Linux ≠ Windows | Warum sollte Linux mich wollen?

Sommersocke schrieb:
Oder man kompiliert es sich selbst. Ist ja heutzutage dank der Helfer auch kein Hexenwerk mehr.
Selbst wenn ich den Quell-Code mancher DAW hätte, so will dieser ggf. Bereiche ansprechen, die bei Linux nicht vorgesehen sind. Man hätte beim Programmieren bereits berücksichtigen müssen, dass es bei Linux nativ weder ASIO, noch CoreAudio gibt, das AU, oder VST-Pluginformat anpassen und dann müssten alle Plugins, auch von dritten, wiederum auf das Format angepasst werden.

Zum Rest: sind wir an dem Punkt wo bessere Software als „Seuche“ bezeichnet wird? Gute Software ist halt meist kommerziell. Irgendwie müssen Entwicklungskosten ja auch wieder eingespielt werden.
Ja, Adobe z.B. betrachte ich selber kritisch und nutze es nur wo ich muss. Aber welche Alternative zu inDesign hab ich noch mal auf Linux? Unter Windows und MacOS gibt es immerhin noch Affinity. Und was wäre auf Linux die Alternative zu Lightroom, oder CaptureOne? Ich bin völlig dafür so quasi-Monopole aufzubrechen. Aber die Software muss halt trotzdem was taugen. Bei mir hat NI Kontakt fast nen Monopol, aber da gibt es natürlich auch keine Linux-Alternative. Wenn ich PDFElement oder Nitro schon als Acrobat-Alternative nutze, was ist die Alternative auf Linux. Wo ist der professionelle Fontmanager? Fontexplorer gibt es ja nicht mal mehr für Windows. Da gibt’s nur noch SuitcaseFusion... Gimp alleine (selbst wenn’s einem gefällt) macht halt für viele noch keine Grafikworkstation. Die meisten Grafiker, Fotografen, etc. brauchen noch irgendwas anderes.

Werbung? Was meinst du da? Sehe ich jetzt eher nur im Internet und da ist wohl das OS egal.
leonavis schrieb:
Spiele kannst Du ja eigentlich nicht meinen, oder?
Ne ich zocke selber auf Manjaro und da vermisse ich quasi nichts. Es gibt genug Spiele, die ich da spielen kann und der Rest ist halt nur für ne andere Plattform rausgekommen (die bei mir ja auch noch im Betrieb hab) ... aber ne Konsole hab ich ja auch nicht.
Bei anderer Software sieht es leider traurig aus.

leonavis schrieb:
Ich glaube aber nicht, dass das der Grund ist, warum Linux auf so viel weniger Desktop-PCs läuft, sondern ganz einfach Bequemlichkeit.
Ne, aber das ist halt die klassische Dememtierung des Problems, die aus der Linux-Ecke immer kommt. „Wir haben ja Software in dem Bereich, die ist doch gut.“ Wäre Gimp tatsächlich brauchbar, würde das längst in der Windows-Welt mehr genutzt. Scribus ist der größte Schrott, da bin ich froh, dass ich es nicht nutzen muss. LMSS und Ardour sind so ohne entsprechende Plugins (die es nicht mal gibt) auch kaum brauchbar und auch so nichts wirklich toll. Dazu kommt, dass es selten Auswahl gibt. Was wäre denn z.B. die Alternative zu Scribus auf Linux. Da darf ich dann nicht mal zwischen Pest und Cholera wählen. (von wegen Freiheit) ... Dieser traurige Zustand zieht sich durch fast alle kreativen Software-Bereiche. Aber klar kann man den ignorieren.

Das meine ich eben. Man tritt auf der Stelle, weil die Community meint, man hätte ja alles, was man braucht. Nicht die gleiche Software, aber ne Alternative und dafür noch kostenfrei. Hat man halt nicht.

leonavis schrieb:
Du, ich, die meisten wenn nicht praktisch alle hier dürften mit Windows-Anwendungen und der Windows-Desktop-Umgebung groß geworden sein, das ist sozusagen im Blut.
Meine technisch völlig unversierte Frau hat eine Woche (bis ich es ihr gesagt hatte) nicht mal gemerkt, dass der PC standardmäßig in Manjaro (KDE Plasma) bootet und nicht mehr in Windows. Gerade für Otto ist da eigentlich kaum Umgewöhnung. Was die unter Linux nicht finden, haben die meist vorher auch unter Windows nicht gefunden, bzw. nicht mal gesucht. Ne neue Windows-Version ist manchmal mehr Umgewöhnung. Otto will einfach das Programm vom Desktop oder der Taskleiste starten und dann nutzen. Der macht mit dem OS selber quasi nichts. Bei den Kreativen ist es oft ähnlich. Für die 3 Sekunden nach Start des PCs die die im OS sind bevor der Bildschirm zu 99% von ihrer Software überdeckt wird, ist es ziemlich egal auf welchem OS die Software läuft (ausgenommen Mac-User)...
Ergänzung ()

Debian_User schrieb:
Hab kein Lust zu und kein Zeit auf was neues bleibe ich beim Windows .....will ich frei sein und bin bereit zu lernen nutze ich Linux. Punkt.
Eher: Isses mir scheiß egal, welches OS ich nutze, nutze ich Windows, Isses mir zusätzlich auch noch scheiß egal welche Software ich nutze, kann ich auch Linux nutzen. Bei den Benutzerfreundlichen Distros gibt es ja nicht wirklich was zu lernen.
 
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Aphelon schrieb:
Aber welche Alternative zu (...) ?
Scribus (InDesign), Darktable (Lightroom) und Ardour (Audio) fallen mir spontan ein, vielleicht ist da was für dich dabei.

Mein Problem war/ist bei der Suche nach Software-Alternativen oft, dass ich diese schlicht nicht finde. Die x Blogs mit den „Top 10“-Alternativen sind leider meistens nicht hilfreich, tendenziell stolpere ich eher zufällig über Software.
Mag an mir liegen, allerdings glaube ich, dass es anderen Menschen auch so geht manchmal und dann eben der leichtere/schnellere Weg „bekanntere“ Win/Mac/iOS Software ist. Was dann eben auch zu dem „mit Linux geht das nicht“ Gedanken führt.
 
