News Linux News der Woche: OnlyOffice, Ubuntu Summit, KDE 6.1

Ich mag OnlyOffice gerne. Für einfache Dinge ist es gut. Aber schlimm finde ich, dass Bugs nicht behoben werden. Ich habe vor fast 1.5 Jahren ein Problem mit der Zeit gepostet, die konnten es auch nachstellen, aber behoben ist es bis heute nicht. Wegen dem Fehler muss ich für meine Zeiterfassung immer noch Softmaker Free Office nutzen (letzte Woche von 2021 auf 2024 aktualisiert).

Kaito Kariheddo schrieb:
besteht nun auch die Möglichkeit der Textbearbeitung oder dem Einfügung von Objekten
Das dem hört sich komisch an. Sollte das nicht auch "der Einfügung" heißen?

TimeTurn schrieb:
OnlyOffice scheint aus Russland zu kommen.

Die kommen aus Lettland. Das gehört nicht zu Russland.
 
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Der Firmensitz ist in Lettland registriert. Die Firma Acensio System selbst ist eine Unterfirma einer Firma mit demselben Namen in London. Seit letztem Jahr gehören beide einer neugegründeten Holding in Singapur, nachdem 2022 rauskam, dass Ascensio System eben einer russischen Firma gehörte. Ob und was an den jeweiligen Standorten überhaupt gemacht wird, ist unklar. Willkommen in der schönen Welt undurchsichtigen Kapitalbesitzes und der Steuerhinterziehung.
 
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Ich finde beide Programme gut: OnlyOffice und LibreOffice

Was viele auch hier vergessen: LibreOffice ist ein gigantisches Gemeinschaftsprojekt vieler Firmen, NGOs, Behörden als auch Privatpersonen, die von der The Document Foundation, die btw ihren Sitz in Deutschland hat, verwaltet wird :)
 
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Pummeluff schrieb:
Nur blöd, dass OnlyOffice nicht den gängigen Paketmanagern enthalten ist.
Kann man einfach als offizielles Appimage runterladen. Muss man nicht mal installieren.
Sieht gut aus. Dark Mode gibts natürlich auch.

1719226558240.png
 
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Garmor schrieb:
Ob und was an den jeweiligen Standorten überhaupt gemacht wird, ist unklar.
Da es Open Source ist, kann "man" den Code einfach einsehen (lassen): https://github.com/ONLYOFFICE
Damit ist es transparenter als Windows, Android, MacOS, iOS, usw. oder chinesische Hardware, auf die @TimeTurn setzt, aber Entwicklern, die (auch) in Russland leben und ihre Ergebnisse online einsehbar machen, nicht vertraut.

Ansonsten kann man Etherape, Wireshark, tshark, tcpdump, etc. zur Eigenkontrolle verwenden.
 
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Kuristina schrieb:
[OnlyOffice] Sieht gut aus.
Also die großen Klötze da im rechten UI-Bereich find ich irgendwie überflüssig und platzraubend. Das ist u.a. auch ein Grund, warum ich M$-Office ablehne. Ribbons finde ich seit der Einführung (dürfte um 2008 gewesen sein) ein absolute Fehlentwicklung.

###Zaunpfahl### schrieb:
[Libreoffice] Hab ich jetzt keine konkreten Beispiele mehr.... positionierungen / Abstände .... skalierung mit der Auflösung. Die UI ist einfach sehr unintuitiv.
Auf dem Monitor meines Sohnes hab ich 150% Skalierung im KDE eingestellt. Libreoffice sieht dort ganz normal aus. Und die UI finde ich wesentlich hübscher und brauchbarer als das auf dem oben geposteten Screenshot.

Abstände und Positionierungen sind halt so eine Sache bei den Office-Suiten. Mit viel Krampf kriegt man da was Brauchbares hin. Für Texte, die ordentlich aussehen, nehm ich noch immer meine Latex-Vorlage, die ich mal vor 10 Jahren optimiert hab. Da kommt nach bisheriger Beobachtung keins der gängigen Office-Lösungen ran.

Nichtsdestotrotz find ich Alternativen immer gut. Konkurrenz belebt das Geschäft.
 
Ich benutze Office-Programme eigentlich nur im absoluten Notfall, und dann meistens LibreOffice, weil ich mit dem Ribbon Menü immer noch nicht zurecht komme. Ich muss jetzt allerdings auch keine aufwändigen Tabellen erstellen oder so, da bin ich glücklicherweise gesegnet.

Für alles, was Text angeht (oder noch schlimmer: Text mit Bildern) und akkurates Ausrichten von Abständen und Positionierungen nutze ich grundsätzlich Notepadqq in Verbindung mit Scribus. DTP-Software ist für sowas meiner Meinung nach einfach ungeschlagen.

