Idon schrieb:
Ich möchte keine Meinungen verbieten.
Klar, so hatte ich deinen Text auch nicht interpretiert, sondern eben als Ausgangspunkt hergenommen.
Zur Diskussionskultur (in Online-Medien) durch Beiträge von Teilnehmenden. Meine Erwartungshaltung ist ziemlich niedrig inzwischen, Twitter/Facebook/etc. lasse ich mal außen vor, meistens scheint es eine peer-group zu geben die „warum auch immer“ dort ihre Zeit verbringt und sich entweder mit sich selbst beschäftigt, wahlweise den Autor (des Artikels) angreift oder eben zustimmend beipflichtet. Wirklich interessant, im Sinn von Mehrwert bietend, ist so ein Austausch für
mich in der Regel nicht.
Wenn ich jetzt mal Wikipedia zum Thema
Snowflake befrage, steht da unter anderem:
Die britischen Populismusforscher Aurelien Mondon und Aaron Winter sehen den Begriff Snowflake als Teil einer gefährlichen Selbstverteidigungs-Strategie rechter Populisten in der Debatte um Redefreiheit. Snowflakes würden ihnen zufolge ihre Schwäche und Überempfindlichkeit durch Deplatforming und Cancel Culture schützen. Rassismus erscheine dann als reine Beleidigung, ohne echte Auswirkungen für die von Rassismus Betroffenen.
Ironischerweise seien aber gerade diejenigen, die Vorwürfe gegen Snowflakes erheben, oftmals nicht in der Lage, anzuerkennen, dass ihre Positionen nicht zensiert werden, sondern nur nicht willkommen seien oder keinen Zuspruch erführen.
Ob es Veggiedays oder Safespaces gibt ist mir relativ egal. Keine Ahnung warum sich manche Menschen ausgerechnet
daran stören. Weder das eine noch das andere sollte notwendig sein heutzutage. Bei Kantienenessen sollte es mehr als einen Topf geben und das verschiedene Menschen bei verschiedenen Themen geschützte Kommunikationsräume brauchen sollte auch naheliegend sein. Ob safespaces (im Internet) sinnvoll sind, kann diskutiert werden. Vermutlich spricht einiges dafür.
Mustis schrieb:
Kommt darauf an was man darunter versteht.
Ich halte mich mal an die Wikipedia-Definition, siehe Link weiter oben.
Eine generelle Zensur von Meinungen im Internet sehe ich auch nicht, wobei, gerade Parler (bzw. das Drama darum) oder auch Wikileaks gezeigt haben, dass zumindest sehr schnell der Hahn abgedreht werden kann. Auch beim Urheberrecht, Netzwerkdurchsetzungsgesetz und anderen netzpolitischen Themen passieren Dinge die ich nicht mit meiner Definition von Freiheit in Einklang bringen kann.
Manches muss die Gesellschaft eben einfach aushalten, ganz unabhängig wie unangenehm es auch sein kann, weil Vertrauen (in z.B. den Staat und angehängte Institutionen) nicht einfach so wiederhergestellt werden kann. Eine totalitäre Gesellschaft wünsche ich mir zumindest nicht.
leonavis schrieb:
Dann hast Du wohl nie ein Forum moderiert.
Nö, bisher nicht, stimmt. Und weiter? Es gibt auch Foren oder Plattformen ohne oder mit nur sehr wenigen toxisch agierenden Teilnehmenden, denen die Regeln des „guten Umgangs“ bekannt sind.
Ob jetzt nur auf 4chan oder ähnlichen Boards „Freiheit des Denkens“ stattfindet und möglich ist wage ich mal zu bezweifeln. Ein Problem mit der Existenz solcher Plattformen hab ich nicht, warum auch?