Disclaimer: Ich hab gerade wieder einen Riesentext geschrieben, aber wir führen das Thema immer weiter von „Will Linux mich haben?“ weg, daher entschuldige bitte, dass ich nur noch kurz und knapp antworte. Ich überlege, ob ich eine separate Diskussion über die Zielsetzungen und Erwartungshaltungen eröffnen soll.
Aphelon schrieb:
…sind wir an dem Punkt wo bessere Software als „Seuche“ bezeichnet wird?
Das kommt auf deine Definition von gut/besser an. Es ist aber nicht Ziel der freien Software um jeden Preis die Welt zu erobern. Es wäre schön, wenn dem so wäre, weil freie Software auch unser Leben freier macht. Es ist aber nicht Teil des kommerziellen Wettrüsten. GNU/Linux/GNOME/KDE ist nicht in erster Linie kostenlos. Es sind verschiedene Ansätze den Freiheitsgedanken zu leben.
Ja, Adobe z.B. betrachte ich selber kritisch…
Du musst es nicht nutzen, es sei denn dein aktueller Arbeitgeber schreibt es vor. Jeder darf für sich entscheiden.

Werbung? Was meinst du da? Sehe ich jetzt eher nur im Internet und da ist wohl das OS egal.
Dann schau mal genau hin, was dein System dir so tagtäglich zu suggerieren versucht.

…nicht die gleiche Software, aber ne Alternative und dafür noch kostenfrei. Hat man halt nicht.
Es geht nicht um kostenfrei. Es geht um Freiheit. Wenn dir das egal ist, will „Linux“ dich auch nicht haben.

Es geht darum, dass wir wahrnehmen, wie unsere Welt funktioniert. Es geht darum zu versuchen, dass unsere Sklaven — auf deren Buckel unser aktuelles Luxusleben gestützt wird — ein besseres Leben zu bieten. Dabei geht es nicht darum, dass sie auf den selben Level kommen, das ist gar nicht möglich. Aber wir könnten zumindest dafür sorgen, dass nicht tagtäglich zehntausende dafür sterben, dass wir aus dem vollen Schöpfen können und im Schlaraffenland leben. 200 Tote bei einem Unwetter in Deutschland sind eine Katastrophe. 25.000 Menschen, die täglich verhungern — egal, Kinder durch Kobaltminen jagen — egal, Salzwüsten mit > 20 Millionen Liter Wasser fluten, für 1 kg Lithium — egal… Und das ist nicht mal das dringenste Problem, das wir ignorieren.
 
Sommersocke schrieb:
Dann schau mal genau hin, was dein System dir so tagtäglich zu suggerieren versucht.
Wenn du damit die Microsofts Zwänge meinst, ja... von denen würde ich ja gerne Weg... aber aus oben genannten Gründen (es gibt eben für Linux zu oft keine alternative Software) geht das nicht. Und genau das hat nichts mit Gewohnheit zu tun. die alternative Software ist entweder nicht da, oder qualitativ zu schlecht. Das einzige Alternative OS wäre für mich ein Mac...

SE. schrieb:
Scribus (InDesign), Darktable (Lightroom) und Ardour (Audio) fallen mir spontan ein, vielleicht ist da was für dich dabei.
Darktable kannte ich tatsächlich noch nicht... Scribus empfinde ich nicht als Software, mit der man ernsthaft arbeiten kann - kein bisschen intuitiv und selbst wenn man nach recherche begriffen hat, wie etwas funktioneirt, ist der Workflow schlicht zu langsam - die Grundfunktionen, die das Aprogramm bietet sind einfach nicht intelligent umgesetzt ... Ardour finde ich auch eher mäßig aber da ist eben das Hauptproblem für mich und viele andere, dass es nativ keinen wirklichen Sampler als Plugin gibt und für die 2 Sampler, die ich im Netz gefunden habe gibt es nur eine Hand voll uninteressanter Libraries. Also ist das auch nichts, womit ich ernsthaft arbeiten könnte. Ganz zu schweigen von den restlichen Plugins, die mir die Arbeit erleichtern und halt einfach alternativlos fehlen - erst recht in der gewohnten Qualität.


Sommersocke schrieb:
200 Tote bei einem Unwetter in Deutschland sind eine Katastrophe. 25.000 Menschen, die täglich verhungern — egal, Kinder durch Kobaltminen jagen — egal, Salzwüsten mit > 20 Millionen Liter Wasser fluten, für 1 kg Lithium — egal… Und das ist nicht mal das dringenste Problem, das wir ignorieren.
Und wo macht es bei diesen Punkten bitte einen Unterschied, welches OS ich nutze. Änderst du an diesen Umständen irgendwas indem du kein Windows nutzt?


Sommersocke schrieb:
wir führen das Thema immer weiter von „Will Linux mich haben?“ weg
Dann verstehst du den Punkt: "Linux will viele Leute nicht haben, weil es für diese keine Software bietet" noch immer nicht, oder ignorierst ihn einfach. Dieser wurde auch in dem langen Text nicht wirklich aufgeführt. Aber genau das ist es eben, warum ich denke, dass viele kein Linux nutzen können, die es ansonsten gerne würden. Wer glaubt Windows sei bequemer zu nutzen, oder mein man müsse sich umgewöhnen, wird eh nicht wechseln auch wenn's nicht stimmt. Der Rest aber eben schon. Denen fehlt nur die Software - noch immer. Viele Distros an sich sind super. Selbst als langjähriger Winodwsnutzer, hab ich in Windows 10 vieles deutlich schlechter gefunden, als nach dem Umstieg auf Manjaro. Bei Windows 10 musste ich googlen, wo ich ne Einstellung finde...
 
