News Linux News der Woche: AlmaLinux für Raspberry Pi 5, Ubuntu mit OEM-Installation

Mondgesang schrieb:
Wenn sie jetzt in dem eigens für ihr Paketformat entwickelten Store plötzlich eine konkurrierende Lösung anbieten würden, welchen Anreiz hätten denn die Softwarehersteller weiterhin nach SNAP zu portieren?
Oh, einfach die große Verbreitung von Ubuntu. (Hier in LinuxMintHausen verliert man das manchmal aus dem Blick). Und: Snaps werden z.T. ja von Canonical selbst gebaut. Und wenn man ihre Entstehungsgeschichte kennt, dann könnte man auch sagen, sie sind weniger ein Konkurrenzprodukt, sondern haben (hatten) mit dem Fokus auf kleinen Apps und Embedded Systems eine andere Zielgruppe.

Klar: Ich glaube auch nicht daran, dass Ubuntu die flatpaks in den Snap-Store integrieren wird. Aber wäre es nicht cool, wenn sie es machen würden? Dann hätte das ständige Ubuntu-Bashing plötzlich ein großes Argument weniger: Ubuntu wäre die Distro, die beide große Containerformate (in einem SoftwareCenter mit grafischer Benutzeroberfläche) vereint.
 
garfield121 schrieb:
Jetzt gibt es ausser .deb und .rpm zusätzlich Flatpak / Snap / Appimage.
Jein.

Wenn man davon absieht, dass Snap ein Canonical-Dingen ist, sind die neuen Paketformate unabhängig und laufen auf an sich auf jedem Desktop-Linux.
Gut, das geht auch mit Snap, aber trotzdem.

Die Entwickler brauchen ihre Software eigentlich nur als Flatpak ausrollen und können sich sicher sein, dass es laufen wird.

deb und rpm-Pakete hingegen hängen von den Bibliotheken ab, welche man auf dem jeweiligen Linux installiert hat und davon, ob diese überhaupt kompatibel sind.

Es stimmt also schon, dass wir jetzt noch mehr Paketformate haben, wirklich relevant davon ist aber eigentlich nur Flatpak zur Verteilung von Software.

Früher war es ja auch so, dass ich zwar auf einem openSUSE Tumbleweed oder Arch ein aktuelles OBS haben konnte, mit Debian Stable jedoch aufgeschmissen war.
Flatpak, Snap und AppImage haben diese Problematik aus der Welt geschafft, was wiederum Entwicklern und Anwendern zu gute kommt.

Die regulären Formate sind aber dennoch praktisch, um elementare Pakete zu installieren, welche für das Grundsystem notwendig sind.

Passiert in Fällen wie bei SteamOS schon so, dass wir erstmal ohnehin nur Flatpaks installieren können, ist so aber auch auf jeder anderen großen Distro machbar und wird von mir genauso gehandhabt.
 
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gimmix schrieb:
dass Ubuntu die flatpaks in den Snap-Store integrieren wird. Aber wäre es nicht cool, wenn sie es machen würden? Dann hätte das ständige Ubuntu-Bashing plötzlich ein großes Argument weniger: Ubuntu wäre die Distro, die beide große Containerformate (in einem SoftwareCenter mit grafischer Benutzeroberfläche) vereint.
Hier sehe ich die Waagschale des "wen möchten wir als Canonical mehr zufriedenstellen? Die rumnörgelnden User oder die Kooperationspartner" :D

Nicht falsch verstehen, ich will Canonical nicht bashen. Es ist eine Firma wie jede andere und muss zusehen wo sie bleibt. Und ihre Angestellten bezahlen sie ja auch nicht mit Luft und Enthusiasmus sondern irgendwie muss der Rubel ja rollen. Daher sehe ich das immer recht wertungsfrei.
 
Mondgesang schrieb:
Aber an SNAP hängt auch ordentlich Kohle. Canoncial arbeitet mit nicht gerade kleinen Fischen und portiert ihre Software zu SNAP.
Die Frage ist ja, wie gut funktioniert das heute noch wenn man versucht Software zu monopolisieren. Selbst Microsoft musste diese Haltung aufgeben.
Natürlich ist das verständlich, das die das versuchen und das steht denen ja auch frei, das zu tun. Nur erstens stößt das bei den Anwendern nicht auf Gegenliebe und zweitens sind sie ja nicht der einzige Fisch im Linuxbecken (und schon gar kein Platzhirsch; wenn man z.B. mal Canonicals Mitarbeiteranzahl und den Umsatz mit dem von Redhat vergleicht).

Mondgesang schrieb:
Die rumnörgelnden User oder die Kooperationspartner" :D
Man wird beide zufrieden stellen müssen. Microsoft konnte jahrzehntelang (und können das ja auch ein stückweit bis heute) mit ihren Usern so umspringen, weil die nicht so ohne Weiteres weg-migrieren können. In der Position ist ubuntu/Canonical aber nicht.

Und groß geworden ist Microsoft ja auch über die User. Hätten die damals Windows (insbesondere Windows 3.0 und seine direkten Nachfolger) nicht angenommen, dann würde heute über Microsoft keiner mehr reden.

