Ja, ich finds großartig, so ein Unsinn -.-
Wie außer über Aggregatoren kommt man denn sonst an alle wichtigen Nachrichten? Klar, man kann jede Nachrichtenseite speichern und immer wieder draufgehen und sehen ob es etwas neues gibt, aber wieviel Zeit soll das denn in Anspruch nehmen? Und was hat der Kunde davon?
Bisweilen ist es doch verboten Content einfach zu klauen, bzw. zu kopieren. Artikel, die in großen Teilen kopiert sind und nicht ausreichend mit Quelle (in dem Fall der zitierte Artikel) belegt sind, sind doch heut schon abmahnwürdig, was ja auch in Ordnung ist. Wäre ja auch im privaten Bereich in Ordnung. Wenn jemand einen Text aus einem Zeitungsangebot vollständig kopiert und einen Link dazu setzt macht ja genau so viel Mist wie einer, der nur Teile des Textes kopiert und keinen Link setzt. Im Ersten Fall deswegen, weil niemand auf den Link klicken wird, wenn er den gesamten Text schon hat, und im zweiten Fall ist es schlicht ein Plagiat.
Die Bisherige Regelung macht doch Sinn. Auf vielen Onlineauftritten von Tageszeitungen und sowas wäre ich nie gegangen, hätte ich nicht bei Google gefunden, dass sich dort etwas befindet zu dem Thema das mich interessiert und ggf. ein paar wenige Zeilen, aus denen ich erkennen kann, ob der Artikel zu dem Thema auch in die Richtung geht, die ich zu lesen gedenke. Und Zack, bin ich auf der Seite und sehe sie mir vielleicht weiter an wenn mir der Artikel gefallen hat. Und wenn mir mehrere Artikel gefallen, besuche ich die Seite auch häufiger direkt.
Klingt vielleicht wie eine Verschwörungstheorie, aber es ist doch eine Zensur durch die Hintertür, nichts weiter. Oh doch, ein Frontalangriff auf die Diskussionsvielfalt und -kultur im Internet.
Erstmal werden Blogs mundtot gemacht. Sobald ein Werbebanner irgendwo im Spiel ist, kann es als gewerblich abgemaht werden. Das heißt ein Blogeintrag muss dann, wenn er sich auf eine Aussage in einem anderweitig erstellten journalistischen Beitrag bezieht in Zukunft wohl so aussehen:
"X hat Y gesagt: [Link auf den Originalartikel] Dritter Absatz 4. Satz. Schön finde ich die Interpretation dazu von [Link auf Stern.de] Vierter Absatz 3. Satz. Bla, meine Meinung, passt zu [link auf....]" und so weiter. Denn wenn ich nur den einen Satz zitiere, kann ich ja abgemahnt werden, oder ich muss als kleiner Blogger eine Lizenz kaufen und das wird kaum einer tun, der mit einem Werbebanner zumindest einen Teil seiner Serverkosten hereinzubekommen.
Man kann also in Zukunft über Zeitungsartikel online nicht mehr diskutieren, denn wer liest sich denn einen so aufgebauten Blogeintrag mit den dauernden Verlinkungen durch? Da vergeht einem doch jede Lust.
Und Zensur? Es gibt ja nur noch die präsentierte Meinung, und das Unterbinden von Diskussionen ist für mich schon Zensur. Besonders, da es bei vielen offiziellen Zeitungshomepages so ist, dass zum Einen nicht jeder Artikel kommentiert werden darf und zum Anderen sind viele Foren dort so eingestellt, dass jeder Beitrag vor der Veröffentlichung überprüft wird und somit Meinungsselektion betrieben wird.
Was macht mann dann? Abschalten. Aber ich bin trotzdem zuversichtlich, dass das Gesetz kommen wird und den Streisand-Effekt auslösen wird, so dass die Verlage sehr schnell merken, was sie an Google u.Ä. haben, und Prozesse gegen kleine Blogger werden auch durch etliche Foren und Portale gehen und sich ganz schnell rumsprechen und schon ist der Gewinn weg den man sich versprochen hat von diesem Gesetz.
Die Suppe wird schön heiß gekocht, aber am Ende werden sie festellen, dass sie total versalzen ist und schwupps ist sie weggekippt