News Proton 6.3: Valve bringt zahlreiche neue Spiele auf Linux

TriggerThumb87 schrieb:
Ebenso was ich mir davon erhoffe. Nämlich eine sachliche Beleuchtung der Thematik mit Messungen, die ich selber nicht machen kann.
Ich finde ja sowas immer extrem nervig. Wenn jemand irgendwas haben will aber selbst nicht ein einzigen Handschlag machen möchte.
Die Idee hinter Open-Source ist ja diese Nehmen-Geben-Geschichte. Wenn aber die Mehrheit immer nur nehmen will, wird das natürlich nix.

TriggerThumb87 schrieb:
Das sind alles Sachen, die ich nicht machen kann, weil es mir da an Equipment, Zeit, und Professionalität fehlt.
Wenn Du so viel Zeit dafür aufbringen würdest wie hier im Forum Forderungsbeiträge zu verfassen, wäre schon was geschafft. ;-)

TriggerThumb87 schrieb:
Des Weiteren sehe ich das als guten Überblick für Leute, die sich selber mit dem Thema Linux(gaming) nicht befasst haben, aber evtl. Interesse daran hätten. Das reiht sich dann auch schön zu den jetzt häufigeren Linux-Nachrichten hier ein.
Das Problem ist auch, das in der Thematik zu viel Bewegung drin ist. Wenn irgendein Test gemacht wird, dann gilt der halt quasi nur für den Zeitpunkt der Veröffentlichung. Ein paar Wochen später ist der schon wieder veraltet. Daraus dann noch sowas wie ne "Übersicht" zu machen würde jeglichen Rahmen sprengen. Ich denke auch, dafür wäre so ein News-Forum die falsche Plattform.

Das müsste eine Seite sein die sich halt dem Thema Spiele widmet und dann halt so kontinuierlich aktualisiert wird.
Die ganzen (Linux-)Gamer könnten sich ja mal zusammenschließen und so ein Projekt aufbauen (oder sich irgendwo dranhängen, falls es so was schon gibt).

Ach nee. Geht ja nicht. Ich vergaß: Keine Zeit, keine Professionalität, kein Know-How, keine Lust.
Tja. Da kann man nix machen.
 
SV3N schrieb:
Hast du überhaupt schon einmal in die Datenbank von ProtonDB geschaut?
Danke für den Link.
Bestätigt mich genau darin was ich seit Jahren lese/höre: Linux ist rumgefrickel.

Wie komme ich darauf?
Wie oft ist in der Datenbank "Platin" angegeben? Soll heißen, wie oft laufen die Spiele, ohne dass Änderungen vorgenommen werden müssen?

So lange das so bleibt, wird Windows leider immer die Nummer 1 für Gamer bleiben und nie in der breiten Masse ankommen sondern immer für Leute sein, die sich mit ihrer Hard- und Software auskennen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FeelsGoodManJPG und franzerich
Khalinor schrieb:
So lange das so bleibt, wird Windows leider immer die Nummer 1 für Gamer bleiben und nie in der breiten Masse ankommen sondern immer für Leute sein, die sich mit ihrer Hard- und Software auskennen.
Als ob das unter Windows kein Gefrickel ist. Wenn ich da lese das dann irgendwelche Beta-Treiber installiert werden müssen, damit Spiel A richtig läuft aber es mit diesem Treiber dann wieder Probleme mit Spiel B gibt. Und irgendwelche Anticheat-Software querschießt und irgendwas kaputt macht.
Komm. Hör bloß auf.

Wenn Du stressfreies Spielen haben willst dann geht das doch letztlich nur mit Konsole.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Iapetos, Project 2501, ~XxX~ und 5 andere
  • Gefällt mir
Reaktionen: Project 2501 und sedot
Tommy64 schrieb:
Habe den Heroic-Launcher grade auf dem Uralt-PC (Mint) meiner Freundin, und das neuste Gratis-Spiel aus dem Epic-Store installiert. Lässt sich mit einem Klick installieren und läuft problemlos. Jetzt hab ich endlich einen nativen Linux-Client für den Epic-Store, der so simpel wie Steam-Proton ist!

