Thema Private Krankenversicherung

Ich habe die letzten Beiträge nur überflogen.
Verstehe ich das richtig - wenn ich älter bin und in der PKV bleibe, dann muss ich auf Zins-, Mieterträge und Dividenden mehr Steuern zahlen als wenn ich in der GKV gewesen wäre?
Das ist ja absoluter Schwachsinn.
 
Nein, nur wenn du wieder zurück in die GKV wechselst.

Die GKV Beiträge zahlt man aber auch für Betriebsrenten, da dann den vollen Satz. Die GKV ist somit ebenfalls mit Überraschungen gespickt.
 
Nein, von "Steuern" war nicht die Rede (jedenfalls nicht dass ich das gesehen hätte). Es ging um Beiträge zur Krankenversicherung. Besser nachzulesen (und das sollte man in der Tat wissen, bevor man da eine Entscheidung trifft) hier:

https://www.finanztip.de/gkv/krankenversicherung-der-rentner/

Damit soll relativ offensichtlich verhindert werden, dass es sich für Menschen in der PKV "lohnen" würde, kurz vor der Rente mal schnell noch in die (dann möglicherweise wesentlich günstigere) GKV zu wechseln ohne vorher in ausreichendem Maße zum Solidarsystem beigetragen zu haben. Unumstritten ist das nicht, aber wohl weitestgehend höchstrichterlich abgesegnet.

_killy_ schrieb:
Die GKV Beiträge zahlt man aber auch für Betriebsrenten, da dann den vollen Satz.
Die GKV ist somit ebenfalls mit Überraschungen gespickt.
Korrekt. Man kann sich in dem oben genannten Artikel da eine schöne Tabelle anschauen, die verdeutlicht, was es bedeutet, wenn man nicht in die Krankenversicherung der Rentner aufgenommen werden kann. Als "Überraschung" würde ich das nun aber nicht bezeichnen, denn das ist nichts was man nicht wissen könnte, wenn man sich ernsthaft damit beschäftigen würde. Bei meiner Zusatzversorgungskasse stand das beispielsweise immer halbwegs prominent in den jeweiligen Infobroschüren drin. Muss man dann halt auch mal lesen. ;)
 
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@Imiak

Ja, aber das man auf die Betriebsrente den vollen GKV Beitrag zahlt, hat schon viele Rentner überrascht. Die SPD hatte da eine Gesetzesänderung herbeigeführt, so dass auch alle Bestandsverträge betroffen waren.
Auch betrifft es ja Versicherte, die nie in der PKV waren.
 
Als Rentner bekommst du erstmal nur die Hälfte der GKV Beiträge bezigen auf deine gesetzliche Rente erstattet. Die GKV zieht dann noch andere Einkünfte zur Berechnung der Beiträge heran, die bis zur Beitragsbemessungsgrenze gedeckelt sind. Eine Beiträge berechnet aus einer bAV wird seit der SPD-Reform zu 100% vom Rentner gezahlt. Freiwillig gesetzlich Versicherte müssen sogar Beiträge aus Miet- und Kapitaleinkünfte zu 100% entrichten.
Ich seh mich als Rentner schon den vollen Beitragssatz für die freiwillige GKV abdrücken, reduziert durch den anteiligen DRV-Anteil.
 
Den "Teuer Schock" beim Renten-Eintritt gibt es halt nicht nur bei der PKV, sondern auch bei der GKV. Gerade weil die SPD Reform nicht nur Neu-Verträge bei der betrieblichen Altersvorsorge im Fokus hatte, sondern die Vorschrift auch auf alle Bestandsverträge angewendet wurde. Damit wurde aus einer sinnvollen bAV dann ein mieses Geschäft.
 
@_killy_ Kommt auf die Zuzahlung durch den AG an. Bei einer 100% AG finanzierten bAV frag ich nicht nach. Wenn nur das Minimum von 15% bei der Entgeltumwandlung beigesteuert wird, würde ich die Finger davon lassen
 
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Ich bin immer noch unentschlossen und habe mal etwas mit Chat GPT gespielt und gebeten die kumulierten Beitragsverläufe grafisch darzustellen.
Annahme: Man wechselt mit 31 in die PKV, verdient im Schnitt 120.000 Euro, geht mit 65 in Rente und hat eine Lebenserwartung von 90 Jahren.

Entweder Chat GPT hat irgendetwas verpasst oder die Diskussion ist für mich vom Tisch.
Die PKV ist kumuliert mehr als doppelt so teuer wie die GKV.



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Meinungen dazu?
Gibt es solche Darstellungen vielleicht irgendwo seriöser als von CHat GPT gebastelt?
 
Denkst du ernsthaft, dass die GKV Beiträge konstant bleiben für die nächsten 60 Jahre?
 