Randnotiz schrieb:
Die Entwickler brauchen ihre Software eigentlich nur als Flatpak ausrollen und können sich sicher sein, dass es laufen wird.
Ja. Im Grunde könnte man sagen, das das Rennen schon gelaufen ist. Flatpak gibts quasi überall und Snappy im Großen und Ganzen nur für ubuntu. Ob es reichen wird, das Canonical den Weg zu Snap-Paketen mit Rosenblättern auslegt und alles andere nicht ganz so prominent platziert, wird man sehen. Aber ich habe da so meine Zweifel. Denn im Businessumfeld, also da wo das Geld verdient wird, da installiert der Anwender nix selber, sondern das macht der Administrator. Und der weiß im Zweifel wie man Flatpak und Co installiert.

Canonical müsste in dem Bereich noch zusätzlich mit einer Garantie/Zertifizierung punkten:
So nach dem Motto: "Wenn Du Software aus dem Store installierst und es gibt Probleme, wende Dich an uns."

Allein mit einem schicken Store ist es nicht getan.

Randnotiz schrieb:
deb und rpm-Pakete hingegen hängen von den Bibliotheken ab, welche man auf dem jeweiligen Linux installiert hat und davon, ob diese überhaupt kompatibel sind.
Ja. Wobei das keine Schwäche von den klassischen Paketformaten ist, sondern per Design. Denn das war darauf ausgelegt, das möglichst nichts doppelt installiert werden muss (wie Du es jetzt ja bei den Container-Formaten hast; wenngleich auch da versucht wird das zu minimieren). Das war einerseits dem mangelnden Speicherplatz geschuldet, den man früher hatte. Andererseits machts Updates einfacher. Wenn ein Bug in einer Bibliothek gefunden wird, braucht man nur die Bibliothek updaten und alle Programme die die nutzen profitieren davon.

Allerdings ist natürlich das Deployment schwieriger (ein Container kannst Du halt einfach ins System werfen ohne Dich darum zu kümmern, was da installiert ist).
Und zahlreiche Pakete so aufeinander abzustimmen, das es da keine Probleme gibt ist auch keine triviale Aufgabe.

Insofern könnte das mittelfristig bis langfristig schon so kommen, wie Du sagtest. Pakete nur noch fürs Base-System und der Rest als containerized Apps). Auf der Serverseite beobachten wir das ja auch mit Container-Systeme wie Docker und Co.
 
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@Mondgesang Korrekt!
Ich glaube, dass wir grundsätzlich mehr zwischen den Industriekunden (Server, Embedded usw.), die Canocial mit den Snaps bedient, und uns Privatheinis und Nerds (desktop) unterschieden sollten. Was dem Nerd missfällt (z.B. eine immutable Distro wie Fedora Silverblue oder Ubuntu Core) kann dem Industriekunden gerade Recht sein.

(Ich hatte dich persönlich übrigens gar nicht im Verdacht, Ubuntu zu bashen; ich hab vielmehr auf einen allgemeinen Charakterzug verwiesen, der vor allem bei Usern einer gewissen Distro verbreitet ist, die ihre Daseinsberechtigung aus dem Ubuntu-Bashing herleitet...)
 
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andy_m4 schrieb:
Snap-Paketen mit Rosenblättern auslegt und alles andere nicht ganz so prominent platziert
da hast du schon meine Antwort auf deine Monopolisierungsthese verfasst. In FOSS kannst du kaum etwas monopolisieren. Ubuntu/Canonical richten einfach die Scheinwerfer und den roten Teppich auf gewisse Dinge (die eigenen) und weniger auf andere (fremde/universelle).

Aber verfügbar sind sie dennoch alle und da kann Canonical nichts gegen tun, so sehr sie vielleicht auch wollten (wollen die ja vielleicht gar nicht, denn dadurch sei ihnen der Groll der Nutzerschaft gewiss).
 
naja ich versteh nicht so wirklich was, das mit Snap soll....
ich mein ok... ursprünglich war der Zweck ein anderer... aber Vergangenheit ist Vergangenheit.
Linux, GNU, FOSS sind nunmal Gemeinschaftsprojekte und das ist ein Entscheidender Aspekt.

Entweder Snap ist einfach ein gleichwertiger Konkurrent zu Flatpak und jeder kann Quellen bereitstellen oder man entwickelt gemeinsam an Flatpak weiter.
Man könnte ja auch ankündigen, dass man in Zukunft auf Flatpak umschwenkt wenn es die gleiche Funktionen hat wie Snap...

Stattdessen versucht Canonical über die Macht die sie haben zu erzwingen, das sie die Hoheit über den einen Store haben... wieso sollte man das gutheißen?
Wenn ich etwas gut mache dann kommen und bleiben die Kunden automatisch. Dazu braucht es keinen Zwang.
Wundert mich nicht das ich und viele andere Canonical prinzipiell ablehnen, was soll auch dieses kranke Verhalten von denen? Ist ja jetzt auch nicht das erste mal, dass die so Blödsinn machen... ist schade das bei Canonical eher versucht wird sich als MS der Linux Welt zu etablieren anstatt an Lösungen für alle und den besten Service zu bieten. Würde Canonical den besten Service bieten würde ich deren Produkte gerne nutzen und ggf. auch dafür zahlen, aber so erreichen sie bei mir das Gegenteil...
 