Ist ja fast wie Weihnachten an Ostern heute. :king:
also auf protondb ist es borked
https://www.protondb.com/app/828740
hat aber auch sehr alte einträge und der neueste sagt eben, dass keine zwischensequenzen ohne MF abgespielt werden. also müsste man hier wohl protonGE verwenden

ich habe auch schon ein paar spiele mit heroic probiert. teilweise auch die, die es eigentlich für linux gäbe wie stranded deep, oder hue

eines ist mir aber jetzt aufgefallen beim steam proton update. 6.3 wird nicht automatisch in heroic erkannt, dafür aber noch der 5er, obwohl ich proton 5 deinstalliert habe, nachdem 6.3 sogar wieder mit MANGUHUD funktioniert
dürfte noch nicht ganz bugfrei sein das ganze... zumindest was die einstellungen angeht. wenns läuft, dann läufts problemlos
 
andy_m4 schrieb:
Ach nee. Geht ja nicht. Ich vergaß: Keine Zeit, keine Professionalität, kein Know-How, keine Lust.
Tja. Da kann man nix machen.

Unverschämt. Ich habe momentan weder einen spielefähigen PC, noch bin ich in der Lage elektrotechnische Projekte umzusetzen, weil man für die Messung des Inputlags über Betriebssysteme hinweg entsprechende Aparaturen bauen muss.
Absolute Frechheit, dass man für Wünsche von Dritten derart bescheuert behandelt wird. Wenn dir irgendwas daran nicht gefällt, auch an dich die Empfehlung, ignoriere das einfach.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: RushSyks
SV3N schrieb:
Ich würde auf ein Arch-Derivat wie EndeavourOS oder ArcoLinux. Auch Manjoro kommt in die engere Wahl.

Liebe Grüße
Sven
Da muss ich dann auch mal Debian Sid ins Spiel bringen. Ich hab diverse Distributionen durch
und bin nun obwohl ich meinen PC zu 90% fürs Spielen benutze seit über einem Jahr ganz von Windows weg.
Debian-Sid hat mich bis jetzt am meisten überzeugt. Verstehe nicht ganz wieso die Arch-Derivate immer so gelobt werden. Im Endeffekt unterscheiden sich die (alle) Distros nur in den Punkten Point oder Rolling-Release und
dem Paketmanager und da ist Apt in meinen Augen klasse.
Und durch die weite Verbreitung von Ubuntu und Debian ist das meiste gut Dokumentiert und Hilfe gut im Netz zu finden.
 
longusnickus schrieb:
also auf protondb ist es borked
https://www.protondb.com/app/828740
hat aber auch sehr alte einträge und der neueste sagt eben, dass keine zwischensequenzen ohne MF abgespielt werden. also müsste man hier wohl protonGE verwenden
MF Support ist in Wine EntwicklerVersionen und Staging schon enthalten.
Daran wird konstant gearbeitet.
Da muss man wohl mal neue Testergebnisse hochladen :)
 
Kann mal wer Zusammenspiel von wine lutris proton steam winetricks und playonlinux auseinanderfriemeln (und ggf. noch weiterer Software in de Bereich?

Wenn ich das richtig verstehe:

wine: windows plattform emulator
proton: verbessertes wine mit features wie vulkan-nutzung bei direct x übersetzung
steam: normale steam Plattform, bei der man ggf. integriert Spiele über proton installiert und startet
lutris: so ähnlich, aber allgemeiner (auch für nicht steam spiele), man kann aber wine als auch proton nutzen und auch hiervon aus steam spiele starten. Zudem kann man für normal wine fertige Konfigurationen laden

Wie ist es jetzt noch winetricks und playonlinux einzuordnen? winetricks ist für die konfigs von wine und wird unterschwellig dann von proton und lutris genutzt? Und was ist mit playonlinux (sind das winetricks configs?), ist das jetzt unwichtig, weil es lutris gibt (mit deren config sharing)?

