aldaric schrieb:
Ziemlich viel, wenn man bedenkt wieviele Server es auf der Welt gibt. Evtl. hilft es dir nochmal ein paar Lektüren zu dem Thema zu lesen, bevor du hier die "Nachhilfe Keule" schwingst.
Da muss ich aber
@Zero_Point gerade in Schutz nehmen: Mit der Nachhilfekeule heute der andere angefangen. Entsprechend ist die Reaktion von ihm verständlich und auch okay.
Ändert aber nichts daran, dass hier die positiven Tendenzen aktuell für AMD von einigen gut herunter gespielt werden und man sich wirklich fragt, was hier erwartet worden wäre. Das hinzugewinnen von 5% innerhalb eines Jahres ist ein ordentliches Zeichen im Desktop und auch 2% im Servermarkt sind ein ordentliches Zeichen. Wir sprechen von Wachstumsraten von knapp 40% und einmal von über 150% innerhalb eines Jahres, viele Manager würden sich darüber freuen, auch wenn die absoluten Zahlen natürlich noch gering sind.
Und klar wirkt sich hier bereits Zen2 zwar aus, aber eben nicht nur, oder eben anders als manche denken. Jetzt dazu mehr, mann fügt ja die Zitate passend ein:
eXe777 schrieb:
Übertreib mal nicht. Hier erwartet sicherlich niemand, dass AMD von einem Quartal aufs nächste seinen Desktopanteil um 10% erhöht. […] Aber mit einem minimal größeren Wachstum hätte ich schon gerechnet bzw. geliebäugelt.
Nein, ich übertreibe da nicht, ich merke es doch wieder an deinem ganzen Beitrag. Was hättest du bitte denn erwartet? Ein bisschen mehr als das absolute Wachstum um 5% im Marktanteil bei Desktoprechnern in einem Jahr?
Wie viel hätte den AMD in deinen Augen zulegen sollen innerhalb dieses eines Jahres, wie viel Wachstum würde dich den optimistisch stimmen? Und kannst du dazu auch wirklich Argumente liefern, außer dem, was du jetzt hier geliefert hast?
Ich weiß, Kritik tut weh, haben wir Menschen so ansich, wenn wir kritisiert werden. Vorallem weil due nVidia als Titan bezeichnest. Schau dir mal die Geschäftszahlen von nVidia an und vergleich die mal mit AMD und dann sieh dir mal die Geschäftszahlen von Intel an. nVidia ist zwar ein Stück größer als AMD, aber sowohl AMD als auch nVidia sind Zwerge im Vergleich zu Intel.
Und das Intel als auch nVidia die Gefahr von AMD ernstnehmen, zeigen bei beiden die Reaktionen auf AMD. Intel fährt wieder FUD-Kampagne und nVidia verbessert das eigene Angebot doch deutlich, damit man entsprechend passende Antworten für RDNA hat.
Zudem darf man nicht vergessen, dass Abseits des Marktes für Selbstbauer, der PC Markt doch sich eher träger entwickelt und da ist auch folgendes egal:
eXe777 schrieb:
Dazu fehlt leider der Zugang zum OEM-Markt. Aber mit einem minimal größeren Wachstum hätte ich schon gerechnet bzw. geliebäugelt.
AMD hat - im Gegensatz zu dem was vor 10 Jahren lief - sogar ein relativ guten Zugang zum OEM-Markt. Man vergleiche die Kataloge von früher und wie die OEMs damals mit AMD geworben haben und wie offensiv sie aktuell mit AMD werben.
Und da kommen wir zum nächsten Punkt: Ich kenne bisher keine größere IT-Abteilung, die ihre Käufe von Clients und Server innerhalb von 3 Monaten abwickeln, sondern das Anforderungen doch mit einigem mehr an Vorlaufzeit abgesteckt werden und auch die Kataloge zum Teil deutlich früher gewälzt werden, was ja auch zum Teil erklärt, warum man in großen Firmen und großen Ämtern teilweise Rechner mit Komponenten bekommt, die eine oder zwei Generationen zurück liegen. 2017 hatte der IT-Dienstleister für einige Ämter im öffentlichen Dienst noch Core iX 4x00 und 5x00 im Angebot - sogar den Großteil - während weniger Systeme mit 6x00 und noch viel weniger mit 7x00 im Angebot waren.
Wirklich flexibel sind in der Regel eher kleinere IT-Abteilungen in mittelständischen Firmen und unter 500 Mitarbeitern, da dort die Dienstwege für die IT oft viel kürzer sind.
Und ähnlich verhält es sich mit Servern, zu einem bestimmten Zeitpunkt X wird der Bedarf ermittelt, sich die zu dem Zeitpunkt auf dem Markt befindlichen Geräte und dann werden die mit durchaus auch einem halben Jahr an Verzögerung auch mal ein Jahr dann angeschafft.