Die GKV Beiträge werden definitiv ansteigen, weil das System so wie es jetzt besteht massiv ineffizient ist und dadurch unterfinanziert. Die Krankenkassen gehen selbst von größeren Steigerungen aus. (Quelle)

Weiterhin planen die Grünen:
-> die Beitragsbemessungsgrenzen zu erhöhen, bis wohin der GKV Beitrag zu leisten ist sowie
-> GKV Beiträge ebenfalls auf Kapitalerträge zu erheben (Quelle)
=> sprich, eure restliche Altersvorsorge soll damit auch zur Finanzierung der GKV herangezogen werden (wie es schon bei betrieblicher AV der Fall ist)

Wir leisten uns mit 100 GKV Gesellschaften ein puren Luxus - diese sind auf Leistungsebene nahezu gleich - haben aber alle ihre eigenen Geschäftsführer, ERP Systeme, Gremien ... sprich, viel Redundanz die wenig zur Kosteneinsparung beiträgt noch für den Versicherten ein Vorteil bringt.
 
Wenn die GKV die Beiträge erhöht wird die PKV aber genau so auf den fahrenden Zug aufspringen.
 
Wollt gerade sagen... also, am Ende kann man beide "gleich steigend" betrachten und somit in seinem Beispiel "ignorieren".
Als wenn GKV steigt und die PKVs alles beim Alten lassen. Ist doch wie an der Tanke...
 
@Schmalhans93 @p4z1f1st

An der Stelle wird es aber eher "überraschend" für die GKV Versicherten. Als PKV Versicherter habe ich meinen Beitrag und weiß, dass typischerweise jährlich die Beitragsanpassung ansteht.

Als GKV Versicherter kann man aber durchaus überrascht davon werden, dass die GKV Beiträge dann nicht nur von der Rentenzahlung geleistet werden müssen, sondern auch von der bAV, Rentenversicherungen, Kapitaleinkünfte ... gerade weil das Rentenniveau ja sinkt und man mittels privater Vorsorge die Lücke schließen möchte. Da hat man sicher nicht auf den Schirm, dass man neben Steuern auch noch Sozialversicherungsbeiträge auf die eigene Altersvorsorge anfallen.
 
Ich bin bei der Debeka. Die haben in 4 Jahren 3 x massiv erhöht. Seit Januar sind es auch wieder 60€ mehr im Monat. Ein Vergleich mit einer anderen Versicherung zeigte, dass es überall teurer wurde. Deshalb bin ich gezwungenermaßen dort geblieben.
 
Pummeluff schrieb:
Ich (als Unwissender) stelle mir vor, dass man 2 Modelle umsetzen könnte:
Entweder wie in der Schweiz nur private Versicherungen, die einen Mindestleistungskatalog garantieren müssen, was dann dem Katalog der GKV entspricht. Oder eine große GKV und keine privaten Versicherungen.

Ich finde das dänische System ganz gut. Die haben ihren Verwaltungsaufwand stark minimiert, indem

  • es nur eine Versicherung für alle gibt
  • diese steuerfinanziert ist - es entfällt also der ganze Beitragszirkus; man ist automatisch versichert mit Wohnsitznahme in DK
  • sie auf weitere Details mit großer Wirkung geachtet haben, zB muss der AG die AU-Bescheinigung zahlen, wenn er eine haben will, und nicht wie bei uns die Versicherung (mit der Folge, dass die AG sie nur in Ausnahmefällen überhaupt verlangen, was viele unnötige Arztbesuche einspart)
 
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Clonedrone schrieb:
Ich bin bei der Debeka. Die haben in 4 Jahren 3 x massiv erhöht. Seit Januar sind es auch wieder 60€ mehr im Monat. Ein Vergleich mit einer anderen Versicherung zeigte, dass es überall teurer wurde. Deshalb bin ich gezwungenermaßen dort geblieben.
Bei einem Wechsel sollte man auch das Thema Rückstellungen berücksichtigen.
 
_killy_ schrieb:
Als GKV Versicherter kann man aber durchaus überrascht davon werden, dass die GKV Beiträge dann nicht nur von der Rentenzahlung geleistet werden müssen, sondern auch von der bAV, Rentenversicherungen, Kapitaleinkünfte ...
Du musst unterscheiden, ob die in der KVdR als freiwillig oder pflichtversichert eingestuft bist. Letzeres erhältst du auf Antrag, wenn du die "9/10 Regelung" erfüllst. Dann werden 50% DRV, 100% bAV herangezogen, aber keine private RV oder Kapitalerträge.
 
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_killy_ schrieb:
Wir leisten uns mit 100 GKV Gesellschaften ein puren Luxus - diese sind auf Leistungsebene nahezu gleich - haben aber alle ihre eigenen Geschäftsführer, ERP Systeme, Gremien ... sprich, viel Redundanz die wenig zur Kosteneinsparung beiträgt noch für den Versicherten ein Vorteil bringt.
Dafür sorgen dann die GKV-Typen, das du Medikamente, auf die du allergisch reagierst, nehmen sollst, weil die, ungelogen, 0,33 Cent gespart haben.
 
@andi_sco

Sowas solltest du dann beim Arzt sagen, damit diese Unverträglichkeiten bei Verschreibungen berücksichtigen. Und mache es jedes Mal, selbst wenn es in der Akte steht, überliest der Arzt es ggf.
 
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