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Sommersocke schrieb:
Das kommt auf deine Definition von gut/besser an. Es ist aber nicht Ziel der freien Software um jeden Preis die Welt zu erobern. Es wäre schön, wenn dem so wäre, weil freie Software auch unser Leben freier macht. Es ist aber nicht Teil des kommerziellen Wettrüsten. GNU/Linux/GNOME/KDE ist nicht in erster Linie kostenlos. Es sind verschiedene Ansätze den Freiheitsgedanken zu leben.
Hier muß ich Dir ganz klar sagen, mit 27 Erfahrung freier Software in Unternehmen, das sich in all den Jahren doch an vielen Stellen auch als Luftblase herausgestellt hat. Wir haben heute faktisch viele Hybrid-Lösungen mit proprietären Systemen wie OS-Systemen. Ja, man kann einiges an Kosten sparen mit OS-Software, andererseits sind die ja auch nicht dumm, und für alles gibt es Enterprise-Versionen, die kostenpflichtig sind, und natürlich nur sie die Features haben, die Unternehmen brauchen. Was unterschätzt wird, daß der Migrationsaufwand enorm steigt, und Kosten durch die hohen Aufwände entstehen. Viele OS-Software ist nicht gut getestet, schlecht dokumentiert, enthält viele Fehler. Und vor allen Dingen, das ist die Ironie dahinter, haben fast alle Enterprise-Anbieter die Preise in den letzten enorm angezogen. Und die Enterprise-Versionen sind .... closed source. 😂

Ja, billig ist es, wenn man nur auf die freien Versionen geht. Die kann aber nicht alles, und nicht jedes Unternehmen hat die Ressourcen und die Zeit, dann selbst alles einzuprogrammieren, was sie brauchen könnten. Faktisch kenne ich bis auf IBM und Co. keine Firma in meinem Umfeld, die irgendwie per Kosten oder Ressourcen an OpenSource mitgestaltet. Unsere Kollegen machen das teilweise, aber auch nur, weil mein AG auf unsere Kosten das gestattet. Das kannst Du aber bei Behörden und Co. vergessen. Die wollen einen festen Preis für irgendwas.

Daher, die Idealisierung von freier Software ist ebenso falsch. Irgendjemand muß da ja was machen, und das kostet Aufwand wie Ressourcen, die sich nicht aus sich selbst schöpfen. Jeder will leben, existieren, Miete bezahlen, eine Familie unterhalten usw. Du brauchst doch hier nur mal bei den täglichen Anfragen schauen, wie viele nicht mal bereit sind, 50 € für eine Backup-Software auszugeben oder nützliche Tools. Alle wollen das kostenlos. Das funktioniert auf Dauer eben nicht.
Sommersocke schrieb:
Dann schau mal genau hin, was dein System dir so tagtäglich zu suggerieren versucht.
Das tut aber jedes System irgendwo und irgendwie, egal zu welcher Zeit und Epoche und Kultur. Und um bei Linux zu bleiben, wenn Du nur Sachen innerhalb eines Repos installieren kannst, wo ist da die Freiheit? Was die meisten nicht wissen, auch Linuxe sammeln heute Telemetriedaten.
Sommersocke schrieb:
Es geht nicht um kostenfrei. Es geht um Freiheit. Wenn dir das egal ist, will „Linux“ dich auch nicht haben.
Nur kann nicht jeder mit dieser Freiheit umgehen. Wie gesagt, selbst ich als erfahrener IT-ler mit über 32 Jahren Unix und Programmiererfahrung schaffe es nicht immer und auf jeder Distribution alles zu übersetzen. Wie soll das dann ein Laie und nicht IT-affiner Mensch hinbekommen?

Es backt ja auch nicht jeder sein Brot selbst und reitet mit dem Pferd (unabhängig vom Erdöl) zur Arbeit oder zum Einkaufen. Unsere Kultur hat ja in der Frühzeit der Menschheit einen entscheidenden Schub erhalten, als endlich genug Nahrung erzeugt werden konnte, so daß Menschen sich auf Tätigkeiten spezialisieren konnten. Das hat alle Kulturen enorm in ihrer Entwicklung beschleunigt, weil keiner mehr alles können und machen mußte.

Daher, was nützt die Freiheit, wenn Du dann selbst viele Ressourcen und Aufwand in etwas reinstecken mußt, um gewisse Dinge zu lösen? Was nutzt die Freiheit, wenn Du auch nicht die Fertigkeiten, Wissen und Fähigkeiten hast, es zu bedienen? Mein Spruch lautet: IT soll das Leben erleichtern, nicht erschweren, dann läuft etwas gravierend falsch.
 
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Ich kann @Aphelon sehr gut verstehen. Die gleichen gründe haben mich Jahre abgehalten Linux verwenden zu können. Seit ~3 Jahren hat sich mein Arbeitsbereich geändert und seit dieser Zeit verwende ich privat und auf Arbeit zu 98% Linux.

Das Softwarehersteller wie Affinity nicht für Linux was anbieten, finde ich sehr schade, zumal hier der Aufwand sicher zu bewältigen wären. Da der Code eh noch recht neu ist und für Mac und Windows existiert.

Anderseits finde ich aber auch, dass manche Probleme bei den Entwicklern von freier Software liegen. Bei Blender z.B. hatte man sich früher bewusst dazu entschieden die Bedingung anders zu gestalten als bei anderen 3D Programmen. Das Programm konnte schon immer sehr viel, war aber für Leute die von anderen Programmen wie 3Ds Max, Maya, oder Cinema kamen einfach kaum zu bedienen.
Ähnliches unterstelle ich auch Gimp und Inkscape, die können auch viel, aber die Bedienung ist sehr gewöhnungsbedürftig.

Ein weitere Aspekt ist auch, dass man sich mit der Software wohlfühlen muss, und wenn jemand als Designer arbeitet und mit einer Programmoberfläche arbeiten muss, die weder gängige UX verfolgt noch hübsch ist, ist das halt unangenehm.
 
