Und wieder neue Rezensionen. Dieses Mal handelt es sich um vier an der Zahl, deren Basis mal wieder im Genre des Metal begruendet liegt.
Heute werden
System Of A Down's "Toxicity",
Black Sabbath's "Paranoid",
Darkthrone's neustes Werk
"The Cult Is Alive, sowie
"21st Century Killing Machine der
One Man Army mit seinem Undead Quartet rund um Johan Lindstrand besprochen. Ein breites Spektrum an Geschmack sollte demnach angesprochen werden.
System Of A Down - Toxicity
Drei Jahre nach ihrem selbstbetitelten Erstling erscheint der zweite Streich der Mannen rund um Serj Tankian. Leider kann ich keinen Vergleich zum Erstwerk ziehen...und wuerde dennoch wagen sagen zu koennen:
System Of A Down sind besser denn je.
Die ersten Schritte des Albums ebnet "Prison Song" mit walzenden Stakkato Riffs und brachialen Drums und auch ein SoaD typischer Uebergang in komplexe, ruhigere Parts des Songs darf nicht fehlen. Der Gesang variiert schon beim Opener von Cleanen, zu geschrienen aber auch ge-growlten Vocals. Wahrlich gut als Opener geeignet, dieser Song. Er laesst den Hoerer auf das kommende gefasst sein.
Zu besprechende und meiner Meinung nach herausstechende Songs sind weiterhin "Chop Suey!", der sicherlich dem ein oder anderen aus einem gewissen Kult Video bekannt sein sollte, und es unheimlich gut schafft zwischen harten, schnellen und ruhigen, langsamen, gar baladesken Parts zu variieren.
Ein weiterer herausragender Song ist "Forest", der mit unheimlich mitreissendem Refrain aufwartet, und durchweg zu gefallen weiss. Desweiteren gibt es den Titelsong des Albums ("Toxicity"), der auch vielen bekannt sein sollte und SoaD-Typisch daher kommt, was einfach schwierig zu beschreiben ist, jedoch gut ins Album passt und schlichtweg gefaellt.
Genauer waere noch einzugehen auf die letzten 2 Songs des Albums, die da "Psycho" und "Aerials" heissen.
Psycho erwartet den Hoerer wieder mit dem fast schon Tool'schen Laut-Leise/Ruhig-Schema...und einem in der Mitte des Songs, gen Ende gehenden, wunderschoen eingebetteten (wahrlich schoenen) Solos.
Aerials war eine weitere Single-Auskopplung, was aufgrund der Eingaengigkeit des Songs verstaendlich erscheint. Das nimmt dem Song jedoch kein Stueck seiner Qualitaet und Klasse. Man geht zwar recht straight an diesen Song heran, aber was Melodiefuehrung, Gesang und Rhytmussektion angeht ist dieser Song absolute Oberklasse - er avanciert momentan gar zu einem meiner Lieblingssongs - und das will einiges heissen, denke ich.
Fazit: Ein fast durchgaengig gelungenes Album, das fast ohne stoerende Laengen auskommt, und mit einigen Ueberraschungen in Form von Songstrukturen und Harmonien/Melodien aufwarten kann. Herauszuheben sei zudem noch Serj Tankians ueberaus gute Gesangsleistung, die sich auf einem unheimlich hohen Level bewegt - ganz grosses Tennis!
9/10
Black Sabbath - Paranoid
Diese Rezension wird etwas kuerzer werden, das ist sicher
.
Black Sabbath. Legenden des Heavy Metal, und auf diesem Album mit einem Ozzy in Hoechstform. Die Wurzeln heutigen Doom Metals, sowie Stoner Rocks wurden in den 70'ern gelegt...
...nun weiss ich auch ganz genau, wieso Black Sabbath immer herhalten muessen, wenn es um Kyuss' Inspirationen geht. Psychedelische, abgefahrene Riffs, solides Drumming - wahnsinns Gesang. Man hoere sich nur einmal den Titelsong "Paranoid" an, den sowieso jeder kennen sollte. Wer ihn nicht kennt, hat eindeutig etwas verpasst.
Lieder wie "Iron Man", "Electric Funeral", "War Pigs" (wie das Album uebrigens als zweites heissen sollte...jedoch dann in "Paranoid" geaendert wurde) und "Hand Of Doom" sind nur einige der sich durch die ganze CD ziehenden Wahnsinns-Songs.
