Wie man sieht nimmt der Scaling Benefit immer weiter ab. Was dafür linear zunimmt ist das Risiko eines BitFlips (je näher die Spannungsniveaus beieinanderliegen, desto geringer muss der Spannungsabfall sein für einen Bitflip). Bei MLC erhält man 100% mehr Speicher bei 100% mehr Spannungsniveaus (im Vergleich zu SLC). Bei TLC erhält man 50% mehr Speicher bei 100% mehr Spannungsniveaus (im Vergleich zu MLC). Bei QLC erhält man 33% mehr Speicher bei 100% mehr Spannungsniveaus zwischen den differenziert werden muss (im Vergleich zu TLC) usw.
Auch muss man bedenken, dass je mehr Bits pro Zelle gespeichert werden, desto mehr Bits können auf einmal geflipt werden. Bei PLC könnte bei Abfall des Spannungsniveaus dadurch auf einmal 5 Bits falsch sein.
Dann muss man noch beachten, dass die Lebensdauer deutlich geringer ist (da zB. eine SLC NAND SSD mit 1TB doppelt so viele NAND-Flash besitzt wie eine MLC NAND SSD mit 1TB) und SSDs am Ende ihrer Lebensdauer immer weniger lang die Spannung in der Zelle halten können, das Risiko eines Bitflips aufgrund der nah beieinander liegenden Spannungsniveaus deutlich zunimmt, je mehr Bits pro Zelle gespeichert werden.
Durch die verkürzte Lebenszeit geht zudem auch jeglicher Kostenvorteil verloren.
Und dazu kommt noch die geringere Performance, die teilweise schon auf HDD-Niveau liegt.
Auch zu bedenken ist, dass die Fertigungstiefen immer kleiner werden, der Spannungsabfall in der Zellen also viel schneller von statten gehen kann, da einfach nicht so viel Spannung gespeichert werden kann aufgrund der kleinen Zellengröße.
Man sieht hier also sehr gut, dass eigentlich so gesehen nur MLC sinnvoll ist. Ab da wird der Nutzen immer geringer als die Kosten (Nachteile steigen unverhältnismäßig stark an).
Selbst TLC ist bereits Bauernfängerei. Mit QLC und PLC wird halt dann noch geschaut wie weit man es treiben kann, bis auch der letzte begriffen hat, dass diese Technologie eigentlich überhaupt keinen Sinn macht und der Logik widerspricht. Zumindest in einem Nutzungsszenario, wo Datenintegrität wichtig ist und die SSD oft beschrieben wird und kein RAID vorhanden ist, was bei Enduser-Computern eigentlich immer der Fall ist. Für große Server Zentren wo die SSD viel weniger oft neu beschrieben wird und zudem oft ein RAID der Daten vorhanden ist, also hauptsächlich von der SSD Daten gelesen wird und diese ständig mit Strom versorgt wird und die Daten per RAID und Prüfsummen vor Bitflips geschützt sind, machen TLC und QLC mehr Sinn.
Ich finde daher, dass die SSD Hersteller den Kunden lieber die Möglichkeit geben sollten selbst festzulegen, ob sie die SSD im SLC, MLC, TLC, QLC, PLC oder xLC Modus betreiben wollen.
Wem seine Daten halbwegs wichtig sind, der sollte mindestens MLC kaufen als Massenspeicher im Computer und ein NAS mit HDDs als Daten-Archiv.