Linux ≠ Windows | Warum sollte Linux mich wollen?

Mit Linux wurde am Anfang wirklich nur der Kernel bezeichnet. Und auch wenn damit heute umgangssprachlich das gesamte System bezeichnet wird, ist das im Grunde nicht korrekt. Deshalb ist das ganze System ja so flexibel. Um den Kernel herum kann man ein absolut minimales System bauen oder aber ein richtig großes Desktopsystem mit allem was das Herz begehrt.

Auch deshalb sehe ich diese ganze Diskussion um "Linux muß anfängerfreundlicher werden" durchaus kritisch. Meiner Ansicht nach braucht die Welt kein weiteres Windows oder Mac OS. Linux (als System) sollte auch weiterhin vom Nutzer verlangen sich mit dem zu beschäftigen was er tut. Das was Linux ursprünglich einmal auszeichnete, nämlich die Erziehung zum mündigen Nutzer, gerät mehr und mehr in den Hintergrund zugunsten der Bemühungen um eine wie auch immer definierte Massentauglichkeit.
 
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Wäre allerdings dadurch kein Problem, dass es ja immer verschiedene Distris geben kann und gibt. Insofern, wenn es eine Distri gäbe die sehr stark Windows-like wäre, gibt es ja noch genauso viele andere die es nicht sind.
So hätte jeder was. Allerdings: einen 1:1-Klon von Windows kriegt wahrscheinlich nur Microsoft hin. Es macht auch eigentlich keinen Sinn, so ein Monstrum zu schaffen, aber manche Windows-User kriegt man halt nur weg von Windows, indem man ihnen... WIndows vorsetzt. Weil die Gewohnheit so tief sitzt und die Offenheit, etwas Neues zu lernen, so gering ausgeprägt ist. Und das macht abhängig.
 
Aus Wikipedia:
"Die Bezeichnung Linux wurde von Torvalds anfänglich nur für den von ihm geschriebenen Kernel genutzt."
Serana schrieb:
Und auch wenn damit heute umgangssprachlich das gesamte System bezeichnet wird, ist das im Grunde nicht korrekt.
??
Serana schrieb:
Linux (als System) sollte auch weiterhin vom Nutzer verlangen sich mit dem zu beschäftigen was er tut.
Also wenn Linux auf meinem Router läuft, muss ich mich damit beschäftigen?
Serana schrieb:
Das was Linux ursprünglich einmal auszeichnete, nämlich die Erziehung zum mündigen Nutzer, ....
Wie ein Betriebssystem das leisten kann, bleibt Dein Geheimnis.
Serana schrieb:
Meiner Ansicht nach braucht die Welt kein weiteres Windows oder Mac OS.
Sehe ich ebenso, aber worüber ich schon seit Jahren froh bin, gibt es Linux.
Ich nutze seit der Support von Win7 auslief, auf mehreren vernetzten Rechnern Ubuntu und erfreue mich daran, dass es problemlos läuft, ohne z.B. in die Untiefen von Systemd einsteigen zu müssen.

Gruß
R.G.
 
andy_m4 schrieb:
Es gibt sogar Distributionen die sich gezielt an den viel zitierten Otto-Normal-Nutzer richten.
Und im gleichen Moment wird der arme Otto immer wieder als Argument genommen, warum sich Linux am Desktop nicht durchsetzen wird. Weil es halt nicht Out-of-box funktioniert. #ottoistverwirrt

Wenn man vernünftig mit Linux was machen will, muss man sich damit auseinandersetzen. Sonst wird das nichts werden. Braucht man nicht, wenn man nur surfen und EMails checken will, aber da brauchts generell keinen PC für, da reicht das Smartphone. Es genügt ein Update was nicht glatt durchläuft, ein Spiel, was nicht starten will und schon ist die Grenze erreicht, wenn man sich nicht damit beschäftigen möchte. Und das sollte jedem klar sein, der an einen Wechsel denkt. Da sollte man nicht falsche Hoffnungen wecken. Sonst gibts immer wieder Threads und Beiträge, wo sich darüber beklagt wird. Ohne Ende. Und garantiert wird auch Otto wieder als Gegenargument herhalten müssen. ^^
 
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@rgbs Zwischen den "Untiefen von systemd" und "Linux soll funktionieren wie Windows, weil ich keine Lust habe, mich mit anderen Konzepten zu befassen" gibt es aber noch eine ganze Reihe mehr. Ich verstehe nicht, warum man das immer so schwarz weiß diskutieren muss, nur um zu widersprechen.
Wenn ich das erste Mal (selbstständig!) ein Linux-System aufsetze, das ich auch administrieren möchte, muss ich mich zwangsweise etwas mit den Grundlagen (!) auseinandersetzen. Wenn ich das nicht will, dann ist Linux das falsche System.
Reines Benutzen geht natürlich auch ohne dem. Meine 70 Jährige Mutter kommt mit ihrem Linux-Laptop ganz wunderbar klar. Administrieren kann sie ihn nicht. Muss und will sie auch nicht.
 