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PHuV schrieb:
Und die Enterprise-Versionen sind .... closed source. 😂
Wäre dem so, dann könntest du sie anzeigen. Freie Software ist niemals closed source, da braucht es schon die BSD-Lizenz, o.ä. Hat aber auch mit der von dir zitierten Aussage nichts zu tun.
Wenn die Unternehmen die freie Software so verwenden wollen, dürfen sie das entsprechend der Lizenzen doch auch, closed source geht aber nicht mit GNU.

Ja, billig ist es, wenn man nur auf die freien Versionen geht.
Was an „es geht nicht um kostenlos“ war für dich unverständlich?

Daher, die Idealisierung von freier Software ist ebenso falsch … funktioniert auf Dauer eben nicht.
Solange wir in der Gebetsmühle des Kapitalismus festhängen, ist dem so, ja. Dass es auch ohne die Wachstumslüge geht, sieht man an solchen extrem hinterwäldlerischen Ländern wie Japan… ^^
Aber hier ist das ja von den Bürgern so gewollt. Letztendlich entscheidest du dich selbst dafür, womit du dein Leben verbringst, wie du mit deiner Umwelt umgehst und was du unterstützt und was nicht. In dieser Entscheidung bist du so frei, wie es das Gesetz zulässt. Echte Freiheit haben wir nirgends auf diesem Planeten, aber wir sind auch ganz offensichtlich schon mit dem überfordert, was wir haben. Deine Ideale musst du dir schon selbst suchen und danach leben. Vielleicht gibt es Gleichgesinnte, vielleicht noch nicht… Mach was draus.

Was die meisten nicht wissen, auch Linuxe sammeln heute Telemetriedaten.
Das liest sich wie die Bildzeitung. Falls du auf die Software der KDE-Community anspielst: Das ist im Standard deaktiviert und kann nur ausdrücklich vom Nutzer aktiviert werden. Es beschneidet dich also in keinster Weise; es sei denn du möchtest das teilen.

Wie soll das dann ein Laie und nicht IT-affiner Mensch hinbekommen?
Indem er sich dafür einen Dienstleister sucht? Oder sich am Projekt beteiligt?

Mein Spruch lautet: IT soll das Leben erleichtern, nicht erschweren, dann läuft etwas gravierend falsch.
Und bist du noch dieser Überzeugung, dass das so ist? Ich finde, es ist die letzten 2 Jahrzehnte deutlich in eine andere Richtung gegangen, es werden immer Lücken gesucht, in denen man noch Bedarf wecken kann, wo keiner ist. Das eigentliche Ziel, dass uns die Computer helfen, das ist doch schon lange obsolet. Natürlich werden sie noch dafür verwendet, aber das was bspw. aus dem Internet geworden ist, zeigt doch eher, dass es eben gravierend falsch läuft.
 
Ich habe jetzt mal die letzten drei Seiten so mitgelesen, nachdem ich das Mitlesen seit Seite 8 oder so unterbrochen habe.
Folgendes ist mir aufgefallen:

- es wird in Threads wie diesen immer wieder darüber debattiert, dass alle Linuxe nur 2 bis 3% Marktanteil haben. Und das wird dem gesamten Ökosystem wenn man so will, gleichzeitig so eigenartig zum Vorwurf gemacht.
Meine Meinung dazu - ich weiß nicht wie es anderen diesbezüglich geht - ist: jawohl, wir haben es verstanden. Es sind 2 bis 3%. Gegenargument wäre: "das hat seine Ursache usw bla". Für mich aber nicht, weil diese Ursache nicht dadurch geändert oder beseitigt wird, indem man sich im Kreis dreht. Tatsachen kann man auch einfach akzeptieren und das Thema zu den Akten legen.

- Nichtverfügbarkeit von Software oder angeblich minderwertige Software. Ist eigentlich genau das gleiche langweilige sich-im-Kreis-drehen wie beim Marktanteil. Ja, es gibt verschiedene Software nicht für jede Plattform. Tatsachen kann man akzeptieren. Beim Mac oder in Windows wird es auch nicht der Plattform zum Vorwurf gemacht, wenn irgendwas nicht darauf läuft - und eine ewig laufende Diskussion darüber wäre ebenso langweilig und ergebnislos.

- Bedienung und "intuitiv": Fakt ist: keine einziges derzeit existierendes Betriebssystem, egal ob auf einem Computer, Tablet oder Smartphone, ist 100% intuitiv zu bedienen. Das ist eine Tatsache, die man akzeptieren kann oder man lässt es eben. Sich über "Bedienungsmängel" an solchen Systemen aufzuregen, ist irgendwie lächerlich, meiner Meinung nach. Und das sage ich, der gern irgendwelchen Fanboys "Bedienungsmängel" ihrer Lieblingssysteme unter die Nase reibt.

- Hilfe im Netz: grundsätzlich nehmen sich Communities im Netz gar nichts. Wenn Newbies eine Frage haben und sich nicht allzu blöd bei der Fragestellung anstellen, bekommen sie überall Hilfe.
"Negieren und Dementieren von Problemen": das ist normal und in jeder Community Gang und Gäbe. Man kann hier aber recht gut sehen, dass "Leute, die Probleme aufzeigen" in Linux-Foren mit der Erwartungshaltung herangehen, dass ihnen zugestimmt wird. Und sie regen sich dann fürchterlich über diese ignoranten Fanboys auf, die einfach nicht wahrhaben wollen, dass dieses und jenes Problem besteht.

Selbst beobachtet/ erlebt:
Regt sich jemand auf, dass sein Tumbleweed bei jedem Nvidia-Update zusammenklappt. Kriegt mehrere Antworten, dass das eigentlich nicht sein könnte und dass da mal Ursachenforschung betrieben werden sollte = ein unterschwelliges Hilfsangebot. Ende vom Lied: der Typ pisst alle als ignorante Arschlöcher an und erntet die entsprechenden Antworten. Hmm? Und?