Ist das so richtig? bitte einmal ausinenaderfriemeln
 
riloka schrieb:
Ich denke der Highspeed Opi hat Recht.
Der Punkt liegt meistens in Wine oder Proton begraben oder in der Graphikschicht VK3D /DXVK als Modul.
Die Distribution und ihre Treiber haben zwar Einfluss aber nicht im annähernd gleichen Rahmen.
Wenn hier eine aktuelle Version im Einsatz ist, ist der Rest unwichtig.
Dem kann ich so nicht zustimmen. Gerade wenn ein neues, graphisch opulentes Spiel rauskommt, werden häufig Probleme in den Graphiktreibern aufgedeckt und behoben. Gleiches gilt für die Unterstützung neuer Graphikkarten, wo dann (bei AMD und Intel) auch der Kernel ein Update braucht. Je nach Distribution und Timing kann es dann schon mal ein paar Monate dauern bis diese Änderungen beim Nutzer ankommen.

Da sind Rolling Release Distros einfach im Vorteil, weil neue Graphitreiber früher zum Nutzer kommen. Klar, man kann sich auch für Ubuntu und Co neue Treiber einrichten, ist aber wieder ein klein bisschen gefrickel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Brrr
Wenn ein Spiel nur dann gut läuft wenn der Grafiktreiber Unzulänglichkeiten des Spiels ausbessert, haben wir doch ein ganz anderes Problem. Das könnte man sicher auch in den Schichten lösen die DirectX in Vulkan verwandeln hätte ich gesagt. Dazu braucht es kein KernelUpdate.
Was Unterstützung neuester Hardware angeht, stimme ich teilweise zu.
Allerdings ist AMD hier sehr gut unterwegs und reicht rechtzeitig Code ein bevor sie neue Grafikkarten veröffentlichen so dass die Unterstützung für viele Leute schon in die Distribution eingeflossen ist.
Da könnte man natürlich noch etwas besser werden und schneller, gerne auch ohne eigene Binärtreiber wie NVIDIA es gerne noch tut, aber nicht jeder kauft sich sofort und immer den neuesten Hardwarekram.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Project 2501
Tommy64 schrieb:
Hat jemand Erfahrung mit dem "Heroic Game Launcher"? Damit kann man Epic-Games, ähnlich wie mit Steam-Proton auf Linux starten.

longusnickus schrieb:
also auf protondb ist es borked
https://www.protondb.com/app/828740
hat aber auch sehr alte einträge und der neueste sagt eben, dass keine zwischensequenzen ohne MF abgespielt werden. also müsste man hier wohl protonGE verwenden

Ich würde Lutris(https://lutris.net/) empfehlen, das ist ein Wine Konfiguator und Installer, darüber habe ich alle mir bekannten Launcher installiert , darunter auch Galaxy2 von GOG bei dem ich ein halbes Dutzend dieser Launcher auch verknüpft habe.
Bisher kann ich alle spiele per klick installieren und spielen exakt so wie unter Windows.(Einschrenkung ich zocke keine MMos, diese haben immer wieder Anti cheat tools die denken das der DIVX -Vulcan layer ein cheat ist)
Seit dem win 7 keinen Publik/Free support mehr hat bin ich auschließlich auf linux mint unterwegs und spiele auch dort.
Ergänzung ()

DoS007 schrieb:
Kann mal wer Zusammenspiel von wine lutris proton steam winetricks und playonlinux auseinanderfriemeln (und ggf. noch weiterer Software in de Bereich?

Wenn ich das richtig verstehe:

wine: windows plattform emulator
proton: verbessertes wine mit features wie vulkan-nutzung bei direct x übersetzung
steam: normale steam Plattform, bei der man ggf. integriert Spiele über proton installiert und startet
Korrekt

lutris: so ähnlich, aber allgemeiner (auch für nicht steam spiele), man kann aber wine als auch proton nutzen und auch hiervon aus steam spiele starten. Zudem kann man für normal wine fertige Konfigurationen laden

Wie ist es jetzt noch winetricks und playonlinux einzuordnen? winetricks ist für die konfigs von wine und wird unterschwellig dann von proton und lutris genutzt? Und was ist mit playonlinux (sind das winetricks configs?), ist das jetzt unwichtig, weil es lutris gibt (mit deren config sharing)?
Lutris, Playonlinux(PuL) und winetrix sind Wine Konfiguratoren , wobei Lutris und Playonlinux auch Installer sind, die die Installation und das starten der Games/Programme ermöglicht.