Deswegen schlägt zwar hier Zen2 durchaus auch schon durch, wie erfolgreich Zen2 im Client als auch Servermarkt wird, werden wir erst noch sehen.
Überzogene Erwartungen und dann die große Enttäuschund und der darauf folgende Pessimismus kommt meist von Leuten, die von der Materie keine Ahnung haben und die sich von bloßen Zahlen und ebenso Geld blenden lassen und das das auch auf dich wahrscheinlich zutriffst, belegst du ja mit einigen Aussagen selbst, hier mal so eine:
eXe777 schrieb:
Schließlich ist es auch nur eine Frage der Zeit bis Intel wieder da sein wird.
Und AMD bleibt stehen jetzt nach Zen2. Nächstens Jahr steht ja nicht Zen3 an und ein ebenso neuer Prozess, und übernächstes Jahr wird nicht Zen4 kommen mit einem wieder neuen Prozess. AMD wird jetzt, wo sie aufgeholt haben alle Ingenieure entlassen, die Entwicklungsbüros schließen und erst wieder eröffnen, wenn Intel wieder da ist, damit sie wieder aufholen können. …
Intel hat Geld wie Heu, aber am Ende sind es die Ingenieure, die die Produkte entwickeln und die darüber entscheiden, wie gut die zukünftigen Produkte von Intel werden und das gilt auch für AMD. Intel kann die Entwicklungsteams mit ihren Milliarden auch auf 2000, 100.000 oder gar 1.000.000 technische Informatiker, Nanoelektroniker, theoretische Informatiker, Informatiker, Mathematiker und Physiker aufstocken und davon 1000 Teams gleichzeitig arbeiten lassen, am Ende kann dabei aber auch nur Murks herum kommen, weil sich die Masse an Ingenieuren selbst im Weg stehen und im schlimmsten Fall sich Ideen sogar im Weg stehen könnten.
Geld ist durchaus eine wichtige Ressource in der Entwicklung, gleichzeitig zeigen unzählige Start-Ups und viele mittelständische Unternehmen den großen Konzernen, dass Geld nicht alles ist, sondern es auch auf die richtige Ingenieure und die richtigen Ideen ankommt.
Größe und Geld kann ein Vorteil sein, aber auch ein Nachteil. Aber auch hier wieder lassen sich viele eher von Zahlen blenden.
eXe777 schrieb:
Man darf auch einfach nicht vergessen, dass AMD selbst zu Phenom II-Zeiten höhere Anteile als jetzt hatte obwohl man im Vergleich zu Nehalem nicht besser stand als jetzt mit Zen 2 gegen Intels Desktop und HEDT.
Auch wenn du damit denkst, dass du hier ein Argument anbringen könntest, würde ich dir an der Stelle empfehlen, dir die damaligen Tests und auch die allgemeine Situation anzusehen und welche Trends sich bereits damals abzeichneten.
K8 war zwar dem Core2 damals unterlegen, aber in weitem nicht so drastisch, wie man heute gerne hinstellt. In Anwendungen konnte sich Core2 damals um gut 10 - 20% absetzten, war aber auch entsprechend teuer, in Spielen waren die Vorteile der ersten Core2-Prozessoren doch eher überschaubar. Hätte ich damals einen der großen Athlon 64 X2 gehabt, ich hätte wohl nicht gewechselt - hatte nur den X2 4200+. Die Phenoms hatten Anfangs zwar ihren TBL-Bug, aber der Phenom 2 war damals auch nicht SO viel schlechter als die erste Core i-Generation. AMD hatte mit der K8-Architektur ein Eisen im Feuer, dass mit Intel den Boden aufwischte - NetBrust - und anschließend immer noch recht gut mithalten konnte in Form von K10 (modifizierte K8-Architektur, nur dann eben mit 4 Kernen und später 6).
AMD war damals in einer anderen Position und hätte AMD am grundlegenden K8-Design fest gehalten und dieses weiter verbessert, dann hätten wir in der Phase von 2011 - 2017 nicht diesen Niedergang von AMD erlebt, wie er durch Bulldozer ausgelöst wurde. Und das ist auch AMD bewusst. Sie haben mit Bulldozer viele Marktanteile verloren, das aber auch nicht von "jetzt" aufsofort, wie hier einige nun tun, sondern auch eher schleichend. Die Hochzeit von AMD war ja bereits 2010 schon einige Jahre vorbei.
Und nun noch der Insider: Ich glaube, AMD hätte damals mit nVidia zusammen gehen sollen, wie gewünscht und die Lederjacke zum Boss machen sollen. Man kann die Lederjacke sympathisch oder unsympathisch finden, aber eines ist er: ein guter Manager und CEO mit Händchen für die richtigen Visionen.