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jenzen schrieb:
Insofern, wenn es eine Distri gäbe die sehr stark Windows-like wäre, gibt es ja noch genauso viele andere die es nicht sind.
Gibt es doch zuhauf. Aber mit Windows-like ist eher wieder "Exakt wie Windows, nur nicht von Microsoft" gemeint. Und das geht weit über kosmetische Anpassungen hinaus. Es macht einfach keinen Sinn Linux in so ein Konzept zu zwängen, weil man dafür Dinge aufgeben müsste die Linux potentiell besser macht als Windows. Softwareverwaltung zb. Und ja, auch den Gebrauch des Terminals.
jenzen schrieb:
Weil die Gewohnheit so tief sitzt und die Offenheit, etwas Neues zu lernen, so gering ausgeprägt ist. Und das macht abhängig.
Wenn man Abhängig ist und daran nichts ändern will, dann ist es halt so. Für solche Leute ist Windows doch ideal.
 
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jenzen schrieb:
Wäre allerdings dadurch kein Problem, dass es ja immer verschiedene Distris geben kann und gibt. Insofern, wenn es eine Distri gäbe die sehr stark Windows-like wäre, gibt es ja noch genauso viele andere die es nicht sind.
So hätte jeder was. Allerdings: einen 1:1-Klon von Windows kriegt wahrscheinlich nur Microsoft hin.

Sorry, aber das ist einfach nur Schwachsinn.

Wer Windows will, soll Windows nutzen.

Niemand baut einen Windows Klon, weil Windows einfach scheiße ist, daher gibt es ja linux.


jenzen schrieb:
Windows-User kriegt man halt nur weg von Windows, indem man ihnen... WIndows vorsetzt.

Man benutzt Linux, weil man von Windows weg will, warum sollte man sonst überhaupt wechseln?

Wer Windows ohne Microsoft will, hat schlicht und ergreifend Pech gehabt.

Das hat man halt davon, wenn man sich in proprietäre Käfige sperren lässt.

Wer sich dann nicht mal ansatzweise umgewöhnen will, der ist mir dann auch einfach vollkommen egal!
 
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Feuerbiber schrieb:
Wenn ich das erste Mal (selbstständig!) ein Linux-System aufsetze, das ich auch administrieren möchte, muss ich mich zwangsweise etwas mit den Grundlagen (!) auseinandersetzen
Ist doch bei Windows nicht anders.
Ich habe nur etwas dagegen, wenn behauptet wird, Linux ist ja nur etwas für Spezies, die mit Ihrem Betriebssystem quasi verheiratet sind.
Und zu den Grundlagen(!) z.B.:
Wenn ich unter Windows ein Laufwerk installieren will geht das über die "Datenträgerverwaltung".
Wenn ich unter Ubuntu ein Laufwerk installieren will geht das über "Laufwerke", über die "fstab" brauche ich dabei nichts zu wissen.

Gruß
R.G.
 
Das ist keine Grundlage. Eine Grundlage ist es z.B. zu wissen, was ein /home ist und dass es eben kein C:\ gibt, sondern Laufwerke in die Verzeichnisstruktur gemountet werden. Dass Dateitypen über ihren Inhalt definiert werden und nicht über die Dateiendung sollte man z.B. auch wissen, wenn man sich in Verzeichnissen bewegt. Klar man kann sagen, das brauche ich alles nicht. Eher früher als später kommt aber der Punkt, wo ich damit anecke. Und es ist für viele dann schmerzhaft einzusehen, dass ihr zehnjähriges Windowswissen sie nicht vor der vermeintlichen Peinlichkeit schützt, eine Datei mit einem Ordner zu verwechseln. Schuld ist dann halt Linux.
 
Feuerbiber schrieb:
Reines Benutzen geht natürlich auch ohne dem. Meine 70 Jährige Mutter kommt mit ihrem Linux-Laptop ganz wunderbar klar. Administrieren kann sie ihn nicht. Muss und will sie auch nicht.
Und braucht sie auch nicht. Denn dafür hat sie ja Sohnemann.