Ich habe z.B. via Lutris alle meine Gameslauncher bis auf Steam installiert. etlich Programme, die nicht von Lutris supportet werden kan man aber über Play on Linux installieren, hier wird in der Regel ein Installationsmedium wie die orriginal DVD/CD gebraucht. PoL sorgt dabei das der Windowsinstaller denkt er wurde auf einer unterstützten Windowsversion mit den benötigten tools gestartet und leitet die installation auf das C: "laufwerk"(ordner im \Home\ pfad.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: DoS007
TriggerThumb87 schrieb:
@Aphelon
Leider ist es mir trotz der langjährigen Erfahrung und Experimenten mit verschiedener Hardware, Distributionen, Oberflächern, Treibern, Tweaks, immernoch nicht gelungen denselben Inputlag zu haben, wie auf einem Windows-Betriebssystem.
Wie testest du das? Ich Spiele am PC nur noch unter Linux, mir ist das nie negativ aufgefallen, aber es könnte auch sein, dass ich nicht so sensitiv bin auf Input Lag.
 
rzweinig schrieb:
Ich habe z.B. via Lutris alle meine Gameslauncher bis auf Steam installiert. etlich Programme, die nicht von Lutris supportet werden kan man aber über Play on Linux installieren, hier wird in der Regel ein Installationsmedium wie die orriginal DVD/CD gebraucht.
Heißt das, man installiert nur die Launcher mit Lutrix und darin dann die Spiele?

Ich hatte vor 1-2 Jahren ein Linux als Dualboot eingerichtet und bin mit Lutrix nicht warm geworden. Ich habe z.B. für jedes Spiel im Battle.net Launcher den Launcher nochmal extra installiert in Lutrix. Wenn ich nun von Hearthstone zu Diablo wechseln wollte, musste ich eine andere Instanz von Battle.net starten.
Kann auch gut sein, dass das Problem mal wieder vor dem Bildschirm saß.

Aktuell benutze ich Kubuntu auf meinem HTPC, da ich es dort besser ausprobieren kann, dort spiele ich nämlich nicht. Als nächstes möchte ich (vermutlich) Manjaro mit KDE auf meinem Arbeitslaptop installieren (bin Softwareentwickler und arbeite hauptsächlich auf Linuxservern).
Am PC hält mich nur das Gefummel beim Spielen ab. Da ich viele Multiplayerspiele spiele komme ich vermutlich nicht um Dualboot rum.
 
@Brrr
Beispielsweise CSGO. Bin als Vergleich 48ms gewohnt von einem Fernseher, den ich mal zeitweise hatte. So schlimm ist es nicht, ich tippe auf 2 Bilder (also 32ms bei 60Hz).
Messen kann ich nicht, aber ich fühle das.
 
FeelsGoodManJPG schrieb:
Heißt das, man installiert nur die Launcher mit Lutrix und darin dann die Spiele?

Ich hatte vor 1-2 Jahren ein Linux als Dualboot eingerichtet und bin mit Lutrix nicht warm geworden. Ich habe z.B. für jedes Spiel im Battle.net Launcher den Launcher nochmal extra installiert in Lutrix. Wenn ich nun von Hearthstone zu Diablo wechseln wollte, musste ich eine andere Instanz von Battle.net starten.
Kann auch gut sein, dass das Problem mal wieder vor dem Bildschirm saß.
Ja genau ich habe z.b. GoG Galaxy, origin, epic, uplay und die amazon games app über lutris installiert und kann diese ganz normal starten und darüber ein game downloaden und starten.
Bisher gab es bei meinen titel kein problem.

