DenMCX schrieb:
irgendwie darauf, dass ich mir mit den ca. 100-150 EUR weniger KV-Beiträge im Monat nur durch spätere, wesentlich höhere Beiträge "erkaufen" würde.
Ja. Du hast als Angestellter das "Problem", dass du hauptsächlich von der gesetzlichen Rente leben wirst bzw. diese einen Großteil der Alterseinnahmen bei einen Angestellten ausmachen. Und die gesetzliche Rente bezuschusst keine privaten Krankenversicherungen. Die GKV jedoch musst du als Renter mit gesetzlicher Rente auch nur zur Hälfte bezahlen. Der PKV-Beitrag, auch wenn zu erwerbszeiten der AG die Hälfte davon übernimmt, wird später in voller Höhe fällig und muss dann von dir von deiner Rente beglichen werden. Dazu kommt, dass Tarife mit Altersrückstellung und wirklich guten Leistungen auch als 38 Jähriger schon fast so teuer sind wie der GKV-Höchstbeitragssatz.
Und dazu kommt auch, dass Kinder in der PKV nicht automatisch mitversichert sind, für Kinder muss man extra zahlen.
Als Selbstständiger muss man das halt alles einpreisen (oder freiwillig in die GKV eintreten) und später im Alter entsprechend viel Vermögen haben um das bezahlen zu können.
Als Beamter bekommt man auch als Pensionär einen Zuschuss zur PKV und die Beamtern-PKV-Tarife sind auch nochmal etwas günstiger, soweit ich weiß. Bin da aber auch nicht ganz im Thema.
Alles in allen bin ich damals zu dem Schluss gekommen, dass ich in der GKV bleibe und halt den Höchstsatz bezahle. Dafür habe ich die Sicherheit, dass ich im Alter nicht wegen meiner Krankenversicherung in den Insi-Modus muss.
PS: Wenn es dir nur um eine bessere Behandlung geht, dann informiere dich mal über das Thema
Kostenerstattungsverfahren in der GKV. Dafür kann man dann auch Zusatzversicherungen abschließen, die die Lücke zwischen der Arztrechnung und dem GKV-Anteil versichern. Dann kannst du auch als GKV-Versicherter bei Ärzten als Privatpatient auftreten, solange es dir der Spaß wert ist... Oder du vereinbarst bei den Ärzten einfach so Privatleistungen und bezahlst diese aus privater Tasche.
Edit: Zu dem Renten-Thema sei noch wichtig zu erwähnen, dass der GKV-Beitrag ja immer Prozentual von deinen Einkommen / Renteneinkünften ausgehend berechnet wird und sich bei eventuell verringernden Einkünften auch verringern kann. Der PKV-Beitrag ist jedoch weitestgehend festgeschrieben und unabhängig von deinen Einkünften rein auf dem Versicherungsrisiko basierend steigt der fröhlich immer weiter. Wenn man dann die Beiträge nicht mehr bezahlen kann fängt man dann an Ausschlüsse und höhere Selbstbehalte zu vereinbaren oder wechselt in den Basistarif, der jedoch weniger Leistungsspektrum abdeckt als die GKV Und auch nicht billig ist und ebenfalls einen festen Preis hat, keinen prozentualen Anteil.