Ich frage im Windows-Forum, wieso dieses OS so grottenlahm ist. Das hatte zugegebenermaßen etwas von Trolling aber es ist halt nunmal so. Kriege als Antwort, dass ich dumm bin und nur mein System vermüllt habe... Das ist allgemein akzeptiert, übrigens, in Windowsforen ... Dementieren und Negieren.
Dabei war es halt einfach nur eine subjektive Wahrnehmung/ Meinung. Und das ist okay.

Ich frage im Mac-Forum, wie man die Tastaturbelegung auf Normal-menschliche Werte umstellen kann und (damals war das noch so, ist jetzt anders) wieso ich keine Installations-iso oder .dmg frei runterladen kann. Kriege als Antwort, dass das Mac-Layout das beste wäre und wenn ich es nicht will, bin ich halt nicht die Zielgruppe. Aha. Das fällt in Diskussionen wie diesen hier aber schon unter "Negieren und Dementieren".
Antwort zum .dmg war: "wozu sollte man das brauchen?"

Fazit für mich: solche Threads wie dieser hier können über 1000 Seiten gehen und man wird sich immer im Kreis drehen. Der Vorwurf an Linux im allgemeinen wird immer bestehen bleiben: zu wenig Marktanteil (interessiert beim Mac übrigens niemanden), Community ist nicht inklusiv genug (überall anders ist gleiches oder ähnliches Verhalten akzeptiert bis extrem okay)
Fehlende Programme (interessiert woanders auch keine Sau)

Was ist also das Ziel einer solchen Diskussion?
 
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jb_alvarado schrieb:
…aber die Bedienung ist sehr gewöhnungsbedürftig…
Nee, umgewöhnungsbedürftig.
Und ich kann dir sagen, der Wechsel von unixoiden Systemen auf Windows ist der größere Kulturschock und Lernaufwand.
Ergänzung ()

screwdriver0815 schrieb:
Was ist also das Ziel einer solchen Diskussion?
Guter Beitrag!
Mein Ziel ist es, den Leuten zum einen klar zu machen, dass Linux „nur“ ein Kernel ist (Android ist auch ja „Linux“, nur halt zum fremdschämen :D) und dass der Grund sich für freie Software zu interessieren nicht am Portemonnaie liegt, sondern an den dahinter stehenden Werten. Zum anderen muss man vom Denken weg, dass es irgendwas können müsste. Wenn sich genug Leute dafür interessieren, entwickelt sich das „von alleine“, man denke an den Milliardengenerator Android. Hat der sich von den grundlegenden Zielen entfernt? Aus Sicht der freien Software ja. Aus Sicht von Google wohl nicht.
Die ganzen „nur Nutznießer“ sind zwar nicht unwillkommen, da das einer der normalen Einstiegswege ist, aber wenn schon keine Bereitschaft besteht sich einzuarbeiten, dann sind sie auch falsch gelandet. Das gilt auch OS-unabhängig, wie du schön beschrieben hast.
 
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Sommersocke schrieb:
Wäre dem so, dann könntest du sie anzeigen.
😅Das war jetzt wirklich (nicht böse gemeint) ein Schenkelklopfer. So einfach ist es nicht.
Sommersocke schrieb:
Freie Software ist niemals closed source, da braucht es schon die BSD-Lizenz, o.ä. Hat aber auch mit der von dir zitierten Aussage nichts zu tun.
Wenn die Unternehmen die freie Software so verwenden wollen, dürfen sie das entsprechend der Lizenzen doch auch, closed source geht aber nicht mit GNU.
Du hast nicht richtig zugehört oder gelesen. Es gibt eine freie Version eines Programmes, mit eingeschränken Features. Und dann gibts die Enterprise-Version, die zwar auf der freien irgendwie basiert, deren Enterprise-Features aber nicht OS sind. Und selbst wenn Du GNU-Bestandteile benötigst, gibt es Tricks, diese dazuzubinden, ohne gegen die Rechte zu verstoßen

Sommersocke schrieb:
Was an „es geht nicht um kostenlos“ war für dich unverständlich?
Und was war an "Freiheit ist nicht kostenlos" möglich unverständlich?
Sommersocke schrieb:
Solange wir in der Gebetsmühle des Kapitalismus festhängen, ist dem so, ja. Dass es auch ohne die Wachstumslüge geht, sieht man an solchen extrem hinterwäldlerischen Ländern wie Japan… ^^
Wir sind nun mal eine wettbewerbsorientierte Spezies. Ob es da um Geld, Ressourcen, Status, Anerkennung sonstwas geht ist egal.
Sommersocke schrieb:
Indem er sich dafür einen Dienstleister sucht? Oder sich am Projekt beteiligt?
Dann schau mal hier öfters rein und ließ Dich mal in die ganzen Themen ein, was die Leute so fragen? Kaum einer will Geld ausgeben, oder gleich den Dienstleister mit dem fehlerhaften Gerät oder Dienstleistung beauftragen, die landen alle hier.
Sommersocke schrieb:
Und bist du noch dieser Überzeugung, dass das so ist?
Eindeutig: ja. Es wird leider immer nur vergessen, was heute dahinter für eine Komplexität steht, aber was wir heute an Möglichkeiten haben, ist grandios. Nimm die simple Sache, wie ein Foto/Video mit dem Smartphone aufzunehmen, und sofort per Cloudservice irgendwie in der Welt zu verteilen. Nimm so was wie WhatsApp, wo ich mal ganz schnell mich mit meiner Familie koordinieren kann, ohne stundenlang alle antelefonieren zu müssen...
Sommersocke schrieb:
Ich finde, es ist die letzten 2 Jahrzehnte deutlich in eine andere Richtung gegangen, es werden immer Lücken gesucht, in denen man noch Bedarf wecken kann, wo keiner ist. Das eigentliche Ziel, dass uns die Computer helfen, das ist doch schon lange obsolet.
Wie kommst Du auf die Idee? Wenn man sich nur die Smartwatches anschaut, was die bald auch an medizinischen Möglichkeiten bieten, ist das doch grandios.
Sommersocke schrieb:
Natürlich werden sie noch dafür verwendet, aber das was bspw. aus dem Internet geworden ist, zeigt doch eher, dass es eben gravierend falsch läuft.
Das siehst Du aus meiner Sicht zu einseitig.
Ergänzung ()

