News Project Natick: Microsoft wirft ein weiteres Rechenzentrum ins Meer

@feidl74
Wie sieht es nur mit den Langzeitfolgen von den vielen Klimaanlagen und den Verbrauch der dafür erzeugten elektrischen Energie aus?
Man darf auch Themen nicht nur Lokal betrachten.
Ein Biologe würde sich da allein um die Wasserorganismen sorgen aber ein Physiker würde da berechnen, wieviel Giga(nein Tera- oder Exa-)wattstunden notwendig wären, um eine nennenswerte Erwärmung der Meere zu erreichen.
 
feidl74 schrieb:
richtigm und selbst da weist weder du noch ich noch Microsoft, ob die Auswirkungen lokal bleiben. oder hast du da schon langzeitergebnisse vorliegen?^^

Wenn ich morgens, die Klohspülung betätige, bleiben die Ergebnisse hoffentlich nicht lokal. :D Worauf ich hinaus will, ist dass der Fußabdruck des Eingriff in das Ökosystem vermutlich vernachlässigbar ist.

Man kann natürlich weiter über RZ unter Wasser streiten - die Validität der Diskussion ist gegeben, sicher. Jedoch gibt es wahrlich drängendere Probleme für das Ökosystem.

Ich kann jede Minute nur ein einziges Mal erleben und irgendwann ist der Akku leer. Will ich die Zeit mit einem Container verbringen oder mit bsp. dem Energiehunger des Bitcoin Netzwerks, dessen Fußabdruck unzweifelhaft höher ausfällt? ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ozmog
iSight2TheBlind schrieb:
Die Zuerst! ist rechts! Vielleicht nicht offen Arm-hochheb-rechts, aber mindestens Das-wird-man-doch-wohl-noch-sagen-dürfen-rechts.
Lol, schöne Unterscheidung.

Zum Thema und speziell nochmal für die: "Das erhitzt die Meere"-Fraktion. Ja.
Lokal mehr, global aber weniger als durch dieselben(!) Rechenzentren an Land.
Weil dort Kühlpumpen (Klimatisierung) und Lüfter zusätzlich betrieben werden müssen. Das hat alles zusätzliche (!) Wärmeverluste zur Folge.
Die werden dann in die Luft abgegeben was sich indirekt auch auf die Meere auswirkt (die im Meer übrigens auch in der Luft).
Wenn man die Erde also als ganzes betrachtet, ist es sinnvoller weniger (weil keine zusätzliche Abwärme durch Pumpen, Klimaanlage) Energie ins Wasser abzugeben also mehr Energie in die Luft.

Mir gefällt übrigens die Schlagzeile:
Mircrosoft versenkt hunderte Millionen €
:-P
 
k-nin schrieb:
Wenn ich morgens, die Klohspülung betätige, bleiben die Ergebnisse hoffentlich nicht lokal. :D

Made my Day :D

Zumal es bei versenkten Rechenzentren darum geht, dass sie ansonsten auf Land mit Klimaanlagen gebaut werden. Dagegen ist der Rechenaufwand für die meisten Kryptowährungen äußerst überflüssig, außer für die Miner und Spekulanten, die damit Geld scheffeln wollen.
 
Naja das duerfte insgesamt sicher energieeffizienter sein, als ein Serverraum an Land mit einer Klimaanlage.
Zumal man das ja auch im Land machen koennte. In Europa gibts genug Seen.
5 Jahre keinen physikalischen Zugriff zu haben waer auch ziemlich egal.
Wenn ich mir so ansehe was in unseren Servern so defekt wird ueber 3 Jahre, dann sind das Einzelteile.
Dort mal ne HDD/SDD, da mal ein Netzteil. Hie und da ein Speicherriegel und Mainboard.
Aber das betrifft, ueber 3 Jahre gesehen, vielleicht 1-2% der Server?

Und dann kommt ja die Redundanz der HW dazu. HDD/PSU/Speicherriegel Ausfall jucken das System doch nicht.
Einzig wenn ein Mainboard eingeht, hast wirklich ein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, in einem See ist der Fußabdruck verhältnismäßig deutlich größer. Ein Container in einen der etwas größeren Seen dürfte noch hinhauen, im Bodensee ein paar mehr, darüber hinaus könnte es allerdings schon eine Erwärmung von einigen Zehntel Grad, und damit nennenswert, geben.

Vergleiche 48 km³ im Bodensee vs. 1332 Mrd. km³ in den Weltmeeren.
(1,332 *10^24 Liter = 1332000000000000000000000 Liter +/- 5l :D)
 
Zuletzt bearbeitet:
Um 48km³ Wasser um 1° zu erwaermen, brauchst 55 826 MWh
Das ist soviel wie eine Stadt mit 37.000 Einwohnern im Jahr verbraucht.
 