Wenn ich trotzdem mal eine Tabelle brauche, die nicht kompliziert ist, bastel ich die mir manuell in Inkscape zusammen. Ungelogen :freak:
 
Pummeluff schrieb:
Also die großen Klötze da im rechten UI-Bereich find ich irgendwie überflüssig und platzraubend.
Joa. Stört mich nicht. Man sieht halt gleich was man für eine Schrift bekommt.
 
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btw. bezüglich Anpassbarkeit von LibreOffice :)

 
Wer macht denn 2024 noch ernsthaft Textverarbeitung mit nem WYSIWYG-Tool? Ich dachte, über diese düsteren Zeiten wären wir längst hinweg. :-)
 
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Seit 2007 hege ich eine ausgeprägte Abneigung gegen Ribbons - anstatt, dass sich das legt wird die Abneigung eher noch ausgeprägter.

Deshalb mag ich Libreoffice - ich könnte, wenn ich wollte, muss aber nicht :)
 
Espero schrieb:
TuxedoOS hat auch schon auf Plasma 6 gesetzt. Ob mit bewusstem Risiko-Wagnis, oder aus Überzeugung, wer weiß...?
Ich habs noch nicht unt TuxedoOS aktiviert, hab Bammel wegen der 4060 in meinem System.
 
BrollyLSSJ schrieb:
Die kommen aus Lettland. Das gehört nicht zu Russland.

"OnlyOffice ist ein Online-Office, das von Ascensio System SIA in Russland entwickelt wird, dessen Hauptsitz sich jedoch in Riga, Lettland, befindet"
 
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@TimeTurn
Danke, habe deine Aussage mal gegooglet. Auf der englischen Wikipedia steht das nicht so. Und auf der offiziellen Only Office Seite sehe ich so auch nicht, dass Russland genannt wird. Aber auf der englischen Wikipedia steht zumindest, dass sich die Ascensio mit einer Firma aus Russland zusammen getan hat. Aber dort konnte ich es auch nur in der Geschichte zur Firma lesen. Ich werde es aber trotzdem weiter nutzen. Sonst müsste ich auch amerikanische Software meiden, wo bereits bewiesen wurde, dass die einen ausspionieren.
 
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Bei LibreOffice stört mich ganz gewaltig dass es heute noch Formatierungen von MS - Dateien vernichtet. Man behauptet bei jedem Update es würde besser, aber Pustekuchen. Sogar einfachste Formatierungen wie abwechselnd farbige Zellenreihen in Tabellen werden nicht übernommen...

Auch lädt die ganze Suite furchtbar langsam, sogar wenn man den "Preloader" in den Autostart mitnimmt. Word oder Excel öffnen in 2 Sekunden. Mag vielleicht daran liegen dass diese sich in das System einnisten, aber egal.

Was mich bis vor kurzem auch genervt hat, mittlerweile aber wohl gelöst wurde: Das scharfe s. ==> ß. Ganz einfach mit ALT+225 unter Word, in LibreOffice bekommt man ein Menü mit etwas ganz anderem angezeigt. Scheint aber wohl jetzt zu gehen.


Da ich aber kein MS Office mehr nutzen will lebe ich damit. Außerdem schaut man einem geschenkten Gaul nicht in's Maul. :D
 
Ich find das schon interessant mit OnlyOffice und seinen vermeintlichen Verbindungen nach Russland.

Die deutsche Wikipedia hat den Eintrag darüber scheinbar von der englischen übernommen, die ihn mittlerweile nicht mehr hat.
Als Quellen werden ein ukrainischer Artikel von 2022 und ein Interview mit dem CEO von OnlyOffice auf einer russischen Seite angegeben. Letzters soll wohl zeigen, dass der Mann Russe ist und an Veranstaltungen in Moskau teilgenommen hat, um damals den Vorgänger von OnlyOffice zu pushen. Der ukrainische Artikel berichtet von ukranischen Firmen und Behörden, die OnlyOffice gekauft haben, nach Beginn des Krieges in Riga angefragt haben, wie die politische Position von OnlyOffice ist und ob sie den Krieg verurteilen (worauf sie nicht reagiert haben, bzw. meinten, sie sind apolitisch, was scheinbar nicht okay ist). Dann gab es noch einige Behauptungen ohne Quellen, und ein paar Vermutungen. Soweit nichts neues.
Interessant ist, wenn man in den lettischen Datenbanken selber guckt, wo der Gründer von OnlyOffice mittlerweile als Staatsbürgerschaft Türkisch angegeben hat (vorher war es Russisch). Der Mann lebt mittlerweile in der Türkei, Ascensio hat letzes Jahr in Belgrad, Serbien ein Entwicklungsbüro gegründet.