jb_alvarado schrieb:
Anderseits finde ich aber auch, dass manche Probleme bei den Entwicklern von freier Software liegen. Bei Blender z.B. hatte man sich früher bewusst dazu entschieden die Bedingung anders zu gestalten als bei anderen 3D Programmen. Das Programm konnte schon immer sehr viel, war aber für Leute die von anderen Programmen wie 3Ds Max, Maya, oder Cinema kamen einfach kaum zu bedienen.
Ähnliches unterstelle ich auch Gimp und Inkscape, die können auch viel, aber die Bedienung ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Sehe ich auch so, vom Workflow sind kommerzielle Programme deutlich besser und effizienter als freie Software. Wenn man genauer nachdenkt, ist auch klar warum? Ein freier Entwickler hat keinen Ressourcendruck, er muß weder damit Geld verdienen noch Angestellte wie eine Infrastruktur erhalten. Ebenso ist er nicht angewiesen auf Feedback und sonstwas. Ein kommerzielles Programm hat immer solchen Druck, weil Einnahmen finanzieren alles. Also müssen sie alles dafür tun, hervorzustehen und besondere Leistungen zu bieten, was andere nicht können. Dienstleister wie Firmen werden überwiegend in Lösungen investieren, die einen Mehrwert bringen, der sich in Kosten, Aufwand und Zahlen ausdrücken läßt. Zeit ist Geld.

Allein was in Tests und Qualitätssicherung bei einer kommerziellen Software reinfließt, wird in fast allen Fällen eine freie Version selten leisten können.
 
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Aphelon schrieb:
Und wo macht es bei diesen Punkten bitte einen Unterschied, welches OS ich nutze. Änderst du an diesen Umständen irgendwas indem du kein Windows nutzt?
Nur durch das Nutzen nicht. Durch das Mitmachen. Und Software ist nur ein Teilbereich, das betrifft das ganze Konsumverhalten, die ganze Lebenseinstellung. Davon entfernen sich einige Projekte aber leider auch; andere waren da nie, wie bspw. Linux Mint (ist nur die verbreitetste Distro, kein Hassfeind).

Dann verstehst du den Punkt: "Linux will viele Leute nicht haben, weil es für diese keine Software bietet" noch immer nicht, oder ignorierst ihn einfach. Dieser wurde auch in dem langen Text nicht wirklich aufgeführt. Aber genau das ist es eben, warum ich denke, dass viele kein Linux nutzen können, die es ansonsten gerne würden.
Nein, die wollen keine freie Software nutzen. Die wollen eine kostenlose, nicht einschränkende Software nutzen, haben aber mit dem Freiheitsgedanken Null zu tun. Wie bereits vorher geschrieben: Es würde nichts bringen, wenn Adobe (auch nur ein Beispiel) nun closed source rausbringt, die auch auf linuxbasierten Systemen läuft. Was würde das ändern?
 
screwdriver0815 schrieb:
Was ist also das Ziel einer solchen Diskussion?
Wenn man es böse sehen wollte, würde man von einer Wahrnehmungsstörung sprechen. Gewissen Menschen sehen Linux sehr einseitig und propagieren, daß mit Linux alles besser sei, und wollen sich selbst bestätigen. Ich verfolge die Linux-Diskussionen seit Anfang an, und immer liest man den Wunsch raus, daß sich das "bessere" Linux als Alltagsdesktoplösung gegenüber dem "bösen" Windows besser verbreitet. Im Endeffekt haben wir das ja auch erreicht, aber nicht so, wie sich die Leute das vorstellen. Wir haben Linux in Android, Tablets und in den Servern, aber ironischerweise nicht im Desktopbereich.

Das sie mit dieser Betrachtungsweise eben nicht richtig liegen, zeigt ja der Thread hier. 😉 Es werden zu viele wichtige Aspekte ausgelassen bzw. nicht genauer betrachtet. Und daher wird Linux als Dektop vermutlich immer eine Nische bleiben, wenn sich hier nichts ändert. Was einige sicherlich feiern und andere bedauern.
 
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Sommersocke schrieb:
Und ich kann dir sagen, der Wechsel von unixoiden Systemen auf Windows ist der größere Kulturschock und Lernaufwand.
Glaub ich dir... ich hatte ja schon bei manchem Umstieg von Windows auf Windows nen Kulturschock...

screwdriver0815 schrieb:
Ja, es gibt verschiedene Software nicht für jede Plattform.
Es geht nicht um einzelne Programme, die nicht auf OS-XY vertreten sind. Die gesamte Audio-Branche kann z.B. auf Linux nur sehr beschränkt oder überhaupt nicht arbeiten, weil ihnen essentielle Software fehlt. Und wenn dir alles egal ist, wo bringt dich das hin? Nur weil es Leuten eben NICHT egal ist, dass es XY nicht für Linux gibt, gibt es überhaupt eine Chance, dass sowas irgendwann mal für Linux erscheint. Genau so ist ja auch jede andere Software für Linux entstanden - weil sich eben jemand dachte - mist sowas gibt es nicht, aber ich brauch es. Und auch nur weil jemand sagt, das was für Linux existiert, ist mir einfach nicht gut genug, wird es ggf. mal was besseres geben. Eben genau deine "ist mir egal/muss man halt akzeptieren"-Einstellung ist, was ich kritisiere an der Community. Wie soll sich so jemals was bewegen. So tritt man eben nur auf der Stelle.