Experten insbesondere in größeren Anlagen eine Belastung für die Umwelt, da hierdurch die Wassertemperaturen im Umfeld steigen, was zu größeren Fischen führen würde.
Da könnte ich ja schon wieder zu viel kriegen, wenn ich sowas lesen muss. Ich wüsste ja echt gerne was das für experten sind.
Umweltbeeinflussungen lassen sich nunmal nicht vermeiden. Es geht nicht darum sie zu verhindern, sondern sie zu minimieren. Fänden die Experten es besser die Server mit Strom kühlen zu lassen, dessen Produktion die Atmosphäre belastet und so die Meere indirekt noch viel mehr erwärmt, als es die Server direkt tun würden?
 
itsBK201 schrieb:
Wäre es nicht sinnvoller die Teile einfach auf Bergen zu lassen? Da sollte es mit der Kühlung doch besser sein?
Einfach Windenergie + kühle Luft in der Höhe :D

Und warum nicht direkt in der Antarktis? Da kommen dann keine Lüfter auf die Hardware, sondern wohl eher ein Fön :D

Nun ja. Wärmeres Wasser... Verstehe sowieso nicht, warum man das nicht als geologisches Kraftwerk direkt mitnutzt und als Fernwärme einsetzt. Ja - ist kein kochenendes Wasser, aber allein um die Leitungen "warm" zu halten vlt hilfreich :D
 
xexex schrieb:
Du hast eine Ahnung wieviel Energie die Kühlung von Rechenzentren sonst verschlingt und welchen Aufwand man da mittlerweile betreibt? Anscheinend nicht!
Ich glaube du überschätzt das ggf. auch ein wenig, RZ-Klimatisierung hat sich in den letzte 20 Jahren doch deutlich weiterentwickelt.
Früher wurde da einfach die Luft wie blöde runtergekühlt und blind in den Raum reingeblasen, heute hat man fast überall Kaltgangeinhausungen.
Wirklich viel Energie brauchst du nach klassischer Kühlart (Wärmeabgabe nur über die Luft) erst dann wenn du die Luft aktiv runterkühlen musst, sprich wenn Wärmetauscher und große Radiatoren alleine nicht mehr ausreichen.
Habe mal gehört, dass nach aktuellem Stand der Technik da etwa 15 Grad Außentemperatur der Grenzwert sind, erst ab da braucht man viel Energie. Und über 15 Grad hat man prozentual im Jahr hierzulande nicht sehr oft.
Wenn du dein RZ also klug baust / bauen kannst (oft müssen die Radiatoren ja auch aus reinem Platzmangel aufs Dach und sind da der Sonne ausgesetzt), sollte das kein riesiges Thema sein.
Wir haben in einem RZ (in Frankreich) z.B. ne Kühlung übers Grundwasser (wird abgepumpt, zum kühlen benutzt und dann in den Rhein geleitet). Da hast du solche Probleme gar nicht, ich weiß allerdings nicht ob man sowas in Deutschland genehmigt bekommen würde.
 
@Ulukay
Da hätten wir dann rund 6300 kW Leistung. Allerdings ist ein Grad auch schon recht viel, und das in einem Jahr. Der Bodensee kann damit immerhin gefahrlos so einige Serverracks kühlen, die Weltmeere das Milliardenfache.
Gibt's irgendwo Angaben zur Leistungsaufnahme des Containers?
 
@Blutschlumpf Jedenfalls ist es definitiv nicht energieeffizienter als eine "natürliche" Kühlung durch das Wasser drumherum. Alleine schon die Pumpen für die Wärmetauscher verbrauchen zusätzliche Energie. Und die hast du bei einer (wärmeinduzierten oder natürlichen) Strömungskühlung direkt im Wasser nicht.
 
Also ein altes Sun Modular Datacenter S20 von 2012 hat eine maximale Leistungsaufnahme von 200kW.
https://docs.oracle.com/cd/E19115-01/mod.dc.s20/820-5770-10/820-5770-10.pdf (Seite 40)
Macht, sofern ich richtig rechnen kann, 1752MWh im Jahr. (Worst case, 24/7/365 immer Volllast)

Brauchst also 32 davon, um den See um 1° zu erwaermen.
Und bei der Rechnung duerfte der See absolut keine Waerme an das Erdreich oder die Luft abgeben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: k-nin und Ozmog
Blutschlumpf schrieb:
Habe mal gehört, dass nach aktuellem Stand der Technik da etwa 15 Grad Außentemperatur der Grenzwert sind, erst ab da braucht man viel Energie. Und über 15 Grad hat man prozentual im Jahr hierzulande nicht sehr oft.

Du sagst es ja selbst - hierzulande. Nun stelle dir mal vor was ein RZ in der Nähe von Miami, San Francisco oder Los Angeles kostet und natürlich vielen anderen Großstädten, die in warmen Regionen liegen. Man kann eben nicht jedes Rechenzentrum irgendwo in der Nähe der Pole aufbauen.

