Potus Wahl und die Auswirkungen

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Binalog schrieb:
Wer soll denn da Präsident aller Wähler werden?

Der Popular vote ist bei der Präsidentenwahl irrelevant. So wie bei den englischen Parlamentswahlen eben auch.
die Anzahl der Wählerstimmen in toto eher wenig bis nichts mit der Wahl des US-Präsidenten durch das 'Electoral College' zu tun. Nur das zählt,

Es wäre nicht das erste Mal, dass Wahlmänner anders abstimmen als der Stimmenmehrheit in ihrem (Bundes-)Staat entsprechend.
 
Dann kann man nur hoffen, dass nicht irgendjemand in den USA Deinen Post registriert und postet "auch in Germany hat man große Zweifel an der Wahl".
 
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es ist kein Schätzen, das ist mathematisch falsch.. woher kommt der Fehler?
und wieso geschieht das google oder BBC?
 
Google und/oder BBC kaufen ihre Daten ein. Anfänglich hat man nur VAP (voting age population), VEP (voter eligible population) und RV (registered voters) und irgendwelche gemeldete Anzahl von Wahlzetteln + Umfragewerte, wie viele Leute planen, abzustimmen. Und dann schätzt man so circa wie viele % der Stimmen bereits abgegeben wurden.

Da nimmt man dann natürlich weder VAP noch VEP, sondern RV * Korrekturfaktor. Und da Nevada same day registration hat, ist RV unklar und der Korrekturfaktor (vulgo Wahlbeteiligung) sowieso.

Und da dieses Jahr so viele Menschen wie noch nie per Briefwahl gewählt haben, hat man überhaupt keine Anhaltspunkte, wie viele Stimmen am Ende abgegeben wurden, wenn zunächst die In-Person-Votes gemeldet wurden.
 
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hotzenplot schrieb:
Der Popular vote ist bei der Präsidentenwahl irrelevant. (...)
Für den Ausgang der Wahl des Präsidenten ja, aber nicht im Geiste der Demokratie.

Beispiel:

Drei Wahlbezirke mit derselben Wählerzahl entsenden jeweils einen Wahlmann:

Bezirk 1: Partei A 50,01 % > Partei A entsendet 1 Wahlmann
Bezirk 2: Partei A 50,01 % > Partei A entsendet 1 Wahlmann
Bezirk 3: Partei B 100 % % > Partei B entsendet 1 Wahlmann

Stimmanteile gesamt:

Partei A: (50,01 % + 50,01 % + 0 %) / 3 = 33,3 %

Partei B: (49,99 % + 49,99 % + 100 %) / 3 = 66,7 %

Den Präsidenten stellt trotzdem Partei A mit 2 zu 1 Wahlmännerstimmen.

Das ist (zugegeben) ein Extremszenario des Wahlmännersystems, aber es zeigt ungeschminkt seine Schwächen in Bezug auf Demokratie.
 
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hotzenplot schrieb:
Der Popular vote ist bei der Präsidentenwahl irrelevant. So wie bei den englischen Parlamentswahlen eben auch.

Es verleiht der Wahl (subjektive) demokratische Legitimation.
 
Nie in irgendeiner entscheidenden Situation.
 
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Ich denke zwar, dass das am Ergebnis (Sieg Biden) nichts ändern wird, aber ein paar systemische Fehler sehe ich in den USA schon:

-nicht in allen Bundesstaaten muss man sich im Wahllokal ausweisen (in D kann das immer verlangt werden, und es müssen auch nur Reisepass und Personalausweis akzeptiert werden. Personalausweise gibts zwar in der Form in den USA nicht, aber einen Reisepass sehr wohl. Ich halte es für zumutbar, dass man sich einen Reisepass besorgen muss, um wählen zu können)
-es werden bspw. in Pennsylvania noch Briefwahlstimmen gezählt, die nach dem Wahltag eintreffen, wenn sie nur rechtzeitig von der Post gestempelt wurden. Auch das geht in D nicht: Briefwahlbriefe müssen bis 18:00 um Wahltag beim Rathaus eingetroffen sein. Danach ist es zu spät. Finde ich vernünftig, weil Poststempel keine Beweiskraft haben (man bräuchte da ja im Prinzip dann in den Postämtern Wahlbeobachter, damit nicht nach Schließung der Wahllokale noch gestempelt wird)
-man kann offenbar in einigen Staaten die Briefwahlstimmen, wenn sie als ungültig gewertet werden, noch nachträglich korrigieren (https://twitter.com/AOC/status/1324515509505794048 -> das ist eine ziemlich linke Demokraten-Politikerin, also unverdächtig mit Trump was am Hut zu haben). Auch das geht in D nicht. Ist der Wahlbrief abgeschickt, ist es vorbei. Wenn mit dem was nicht stimmt, ist es Pech.

Davon unabhängig finde ich persönlich ja Briefwahl an sich problematisch, weil dort nicht gewährleistet ist, dass sie geheim und persönlich stattfindet. Das gilt in D aber auch. (Man braucht nur die Unterschrift fälschen, bzw. es kann auch jemand zusehen bei der Wahl - im Wahllokal würde das der Wahlhelfer unterbinden.)
Trotzdem sollte man natürlich jedem die Möglichkeit zur Stimmabgabe geben, wobei ich hier "Early Voting" oder gar mobile Wahlteams (die bspw. Altersheime besuchen), und auch Drive-In-Wahllokale (allerdings nur 1 Person pro Auto) bevorzugen würde, um eben bspw. zu gewährleisten, dass möglichst viele Stimmzettel wirklich geheim ausgefüllt wurden.
 
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@j-d-s
Das nicht ausweisen ist gar nicht so schlimm. Die Wähler müssen sich ja registrieren und die Teilnahme wird abgezeichnet. Mehrmals unter dem selben Namen wählen geht also sowieso nicht. Das sich jemand erneut anstellt um unter anderem Namen wählt ist vorstellbar, fällt aber auf, wenn die echte Person aufschlägt.

Die Post zählt als (quasi) Behörde, deren Stempel haben entsprechend Gewicht. Zudem dauert die Zählungen in den USA sowieso länger. Entsprechend können die sich etwas Zeit lassen bis die letzten Stimmen eintrudeln. Die Regelung stammt zudem ja aus einer Zeit, wo Pferde das schnellste Verkehrsmittel waren und es sollte sicher gestellt werden, dass möglichst jeder die Chance hat seiner Stimmung Geltung zu verschaffen.
Die Regelung in Deutschland stammt ja auch eher daher, dass je Wahllokal 2.500 Wähler vorgesehen sind. Damit sind die Zählungen am selben Abend machbar. Entsprechend müssen Stimmabgaben vorliegen, wenn die Zählung beginnt.

Was bei der Briefwahl korrigiert werden kann ist die Unterschrift auf dem Umschlag des Wahlzettels und nicht die eigentlichen Stimmabgabe.

Ansonsten, das Wahlgeheimnis ist in den USA ein weit geringeres Gut als bei uns. Das Stimmabgaben zusammen mit einer Unterschrift abgegeben wird wäre bei uns undenkbar, in den USA aber normal.
Das System in den vereinigten Staaten basiert auf einem anderem Rechtssystem, ist unheimlich alt und musste Jahrzehnte Rechtsdehnung von verschiedenen Parteien aushalten...
 
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Ja, das find ich auch immer ein wenig amüsant. Die Wahlmänner bspw., die erst aus dem ganzen Land nach Washington DC mit der Pferdekutsche fahren müssen :D. (Deren Zusammenkunft ist auch erst im Dezember.)
 
hotzenplot schrieb:
und Gerrymandering ist für dich natürlich nicht endemisch
Ne, weil ich nicht sehe, dass es (biologisch hergeleitet) ausschließlich in einem begrenzten Gebiet vorkommt noch immer wieder gehäuft (medizinisch) Es gibt derzeit gar keinen Wahlbetrug in den USA, der nachweisbar wäre und auch dein Link legt das nicht wirklich nahe.
dergraf1 schrieb:
OK und deswegen hatte ich bei BBC geschaut und auch dort gestern einen Screen gemacht
Na und? Nochmal: Das sind KEINE offiziellen Zahlen zumindest nicht das mit den %

@j-d-s
Wer eine Wahl fälschen will, wird das tun. Egal wann, egal wo. Die Frage ist nur, welche Risiken man dabei eingeht und welcher Aufwand betrieben werden muss. Und dabei muss man noch nichtmal wirklich Stimmen fälschen. Eine manipulierte Wahl ist auch eine "gefälschte" Wahl.
 
