könnten Netzteil (und meinetwegen auch Kabel) aus der Schachtel ganz raus lassen, aber dafür bekommt man beim Kauf eines Gerätes einen kleinen Rabatt gewährt, wenn man sich sowas separat dazu kauft. Was weiß ich, 30 % oder so. Gerade bei Einsteigergeräten wie ich sie kaufe war oft nur das Minimum dabei, was noch geht, also NT mit 5V 1A und ein sehr kurzes Kabel, was schlecht sitzt. Deshalb habe ich mir einmal ein gutes Multiport-NT geholt (lade aber meistens eh am Rechner).
 
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Incanus schrieb:
Wo ist das denn der Fall? Eventuell nicht mit der maximal möglichen Geschwindigkeit, aber laden ist immer möglich.
Ja, in den meisten Fällen ist das heute schon die Praxis, bis auf Apple. Die EU schreibt es jetzt eben explizit fest, damit das auch so bleibt und nicht doch wieder irgendwer mit eigenen Anschlüssen um die Ecke kommt.

Weiß auch nicht, wie die Situation aktuelle bei anderen Kleingeräten (beispielsweise Elektrorasierer, DECT Telefon, usw.) aussieht und ob die auch von dieser Regelung betroffen sind.
 
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Auch bei Apple ist das so. Am Ladegerät gibt es nur USB-A oder USB-C, wie auch bei jedem Androiden.
 
Uninteressant, betrifft nur den Ladevorgang, für die Datenübertragung kann Apple auch wieder iwelche zerifizierten Chips zur Bedingung machen, solange der Stecker am Ende usb-c ist.
 
Incanus schrieb:
Auch bei Apple ist das so. Am Ladegerät gibt es nur USB-A oder USB-C, wie auch bei jedem Androiden.
Aber der Anschluss am iPhone fürs Laden ist nicht USB-C und das wird jetzt ja auch festgelegt.
 
heroesgaming schrieb:
oder die Hersteller alternativ dazu verpflichten, auch nach 5 Jahren noch Originalersatzteile anzubieten.

Hast du mal gesehen was Apples Preise sind für die Original Ersatzteile für die iPhones?
Nicht nur das die Teile fast soviel kosten wie eine Reparatur beim Hersteller, nein du "musst" deren Equipment mieten mit mega Kaution (1250$).
Klar, kann man drauf verzichten, jedoch ist das Gerät dann nicht sealed.

Da sollte es eine andere Lösung geben.
 
Donnerkind schrieb:
Dass es etwas mehr ist, wurde ja bereits gesagt. Aber rechne das mal hoch, wieviele Geräte im Umlauf sind. Angenommen, Deutschland hat grob überschlagen 50 Millionen Stück à 5 W Verlust, und rechnet noch auf Europa hoch, da ist man irgendwann bei einem ganzen Kraftwerk nur für die Ladeverluste
Die Verluste fallen ja nur an, wenn man das Gerät auch lädt und das muss man in der Relation betrachten.
Selbst als Power User wird man sich schwer tun, mehr als 25 Wattstunden 5000 mAhx5V pro Tag mit Kleingeräten, die zu verbrauchen und diese drahtlos aufzuladen. Ergibt bei 50% Ladeverlust, die nur durch drahtlos auftreten einen zusätzlichen Energiebedarf von 9 kWh im Jahr. Da muss man schon eher schauen dass die Netzteile und Ladematten keinen oder möglichst wenig Strom benötigen in den 23 h am Tag wo kein Gerät dranhängt bzw. Das voll geladen ist. Fast niemand zieht das Ladegerät aus der Wandsteckdose.
Zum Vergleich, ein Kühlschrank oder WLAN Router im 24/7 Betrieb sind in der Größenordnung von 100 kWh/a.

Zum Thema Ladebuchsen:
Ich hätte gerne gesehen, dass alle Geräte mit Gleichstrom bis 100 W Dauer oder Ladeleistung unter diese Regelung fallen, von Router, Rasierer elektrische Zahnbürste oder streaming Box bis Akkuschrauber. Diese Trafoklötze die 3 Steckdosen an der Verteilerdose gleichzeitig blockieren, mit Hohlstecker auf Geräteseite, der nie in ein anderes Gerät selbst des gleichen Herstellers passt, ist auch Verschwendung.
 
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xexex schrieb:
USB-C ist soweit flexibel, dass sich darüber Strom, DP, HDMI, Audio und sonst was alles übertragen lässt, das sollte für die nächsten 10-20 Jahre reichen.

10-20 Jahre sind eine seeehr lange Zeit, besonders bei der rasanten technischen Weiterentwicklung. Aber wenn Du Dich irrst, bist Du ja in prominenter Gesellschaft:

"640K RAM ought to be enough for anybody." Bill Gates (1981)

;)
 
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heroesgaming schrieb:
Schon zu Micro-USB-Zeiten wurde darüber diskutiert. Aber was soll man sagen, die EU ist ein langsamer Riese. Man könnte auch sagen: Sie ist eine gute Idee, deren Umsetzung deutlichen Feinschliff braucht. Und das zieht sich eben bis hin zur Geschwindigkeit ihrer Gesetzgebung durch ^_^
Problem ist weniger, dass die EU ein Riese ist, sondern das massive Lobbying der Hersteller, vor allem Apple, nicht nur bei Politikern, sondern auch über Medien beim Wähler usw.
 
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