News Qualitätseffizienterer Video-Codec vorgestellt

ghecko schrieb:
Welches im Umkehrschluss bedeutet? Ja genau: Höhere Qualität bei gleicher Bitrate.
[...]

Der Umkehrschluss ist nicht zwangsweise richtig!

Nehmen wir an, dass H.264 bis zu einer Bitrate von 10.000kbit/s nahezu verlustfrei komprimiert. Dann kann es keine wirkliche Qualitätssteigerung mit H.265 geben. Dafür komprimiert H.265 dann aber eben bis 5.000kbit/s nahezu verlustfrei ;)
 
Hansdampf12345 schrieb:
Nehmen wir an, dass H.264 bis zu einer Bitrate von 10.000kbit/s nahezu verlustfrei komprimiert.
Das ist allerdings eine vollkommen praxisfremde Annahme. In der Realität werden Videos nur "visuell gut genug" kodiert.
Bitgenau verlustfrei ist unerwünscht bei Video da die zu übertragende Datenmenge zu groß wird in der täglichen Nutzung.
Selbst bei der Produktion und in den TV-Studios wird verlustbehaftete Videokompression genutzt.
 
Hansdampf12345 schrieb:
Der Umkehrschluss ist nicht zwangsweise richtig!

Nehmen wir an, dass H.264 bis zu einer Bitrate von 10.000kbit/s nahezu verlustfrei komprimiert. Dann kann es keine wirkliche Qualitätssteigerung mit H.265 geben. Dafür komprimiert H.265 dann aber eben bis 5.000kbit/s nahezu verlustfrei ;)
Aber auch nur dann, wenn wir uns in genau diesem verlustfreien Bereich aufhalten. Und die Verwendung dieser Standards im Internet lehrt uns, das dies in den meisten Fällen eben nicht zutrifft. Ist also reine Standpunkt und Definitionssache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den 90% kann schon hinkommen wenn mal der Wechsel von geklaut-Gaming (aka Torrent) zu Cloud-Gaming (aka interaktiver Videostream) vollzogen ist. Der Rest vom Internet-Traffic ist dich eh schon Porn... ;-)


Prinzipiell ists nicht schlecht wenn die Technik weiter geht, aber irgendwie glaub ich das denen nicht so recht, dass die mal locker 50% einsparen können ohne wirklichem Verlust... das ist garantiert über irgendwelche Modelle schöngerechnet.
 
etking schrieb:
Das geht garantiert massiv zu Lasten der Bildqualität. Das Bild von H.264 ist schon heute voller Artefakte und Bildfehler, nur fehlt den meisten Leuten der direkte Vergleich. Man muss nur mal ausländische Satellitenfernsehsender anschauen und sieht, das überall massiv an den Bitraten und an der Qualität gespart wird. Gleiche Qualität bei halber Größe ist doch nur Marketinggewäsch.

was du beschreibst ist ein geldproblem, aber kein problem von verwendeten codec ;).
 
Eine sehr begrüßenswerte Entwicklung. Allerdings sollte man eben auch nicht vergessen, dass innerhalb der nächsten Jahre eben auch HD zu 4k werden wird. Damit einhergehend eine Vervierfachung der der Auflösung, mit einer Halbierung der benötigten Speicherplatzes vom H.264 hin zum H.265 wird daher nicht viel gewonnen werden. Der wird Codec schnell kommen wird. Unser Partner bei RED teilte schon mit, dass ein Update zumindest für die RED Scarlett/Epic und etwas später auch für die ONE sehr zügig nachgereicht werden wird. Für Sonys NEX-FS700 kann man sicherlich ein ähnlich schnelles Update erwarten.

Ein Blick nach Japan zeigt hier deutlich wo die Reise hingehen wird. Sony, Toshiba und Sharp haben bereits im Sortiment oder bringen demnächst 4k TVs. Wobei Sharp hier bereits mit einem Produktionsfertigen 8k LCD führend scheint. Bei den Projektoren sehr ähnlich. Die Preise sind derzeit sicherlich beträchtlich, durch die gestiegene Auflösung war allerdings H.264 vielfach ausgeschöpft, so dass hier dringend eine Lösung her musste. Von daher verstehe ich die leicht einseitige Betrachtungsweise innerhalb der News nicht.