Microsoft sagt ja selbst auf deren Seite, die Idee ist ja primär für Großsstädte gedacht, von denen es viel in der Nähe vom Wasser gibt. Da ist auch die ganze Diskussion hier über Fische hier und dort sowieso irrelevant, solche Städte haben teils riesige Häfen und eine sowieso ganz andere Probleme.

Dass viele Rechenzentren mittlerweile auch mit "normaler" Technik im Vergleich zu früher effizient sind, ist natürlich richtig. Beim Auto hat man aber auch nie gesagt 5l auf 100km sind ausreichend und wir brauchen nicht mehr an besseren Verbrauch zu forschen. Es ist in erster Linie ein Forschungsobjekt und kann sich auch genauso als nicht optimal zeigen. Vielleicht versenken wir aber in der Zukunft doch ganze Rechenzentren unter Wasser, dann wird Holland in ein paar Jahren zum größten RZ Standort. :evillol:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ulukay
Klingt ja schon recht gut, bisschen Puffer muss man da noch halten, wie gesagt ein Grad dürfte für das Ökosystem schon was ausmachen.

Man muss hat sehen, was über die Umwelt an zusätzlicher Wärmeenergie aus dem See abgegeben werden kann, es darf ja auch nach Jahren keine deutliche Erhöhung der Temperatur geben. Allerdings ist der Bodensee da wohl weniger kritisch, aufgrund des zusätzlichen Abflusses durch den Rhein, und natürlich der massive Zufluss aus den Alpen. Kleinere Seen ohne großen Zulauf sind da schon etwas Kritischer.

In Flüssen kann man die Container auch reinhalten, der Wärmeeintrag dürfte im Vergleich zu Heizkraftwerken auch fast verschwindend gering sein, die Strömung ist da auch besser, als in Seen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das ist nur die Rechnung für ein stationäres System. Es fließt aber ständig Wärme ab durch den Flüssigkeitsaustausch (plus Wärmeaustausch Luft und Boden wie schon selbst erwähnt) . Daher geht da noch viel mehr ohne irgendwelche Auswirkungen.
 
Wadenbeisser schrieb:
Das Algenwachstum wird beschleunigt, die Sauerstoffkonzentration nimmt mit der Wassertemperatur ab, der Stoffwechsel der Fische wird beschleunigt und alles zusammen kann zu einer netten kleinen Kettenreaktion führen und so einen nicht unerheblichen Eingriff in das Ökosystem bedeuten.

Was auch mit höherer temperatur auch abnimmt ist die CO2 aufnahmekapazität an der Stelle. Zudem sind die Geräuschemissionen auf Meeresökosystem und Tiere wohl nicht ausreichend untersucht. Hier wird reines Ingineurswesen betrieben.
In dem Video zeigen sie alles, bis auf das Vordergründlich wesentliche einer Umweltverträglichkeitsprüfung.
 
SIR_Thomas_TMC schrieb:
@Blutschlumpf Jedenfalls ist es definitiv nicht energieeffizienter als eine "natürliche" Kühlung durch das Wasser drumherum.
Ich habe ja nicht gesagt, dass es nicht effektiver wäre, ich frage mich ob es ohne die Stromgewinnung durch das Meer wirklich lohnt.
Du musst die Ersparnis auf der anderen Seite natürlich auch mit dem Zusatzaufwand und den Kosten gegenrechnen.
Die Uboote herzustellen dürfte schon Unmengen an Energie verbrauchen, dazu der enorme Aufwand die mit Strom und passender Netzwerk-Anbindung zu versorgen und die Einschränkungen bei der Wartung.
Und wie gesagt könnte man (wir reden ja hier ja nur von Küstenregionen) natürlich auch einfach das Wasser zur Kühlung des RZ im Hafen nehmen.

@xexex:
Wie gesagt kann man ein RZ auch super mit Wasser kühlen wenns auf dem Land steht, das funktioniert auch in LA und co.
Dann hast du im Grunde nur noch den Aufwand das Wasser zu pumpen, was verglichen mit dem Strom für den Inhalt des RZ überschaubar sein dürfte.
 
Blutschlumpf schrieb:
Wie gesagt kann man ein RZ auch super mit Wasser kühlen wenns auf dem Land steht, das funktioniert auch in LA und co.

Du vergleichst in etwa eine Immersionskühlung mit einer klassischen Wasserkühlung, das ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
 
@Albert_Wesker
Wie gesagt, der Tempeturanstieg dürfte vernachlässigbar gering sein.
Auf Wirkung von Geräuschemmisionen auf die Meeresökologie muss allerdings ein Augenmerk gerichtet werden. Gerade da sich im Wasser der Schall deutlich schneller und besser überträgt und es einige Organismen gibt, die Schall zur Orientierung und Kommunikation verwenden. Gerade die Waale würde es treffen. Vibrationen in den Meeresboden können natürlich auch dessen Bewohner beeinträchtigen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Albert_Wesker
Zurück
Oben