Der Cinebench ist ein guter Gradmesser, weil er sowohl Single- als auch Multithreaded ausführbar ist und somit die Skalierung anzeigt. Dass der AMD Quad selbst bei Einsatz aller Kerne gerade so an die Zweikerner von Intel heranreicht, spricht dafür, dass die einzelnen Kerne eine geringe Rohleistung haben und erst bei parallelisierter Software mithalten können.
Das ist auch auf den fehlenden Turbo zurückzuführen, was gerade beim alltäglichen Einsatz Nachteile zeigt. Denn da ziehen Anwendungen und auch Spiele häufig keinen Vorteil aus mehr Kernen.
Bestätigen sich diese Ergebnisse auch in anderen Bereichen, ist der Quad schon gescheitert bevor er überhaupt im Markt angelangt ist. Denn wer kauft dann noch einen schlecht zu kühlenden Quad, wenn vergleichbare Dualcores im Alltagsbetrieb schneller sind? Wer Leistung ohne Ende will, greift eh zum i7 Quad.
Das ist durchaus vergleichbar mit der Desktopsituation, bei der AMD vor allem über den Preis punktet. Anders als dort ist der Prozessor bei einem Notebook aber nur ein Teil von vielen und spielt im Preisgefüge deshalb keine so große Rolle. Der Core i7 Quad wurde auch schon in den letzten Monaten häufig für unter 1000€ angeboten, die i3 und i5 sind auch im Bereich 500-800€ breit gefächert erhältlich. Das lässt AMD kaum Raum für Preisdrückerei, denn die Margen müssen schließlich irgendwo herkommen.
Dazu kommt, dass sich im Notebookmarkt aufgrund keiner oder nur sehr geringer Konkurrenz langjährige Partnerschaften zwischen den Herstellern und Intel ergeben haben. Ein Wechsel bringt da nur dann Vorteile, wenn ein Produkt sich durch Alleinstellungsmerkmale auszeichnet. Da AMD seit Jahren aber kein konkurrenzfähiges Modell auf die Beine stellen konnte, weder bei den Atoms, den CULVs oder den "normalen" Prozessoren, reicht es nicht aus, ein ganz gutes Produkt zu haben. Denn dessen Feind ist bekanntlich das bessere.