Ich nutzte linux mint mint cinemon im win7 look.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DoS007 und FeelsGoodManJPG
Ich zocke jetzt schon länger nur mehr über Linux. Ich zocke meist Spiele, die eher eine kleine Community haben und eher von kleinen Studios kommen. Einige von diesen Spielen wurden nativ auch für Linux raus gebracht. Die funktionieren ganz gut :)
Mit Proton habe ich die anderen Spiele nur teilweise zum Laufen gebracht. Abstürze kommen da regelmäßig oder starten überhaupt nicht.

Auch in der Verwendung von AAA Spielen mit Proton hatte ich ab und zu Probleme. Spiele, die eigentlich auf ProtonDB als Platin gelistet waren, funktionierten nicht oder erst nach einiger Nachbearbeitung.

Ich kann aber sagen, dass es von Version zu Version bei manchen Spielen besser und bei manchen schlechter wird. Das gute ist halt, dass man dann einfach eine ältere Proton Version auswählt und dieses Spiel dann eben nur mit dieser zockt.

Für die, die es wissen wollen: Ich zocke mit PopOS auf einem AMD Ryzen 5 3450G und AMD R9 390X (8GB) ;)
 
Kinners, holt euch mal nen Tee und setzt euch. - Opa erzäht von früher...

VOR Steam war es so, dass man Programme (Spiele, Anwendungen, ...) entweder auf Datenträgern bekam oder sich von Hersteller XY herunterlud. Zu den Programmen gab es AGB, EULAs, Kopierschutzmechanismen (wie Passwort-Abfragen aus dem Handbuch, welches schwarze Schrift auf dunkelbraunem Untergrund hatte) und Co wie heute. Aber im Prinzip konnte man die Programme nehmen, ins Regal stellen und auch in 50 Jahren noch neu installieren. Online-Abfragen waren gerade erst im kommen. Üblicherweise wurde das Problem der Lizenz-Validität durch Prüfung der Datenträger-Gültigkeit (Secu-ROM, Nicht-lesbare Sektoren auf CDs/DVDs und sogannte Un-CDs) gelöst. Unter Windows lief der Kram mehr oder weniger und unter Linux gab es die entsprechenden NoCD-Cracks, um das Zeug dennoch abspielen zu können. Updates gab es entweder gar nicht oder wenn doch, wurden sie per Internet oft händisch nachinstalliert. Um ein Spiel unter Linux zu installieren, wurde es entweder aus der Kommandozeile mit "wine Installer-zu-Programm.exe" aufgerufen oder mittels Kontext-Menü (rechte Maustaste) "Anwendung mit Wine starten" ge... äääh ja, ...startet.

WINE sieht sich selbst als "Wine Is Not an Emulator". Es emuliert also angeblich kein Windows, auch wenn es das z.B. durch die mögliche Auswahl der Ziel-Windows-Version letztlich doch irgendwie tut. Es ist eine Übersetzungsschicht, die die Windows-Programmbefehle in Linux-Befehle umsetzt und das Ergebnis für das Windows-Programm wieder verständlich macht. In frühen Versionen unterstützte es lediglich Anwendungen, die auch OpenGL sprachen, wenn es 3D sein musste. (Nicht ungewöhnlich. DirectX war erst auf dem Siegeszug auf dem PC. Vorher waren GLIDE (3dfx) und OpenGL durchaus Konkurrenten.) Erst später kamen die Direct3D-Versionen 7, 8 und später 9 dazu. Ab 10 wurde es schwierig, denn der dazu nötige Code war unglaublich langsam.

Aber erstmal genug zum Exkurs zu Wine. Zurück zu den Programmen und den Datenträgern... denn:

Dann, so munkelt man, musste sich der doch gut beleibte Gabe Newell, der Chef von Valve, vermutlich einmal zu oft nach einem heruntergefallenen Datenträger bücken und hatte eine Eingebung: Was, wenn man allen Kram direkt von einem Programm aus organisieren konnte? Alle Spiele mit je einem Klick installieren und aktuell halten? STEAM war geboren. Die Windows-Welt musste nicht mehr ständig Dutzende Seiten abklappern, um Updates für ihre Spiele zu bekommen. Ein Traum? Eher nein. Denn: Mit Steam begann auch die Lizensierung von Software für die Endnutzer einschneidender zu werden. Konnte man früher Software verkaufen, indem man den Datenträger/die Software plus Lizenzschlüssel weitergab, fiel das mit Steam weg. Software, die DU gekauft hast, konntest auch nur DU nutzen. Überhaupt bekam der Begriff "Nutzungsrecht" eine neue Dimension. Denn: War der Steam-Dienst mal weg, konnte man eben keine neue Software mehr installieren, deren Lizenz via Steam lief. Lediglich bereits installierte Software lief in einem Notfall-Offline-Modus. Und unter Linux? Lange Zeit lange Gesichter. Steam musste laufen, um die dazugehörigen Anwendungen starten zu können.

Wegen der ganzen Probleme daher war Steam in vielen Kreisen lange als "STEAMing pile of shit" bekannt. Es nahm einem die Freiheiten, die Software aus beliebigen Quellen zu installieren oder wie in der Linux-Welt üblich, in seine Repositories (große Software-Bibliotheken, die alles enthalten, was man zur Nutzung der jeweiligen Distribution wollen könnte) zu integrieren. Zusätzlich verdongelte Steam auch die Lizenz mit der Steam-Nutzung und machte die bisherigen Ansätze der Spiele-Nutzung unter Linux schwieriger. Ähnlich wie Epic heute war Valves Steam umstritten. Man darf ja auch nicht vergessen: Gabe kassierte je gekaufter Anwendung 30% Provision. Und das läpperte sich so sehr, dass man gar kein Half Life³ mehr entwickeln musste, um im Geld zu schwimmen.

Das änderte sich erst, als Microsoft aus den Debakeln um Windows Fone 7 und 8 (und dessen restriktiver Politik des Anwendungsmarktes) nichts gelernt hatte und mit Windows for ARM 8 einen auf "Apple" machen wollte und jegliche Fremdinstallation von Software verbat. Das inkludierte übrigens auch die Installation von Launchern wie Steam. Keine Awendung durfte weitere Programme installieren. (Kommt das irgend welchen Apple-Jüngern im Hinblick auf Remote Gaming grade bekannt vor?) Und für die Zukunft, also Windows 10 war das ebenso gesetzt. Das Zeichen setzte man auch mit der Xbox3 (Xbox One), die geplant nur noch einen digitalen Distributionskanal haben sollte. Da wurde Gabe munter. Die Software-Hersteller sollten auf SEINER (also Gabes) Hauptplattform "Windows" direkt mit Microsoft reden müssen und ihr Geld dann an Microsoft abdrücken? Das durfte nicht sein. Also erinnerte sich Gabe zurück, wie es vor Steam und Windows war. - Und dass es da noch eine Welt gab, auf die er setzen konnte: Quasi eine eigene Xbox/Playstation-Version. Eine Steam-Box. Und da Windows ja raus war, denn darauf sollte man ja keine Anwendungen mehr am MS-Store vorbei installieren können, fiel im Linux auf. ReactOS (ein binärkompatibler Windows-Nachbau) war keine Lösung, da ZU weit von aktuell nötiger Leistungsfähigkeit entfernt. Halbwegs akzeptable Grafiktreiber, Wine war so weit gereift, das DX9-Anwendungen und damalige Multiplayer-Titel recht brauchbar liefen... Und aus der Idee Steam-Box WURDE die Steambox. Basierend auf Ubuntu und Wine.

Blöd nur: Die ganzen Publisher wollten nicht so ganz mitziehen. Eine native Linux-Version hätte viel Entwicklungs- und Supportaufwand bedeutet. Und ihnen war auch egal, wer letztlich ihr Geld bekam. Valve oder MS? War ihnen Leiste. Also musste sich Valve reinhängen. Es wurden ein richtiges Projekt daraus, die Steam-Machines, so hießen die Steam-Boxen später, wenn ich mich recht erinnere, fit für Windows Games zu bekommen. Valve stieg groß in die Wine-Entwicklung ein, die ansonsten hauptsächlich von Cedega (einer Firma, die kommerziell eine Wine-Version vertrieb) und freien Entwicklern vorangetrieben wurde.