Sommersocke schrieb:
Nein, die wollen keine freie Software nutzen. Die wollen eine kostenlose, nicht einschränkende Software nutzen
Ja, die wollen einfach eine funktionierende Software nutzen, um ihre Arbeit möglichst effektiv bewältigen zu können. Die zahlen auch gerne dafür, wenn es sein muss. Darf es sowas nicht für Linux geben?

Sommersocke schrieb:
Es würde nichts bringen, wenn Adobe (auch nur ein Beispiel) nun closed source rausbringt, die auch auf linuxbasierten Systemen läuft. Was würde das ändern?
Dann bist du der Ansicht, dass alles für Linux Open Source sein muss? Um diesen Freiheits-Gedanken zu bewahren? Warum ist denn ein freies OS unbedingt zwingend so sehr an freie Software gebunden? Warum sollte es keine kommerzielle Software geben dürfen? Was das ändern würde?: Ich wäre weg von dem Microsoft-Zwängen und hätte auf einem freien OS die Wahl ob ich nur freie Software nutzen will, oder mir dort eine kommerzielle kaufe, die meinen Ansprüchen entspricht. Wenn du jetzt sagst, dass ich bei der kommerziellen Software z.B. Adobe noch immer Zwängen unterliege, hast du recht, aber ich hätte halt trotzdem einen weniger... es geht eben um "möglichst wenig" Zwang, weil komplett frei zu arbeiten ist eine Utopie, die sich die meisten Kreativen nicht leisten können. Nur warum sollen die nicht wenigstens beim OS etwas entlastet werden dürfen. Dir stünde ja dann noch immer frei, auf dem freien OS nur freie Software zu verwenden - so sind alle glücklich... und wenn es eine freie Software gibt, die nah genug an meine Bedürfnisse heran kommt, wechsel ich halt auch sofort und bin freier und noch glücklicher^^
 
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Sommersocke schrieb:
Nur durch das Nutzen nicht. Durch das Mitmachen.
Wie stellst Du Dir das vor? IT erfordert ein hohes Maß an Wissen und Planung. Jeder muß arbeiten und Geld für seine Existenz verdienen, man hat eine Familie und weitere Verpflichtungen.

Jeder gesunde TI-ler kann in den Katastrophengebieten aushelfen oder auf dem Feld die Rüben raushaken, aber nicht jeder Rübenhaker kann IT. Du kannst nicht einfach mal in einem komplexen Softwareprojekt mal ein paar Zeilen coden, wenn Du lustig danach bist. Genauso sieht es mit Doku, Verwaltung und Co. aus. Das funktioniert so nicht. Die meisten Menschen wollen in gewissen Dingen keine Freiheit, sie wollen Einfachheit und Effizienz.
 
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So unterschiedlich sind die Sichtweisen. Als ich es benutzte kam ich mit Scribus gut klar, Gimp wird bei mir regelmäßig benutzt. Finde das ist durchaus gute Software. Muss natürlich nicht jeder so sehen.

"Warum kann ich bei Windows eigentlich keinen anderen Displaymanager einstellen? Was für ein Schrottsystem."

Telemetrie unter Linux? Wär mir neu. Kde hat dieses Userfeedback tool, das stimmt. Aber sonst ist mir sowas auf Arch noch nicht untergekommen. Ich glaub Manjaro hatte sowas optional mit drin.
 
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PHuV schrieb:
😅Das war jetzt wirklich (nicht böse gemeint) ein Schenkelklopfer. So einfach ist es nicht.…GNU-Bestandteile benötigst, gibt es Tricks, diese dazuzubinden, ohne gegen die Rechte zu verstoßen
Doch, ist es. Es sei denn du verwechselst gerade OpenSource mit freier Software. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Natürlich darfst du kombinieren. Das erlaubt dir die freie Software ja auch.

Wir sind nun mal eine wettbewerbsorientierte Spezies. Ob es da um Geld, Ressourcen, Status, Anerkennung sonstwas geht ist egal.
Das gilt für die oberen 10% der Weltbevölkerung, zu denen wir auch gehören, ja. Willst du so leben? Ich nicht. Flieg mal in die USA und schau dir das an, wie die da hausen. Für über die Hälfte der Einwohner da wäre das Leben in der ehem. DDR ein Luxusleben. In die Richtung gehen wir auch. Für mich ist das eben nichts, die meisten scheinen sich daran nicht zu stören. Muss aber auch jeder für sich entscheiden.

Dann schau mal hier öfters rein und ließ Dich mal in die ganzen Themen ein, was die Leute so fragen?
Das ist einer der Gründe für meine Anmeldung. Gucken was die „normalen“ so machen ;)

Nimm so was wie WhatsApp, wo ich mal ganz schnell mich mit meiner Familie koordinieren kann, ohne stundenlang alle antelefonieren zu müssen...
Das gab es vor 30 Jahren auch schon. Na gut, da hatte kaum einer einen PC, aber sagen wir vor 20. Außerdem sage ich ja nicht, dass alles nur schlecht ist, sonst hätte ich das Internet schon verbannt. Alleine das Wissen, dass wir die letzten Jahrzehnte auf diese Weise frei Haus bekommen haben ist ein Fortschritt.

Wie kommst Du auf die Idee? Wenn man sich nur die Smartwatches anschaut, was die bald auch an medizinischen Möglichkeiten bieten, ist das doch grandios.
Brauchen wir die denn? Die medizinische Überwachung? Da sterbe ich lieber 10 Jahre früher. Ob das jetzt daran liegt, dass ich eine lange Krankengeschichte habe und viel darüber nachgedacht, oder einfach einen an der Waffel habe, darfst du entscheiden. Ich sehe das nicht nüchtern genug ;)
Wenn dann in Zukunft die Krankenkassen diese Werte auslesen und die Behandlung verweigern, weil du dich in den Jahren 22, 28 und 33 dermaßen schlecht um deinen Körper gekümmert hast, dass es grob fahrlässig ist… egal ;)

Aber mal wieder etwas ernster: Fortschritt ist super und total interessant. Und ja, es liegt in der Natur des Menschen, aus allem eine Waffe zu machen. Aber an sich sollten wir doch langsam mal die Großhirnrinde etwas mehr einsetzen, als das Reptiliengehirn. Wir könnten doch noch viel besser leben, für ein kleines Stück unseres Luxuskuchens.