Es wird ja oft und gern debattiert, was Linux alles können muss, um massentauglich zu werden. Dabei wäre die Lösung doch so einfach. Linux müßte nicht nur kostenlos zu haben sein, sondern zusätzlich auch noch mit einem gratis beigelegten Admin verteilt werden. Es ist den Otto-Normalos nämlich total egal, wie ihr System heißt und von wem es kommt. Hauptsache es ist einer da, der es montiert und wartet. Die meisten Leute interessiert es ja auch nicht, wie Heizungssysteme funktionieren oder Elektroinstallationen. Das ist auch völlig normal und ok so. Aber woher die Armee an Linux-Admins nehmen? Daran scheitert es dann doch. Also vergessen wir das Ganze besser gleich wieder.
 
@Feuerbiber
Also ich habe hier "Persönlicher Ordner", entspricht dem "Eigene Dateien" unter Windows.
Und unter Nautilus sehe ich meine Dateien mit z.B.: x.txt, x.pdf u.s.w.
Nun ja, und statt D:\ gibt es halt das Laufwerk "Daten".
Bildschirmfoto vom 2023-06-14 12-06-00.png

Gruß
R.G.
 
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7vor10 schrieb:
Und braucht sie auch nicht. Denn dafür hat sie ja Sohnemann.

Es wird ja oft und gern debattiert, was Linux alles können muss, um massentauglich zu werden. Dabei wäre die Lösung doch so einfach. Linux müßte nicht nur kostenlos zu haben sein, sondern zusätzlich auch noch mit einem gratis beigelegten Admin verteilt werden. Es ist den Otto-Normalos nämlich total egal, wie ihr System heißt und von wem es kommt. Hauptsache es ist einer da, der es montiert und wartet. Die meisten Leute interessiert es ja auch nicht, wie Heizungssysteme funktionieren oder Elektroinstallationen. Das ist auch völlig normal und ok so. Aber woher die Armee an Linux-Admins nehmen? Daran scheitert es dann doch. Also vergessen wir das Ganze besser gleich wieder.
Genau daher, wo auch die Armee an vermeintlichen Windowsadmins herkommt. Ich schrieb ja schon weiter oben, dass Windowswissen praktischerweise im menschlichen Genom verankert ist und sich daher im Gegensatz zu Linuxwissen offenbar nicht angeeignet werden muss. 🙂 Deswegen ist Linux schließlich auch was für Nerds und Windows kann jeder.

@rgbs auf welcher deiner zwei eingebauten Festplatten liegt denn dein "Persönlicher Ordner". Ein jahrelanger kenntnisreicher Windows-Nutzer, der zum ersten Mal vor einem Linux-System seiner Wahl sitzt und sein übliches Vorgehen anwendet, verbringt den ganzen Abend mit dieser Frage und landet schließlich u.a. hier im Forum.
Beispiel:
Neulich fragte mich ein Kumpel, der in einer ähnlichen Situation war, wie er ein Programm über die Paketverwaltung auf der anderen Festplatte (HDD statt SSD, auf der das System liegt) installieren kann. Unter Windows sei das ja easy. Well...
 
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Feuerbiber schrieb:
Ich schrieb ja schon weiter oben, dass Windowswissen praktischerweise im menschlichen Genom verankert ist und sich daher im Gegensatz zu Linuxwissen offenbar nicht angeeignet werden muss. 🙂 Deswegen ist Linux schließlich auch was für Nerds und Windows kann jeder.
Nein, ich habe nicht die unsichtbaren Ironie-Tags übersehen. Aber ich wünschte es wäre tatsächlich so wie du es beschrieben hast.

Die meisten die behaupten, daß sie sich mit Computern auskennen, sind lediglich auf ein ganz bestimmtes System (meist eben Windows) konditioniert bzw. dressiert. Sobald aber irgendetwas anders ist als gewohnt haben sie ein Problem. Weil sie eben nicht wissen warum das System das macht was es nun einmal macht, sondern sie wissen nur welche Knöpfe sie an welcher Stelle drücken müssen um mit einem bestimmten Ergebnis belohnt zu werden.

Um zu dieser Erkenntniss zu kommen muß man sich nur einmal die Windows-Sektion im CB-Forum ansehen. Die Leute wissen eben absolut nicht warum ihr Windows die Dinge tut die es nun einmal tut. Aber sie kennen sich mit Computern aus.

Und auch bei Linux kann es mal passieren, daß das System nicht bis ins Desktop Environment hochfährt sondern noch auf der Konsole stoppt. Spätestens dann zahlt es sich aus wenn man sich eben doch die Grundlagen beigebracht hat.
 