Die effizientere Ausnutzung vorhandener Bandbreite bei deutlich steigenden Auflösungen war u.a. einer der wesentlichsten Ziele und Anforderungen an den H.264 Nachfolger. Den Aspekt 3D-Streaming schlägt sich bisher in der Betrachtungsweise kaum nieder. Hier wäre es allerdings ebenso vorstellbar, dass zumindest bei gleicher Datenrate und Bandbreite H.265 Vorteile bringen wird, eine Reduzierung der insgesamt von Streamingdiensten genutzten Bandbreite erzielt man dadurch freilich nicht, kein Wunder also, dass Fröjdh in 36 Monaten 90% des Trafficverbrauchs auf eben diesem Gebiet sieht - wenn man die optimistischen Schönfärbereien eines Netzwerkausrüsters ausblendet - bleiben sicherlich 70/75% übrig. Aktuell sind es nach Schätzungen ca. 50%.

Grüße
franeklevy
 
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WinnieW2 schrieb:
Das ist allerdings eine vollkommen praxisfremde Annahme. [...]

Diese "Annahme" war auch nur um das Beispiel einfach zu halten.

ghecko schrieb:
Aber auch nur dann, wenn wir uns in genau diesem verlustfreien Bereich aufhalten. Und die Verwendung dieser Standards im Internet lehrt uns, das dies in den meisten Fällen eben nicht zutrifft. Ist also reine Standpunkt und Definitionssache.

Nicht nur in diesem verlustfreien Bereich, sondern eben solange, bis die neuen Features im H.265 wirklich greifen.
Und das dürfte erst bei stärkerer Komprimierung der Fall sein.
 
^^die neuen Features greifen bei jeder Auflösung. Warum sollten sie dies nur in einem bestimmten Bereich machen? Dies ist doch das schöne am neuen H.265, er komprimiert eben durchgängig besser und unterstützt
Auflösungen von 320x400 mit 1080p bis hinauf zu 8k (7860x4320). 2k, ebenso wie 4k (4520x2540).

Selbst bei der Produktion und in den TV-Studios wird verlustbehaftete Videokompression genutzt.

Das hier im digitalen Workflow häufig benutzt DPX-Format ist schon nahezu verlustfrei. Das etwas ältere aber weiterhin natürlich oft benutzte HDCAM oder auch Digital Betacam sind natürlich recht komprimiert, so dass hier irgendwann Artefakte etc. unvermeidbar sind...

Grüße
franeklevy
 
Zuletzt bearbeitet:
Triversity schrieb:
Ob es Sinn macht oder nicht ist erstmal nicht so wichtig. Schön, dass sowas ermöglicht wird!

Und ob das Sinn macht sonst kann James Cammeron für seine "Next Gen 4K Filmchen" gleich die Industrie wieder nach neuen Speichermedien anbetteln

Da wird's auf ner Blu Ray schnell eng

Ja ich weiß wir hier in Deutschland fangen gerade mal an uns an Full HD zu gewöhnen,sind aber nicht der Nabel der Welt

Erste 4K Geräte sind ja schon auf dem Markt,da kommt so ein effizienter Codec nur gelegen
 
Hansdampf12345 schrieb:
Diese "Annahme" war auch nur um das Beispiel einfach zu halten.
Ok. No offensive intention

Hansdampf12345 schrieb:
Nicht nur in diesem verlustfreien Bereich, sondern eben solange, bis die neuen Features im H.265 wirklich greifen.
Und das dürfte erst bei stärkerer Komprimierung der Fall sein.
Korrekt, meines Wissens nach. Ein verlustfreier Modus wurde bislang in H.265 nicht vorgesehen.
Die Codec sind v.a. für die Übertragung in Richtung Nutzer gedacht u. jedes gesparte Bit bedeutet gesparte Kosten für den Anbieter.

franeklevy schrieb:
Das hier im digitalen Workflow häufig benutzt DPX-Format ist schon nahezu verlustfrei. Das etwas ältere aber weiterhin natürlich oft benutzte HDCAM oder auch Digital Betacam sind natürlich recht komprimiert, so dass hier irgendwann Artefakte etc. unvermeidbar sind...
Ja in der Produktion und in Studio, bzw. im Profibereich mag die Übertragung in verlustfreien Formaten noch machbar sein, aber nicht im Bereich Privatnutzer, da dort zu kostspielig.

scully1234 schrieb:
Erste 4K Geräte sind ja schon auf dem Markt,da kommt so ein effizienter Codec nur gelegen
4k Material wird allerdings auch einen komplett neuen Kopierschutz mit sich bringen, das sollte man ebenfalls bedenken.
Die Hollywood-Studio wollen es nicht anders haben...
 
^^
Korrekt, meines Wissens nach. Ein verlustfreier Modus wurde bislang in H.265 nicht vorgesehen.

eben nicht, genau dieser Aspekt kann von H.265 abgedeckt werden, schau dir einfach mal die bisher bekannten Specs in Ruhe an.