Irgendwie ist 2020 ein ganz Merkwürdiges Jahr, man fühlt sich in einem B-Movie Katastrophen Film versetzt. Jetzt wird es am Ende zwei Präsidenten geben den der die Wahl gewonnen hat und den der sich selbst und von Fox News dazu ernannt wurde.
FB_IMG_16047100076782295.jpg
 
Trump wird vermutlich die Wahl gewinnen.

The Times, Places and Manner of holding Elections for Senators and Representatives, shall be prescribed in each State by the Legislature there of; but the Congress may at any time by Law make or alter such Regulations, except as to the Places of chusing Senators.

(8) No absentee ballot under this subsection shall be counted which is received in the office of the county board of elections later than [eight o'clock P.M. on the day of the primary or election] the deadline for its receipt as provided in section 1308(g).

https://constitution.congress.gov/browse/article-1/section-4/

https://www.legis.state.pa.us/cfdocs/legis/li/uconsCheck.cfm?yr=2019&sessInd=0&act=77
 
p.b.s. schrieb:
Trump wird vermutlich die Wahl gewinnen.

Die Wahl in Pennsylvania? Was genau möchtest du mit den Zitaten ausdrücken? Das die Auswertung der Briefe nicht (mehr) rechtens ist?
 
Die meisten Briefwahlstimmen waren vor dem Wahltag eingelangt. Sie durften in einigen Bundestsaaten nur nicht vorher ausgezählt werden. Auf die Stimmen die erst danach ankamen sollte es nicht ankommen.

Die Frage ist ob mit der Argumentation und das man eventuell nicht nachvollziehen kann wann die Briefwahlstimmen eingelangt sind, eine Wahlwiederholung ausrufen kann. Aber ich schätze die USA und die Supreme Courts der Bundesstaaten (die dafür zuständig sind) pragmatischer ein.
 
Zum Thema Briefwahl: das ist ja ein großer Aufreger, aber mal, um wie viele Stimmen geht es in etwa die nach dem Wahltag eingingen?

Gibt es dazu verlässliche Zahlen wie viele Nach dem Wahltag zB in PA eingegangen sind? Sind es eher 1.000 oder eher 1.000.000?

Worauf ich hinaus will: sind die überhaupt entscheidend? Gut, in PA ist es eng...

Tante Edit: ich habe den Eindruck, zumindest wird er vermittelt, dass die Ratten das sinkende Schiff verlassen...

Einige Republikaner (wenn auch eher unbedeutend) wenden sich gegen Trump...auch sein Buddy Ruppert Murdock, weil er vermutlich wittert, dass er mittlerweile ohne Trump mehr Geld verdienen kann:

n-tv über FOXNews

Ob das alles belegt ist, kann ich allerdings nicht sagen...

Nur wo führt das hin: in meinen Augen unruhige Zeiten, selsbt wenn Biden Präsident wird sich ein Teil der 69 Mio-Trumpwähler weiter radikalisieren (ebenso die Gegenseite als Gegenpol). Ich befürchte die Menge an Toten durch diese Kämpfe wird steigen.
Biden kann zumindest einen Teil der 69 Mio beruhigen, aber sicher nicht alle...
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass Nationalsozialisten nicht gerne freiwillig politische Ämter aufgeben haben wir doch selbst schmerzlich erfahren müssen. Bei Trump ist dies nicht anders. Weitere 4 Jahre Trump wird dieser Planet jedoch nicht überleben.
 
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Überleben schon...die Frage ist nur wie...
 
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