Das siehst Du aus meiner Sicht zu einseitig.
Wieso? Findest du nicht, dass die Qualität der Inhalte deutlich schlechter geworden ist, die Informationssuche fast so schwer wie am Anfang? Klar, jetzt hat man trillionen an copy&paste-blogs zum clickbait mit „Inhalten“, damals keine Ergebnisse. Aber es ist wieder zu einer Suche nach der Nadel im Nadelhaufen geworden.
Ergänzung ()

Aphelon schrieb:
Ja, die wollen einfach eine funktionierende Software nutzen, um ihre Arbeit möglichst effektiv bewältigen zu können. Die zahlen auch gerne dafür, wenn es sein muss. Darf es sowas nicht für Linux geben?
Klar darf es das. Ich würde es aber nicht begrüßen. Dafür gibt es übrigens BSD, mit dessen Vorzeigeprojekt Apple. Da kannst du relativ gut OpenSource mit proprietär verbinden, hat aber mit freier Software nichts zu tun.

Dann bist du der Ansicht, dass alles für Linux Open Source sein muss?
Nicht Open Source. Frei. Einen (zugegeben teilw. seltsam formulierten) Artikel dazu gibt es unter [https://www.gnu.org/philosophy/free-software-for-freedom.de.html], übersetzt ins Deutsche.
 
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Sommersocke schrieb:
Es würde nichts bringen, wenn Adobe (auch nur ein Beispiel) nun closed source rausbringt, die auch auf linuxbasierten Systemen läuft.
Ich würde direkt meinen Workflow übertragen können und bräuchte Win nicht mehr und könnte trotzdem mit iOS plattformübergreifend arbeiten. Allerdings wird da nix in absehbarer Zeit passieren, wäre ja auch zu schön. Vielleicht stopft Affinity diese Lücke eher. Das die Alternativen (mir noch) nicht so gut passen wurde ja schon angesprochen. Ich bin nicht in der Lage mich bei der (technischen) Entwicklung von Inkscape, Scribus und Konsorten produktiv zu beteiligen. Anwenderfeedback haben diese Projekte im Überfluss.
 
Sommersocke schrieb:
Das gilt für die oberen 10% der Weltbevölkerung, zu denen wir auch gehören, ja. Willst du so leben? Ich nicht.
Dann müßtest Du aber Dich auf eine einsame Insel zurückziehen und fertig. Das funktioniert aber so eben nicht. Ob man das will oder nicht ist zweirangig, weil aus meiner Sicht die Fragestellung zu einseitig ist. Das Leben und die Zusammenhänge sind komplex. Wir sind Teil einer modernen Gesellschaft mit allen Vorzügen und Nachteilen. Freiheiten kann man sich auch nur erlauben, wenn es das Leben, Umstände und Möglichkeiten hergeben.
Sommersocke schrieb:
Alleine das Wissen, dass wir die letzten Jahrzehnte auf diese Weise frei Haus bekommen haben ist ein Fortschritt.
Eben. Was hätte ich in den 70/80er für einen Computer und Internet gegeben, so viel Wissen (und leider eben auch Mist) für lau.
Sommersocke schrieb:
Aber mal wieder etwas ernster: Fortschritt ist super und total interessant. Und ja, es liegt in der Natur des Menschen, aus allem eine Waffe zu machen. Aber an sich sollten wir doch langsam mal die Großhirnrinde etwas mehr einsetzen, als das Reptiliengehirn. Wir könnten doch noch viel besser leben, für ein kleines Stück unseres Luxuskuchens.
Das Problem ist, daß seit der Industrialisierung der Zug so viel Fahrt aufgenommen hat, so daß er nur langsam wieder zu stoppen ist. Aber wenn Du magst, können wir uns gerne per Videochat mal treffen und philosophisch darüber diskutieren.
Sommersocke schrieb:
Nicht Open Source. Frei. Einen (zugegeben teilw. seltsam formulierten) Artikel dazu gibt es unter [https://www.gnu.org/philosophy/free-software-for-freedom.de.html], übersetzt ins Deutsche.
Und ich sage, freie Software funktioniert nur sehr begrenzt. Softwareentwicklung ist komplex, aufwendig und ressourcenintensiv. Du brauchst immer jemanden, der sich verantwortlich fühlt und das steuert. Zuviele Leute, die da steuern und mitreden wollen, funktioniert nicht.
 
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Reaktionen: KitKat::new()
PHuV schrieb:
Wie stellst Du Dir das vor? IT erfordert ein hohes Maß an Wissen und Planung….
Ein ITler selbst kann auch nichts reißen. Für jede Software braucht es Leute, die sich in dem Bereich auskennen, um die Regeln festzulegen. Sei es der Steuerberater bei Finanzsoftware, der Doktor bei medizinischem, der mit Lernproblemen in der Behindertenwerkstatt, etc. pp.

Jeder hat eine Profession oder Leidenschaft, die er Einbringen kann. Menschen, die Fremdsprachen beherrschen können übersetzen, die Klugscheißer die Nicklichkeiten korrigieren, künstlerisch veranlagte Nutzer können Bilder, Musik, Icons, Themes, etc. (mit)gestalten, jeder kann Fehlerberichte einreichen, konstruktives Feedback geben oder mit seinen Erfahrungen in Supportforen helfen.
Es braucht neben ein paar ITlern noch viele andere Menschen, die das ganze drumherum stemmen.
 
Sommersocke schrieb:
Es braucht neben ein paar ITlern noch viele andere Menschen, die das ganze drumherum stemmen.
Richtig, aber das sieht man doch in jedem Verein, wenn man das nicht gut steuert und mit Maßnahmen belegt, wenn die Leute nicht richtig mitarbeiten, wird das System nicht funktionieren.
 
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