Fakechaser schrieb:
Das habe ich schon verstanden.
Die Erklärung klingt retrospektiv sehr passiv-aggressiv, aber ich wollte nur eine gemeinsame Definition des Wortes etablieren, ansonsten ist eine fundierte Diskussion nicht möglich und auf die sind wir, denke ich, beide aus.
Fakechaser schrieb:
Die Zahlen alleine bringen aber leider nichts, wenn man sie nicht richtig analysiert.
Folgende Punkte hast du weder erwähnt noch berücksichtigt.
Für die Analyse, dass die Mac-Verkäufe straucheln, gibt es daher nach unserer gemeinsamen Definition eine Bedingung: Dass sie
sinken bis
stagnieren.
Fakechaser schrieb:
1.
Den Corona-Effekt:
Fiscal quarters | Revenue in million U.S. dollars |
---|
Q1 '24 | 7,780 |
Q1 '23 | 7,735 |
Q1 '22 | 10,852 |
Q1 '21 | 8,675 |
Q1 '20 | 7,160 |
Q1 '19 | 7,416 |
Quelle:
Apple Mac revenue by quarter 2006-2024 | Statista
Du lieferst die Zahlen hier auch direkt selbst, du hast recht das coronabedingte Sondereffekte auch Apple betroffen haben.
- Von der Tabelle ausgehend aus dem Q1 '22 & '21 sinkt für Q1 '23 & '24 der Umsatz (von 10,8 auf 7,7 = - 30 % in zwei Jahren).
- Blickt man auf das Vorcorona-Niveau zurück, stagniert das Umsatz Niveau (von 7,4 auf 7,7 = +10 % über 5 Jahre).
Das Ergebnis: Die Mac-Verkäufe sind also
stagnierend bis sinkend und das seit Jahren. Je nachdem, wie man rechnet.
Ja, es gibt hier Kontext, den ich nicht erwähnt habe: Der Tech-Boom hat das Mac-Geschäft voll erwischt, die Umsätze sind in die Höhe geschnellt. Das ist für eine Analyse des Umstandes oder für Investoren auch wichtig zu wissen. Ebenso aber auch der Umstand, dass bereinigt durch Inflation die Unterschiede weiter sinken und die Stagnation von 10 % über fünf Jahren bei einer deutlich höheren Inflation von 19 % (2019 -> 2023 USD) ziemlich aufgefressen wird.
Auch Apple hat aufgrund der globalen Inflation die Preise erhöht. Der Unterschied zwischen 7.416 und 7.780 dürfte kleiner werden, wenn man diese bereinigt. Aber das ist wissenswerter Kontext und nicht zwingend notwendig, um die Verkäufe als "strauchelnd" zu bezeichnen. Die Zahlen sind ja gesunken bzw. stagnieren. Das schreibst du selbst schwarz auf weiß (bzw. viceversa mit darkmode)
Fakechaser schrieb:
2.
Den Refresh-Cycle aus dem ersten Coronajahr sowie den Liefereinbruch durch den Lockdown in China.
Die coronabedingten Umsatzwüchse erklären,
weshalb die Mac-Verkäufe nun statistisch eingebrochen sind. Sie sind insofern eine Begründung für das Warum, aber sie negieren den Umstand nicht, dass sie nach aktuellen Zahlen für das FQ1 im historischen Vergleich seit Jahren kaum steigen und seit zwei sogar sinken bzw. stagnieren. Das ist bleibt auch mit dem Kontext weiterhin eine zahlenmäßige Evidenz und darum geht es hier ja, der Artikel ist keine Analyse über die Mac-Verkäufe, sondern handelt von neuen Macs.
Fakechaser schrieb:
Du hast die falsche Quelle genutzt. Das sind Zahlen für 2022 und 2023 und nicht für 2024. Das kannst du auch aus der obigen Tabelle herauslesen.
Stimmt, der Artikel ist aus 2023 und bezieht sich logischerweise nicht auf 2024. Für das erste Kalenderquartal im Jahr 2024 (oder Apple FQ02/24) liegen somit noch keine Zahlen vor. Mein Fehler, da bin ich zu schnell über die Vorhersage drübergeflogen.
Um hier nichts zu verheimlichen: Ich habe jetzt richtig nachrecherchiert und es gibt bereits
von IDC eine Vorhersage für das besagte erste Quartal im aktuellen Jahr und dort verzeichnet Apple ein starkes Wachstum von 14 Prozent ggü. dem Vorjahr. Die
Aussichten für FY24 und das Q2 '24 sehen damit besser aus, die Vergangenheit kann damit jedoch nicht revidiert werden.
Fakechaser schrieb:
Das ist leider völliger Unsinn, sorry.
Wenn du so etwas auf einer Börsenseite veröffentlicht hättest, dann hätte es u.U. eine Untersuchung nach § 88 des Börsengesetzes gegeben. Verdacht: Manipulation von Börsenpreisen durch Verbreitung von Falschinformationen.
Bei aller berichtigten Kritik kritisierst du gerade einen Kommentar in einem Forum. Da können auch gröbere Fehler in einer Argumentation passieren, in den News und Notizen sowie Berichten der Redaktion gelten deutlich höhere Standards. Im Artikel selbst ist nur das Wort „strauchelnd“ gefallen, keine tiefe Analyse, die Fehler aufweist. Das Wort ist zudem auch kein CB-Alleinstellungsmerkmal in der Berichterstattung, sondern hat ehrlicherweise auch
Bloomberg (die Quelle) verwendet, mit dem Wort "sluggish".
Apple Inc., aiming to boost sluggish computer sales, [...]
Sollten Quellen Fehler aufweisen, korrigiert die Redaktion diese bei Übernahme in einen Artikel. Falschinformationen verbreitet ComputerBase nicht. Fehler werden grundsätzlich korrigiert, in diesem Fall sehe ich hier aber keinen. Dass ich mir die Entscheidung hier nicht leicht gemacht habe, zeigt, denke ich die ausführliche Antwort.
Fakechaser schrieb:
Wäre wirklich schön, wenn ihr bei Wirtschafts und Finanzthemen mal ein bisschen gewissenhafter recherchieren und arbeiten würdet.
Man kann immer über Wörter debattieren, irgendwo ist das ja das Brot »der Presse«, die richtigen zu wählen. Da trifft man schonmal den falschen Ton. Ich bin selbst erst seit rund zehn Monaten dabei und nehme gerne Kritik und Anregungen mit. Der Fehler mit der irreführenden Quelle im Kommentar hier im Forum vorhin ist definitiv eine Lehrstunde gewesen, auch in Antworten hier mit den Lesern gründlicher zu prüfen. Den Artikel selbst werde ich jedoch unbearbeitet in die Nacht schicken, die Mac-Verkäufe straucheln schlicht.
Wünsche dir eine erholsame Nacht