user_zero schrieb:
Weil dort echte Menschen mit Spaß am Spielen arbeiten anstatt Heerscharen von Code Monkeys
Volker Wertich steht halt exemplarisch für die Generation an Spieleentwicklern, die sich damals mit vollem Herzblut diesem "neuen" Medium gewidmet haben, ohne dafür irgendwo was mit Gamedesign studiert zu haben, ohne vorgefertigte Tools und Engines und so einen Kram - dafür aber mit einer Idee und Hingabe.
Das würde sich niemand freiwillig antun, der daran keinen echten Spaß hat und diese Freude transportierte sich dann oft auch über das fertige Spiel (sowas gab's damals) an den Zocker.
Die Anfänge vieler Reihen, die es bis heute gibt (zählen wir PoP mal als Sieder-Nachfolger), reichen zu Titeln zurück, die einfach einen großen (Wieder-)Spielwert hatten. Das ist nichts, was man mit bombastischer Grafik und höher-schneller-weiter-Mentalität produziert. Lag meiner Meinung nach auch daran, dass der damalige Gamertyp entweder so gestrickt war oder man von ihm forderte, sich auch ein Stück weit selbst unterhalten zu können. Welchen Sinn soll denn bitte der Big Daddy Cheat aus AoE sonst gehabt haben, außer dass der findige Zocker damit seinen eigenen Quatsch veranstaltet?
Manchmal kommt mir das so vor, als habe sich die ganze Branche im Laufe der späten 00er Jahren ganz rapide gewandelt weg vom Kunsthandwerk hin zur industriellen Massenfertigung.
Da ist ein PoP auch einfach mehr als nur ein Spiel. egal wie gut es am Ende tatsächlich werden wird. Ein Leuchtfeuer und ziemlicher Mittelfinger an Ubi, dass man es auch heute noch besser machen kann - wenn man wirklich will. Das mag auch für viele Indies zuvor gelten, aber PoP ist halt durch den direkten Siedlervergleich einfach sehr präsent.
Ich persönlich gönne dem Spiel und seinen Entwicklern größtmöglichen Erfolg.