Vielleicht mal paar Anmerkungen von Einem der erstmals eine VR-Brille hat.
Ich bin kein Spieler, ich habe gar keine Zeit für sowas. Wenn ich spiele, dann den Flugsimulator. Im Jahr vielleicht so eins, zwei Mal. Der FlySim ist für mich immer so ein Marker gewesen, wie weit die Technik ist. Angefangen vom Chuck Jeagers FlySim auf dem C64, später Microsofts FS mit einen 386 PC Ultimati Fly bis hin zu Prepair3D, nun von Lockheed.
Pedale, Horn, zwei 30-Zöller usw. selbstredend.
Beim Lesen im internet: och, VR-Brille nur noch 450 Euro, vorbestellt. Das probierst du mal aus.
Inzwischen noch mit einer RTX2080 den Rechner vorbereitet. Mich eingelesen und noch den IPACS FS 2 als neuen Simulator zugelegt (soll der beste FS für VR sein da schnell)
Am 21. Mai kam dann die Rift S.
In der Haptik genau das, was ich für 450 Euro erwartet habe - viel Plastik. Plastiklinsen. Gut, es gibt auch hochwertige Plastiklinsen. Die Rift gehört für mich aber nicht dazu. Ich wusste aber was ich zu erwarten habe und dafür lag die Rift sogar über meinen Erwartungen. Der erste Blick in 3D: wau!
Das besagte "Fliegengitter" musste ich erst suchen. Sichtbereich: Taucherbrille trifft es sehr gut.
Das Konzept der Rift S mit dem Kamera-Kopf-Tracking finde ich auf jeden Fall besser als mit 3 externen Sensoren. Das wäre mir zu viel Baustelle, zu viel Vorarbeit um mal Spielen zu können.
Der Mickersound geht für mich in Ordnung! Reicht völlig. Zudem ich es gern leise habe und im FlySim das eh nebensächlich ist.
FlySim: Hammer Qualitätssprung nach Vorn! Nach all den Jahren wirklich das erste Mal, dass ich sowas wie ein Fluggefühl habe.
Das erste Mal, dass man glauben kann, dass ein Flugmodel in 1:1 im Zimmer steht. Und der FS2 ist wirklich schnell. Top! Ich würde sagen für einen Flugsimulator ist die Rift eine wirkliche sinnvolle Erweiterung.
Es hat natürlich immer noch nichts mit dem realem Fliegen zu tun.
Dennoch:
Weder neuer, schneller Rechner, Pedalerie, Dualmonitor noch Kopftracking haben so einen Sprung nach vorne gebracht wie die Rift.
"Normale" Spiele:
Ich habe noch "Lone Echo" gespielt. Erstaunlich wie gut die Handkontroller die Arm- und Handbewegungen umsetzen. Trotzdem umsetzen, da die Handkontroller irgendwie auch billig sind. Mehr ist für das Geld halt nicht drin.
Na ja, man stößt hier dann an Grenzen. Zu geringe Auflösung, wacklige Umsetzung der Hände und Finger.
VR benötigt halt Rechenpower.
Alles ist relativ. Es kommt auf die Erwartung an. VR steht noch am Anfang.
Ich meine, früher haben wir auch nächtelang am C64 gespielt, und das war geil! Es war neu! Und die Grafik war eigentlich total Scheiße! Und so sehe ich es auch heute mit VR. Mit "Realität" hat das alles nichts zu tun.
Vielleicht in 10 bis 20 Jahren.
Noch paar Stichpunkte:
- Kann man kaufen wenn man mal wissen will wie das so mit VR ist
- gibt ein neues Spielgefühl
- für FlySims ein großer Spung nach vorn!!!
- für ernsthafte Aufgaben nicht zu gebrauchen (Virtueller Desktop, viel zu geringe Auflösung)
- Pupillenabstand kann man in engen Grenzen anpassen
- Brillenträger sollten die VR-Brille von hinten nach vorn absetzen (Kopfband hinten anfassen und nach oben, vorn ziehen.
- Wenn Motion Stickend auftritt, sofort aufhören und Pause machen
- Sound ist mäßig, für mich aber OK. (das Primat sollte hier schon auf das Visuelle liegen)
- es ist Spielzeug
- Spielen macht Spaß
Und, am realsten und am bestem Umgesetzt ist immer noch die richtige Welt da Draußen.