Jetzt kann man sich natürlich seine eigenen Hintergrundgedanken machen. Stützt man sich auf den ukrainischen Artikel, der gefärbt sein kann, aber nicht muss, oder ist man im Zweifel für den Angeklagten und stellt sich vor, dass Herr Bannon die Vorwürfe satt hat und deswegen langsam aus Russland abzieht, um seine Ruhe zu haben?

Mag jeder selbst für sich entscheiden. Fand's nur mal interessant, da ein bisschen rumzuwuseln.
 
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@rallyco @BrollyLSSJ @TimeTurn
Im Zweifel gilt die Unschuldsvermutung.
Nur ein kleiner Bruchteil der Russen und noch weniger internationale Unternehmer befürworten den Krieg bzw. wollen irgendetwas damit oder mit Putin zu tun haben.
Gleich alle über einen Kamm zu scheren, ist schlicht falsch.

Vernünftige Menschen sagen ja auch nicht, dass alle im Osten Deutschlands rechts sind, nachdem sie die Europawahlen angesehen haben.

Dank Open Source hätte man schon längst OnlyOffice prüfen können und kann es auch weiterhin.
 
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@AI-Nadja genau darauf wollte ich hinaus. Auch finde ich, dass man nicht alles auf Wikipedia ohne Gegenprüfung schlucken sollte (gerade nicht auf Wikipedia, aber das ist ein anderes Thema).

Es gibt immer noch mehr als genug Firmen und Organisationen, die nach wie vor auf OnlyOffice setzen und auch eine Partnerschaft seit Beginn des Krieges eingegangen sind. Und wie es @BrollyLSSJ schon so treffend formuliert hat: Man müsste auch amerikanische Software meiden.
Aber nein, das sind ja unsere Freunde und Freunde spionieren sich nicht aus :freak:
 
AI-Nadja schrieb:
Nur ein kleiner Bruchteil der Russen [...] befürworten den Krieg bzw. wollen irgendetwas damit oder mit Putin zu tun haben.
Wo hast du denn das Gerücht her?

Eine Freundin meiner Familie stammt aus Russland und war über Silvester für ein paar Tage in Moskau. Die Erkenntnisse:
  • In Russland gibt's offiziell keinen Krieg. Nennt sich dort noch immer "Spezialoperation". Und das ist auch in den Köpfen der Bevölkerung so verankert. Dort spricht auch niemand vom Krieg.
  • Überall hängt Propaganda rum zur Verteidigung von Russland und Befreiung der Ukraine.
  • Ein paar westliche Produkte sind aus den Geschäften verschwunden bzw. wurden durch russische Marken ersetzt, z.B. McDonald's. Aber den ganz großen Teil an westlichen Produktion bekommt man dort noch immer problemlos.
  • Die Sanktionen merkt man eigentlich nur am Zahlungsverkehr. Ausländische Kreditkarten funktionieren in Russland nicht mehr. Für Ausländer läuft jetzt alles über Bargeldumtausch.
  • Die Propaganda in den Medien ist natürlich auch aktiv. Viele Russen denken, dass wir in Deutschland aus der Mülltonne essen müssen, da unser gesamtes Geld für die Aufrüstung der Ukraine draufgeht.
  • Wenn sich die Leute dort für den Ukraine-Einsatz melden, dürfen sie ein oder ein halbes Jahr nicht nach Hause. Der finanzielle Ausgleich ist aber so attraktiv, dass sie sich danach ihr Häuschen leisten können. Im Todesfall wird die Familie mit einer sehr hohen Entschädigung "beglückt".

Fazit daraus: Die Propaganda-Maschinerie ist auf beiden Seiten sehr aktiv.

AI-Nadja schrieb:
Vernünftige Menschen sagen ja auch nicht, dass alle im Osten Deutschlands rechts sind,
Warst du schon mal im Osten? Kennst du die Hintergründe für diese Entwicklung? Deiner Aussage zufolge würde ich beide Fragen mit "nein" beantworten.

Lotsenbruder schrieb:
[OnlyOffice nicht im Paketmanager] Ach ja....
Hab grad mal nachgesehen:
  • Debian findet nichts.
  • Bei Fedora war's auch nicht dabei.
  • Gentoo bietet zumindest onlyoffice-bin an
Flatpack und Appimage stellen für mich eher Lösungen dar, wenn die Alternative dazu das Selbstbauen per configure und make bedeuten würde.

Ob hinter OnlyOffice jetzt ein russischer Laden steht, wäre für mich erst mal zweitrangig bei Open-Source-Produkten. Wird genug Leute geben, die aufgrund des Russlandbezugs den Quelltext durchforsten werden.
 
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