Ein wunderbares Album fuer jeden Doom-Fan, aber auch fuer jeden Stoner-Rock Liebhaber...fuer Heavy Metal, sowie Hard Rock'er ist es eigentlich eh ein Pflichtkauf.
Unheimlich, und unheimlich innovativ was man hier ablieferte.
9+1/10 (Der Bonuspunkt, weil die CD einfach noch mehr Spass macht, wenn man sie beim Autofahren hoert
)
Darkthrone - The Cult Is Alive
Anno 1990 brachten Darkthrone mit "Soulside Journey" eine noch Death-Metal lastige Scheibe auf den Markt.
Anno 2006 sollte sich so einiges geaendert haben. Ueber Phasen des Black Metals (also...auch so gemeint, wie der Black Metal nun einmal ist
) und nun schon fast Black 'N Roll lastige Parts kam es zum neusten Spross.
Black 'N Roll ist wohl die richtige Bezeichnung (Auch wenn Fenriz' Crust/Punk Einfluesse nicht unwesentlich hineinspielen), denn hier warten Rock 'n Roll'ige Riffs, mit teils Punk-lastigen Rhytmen unterlegt und teils uebersteuertem, typisch Nocturno Culto-Kraechz-Gesang auf.
Anspieltips sind wohl die Single "Too Old Too Cold", das geniale (und im uebrigen von Fenriz "gesungene") "Graveyard Slut" und das mit einem geilen, schon ueber-melodischen Solo (fuer Darkthrone-Verhaeltnisse) endende "Forebyggende Krig".
Ein Black "Metal" Album ganz nach meinem Geschmack...es muss nicht immer gebolze sein.
...hier hoert man Entwicklung einer Band...zwar nix innovatives - aber das muss auch nicht zwangsweise sein, denn Entwicklung einer Band laesst sich genauso im Bereich der Einstellung gegenueber der Szene und einiger Leute die meinen, dass bloss True'er Black Metal gut ist, bescheinigen. Punkt Aus.
Hierzu interessant zu lesen ist das Interview mit Fenriz auf
Metal1.info, indem er wiederum klarstellt, wie egal es Culto und ihm doch war, was so "erzaehlt wird".
Man besinnt sich mit diesem Album also foermlich auf rohe, "alte" Black Metal Zeiten, vor der zweiten Welle des "Black Metal" (mit Bands wie Cradle Of Filth, etc.), und huldigt somit quasi Bands wie Celtic Frost und Venom.
8,5/10
One Man Army And The Undead Quartet - 21st Century Killing Machine
Es scharen sich 4 Musiker um ex-The Crown Shouter Johan Lindstrand, und es kommt etwas brachiales, walzendes heraus.
Death 'n Roll in seiner vielleicht nicht reinsten, aber dennoch wohl unbestreitbar intensivsten Form.
Rock Riffs treffen auf Death Metal Drumming und Death Growls.
Herausstechende Songs sind hier wohl der Opener "Killing Machine", das erstmal alles niederschmettert und weiterwalzt, dass kein Gras mehr waechst. Desweiteren erwaehnenswert ist wohl "Hell Is For Heroes", das fast schon als seicht zu bezeichnen beginnt; mit fluesterndem Gesang, um dann in ein wahnsinnig intensives Erlebnis aus Laut/Leise-Struktur, sowie rockenden Mittelparts und einem ziemlich coolen Solo ueberzugehen.
"When Hatred Comes To Life" war wohl Mittelpunkt der erst-veroeffentlichten EP, und ist wiederum ein guter Song geworden. Hierbei legt man jedoch im Vergleich zu "Hell Is For Heroes" mehr wert auf Double-Bass Attacken und harte Momente. Ein (ich vermute mit dem Sythesizer entstandener) Maennerchor im Hintergrund einiger Songelemten sorgt fuer eine brauchbare Portion Atmosphaere - stark!
"So Grim So True So Real" ist ein Nackenbrecher. Hoeren und Kreisen
. Macht laune, jawohl!
Ein Death 'n Roll - Vorzeige Stueck waere wohl "The Sweetness Of Black". Hier treffen Riffing und Drumming, dass genauso gut aus einem Hard Rock stueck haetten stammen koennen auf Lindstrands kraftvolle Vocals und komplettieren mit dem starken (zum ende hin hoellisch groovenden) Rausschmeisser "Mary's Raising The Dead" dieses ueberaus gelungene Erstlingswerk rundum die Ein Mann Armee.
8/10
so denn