Über die Musik der Genesis-Alben der post-Gabriel Ära ist viel geschrieben worden, daher hier nur einige Eindrücke zum 5.1-Mix der SACDs.
Nachdem im Vorfeld der Veröffentlichung einige Äußerungen von Produzent/Engineer Nick Davis nach außen gedrungen waren, die auf einen extrem konservativen 5.1-Mix unter starker Konzentration auf die Front-Speaker schließen ließen, habe ich die (optisch sehr schöne) SACD-Box mit einiger Skepsis geöffnet und die SACDs chronologisch durchgehört.
Siehe da, schon bei Trick of the Tail wich die Skepsis einer zunehmenden Begeisterung, die von Wind and Wuthering, And then there were Three und Duke noch weiter gesteigert wurde.
Der Grundsound ist schlicht fantastisch. Davis ist es beim Überspielen der ursprünglichen Mehrspurbänder in ein digitales ProTools-System und beim anschließenden Mix gelungen, den ursprünglichen Charakter des ganz eigenen Genesis-Sounds zu erhalten, gleichzeitig aber sowohl Wärme als auch Transparenz deutlich zu steigern.
Kein Vergleich mit den ursprünglichen (schlechten) CD-Pressungen, und auch die Final Edition Remasters werden um Längen geschlagen.
Hinzu kommt aber eben der 5.1-Mix und hier wird Erstaunliches geleistet. Ohne den Gesamtsound der ursprünglichen Vinyl-Platten zu kompromittieren wird eine Klanglandschaft errichtet, die in ihrer Durchhörbarkeit ihres Gleichen sucht.
Davis macht von den Rear-Boxen entgegen allen Befürchtungen starken, nicht aber übermäßigen, und zugleich sehr geschmackvollen Gebrauch.
Jenseits ermüdender Surroundspielereien werden die Rears ideal genutzt, um die Atmosphäre des Gesamtsounds weiter zu steigern.
Wenn - um nur zwei Beispiele zu nennen - Tony Bank's Mellotron-Choir-Sound oder die atmosphärischen 12-String-Gitarren-Arpeggien von Mike Rutherford, Steve Hackett (und wiederum) Tony Banks aus den Rears "schweben", geht schlicht und ergreifend "die Sonne auf".
So sollten Surround-Mischungen sein, und hätte ich nicht bereits eine 5.1-Anlage, diese Box würde - jedenfalls für den geneigten Genesis-Fan - definitiv die Anschaffung einer guten 5.1-Anlage rechtfertigen.