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Feuerbiber schrieb:
@rgbs auf welcher deiner zwei eingebauten Festplatten liegt denn dein "Persönlicher Ordner"
Nun ja, "Laufwerke" gehört ja laut Deiner Einschätzung nicht zu den Grundlagen.

Gruß
R.G.
 
Weil "Laufwerke" eine willkürliche Bezeichnung deines File-Browsers/Desktop-Umgebung ist und kein Konzept/Pfad des Betriebssystems. Dort könnte, je nach Desktop-Umgebung auch ein lustiges Bildchen mit einer Floppy sein oder ein grauer Quader mit CD. 😉 Deswegen liegt dein "Persönlicher Ordner" aber noch lange nicht auf einer Diskette.
 
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Feuerbiber schrieb:
Weil "Laufwerke" eine willkürliche Bezeichnung deines File-Browsers ist und kein Konzept/Pfad des Betriebssystems.
Das Du Gnome nicht kennst, ist nicht mein Problem.
Bildschirmfoto vom 2023-06-14 12-56-58.png

Gruß
R.G.
 
Danke für die Bestätigung durch den Screenshot mit den grauen Quadern und der CD. 👍🏻
Deine Samsung SSD wird mit /dev/nvme1n1p2 bezeichnet (übrigens ist es auch eine Datei) und ist in / eingehängt.
Spätestens jetzt wäre der Windows-Nutzer raus und weiß immer noch nicht, wo "Persönlicher Ordner" liegt. 🙂
Wenn du mir jetzt noch erklärst, wie er windowsintuitiv über "Software" sein Lieblingsprogramm auf seine 1TB Disk installiert...
Alternativ könntest du auch einsehen, dass Linux andere Konzepte hat als Windows und man die ein oder andere Sache lernen und vielleicht auch akzeptieren muss. Alles andere führt früher oder in eine Sackgasse oder ein ein tolles Forum wie hier. (was ja eigentlich auch nicht schlimm ist 🙂)
 
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Der @Feuerbiber hat schon recht, andere Oberfläche, Filemanager...

Edit: Klassischerweise heißt es unter Linux auch "Mointpoints" oder "Einhängemanager" oder so etwas in die Richtung. Der Konsolenbefehl für die übersicht ist auch "mount".
 
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Feuerbiber schrieb:
Deine Samsung SSD wird mit nvme1n1p2 bezeichnet und ist in /dev eingehängt.
Eingehängt in Dateisystemwurzel. Ein Gerät in ein Gerät einzuhängen wäre ja auch relativ sinnfrei.
Feuerbiber schrieb:
Spätestens jetzt wäre der Windows-Nutzer raus und weiß immer noch nicht, wo "Persönlicher Ordner" liegt.
Nun ja, von Dateisystemwurzel zu c:\ ist es ja auch kein riesiger Schritt.
Aber wenn man "Programme" nicht vom Filesystem unterscheiden kann, sieht das natürlich anders aus.
LochinSocke schrieb:
Der @Feuerbiber hat schon recht, andere Oberfläche, Filemanager...
Gnome Laufwerke != Nautilus

Gruß
R.G.
 
rgbs schrieb:
Gnome Laufwerke != Nautilus
Das Programm heißt "Disks" und gehört zu GNOME. Aber darum geht es hier doch nicht.

Ich weiß echt nicht, worauf du mit deinen Strohmannargumenten eigentlich hinaus willst.
Es ging darum, dass ein jahrelanger Windowsnutzer sich umgewöhnen muss, wenn er ein Linuxsystem nutzen und administrieren will und er mit seinem Windowswissen nur bedingt weiterkommt. Verweigert man sich dieser Umgewöhnung, eckt man früher oder später an. Genauso wie man als gänzlich neuer Windowsnutzer, der zudem sein System noch adminisrrieren will, früher oder später aneckt, wenn man beratungsresistent ist. Gibt ganze Branchen, die auf Basis dieses Problems Geld verdienen.

Es ist ganz Egal, ob man Nautilus aufmacht, "Disks", Dolphin oder Thunar oder jedes andere x-beliebige Programm mit grafischer Oberfläche. Denn alle diese Programme mit ihren Oberflächen sind Frontends für GNU/Linux und die mit der Distribution ausgelieferten Systemsoftware, die oft gänzlich andere Konzepte als Windows hat, und die sich obendrein noch distributionsspezifisch unterscheidet.

Wenn du das anders siehst, wäre halt ein Argument schön.
 
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