Die Geschichte zeigt, dass die Steam-Machines nie wirklich abhoben. Zu wenig Anbieter, zu viel FUD durch Microsoft und zudem noch der Nackenschlag, dass MS zurückruderte und man Anwendungen auch weiterhin am MS-Shop vorbeiinstallieren konnte und auch Kombi-Launcher (wie Steam) kein Problem (mehr) wären.

Valve war in einer Zwickmühle. Alles wieder einstampfen? Würde die neue Community, die sich auf den Steam-Launcher für Linux gestürzt hatten, massiv verprellen und auch Publisher, die jetzt DOCH Aufwände in die Steam-Runtime/Linux-Kompatibilität gesteckt hatten, aus Steam vertreiben. (Denn den MS-Store gab es ja jetzt und jede Abwanderung war ein Verlust.) Weiter volle Kraft und Geld verlieren? Geht auch nicht.

Also stampfte man die Steam-Machines ein. Lediglich der Remote Play-Client blieb, womit man selbst auf einem RasPi von einem entfernen, großen/lauten PC aus dem Arbeitszimmer im Wohnzimmer spielen konnte. Und aus den Anpassungen, die Valve für Steam an Wine für jede eigene Version ihrer Runtime stricken musste, wurde "Proton". Die Abgrenzung war nötig, denn Cedega und die Wine-Community kamen mit den Änderungen nicht hinterher. Für die ganzen Hacks der Spiele, die es auch ohne das Steam-Universum gab, wurde ja weiter daran gearbeitet, das Zeug Linux-fähig zu bekommen. Und es kamen immer mehr Interessierte dazu, die ein paar Fixes einpflegen wollten, die aber wieder andere Spiele kaputt machten.

So entstand auch "Lutris". - Sowohl Proton als auch Lutris sind Modifikationen der Basis-Wine-Version, um jeweils die dafür gedachten Spiele/Programme besser nutzen zu können. Bei Lutris bedarf es des Lutris-Launchers. Im Prinzip einer Weiterentwicklung des weitestgehend eingeschlafenen "PlayOnLinux". - Welches wiederrum im Prinzip zu Beginn der Versuch war, je Anwendung die sonst individuell nötigen Schritte (wie eine Installation von zusätzlichen Schriftarten, Decodern oder sonstigem Kram, den Windows ggf. haben könnte, der in einer "leeren" Wine-Konfiguration aber nicht vorhanden ist), die man sonst einzeln mit "winetricks" abwickeln muss, zu automatisieren.

Schwierig wurde es aber wieder, als Microsoft erst DirectX11 - eigentlich Microsofts LETZTER Direct-X-Version - und später - wegen dem penetranten Nicht-Stillhalten von AMD mit seinem "Mantle" - DX12 forcierte und mit dem Ende von Windows XP nach und nach - spätestens mit dem Ende von Windows 7 - der Support für DirectX9 entfiel und die Hersteller auf neuere DX-Versionen setzen MUSSTEN. War DX10 - eingeführt mit Vista - weitestgehend obsolet, war DX11 doch eine echte Weiterentwicklung von DX9 und mit seinen deutlich mächtigeren Shadern ein Schritt nach vorn. Leider: Diese Shader ließen sich nicht wie DirectX9 vergleichbar einfach in OpenGL umsetzen. Teilweise war direkter Zugriff zur Grafik-Hardware nötig. Und der war via OpenGL schlicht unmöglich. Zum Glück war aber AMD nicht mit DirectX11 glücklich. Im Prinzip hatten sie es selber verbockt. Der eigene Treiber war in DX11 bei gleicher technischer Leistungsfähigkeit der Hardware nVidia unterlegen. Die bislang wenig relevanten "Zeichnen!"-Aufrufe je Sekunde schossen bei der jetzt möglichen Hardware in die Höhe. Blöderweise war der Treiber nicht darauf ausgelegt und AMD hätte Jahre gebraucht, das Ding von Grund auf neu zu konzipieren. - Zumal die Technik das alles konnte. Also setzte man sich bei AMD ins Kämmerlein und prototypisierte eine neue Schnittstelle, die nicht mehr wie ein dickes Daunenbett mit vielen Schichten über der Grafikkarte liegen (und mit jeder Schicht CPU-Leistung fressen) sollte, sondern deutlich näher an der HW dran sein. - Ähnlich wie ein dünner "Mantle", der die Hardware eng umschlingt und trotzdem vor Ungemach schützt, wo nötig.

