Nuklon schrieb:
Welchen Anwendungsfall kann LO denn nicht abdecken? Ich bin habe auf Arbeit MS Office und ich mag Excel. Ich sehe jedoch keinen Anwendungsfall zuhause oder in der Schule, der nicht durch Libreoffice abgedeckt werden kann.
Verstärkt besonders seit der Pandemie: Vielerorts haben sowohl Lehrer als auch Schüler Tablets (häufig iPads) um mit Stift normal Arbeitsblätter ausfüllen zu können.
Oder als Lehrer: Tablet an den Beamer / in der Videokonferenz teilen und drauf schreiben wie halt an der Tafel.
Gerade das der Lehrer trotz digitaler Medien regulär und in normalem Tempo schreibt, statt nur durch eine Präsentation zu zappen, fand ich im Studium (noch in Präsenz, aber trotzdem) einen großen Gewinn.
Und naja, MSO ist nach allem was ich probiert habe mit Abstand die beste Office-App auf Tablets. (Apples eigene nicht berücksichtigt, für irgendeine Art der sinnvollen Nutzung ist der Mac-Marktanteil in D einfach zu klein).
Dazu haben auch viele Schulen während der Pandemie auf irgendeine MS basierte Cloud-Lösung gesetzt (z.B. MNSPro Cloud), da es an sehr vielen Orten leider keine von Kommune / Land gestellte souveräne Lösung gab und man schnell was funktionierendes brauchte.
Ich wüsste auch nicht, was da die perfekte Lösung ist. MS Office und auch Googles Produkte kann man immerhin tatsächlich auf quasi jedem Gerät und OS nutzen (da es für die Schulanforderungen ausreichende Browser-Versionen gibt auch unter Linux), aber toll ist die Abhängigkeit nicht. LO o.ä. wäre sicher schöner, ist aber nix für Mobilgeräte (und bevor einer meint, dass man sich die auch sparen kann - solang nicht jeder Schüler von der Schule einen Laptop bekommt kann man das nicht, die traurige Realität bei vielen Schülern während Corona war, dass man am Smartphonebildschirm den Unterricht verfolgt hat / Aufgaben bearbeitet hat, weil kein anderes Gerät im Haushalt verfügbar war. Ohne brauchbare Apps hätten diese Schüler noch mehr Nachteile gehabt).
Collabora o.ä. würde das Browser-Problem lösen, ist aber auf Mobilgeräten eher unbrauchbar in der Bedienung, und nach sowas wie gutem Stift-Support braucht man gar nicht suchen.
Kurzum: Für die Realität, die heute nunmal besteht, gibt es keine einfache gute Lösung, die eine Schule (oder gar ein Lehrer) umsetzen könnte. Dafür müssten erstmal landes- oder bundesweit Voraussetzungen geschaffen und Geräte + Dienste bereitgestellt werden. Aber da hackt es dann wieder an jeder Ecke und die Lobbyisten stehen vor der Tür.