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Flatpak kam später als Snap und wurde von RHEL entwickelt.
Seltsamerweise regt sich niemand über RHEL auf und dass IBM mit seiner Marktmacht allen die (überhaupt nicht kuratierten) flatpaks aufzwängt.

Bleichgesicht redet mit gespaltener Zunge, hier.
 
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Kuratiert bedeutet für mich ein App-Store nur mit ausgesuchten / handverlesenen Apps.
Gab es z.B. früher bei Ubuntu Mate mit der "Software-Boutique".
 
gimmix schrieb:
Seltsamerweise regt sich niemand über RHEL auf und dass IBM mit seiner Marktmacht allen die (überhaupt nicht kuratierten) flatpaks aufzwängt.
Das dürfte zum großen Teil daran liegen, dass bei Flatpak auch die Server-Seite offen ist ;)

Rein technisch hat Snap ja durchaus auch seine positiven Aspekte gegenüber Flatpak - aber dass die Serverseite geschlossen und in der Hand von Canonical ist stellt halt ein absolutes No-Go dar.
 
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Du darfst gerne einen kuratierten Store bereitstellen :)

Mit Flatpaks bin ich aber nicht an Red Hat gebunden. Da ist alles offen.

Natürlich hat man immer die Abhängigkeit von Hardware, Software, Testen etc. ist ja klar. Aber für den Storezwang gibt es keinen logisch nachvollziehbaren Grund. Kein Endnutzer hat dadurch Vorteile nur Canonical selbst.
Ergänzung ()

Außerdem ist laut Internet bei Snapcraft auch nichts wirklich kuratiert, ka ob der aktuelle Stand so ist.

Wäre für Flatpak evtl. ne Geschäftsidee. Einen Store der gut geprüft wird und viel bereitstellt und den Entwicklern hilft. Für Privat und Opensource kostenlos. Geschäftskunden zahlen.
 
Snaps sind ja nur relevant wenn man Ubuntu LTS fährt. Allen anderen kann im Prinzip egal sein für was Ubuntu seine resourcen ausgibt. Sie tun auch so viel für die Linux community.

Flatpak ftw!
 
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Bei den Flatpaks wurde ja öfter kritisiert, das die Herkunft der einzelnen Programme unklar ist.
Deswegen gibt es jetzt "verifizierte" Flatpaks; da soll nachvollziehbar sein, wer die Pakete auf Flathub bereitstellt. Im Idealfall die Entwickler selbst, aber sie können das auch an einen vertrauenswürdigen Maintainer delegieren.

Die Neuerung in der Linux Mint Anwendungsverwaltung besteht darin, defaultmässig nur verifizierte Flatpaks anzuzeigen. Die anderen muss man dann erst freischalten.
 
Naja, wenn ich jetzt ein flatpak bauen würde - vorausgesetzt, ich könnte sowas - und es auf meinem eigenen privaten Server ins Netz stellen würde, könnte das jeder runterladen und installieren.

aka flatpak install ~/Downloads/boese_malware.flatpak

Das geht bei Snaps jedenfalls nicht, da muss ich über snapcraft.io gehen.
 
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gimmix schrieb:
Das geht bei Snaps jedenfalls nicht, da muss ich über snapcraft.io gehen.
und das ist die Definition von überprüft? Nein wenn überhaupt dann ist es die Definition von eingeschränkt. Ich denke auch das es ihnen die meisten nicht übel nehmen würde, dass es snapcraft gibt und es auf Ubuntu der standard Store ist. Es ist aber der einzig offiziell zugelassene Store ohne alternative.
Wenn man wissen will was solch eine Abhängigkeit bedeutet muss ja mal nur auf Smartphone OSes schauen.
 
gimmix schrieb:
Seltsamerweise regt sich niemand über RHEL auf und dass IBM mit seiner Marktmacht allen die (überhaupt nicht kuratierten) flatpaks aufzwängt.
Das liegt daran, dass man bei Fedora nicht angefangen hat Pakete einfach durch Flatpaks zu ersetzen (Firefox, Chrome etc.) und dass Flatpak sich zumindest meiner Erfahrung nach auch besser integriert. Z.B. hatte ich nie Probleme mit langen Startzeiten bei Flatpaks.
 
Repo-Pakete werden durch Container ersetzt: Buh! Gleichzeit blafern die Leute: "flatpak ftw!".
Die Inkonsistenz müsste einem doch selbst auffallen.
"Lange Startzeiten": Ist nicht mehr. Aber das kann man ja als Nichtanwender von Snaps gar nicht wissen.

Deshalb werden hier die ewig gleichen halbinformierten Vorurteile wiederholt ad ultimo.

Merkt ihr nicht, dass es mir nicht darum geht, Flatpak schlecht zu reden, sondern lediglich darum, das reflexhafte Dreinschlagen auf Snap zu hinterfragen?
 
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