Microsoft war "not amused", wie die Queen sagen würde. Eine Schnittstelle, die MS nicht unter Kontrolle hatte? So wie OpenGL damals, bis man es ENDLICH weitestgehend von der Plattform bekam? Zumal von nVidia Feuer gemacht wurde, solche Auswüchse zu unterbinden. Denn auf einmal waren die AMD-Karten konkurrenzfähig. So biss also bei MS dann doch wieder jemand in die Tischkante und die Entwicklung von DX12 begann. - Kurz nachdem AMD die Mantle-Spezifikationen an die Chronos-Group - die Jungs, die bisher über die Weiterentwicklung von OpenGL wachten - übergab, die das Baby "Vulkan" nannten.

Damit sind wir so ziemlich in der Gegenwart. Denn Dank Vulkan ist es möglich, die Grafikkarten ähnlich Hardware-nahe (und performant) zu betreiben, wie unter DX12 auch. Und ältere Versionen von DirectX erst Recht. So konnte es passieren, dass Spiele, die via DirectX11 mittels dem Hilfstool "dxvk" (DirectX to Vulkan) letztlich auf Linux schneller als unter Windows laufen. Unter den Linux-Entwicklern geht ja sogar die Idee herum, selbst OpenGL nicht mehr als grundlegenden Code zu entwickeln, sondern ähnlich wie bei DirectX über Vulkan umzusetzen. Denn die Treiber sind neu. Altlasten müssen sie nicht berücksichtigen. Die Hardware ist klar abgegrenzt.

Für alte Spiele (DirectX9/10 und älter) weigerten sich die Wine-Entwickler aber lange, DXVK zu nutzen. Denn: Die bisherige Umsetzung war lang erprobt, die meisten Fehler behoben. Das alles würde man sich mit DXVK9 wieder einreißen. Und die Geschwindigkeitsvorteile bei ALTEN Spielen ist i.d.R. nicht relevant. Die Hardware hat genug Dampf, es auch so zu können. Außerdem: Alte Software läuft oft auf alten Systemen. Was ist, wenn die HW - ähnlich wie die Therm... äääh Fermi-Generation (und frühere) von nVidia und alles vor den Southern Islands bei AMD - gar kein Vulkan kann? Es entstand DXVK9. Lange parallel gepflegt, bis man sich doch entschied, mit Wine 4.irgendwas DXVK nicht mehr als Modul sondern als Kernbestandteil zu implementieren und mit Wine 5 dann auch DirectX9 und Co über Vulkan zu realisieren. (So kann es passieren, dass ein Spiel, dass auf einem PC unter Windows geht und unter Linux ging, es heute nicht mehr läuft. Die Hardware kann kein Vulkan. - Herzlichen Glückwunsch.)

Und wer bis hier hin noch nicht eingschlafen ist, darf sich noch nen Keks nehmen und dann aber Zähneputzen und ab ins Bett!

Regards, Bigfoot29
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Letigo, VanBommel0617, Project 2501 und 11 andere
Highspeed Opi schrieb:
Einzig Cyberpunk ist wohl eine Erwähnung wert, weil es gehyped wurde und damit entsprechend beliebt ist.

Ich wäre dafür, dass man die Liste mal von oben statt von unten abarbeitet und die beliebtesten Spiele auf Linux bringt, bevor man irgendwelche drittklassigen oder Low-Budget-Spiele hinzufügt.
Krass...Divinity Original Sin 2 als Low Budget/drittklassiges Spiel zu bezeichnen ist sowas von daneben XD Ebenso Mass Effect 3 und Bioshock 2 sind mal ueberhaupt nicht in diese Kategorien zu fassen XD Made my day!
 
Zurück
Oben