Mondgesang schrieb:
Aber an SNAP hängt auch ordentlich Kohle. Canoncial arbeitet mit nicht gerade kleinen Fischen und portiert ihre Software zu SNAP.
Die Frage ist ja, wie gut funktioniert das heute noch wenn man versucht Software zu monopolisieren. Selbst Microsoft musste diese Haltung aufgeben.
Natürlich ist das verständlich, das die das versuchen und das steht denen ja auch frei, das zu tun. Nur erstens stößt das bei den Anwendern nicht auf Gegenliebe und zweitens sind sie ja nicht der einzige Fisch im Linuxbecken (und schon gar kein Platzhirsch; wenn man z.B. mal Canonicals Mitarbeiteranzahl und den Umsatz mit dem von Redhat vergleicht).
Mondgesang schrieb:
Die rumnörgelnden User oder die Kooperationspartner"
Man wird beide zufrieden stellen müssen. Microsoft konnte jahrzehntelang (und können das ja auch ein stückweit bis heute) mit ihren Usern so umspringen, weil die nicht so ohne Weiteres weg-migrieren können. In der Position ist ubuntu/Canonical aber nicht.
Und groß geworden ist Microsoft ja auch über die User. Hätten die damals Windows (insbesondere Windows 3.0 und seine direkten Nachfolger) nicht angenommen, dann würde heute über Microsoft keiner mehr reden.
Randnotiz schrieb:
Die Entwickler brauchen ihre Software eigentlich nur als Flatpak ausrollen und können sich sicher sein, dass es laufen wird.
Ja. Im Grunde könnte man sagen, das das Rennen schon gelaufen ist. Flatpak gibts quasi überall und Snappy im Großen und Ganzen nur für ubuntu. Ob es reichen wird, das Canonical den Weg zu Snap-Paketen mit Rosenblättern auslegt und alles andere nicht ganz so prominent platziert, wird man sehen. Aber ich habe da so meine Zweifel. Denn im Businessumfeld, also da wo das Geld verdient wird, da installiert der Anwender nix selber, sondern das macht der Administrator. Und der weiß im Zweifel wie man Flatpak und Co installiert.
Canonical müsste in dem Bereich noch zusätzlich mit einer Garantie/Zertifizierung punkten:
So nach dem Motto: "Wenn Du Software aus dem Store installierst und es gibt Probleme, wende Dich an uns."
Allein mit einem schicken Store ist es nicht getan.
Randnotiz schrieb:
deb und rpm-Pakete hingegen hängen von den Bibliotheken ab, welche man auf dem jeweiligen Linux installiert hat und davon, ob diese überhaupt kompatibel sind.
Ja. Wobei das keine Schwäche von den klassischen Paketformaten ist, sondern per Design. Denn das war darauf ausgelegt, das möglichst nichts doppelt installiert werden muss (wie Du es jetzt ja bei den Container-Formaten hast; wenngleich auch da versucht wird das zu minimieren). Das war einerseits dem mangelnden Speicherplatz geschuldet, den man früher hatte. Andererseits machts Updates einfacher. Wenn ein Bug in einer Bibliothek gefunden wird, braucht man nur die Bibliothek updaten und alle Programme die die nutzen profitieren davon.
Allerdings ist natürlich das Deployment schwieriger (ein Container kannst Du halt einfach ins System werfen ohne Dich darum zu kümmern, was da installiert ist).
Und zahlreiche Pakete so aufeinander abzustimmen, das es da keine Probleme gibt ist auch keine triviale Aufgabe.
Insofern könnte das mittelfristig bis langfristig schon so kommen, wie Du sagtest. Pakete nur noch fürs Base-System und der Rest als containerized Apps). Auf der Serverseite beobachten wir das ja auch mit Container-Systeme wie Docker und Co.