Gerade durch den in der Entropiekodierung möglichen “Probability Interval Partitioning Entropy” (PIPE) Algorithmus können jedem einzelnen Zeichen des Codierverfahrens unterschiedlich lange Bitfolgen zugeordnet werden. Dadurch lässt sich eine verlustfreie Datenkompression ermöglichen, dies macht den neuen Codec eben so dermaßen flexibel, nicht umsonst soll er bald von RED-Kameras unterstützt werden.

Insofern gebe ich dir allerdings Recht, dass man diese Qualität im Consumer-Bereich (Produktion, Entertainment) so schnell nicht finden wird.

Grüße
franeklevy
 
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franeklevy schrieb:
^^die neuen Features greifen bei jeder Auflösung. [...]

Ich schreibe nichts von bestimmten Auflösungen, sondern beziehe mich auf einen bestimmten Komprimierungsgrad.

H.265 kann seine Features sicherlich erst ab einer bestimmten Komprimierung gegenüber H.264 ausspielen.

Damit meine ich, dass man z.B. bei 10.000kbit/s kaum einen qualitativen Unterschied zwischen beiden sehen wird, sondern von mir aus erst bei 5.000kbit/s.
 
mal im ernst. hat auf den letzten 4 seiten niemand die umgekehrte frage nach gleicher qualität und entsprechend wie viel weniger dateigröße gestellt? mir reicht die qualität von h.264 in vielen fällen völlig. allerdings könnten die files ein wenig kleiner sein. wie sieht es da aus?
 
Hast du die News nicht gelesen?!

Genau darum geht es doch. Bei gleicher Qualität werden die Files bis zu 50% kleiner ;)

Der ein oder andere hier zieht nur leider den Umkehrschluss, dass die Qualität dadurch bei gleicher Größe besser werden müsste.
 
"H.265 verdoppelt Qualität bei gleicher Dateigröße gegenüber H.264/AVC."

"H.265 soll durch bessere Kompression die Dateigröße bei gleicher Qualität fast halbieren..."

"Der als High Efficiency Video Coding (HEVC) oder auch H.265 vorgestellte Standard soll die Kompression bei gleichbleibender Qualität fast verdoppeln."

:rolleyes:
 
franeklevy schrieb:
Gerade durch den in der Entropiekodierung möglichen “Probability Interval Partitioning Entropy” (PIPE) Algorithmus können jedem einzelnen Zeichen des Codierverfahrens unterschiedlich lange Bitfolgen zugeordnet werden. Dadurch lässt sich eine verlustfreie Datenkompression ermöglichen, dies macht den neuen Codec eben so dermaßen flexibel, nicht umsonst soll er bald von RED-Kameras unterstützt werden.
Die zuvor erfolgende Transformation und Quantisierung ist allerdings verlustbehaftet, auch wenn der Datenstrom anschließend verlustfrei bitgenau kodiert wird.
Ohne Irrelevanzreduktion kommt man bestenfalls auf eine Kompression von Faktor 4 bis 5.
Für HD-Auflösungen bedeutet das eine Bitrate von um die 200 MBit/s falls verlustfrei komprimiert würde.

Die Datenrate für die 1920 x 1080 Auflösung ist bei H.265 auf 50 MBit/s begrenzt.
H.265 ist ein Codec der hauptsächlich für Broadcasting-Zwecke gedacht ist. Das Video einmal mit hohem Rechenaufwand möglichst effizient kodiert und von vielen Geräten mit vertretbarem Aufwand wieder dekodiert.
Für genau diesen Zweck wurde H.265 designed.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann bitte schleunigst DVB-T2 mit H.265 Codec in HD verabschieden und diesen DVB-T-Pixelmüll abschalten. Schlimmer als die Bildqualität ist da eigentlich nur noch der Inhalt, also vielleicht bei der Gelegenheit auch mal etwas Bandbreite umverteilen zugunsten der noch halbwegs intellektuellen ÖR. Andernfalls werde ich wohl die nächsten Jahre ganz auf diesen SD-Trash verzichten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis es Chips für Geräte der Unterhaltungselektronik gibt die Video in H.265 dekodieren können werden min. noch zwei Jahre vergehen. So lange wird es ebenfalls noch dauern bis es ausgereifte Encoder gibt die Video in Echtzeit kodieren können.
Bislang gibt es keine H.265 Echtzeit-Encoder. Da müssen erstmal entsprechende Chips für diesen Zweck entwickelt werden.
 
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